Beiträge von Hundundmehr

    Puh, ja, so eine lange Zeit am Stück Spielen - damit wird eine Erwartungshaltung aufgebaut und auch sehr viel Stress punktuell für einen langen Zeitraum.

    Ehrlich gesagt wäre abends für mich eher Ruhe und Entspannung angesagt ...

    Okay - durch euren Tagesablauf habt ihr natürlich einen "Feierabend" vorgegeben, der auch dem Hund zugute kommen soll.

    Allerdings SPÄTER - denn im Moment ist eurer Hund erstmal mit Wachsen beschäftigt - sowohl körperlich als auch mental. Was euer Hund derzeit kennenlernt, ist der normale Tagesablauf, und da gehört ja derzeit als NEU für ihn das Büro zu.

    Kurze Spieleinheiten (bei einem Beagle würde ich direkt mit Nasenarbeit anfangen - 2 oder 3 Leckerchen suchen lassen im Wohnzimmer, ganz kleinschrittig aufgebaut z. B., oder so kleine Intelligenzspiele, einen gefüllten Futterball z. B.) - und ansonsten entspannende "Massage", um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

    Später ist für euren Hund der lange Spaziergang das Highlight des Tages - aber da könnt ihr derzeit noch nicht sein, und das muss auch nicht, denn dafür ist er noch zu jung.

    Weißt du, warum uns als Kinder früher die Tage so lang vorkamen (und die Zeit bis Weihnachten oder bis zum Geburtstag zum Verrecken nicht vergehen wollten)?
    Weil unsere Umwelt täglich mit Neuem, Unbekanntem auf uns wartete, die die Tage ausfüllten - als Erwachsene wird so viel zur Routine, wir nehmen das gar nicht mehr wahr und fragen uns am Tagesende, wo die Zeit geblieben ist ...

    Dein Hund nimmt ganz viele Sachen noch als neu wahr - und all dieses Neue muss verarbeitet werden! Deshalb ist weniger mehr, und die 1-bis 1,5 Stunden am Abend sind zu viel...

    Warum ich nach der Kotkonsistenz frage?

    Weil ich da "vorgeschädigt" bin ... xD

    Mein Amigo hatte das Problem, der Kot war zwar durchaus fest (geformt), aber eben sehr groß und auch weich.
    Das führt eben dazu, dass der Kotabsatz nicht mehr so kontrolliert ausgeführt werden kann, weil einfach der Druck im Darm größer ist.
    Du hast selber geschrieben, dass er den Kot in der Wohnung einige wenige Male deshalb abgesetzt hat, weil ihr nicht schnell genug am Morgen draußen wart.

    Wenn ihr die letzte Mahlzeit zwischen 17.30 und 19 Uhr füttert, dann sind es ja schon so um die 12 Stunden oder auch mehr, die der Darm bis zum nächsten Kotabsatz hat - das finde ich sehr lang!

    Lieber 3 mal am Tag füttern und die letzte Mahlzeit deutlich später geben, bei meinem Amigo musste ich dazu für einige Zeit auch die letzte Pippirunde etwas länger gestalten, weil er diese Zeit brauchte um auch den Darm noch zu entleeren. Also statt 10 Minuten mal eben das letzte Pippi vor der Nachtruhe mussten es 20 Minuten sein, weil der Hund noch mal kacken musste - sonst gab es ein Überraschungspaket morgens in der hintersten Ecke des Esszimmers :flucht:

    Zu den Giardien haben ja schon einige geschrieben, da schließe ich mich an.

    Bei Trockenfutter trinken Hunde viel mehr - sollen sie auch, weil das Trockenfutter deutlich mehr Flüssigkeit benötigt, um im Magen aufquellen zu können.

    Meine Hunde haben als Welpe alle eingeweichtes Trockenfutter bekommen.

    Auf jeden Fall würde ich den TA aufsuchen und abklären, ob nicht doch gesundheitliche Probleme die Ursache sind. Das beste Training hilft nicht, wenn der Hund aus organischen Ursachen dieses Training nicht umsetzen kann.

    Du schreibst, gegen eine Blasenentzündung spricht die Tatsache, dass dein Hund ja nachts 6-8 Stunden durchhalten kann. Allerdings verhindert ihr eine Wasseraufnahme ab ca. 20.30 Uhr abends - ich wäre mir nicht sicher, ob nicht doch eine Entzündung der Blase vorliegt.

    Dass Stubenreinheit in dem Alter noch nicht wirklich perfekt ist, finde ich normal.
    Die Zeitabstände (alle 15-40 Minuten) lassen mich aber aufhorchen - auch wenn die Blasenkontrolle sicher noch nicht perfekt sein kann, liest sich das für mich doch eher wie "noch sehr wenig Blasenkontrolle" - auch möglicherweise ein Hinweis auf organische Ursachen.

    Wie ist denn sein Output? Eher weich und voluminös?

    Hi @Jaci98

    auch ich finde deine Informationen etwas wenig, um jetzt konkrete Hilfestellungen geben zu können.

