Beiträge von Hundundmehr

    Danke für den link, Neala :bussi:

    Wer ihn gelesen hat, wird sicher auch festgestellt haben, dass der MISSBRAUCH von Alkohol eine tierschutzrechtliche Relevanz bedeutet, weil beim MISSBRAUCH dem Hund unnötige Schmerzen und Leiden zugefügt werden, die eben strafbar sind.

    Also als Fazit aus diesem Artikel:

    Bitte keinesfalls dem Hund "Pi mal Daumen" einfach Eierlikör verabreichen, sondern die Menge wohlüberlegt dosieren für den individuellen Hund.

    Denn dann fügt man dem Hund keine unnötigen Schmerzen und Leiden zu, sondern - im Gegenteil!!! - man erspart ihm unnötige Leiden (mit etwas Glück - bei wirklich panischen Hunden in der Silvesternacht/bei der Böllerei sollte durch einen Tierarzt der - selten notwendige - Einsatz von entsprechenden starken Medikamenten abgeklärt werden).

    Um das ganze rund zu machen, hier noch mal aus einem Rückert-Artikel eine Anleitung, wie die Gabe von Eierlikör dosiert werden sollte, um auf der sicheren Seite zu sein, dem Hund nicht unwissentlich zu schaden:

    Ich wünsche euch Allen ein möglichst entspanntes Silvester mit euren Familienmitgliedern auf vier Pfoten :winken:

    Mein Rüde ist mit kleinen Hunden sehr tolerant, ist sich seiner Überlegenheit sehr bewusst und ist viel gelassener. Und jeder Hund hat bisher seine oft sehr subtilen Ansagen kapiert. Er muss also gar nicht laut und aggro werden.


    Klingt das gut oder birgt das eine Gefahr, die ich so nicht sehe.

    Bei nem Mädel denke ich leider, dass er da viel zu beschützend wird (alles seins), das wird vermutlich nicht lustig. Ein kleiner Rüde hingegen, wäre okay.


    Erfahrungen damit?

    Das waren die Fakten, die du für deine Frage zugrunde gelegt hast.

    In der übrigens schon ein Denkfehler steckt: "Beschützen" und "alles seins" sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe - klar können die ineinander "überfließen", ändert aber nichts daran dass hier zwei grundlegend unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen.

    Eigentlich beziehst du dich bei deiner Frage auf die sexuelle Motivation (deshalb auch keine Hündin/Mädchen), übersiehst aber dabei, dass sich "beschützen" und "alles seins" auch geschlechtsunabhängig ausprägen können, weshalb du der Meinung bist, ein kleiner Rüde wäre ok.

    Dem ist nicht so.

    Beispiel aus dem Reallife:

    Zu einem Verband aus mehreren mittelgroßen bis großen Hunden kam ein Kleinsthund dazu.

    Der größte Hund in dem Verband war ein Bloodhound , ein sehr ruhiger und sozialverträglicher Hund.

    Der Kleinsthund hat ein enormes Selbstbewusstsein entwickelt, was moderat ausgedrückt ist - er war einfach nur größenwahnsinnig, hat alles angeblafft und (versucht) zu vertreiben, was nicht bei 3 auf den Bäumen war - und sobald jemand Anstalten machte, mal Gegenwind zu blasen, war der Bloodhound da - einfach nur da, präsent.

    Dann hat sich jeder verpisst - und der Kleine konnte in gewohnter Größenwahnmanier weitermachen.

    Wenn dein Eros die Rolle des Beschützers übernimmt, nutzt es nichts wenn du den Kleinen "erziehst" - du musst auch Eros klar machen, dass DU die Grenzen seiner Beschützermotivation bestimmst.

    Bei datKleene ist ein großer Hund zu kleinen gekommen, würde aber auch gerne "mitmischen", wenn die kleinen Hunde interagieren.

    Da er dann aber zu viel (im Sinne von Unerwünschtes/der Interaktion nicht zuträgliches) machen würde, muss auch hier der Große reglementiert werden, um das zu verhindern.

    Hast du das Problem jetzt verstanden, welches sich bei einer solchen Konstellation auftun kann, und zwar geschlechtsunabhängig?

    Bei nem Mädel denke ich leider, dass er da viel zu beschützend wird (alles seins), das wird vermutlich nicht lustig. Ein kleiner Rüde hingegen, wäre okay.

    Das ist zu einseitig gedacht.

    Aus eigener Erfahrung: Ich musste meinen Vasco des Öfteren bremsen bei seiner Ambition, "seinen" Welpen (Amigo, Rüde) vor möglichst allen Unbilden des Lebens zu schützen.

