ich hab kürzlich eine Hundetrainerin kennengelernt, zufällig, also nicht, weil ich da einen Termin gebucht hätte. Die erzählte, dass ihr Hund früher so krass gejagt hat und nur schreiend in der Leine stand. Dann ist sie zu einer Schamanin gegangen und hat irgendwas geheilt und schon am nächsten Tag konnte der Hund ohne Leine in den Wald.
Jetzt will ich auch 'ne Schamanin.

Nein, ich bin ja selbst den esoterischen und religiösen Dingen nicht zugetan.
Aber ich hab mich gefragt, ob da insofern was dran sein kann, dass sie vorher immer selbst total angespannt war und die Gegend gescannt hat und dann einfach nach dem Termin -zack!- entspannt und gelassen und sich das auf den Hund übertragen hat? Gekoppelt mit dem unterbrochenen Ritual, also dem abgeleint sein?
Wobei, ganz ehrlich, selbst wenn ich plötzlich durch eine Lobotomie hätte und keine Abhau-Ängste mehr hätte, würde Alma mir in bestimmten Situationen abzischen. Das würde auch passieren, wenn jemand mit ihr ginge, der oder die gar nichts von Almas Jagdtrieb wüsste.
Mich verwirrt das. Die Frau wirkte gar nicht wie jemand, der lügt. Ich glaube ihr ihre Erfahrung also schon. Aber das kann doch irgendwie nicht von einem Tag auf den anderen so viel ausmachen. Selbst nicht, wenn ihr Hund vorher nur wegen ihrer Bestätigung der Aufregung abgedreht ist...
Nebenbei - ich fänd's so lustig, wenn ich einen Termin für ein Training ausmachen würde und ich da den Rat kriegen würde, zu einer Schamanin zu gehen und erst mal an meinen Problemen zu arbeiten. Auch diese Annahme, dass ein Hund sozusagen nur den Menschen spiegelt oder seine Ängste und Probleme repräsentiert wird dem Tier in meinen Augen nicht gerecht. Aber ich weiß natürlich nicht, ob die Trainerin das macht oder so denkt, das sind nur meine gedanklichen Schlussfolgerungen.