Darum find ich die Frage für mich ehrlich gesagt als "kann ich keine Antwort drauf geben", weil ich da einfach nicht in einem Schema festhänge.
Ist deine Beschreibung, dies vom individuellen Hund abhängig zu machen, nicht durch den Begriff "bedürfnisorientierte Kontrolle" erklärt?
Ich versuche den Bedürfnissen meiner Hunde so viel Raum wie möglich zu geben.
Alles geht aber nicht, und wo ich über Lernen (des individuellen Hundes) keine intrinsische Motivation beim Hund bewirken kann, etwas im "meinem" Sinn zu machen, übe ich Kontrolle aus.
Diese Kontrolle besteht ja aus mehr als nur den aktiven, direkten Handlungen meinem Hund gegenüber: Ich kontrolliere z. B. ohne dass es irgendeiner "Maßnahme" den Hunden gegenüber bedarf die Umwelt, indem ICH die Bereiche auswähle, in denen ich mit meinen Jungs die Spaziergänge mache.
Dabei orientiere ich mich an dem Bedürfnis "Freilauf" meiner Hunde.
Amigo rennt z. B. gerne, es ist für mich äußerst beglückend, diesem Hund bei seinem Bewegungsdrang zuzusehen.
Dazu benötige ich aber einen Bereich, bei dem ich die Wege gut einsehen kann.
EIN Auswahlkriterium, um der Verantwortung der Kontrolle meinem Hund gegenüber gerecht zu werden.
Merken tun meine Hunde davon nix, die sind glücklich im Freilauf.
Kontrolle ist es dennoch.
Ich kontrolliere auch Begegnungen. Meine Hunde dürfen einfach nicht grundsätzlich überall hinlaufen.
Bei uns hat sich bewährt dass ich ihnen sage, wenn ich eine andere Vorgehensweise möchte.
Sage ich nichts, dürfen sie nach eigener Vorstellung handeln.
Ich kontrolliere welche Hunde meine Hunde kontaktieren dürfen.
Als Welpe waren das ganz wenige, ausgewählte Hunde. Auch Welpen müssen Erfahrungen sammeln, aber ich habe die Kontrolle darüber, WELCHE Erfahrungen sie sammeln.
Wo ich tatsächlich nur REAGIERE ist, wenn die Nase meine kleine Jagdsau ins Unterholz zieht... da habe ich unterschiedliches Management, das von der einfachen freudigen namentlichen Ansprache über ein strengeres Abrufen bis hin zum positiven Superabbruchsignal (was bei Amigo nichts anderes als die freudige Aufforderung zum Apport ist) reicht.
Ich halte gerne die Umwelt im Auge, beachte die Bedingungen und agiere dementsprechend.
Bin ich jetzt ein Kontrollfreak?