    Ganz grundsätzlich: Ich selber stelle mich gerne AN DIE SEITE meiner Hunde, bei jeglichen Situationen bei denen mein Management notwendig werden könnte.

    Ein Leinenruck ist immer DRUCK, und Druck baut Gegendruck und damit Stress auf. In Stresssituationen brauche ich aber nicht noch zusätzlichen Stress, weshalb ich durch freundliche Ansprache weiteren Stress zu verhindern suche.

    Dadurch dass ich an ihrer Seite bin, gelingt es mir sehr leicht mit ihnen auszuweichen (auf einen Grünstreifen, ins Unterholz, sonstige Ausweichmöglichkeiten).

    Aus einer gefahrlosen Distanz kann ich dann gemeinsam beobachten.

    Wenn deine Hündin im leinenlosen Kontakt unkompliziert mit anderen Hunden ist und dieses Verhalten nur an der Leine auftritt - dann ist etwas an der Leine falsch gelaufen.

    In den meisten Fällen gewöhnt der Hund sich ein aggressives Verhalten deshalb an, weil der Mensch zu wenig berücksichtigt, dass der Hund an der Leine einen eingeschränkten Bewegungsspielraum hat. Dadurch ist eine normale hündische Interaktion zwischen Hunden nicht möglich (zum Beispiel ein Ausweichen im Bogen).

    Möglicherweise liegt ja hier die Ursache für dein Problem mit deiner Hündin :???:

    Was haben nur die vielen Welpen vor den Zeiten der Welpenschule gemacht?

    Vor 20 Jahren hatte ich meine eigene "Welpenstunde" - ich habe die Besitzer zweier Welpen kennengelernt, mit denen ich dann mehrmals die Woche gemeinsam in den Wald ging.

    War für meinen ersten Hund sicher absolut ideal, auf diese Weise mitzubekommen dass Hunde unterschiedlich aussehen :D Vor Allem für alle 3 Welpen absolut angstfrei :bindafür:

    Ich sehe es heute noch als glückliche Fügung an, dass wir so kurz nach seinem Einzug diese beiden Welpen mit ihren Menschen kennengelernt haben. Für uns war das ein Geschenk. Kontakte zu älteren Hunden habe ich damals nur selten und sehr gut ausgewählt stattfinden lassen.

    Ich würde die Welpengruppe im Fall der TE erst nächste Woche beginnen und dem Welpen 2-3 Tage Schonzeit geben.
    Der Organismus reagiert gerne mal mit erhöhter Temperatur auf eine Impfung, die Aufregung und Bewegung so kurz danach könnte das verstärken.

    tut mir trotzdem leid, weil auch ich meinen teil dazu beigetragen habe, dass du dich zumindest so vor die Wand gestellt gefühlt hast.

    Schön dass wir da jetzt beide einen Schritt zurück machen.

    Mein erster Tipp wäre: Ein positiver Abbruch.

    1. Schritt: du überlegst dir ein Wort/einen Laut,
    - der dir leicht über die Lippen kommt
    - mit dem du geballte Freude und oder positive Motivation zum Ausdruck bringen kannst.

    Wichtig ist, dass dieses Wort/dieser Laut noch nicht mit einer anderen Bedeutung belegt ist.

    Bei mir ist das ein "Feiiiiiin!!!" weil ich bei diesem Wort die Eigenart habe, es immer mit sehr hoher Stimme und richtig freudig aussprechen zu können. Das ist aber eine Eigenart von MIR persönlich (keine Ahnung warum), und deshalb setzt es sich bei mir ganz eindeutig von dem überaus ähnlichen Wort "NEIN" ab.
    Möglich wäre z. B. auch so ein Laut wie "Uihuihuih". Ist auch nicht für jeden etwas, weil manche sich bei solchen Lauten blöd oder gekünstelt vorkommen.
    Nimm etwas eigenes, was für dich passt.

    2. Schritt: Übe für dich alleine dieses Wort einige Male (so dass dein Hund dich nicht hört, denn für ihn brauchst du später den Überraschungseffekt ;) )

    3. Besorge dir Superleckerchen (Käsewürfel, rohe oder gegarte Hähnchenherzen, die besonders ungesunden, aber von Hunden so geliebten Getreideleckerchen, z. B.)

    4. Beim Spaziergang, in jedem Fall erst mal ohne eine Ablenkung: Wenn dein Hund nur 2-5m von dir entfernt ist und dich gerade nicht beachtet, nimmst du ein paar von den Superleckerchen in die Hand. Dann bläst du richtig freudig dieses von dir gewählte Wort raus - und in dem Moment wo dein Hund schaut WIRFST du ihm diese Leckerchen vor die Füße. Dann gehst du einfach unbeeindruckt weiter, als ob gar nichts besonderes gewesen wäre.

    5. Nach ein paar Minuten, wieder in einem Moment wo dein Hund nicht zu dir schaut, wiederholst du das Ganze. Dann wieder einfach weiter gehen.