    Vasco hatte die deutliche Tendenz, Amigo die Sicherheit zu geben, jeglichen Dummfug machen zu können, weil sein "großer Kumpel" jederzeit zur Seite steht, sollte mal jemand den Kleinen für dessen Dummfug zur Rechenschaft ziehen wollen. ("Ich hole meinen großen Bruder"-Effekt)

    Auch bei Leifur habe ich das ein oder andere Mal diesen zurück gehalten, damit João eigene Erfahrungen sammeln konnte, ohne direkt seinen Kumpel als Beschützer an seiner Seite zu haben.

    Ansonsten: Kleiner und großer Hund zusammen geht nur dann, wenn der große Hund sich seiner körperlichen Überlegenheit bewusst ist und freiwillig dafür entscheidet, diese einem kleinen Hund gegenüber nicht einzusetzen. Grobmotoriker sollte er auch nicht sein, denn auch ein versehentlicher Rempler/Hieb auf den Rücken o.Ä. kann sehr viel Schaden anrichten.

    Ich habe einige Konstellationen erlebt, wo sehr großer und sehr kleiner Hund problemlos in einem Haushalt lebten.

    Unvergessliches Erlebnis mit unserem "Rambo"

    Amigo hatte nicht umsonst den Spitznamen "Rambo" - er lebte die Devise "Geht nicht gibts nicht", und konnte SEINE Menschen auch mal ordentlich anrempeln.

    SEINE Menschen - Fremde nie.

    Klein(st)en Hunden gegenüber war Amigo dagegen ausnahmslos immer absolut umsichtig und rücksichtsvoll.

    Wir begegneten einmal im Wald zwei Frauen mit einer mittelgroßen, tauben Hündin (diese im Freilauf) und einem angeleinten Yorkie. Dieser Yorkie hat sich hinter seinem Menschen gestellt, so lange er angeleint war (Meine Jungs hielt ich - unangeleint - bei mir).

    Dann hat die Frau den Yorkie abgeleint - und er kam angeschossen, und hat Amigo zum Spiel aufgefordert.

    Da ging echt die Post ab, der Kleine wuselte dermaßen energiegeladen um und mit meinem Amigo rum, und es war zu sehen, dass Amigo sehr darauf achtete, den Kleinen auch nicht versehentlich zu berühren.

    Einmal machte Amigo einen Satz in die Luft - und in genau dem Moment wuselte der Kleine unter ihm durch :shocked:

    Ich schwöre; Amigo war genauso überrascht wie wir Menschen - und hat peinlichst genau darauf geachtet, wo er mit seinen Pfoten landet, damit er bloß nicht auch versehentlich auf dem Kleinen landet.

    Unglaublich, aber wahr.

    Wir Menschen haben alle die Luft in dem Moment angehalten - und hörbar ausgeatmet ... derweil die Post zwischen den Beiden weiter abging :pfeif:

    Mal ganz abgesehen davon, dass du bei einer Mischung nicht nur die "positiven" Rassemerkmale beider Rassen im Doppelpack bekommst, sondern einen kunterbunten Überraschungs-Gencocktail aus allen (leichten und schwierigen) rassetypischen Eigenschaften, ist jetzt, nach dem ganzen Stress der turbulenten Tage, für die nächsten zwei Wochen Ruhe und auf Sparflamme gedrehte Routine angesagt, um den völlig ausgeuferten Hormonpegel deines Welpen wieder auf Normalniveau zu bekommen.

    Vor Allem Silvester: Einbunkern, und diesen "Sonderstress" dem Welpen völlig ersparen.

    Wenn man nicht gerade einen grundsätzlich artgenossenaggressiven Hund hat, dann ist die Harmonie im familiären Zusammenleben weniger vom Geschlecht, sondern mehr davon abhängig, wie gut der Mensch die Regeln im Familienverband für alle dazugehörigen Hunde etablieren kann.

    Zusammenleben ist nun einmal etwas völlig anderes als die sporadischen, zeitlich befristeten Kontakte zu nicht im Verband lebenden Hunden.

    Womit ich ein Problem hätte: Gemischtgeschlechtliche Hundehaltung mit intakten Hunden.

    Mir wäre das zu kompliziert, eine intakte Hündin während der Läufigkeit von intakten Rüden im eigenen Haushalt permanent sicher beaufsichtigen und evtl. trennen zu müssen.

    Ein Upswurf oder auch Vermehrung kommen für mich keinesfalls in Frage.

    Da ich mich aber weigere, mir einen Hund chirurgisch für meine Bequemlichkeit zurechtdesignen zu lassen, bleibe ich lieber eine Rüdensammlerin.

    Ich finde ja diesen Gleichmut des Mannes, mit welcher er immer und immer wieder die Katze "wegpackt", genauso faszinierend wie dessen gleichmütige Ratlosigkeit, als der gefüllte Napf auf dem Boden gelandet ist.

    Die Katze ist der Hammer - dass sie das Trockenfutter auf dem Boden gar nicht beachtet, sondern sich sofort wieder auf den Napf auf der Anrichte stürzen will ... ist irgendwie völlig gaga :ugly:

    Ja, einfach (also hinter eine geschlossene Türe sperren) ist manchmal zu einfach, als dass man(n) drauf kommt :klugscheisser:

    Wenn es in der Nachbarschaft ist, wird er möglicherweise direkt nach Verlassen des Hauses von den "Mitteilungen" der Hündin überflutet :denker:

    Ich hatte im Frühjahr immer einige Wochen, wo die nähere Umgebung rund um unser Haus voll von "Paarungsnachrichten" läufiger Hündinnen waren.

    Empfand ich immer für so einen "Spießroutenlauf" für meine potenten Jungs, dass ich auf diese eigentlich sehr bequeme Möglichkeit für die Morgen- und Abendrunde verzichtet habe, und auch dafür die Jungs in Auto gepackt und zum Wald gefahren bin.

    Dabei haben bisher alle meine Hunde überhaupt keine Probleme mit läufigen Hündinnen; Klar sind die erst Mal interessant, aber nach der ersten "Absage" der Hündin akzeptieren sie das, und machen einfach andere Dinge. "Liebesleid" - also heulen/winseln oder Fressunlust - kenne ich überhaupt nicht.

    Sie durften sich immer mit Pippistellen befassen (Sabbern und Klappern gehört für mich "zum Handwerk" und ist normal).

    Ich habe aber immer darauf geachtet, dass sie nicht "reizüberflutet" werden - schlimm ist, wenn der gesamte Spaziergang permanent von Spuren läufiger Hündinnen dominiert wird, bis ein Rüde nix anderes mehr im Kopp hat als seine "dicken Eier".

    Deshalb habe ich, wie schon erwähnt im Frühjahr, es mir "unbequem" gemacht und auch die kürzeren Runden nicht mehr ums Haus gemacht, sondern bin wohin gefahren, wo es auch noch andere, interessante Sachen zum Erschnüffeln gab.

    Zu deiner eigentlichen Frage: Ja, manchmal sind manche Hündinnen so dermaßen "verführerisch", dass mir nichts anderes bleibt als das Weite zu suchen.

    Ob es jetzt an der direkten Nachbarschaft liegt, oder ob diese spezielle Hündin dermaßen "reizend" ist, dass dein Jungspund so ungewöhnlich reagiert, oder ob dein Jungspund einfach in einer Phase ist, wo er besonders empfänglich dafür ist, weiß ich natürlich nicht.

    Unterm Strich würde ich aber tatsächlich eine Zeit lang/einige Wochen diese übermäßigen Reize einfach meiden, auch wenn es unbequem ist.

    Leider lassen sich Hormone nicht direkt regulieren, und gerade bei Jungspunden bringt eine Dauerüberreizung den hormonellen Haushalt so sehr aus der Bahn, dass hier eine Fehlentwicklung eingeleitet wird die sich im weiteren Verlauf nur noch mit drastischen Maßnahmen - medikamentös oder auch chirurgisch - behandeln lässt.

    Läufige Hündinnen sind in der Hundewelt etwas völlig Normales, mit dem auch normal umgegangen werden kann.

    Nur ist für diesen normalen Umgang eine gewisse Resilienz notwendig, die Junghunde erst erlernen müssen - durch dosierten Umgang mit diesen Reizen.

    Darauf haben wir HH nur soweit Einfluss, dass wir die Umwelt mit teilweise/zeitweise Reizüberflutungen zwar nicht abstellen können, wir aber die Umwelt aussuchen können, die wir unseren Hunden bieten.

    Ja, ist unbequem und zeitaufwändig - für einige Wochen.

    Lohnt sich aber, weil es dauerhaft dem Hund einen besseren, normalen Umgang mit entsprechenden Reizen ermöglicht.

    Ganz ehrlich?

    Einer so dreisten Person würde ich gar nicht sagen, dass es einen aggressiven Hund im Haus gibt - da würde ich ganz klar sagen:

    "Verlassen Sie bitte sofort mein Grundstück, sonst rufe ich die Polizei und zeige Sie an wegen Hausfriedensbruch!".

    Den Tipp, statt eines Karabiners ein Schloss anzubringen, würde ich trotzdem machen - denn was ist, wenn z. B. ein Bote erst mal den Vorbereich öffnet um etwas abzustellen, und erst dann klingelt? Nur mal als Beispiel.

    Karabiner sind auch für Kinder zu öffnen, gerne auch aus "Scherz".

    Bei aggressiven Hunden ist - auch vom Gesetz her - mehr Umsicht erforderlich. Ich würde den Hund IM HAUS sichern, bevor ich die Türe öffne.

    Aber das ist meine persönliche Meinung, auf meine Situation bezogen.