    6. Wieder lässt du etwas Zeit verstreichen und wartest einen Moment ab, wo dein Hund dich mal nicht im Blick hat. JETZT wirfst du die Leckerchen aber nicht, sondern lässt deinen Hund zu dir kommen, und du gibst ihm die Leckerchen aus der Hand. Für das Kommen bekommt er noch mal ein extra Lob in Form einer freundlichen Ansprache ("Das hast du toll gemacht, du bist ein feiner Hund, ich freu mich ganz doll etc."). Danach darf dein Hund wieder gehen (ist bei mir ein "Okay", oder "is gut - Abmarsch" oder auch ein "Geh (wieder) Pippi".

    7. Kurz vor dem Ende dieses ersten Spazierganges machst du das nochmal, möglichst wieder ohne Ablenkung.

    8. Bei den nächsten Spaziergängen baust du das immer mal mit ein, je nach Länge des Spaziergangs 3-4 mal. Dabei fängst du aber an, ein Alternativverhalten aufzubauen: Du wirst die Leckerchen ja nicht mehr, sondern dein Hund kommt sie bei dir abholen. Das erste Leckerlie bekommt er sofort, mit dem nächsten führst du ihn gemeinsam mit dir ein Stück zurück (zur Böschung, oder auch nur einige Schritte den gleichen Weg zurück gehen). Fang mit einem Schritt an :smile: Muntere ihn dabei auf, z. B. mit einem "Komm mit" - auch das natürlich freundlich-freudig.

    Last not least: Hast du diesen freudigen Verhaltensabbruch erst einmal grundsätzlich bei deinem Hund etabliert, gehe mal in Gedanken die Situationen durch, bei denen du bisher Probleme hast. Nehme dir vor, in solchen Momenten diesen freudigen Abbruch anzuwenden, übe das in Gedanken.
    Dieses "mentale Training" gibt dir mehr Sicherheit, in genau solchen Krisensituationen das zu tun was du WILLST - und nicht spontan-schreckhaft einfach nur noch zu reagieren.

    Würde mich freuen, wenn du damit erst mal etwas anfangen kannst.

    Viel Erfolg!

    Hi iinas,

    tut mir leid dass du dich jetzt angegriffen fühlst :( : , das ist nicht in meinem Sinne.
    Genau wie du kann ich auch nicht durch dichtes Buschwerk und um Ecken sehen. Ich habe da mit meinen Hunden ein funktionierendes Management.
    Das ist ja auch das, wonach du selber suchst, weil es ja da wohl Probleme in deinem Alltag gibt.

    Deine Idee war, dieses Leinenführigkeit-Freifolge-Freilauf-Konzept nach dem HTS-Modell zu übernehmen, dazu hattest du diese Frage zur praktischen Durchführung dieses Konzeptes:

    Laut ihrem Konzept sollte man ihn erst in den Freilauf schicken wenn die Freifolge funktioniert, so habe ich es zumindest verstanden. Heißt aber automatisch ja dann auch, dass er für die Zeit des Erlernens von der Freifolge nicht flitzen darf weil dies ja wieder Freilauf wäre oder? Sprich Hund darf über Wochen nicht rennen?

    Ja, genau das heißt es. Warum, ist hier erklärt worden: Es geht darum, in das Hirn des Hundes die allgegenwärtige Führungsposition des Menschen zu zementieren, weshalb das strikte Einhalten der drei Schritte notwendig ist. Also: KEIN Freilauf, wenn der Hund das Führen des Menschen in jeder Situation in der Freifolge noch nicht akzeptiert hat; KEINE Freifolge, wenn die Leinenführigkeit noch nicht klappt.

    Wenn ich mich nicht täusche, hieße das für dich konkret also: Erst mal wieder zurück an die Leine, an Freifolge ist noch nicht zu denken.

    Er lässt sich ohne Ablenkung jederzeit abrufen und wenn irgendwo ein Hund auftaucht bekomme ich ihn auch zurück gerufen und Leine ihn an. Natürlich wird auch am Ablenkungsfaktor gearbeitet.

    Magst du ein paar Gedanken haben, wie du auf dieser Basis den Rückruf bei Ablenkung ausbauen kannst?

    Marley ist anfangs immer hinter mich gegangen wenn ihm was nicht geheuer war. Ich nehme ihn auch an der kurzen Leine hinter mich wenn jemand auf uns zu kommt und das hat nichts mit ich bin der rüdelführer zu tun sondern schlicht und ergreifend damit dass er ein Problem mit fremden Menschen hat und ich ihm so Sicherheit geben kann und ihm klar mache dass ich das Regel. Warum muss man denn immer alles über einen Kamm scheren. Da sind wir wieder bei dem Punkt, dass es immer auf den Hund ankommt.

    Es wird nicht alles über einen Kamm geschert, denn es geht hier alleine um die Methode von HTS - und hier wird ganz klar das "Hinter" aus genau dem Punkt als Etablierung der Führungsposition genutzt. Völlig unabhängig davon, wie du selber das siehst uns ausführst.

    Deshalb darf ein Hund auch erst dann aus der Freifolge in den Freilauf, und muss vorher an der Leine lernen, dass der Mensch die Führungsposition hat: Erst wenn der Hund die Führungsposition des Menschen an der Leine akzeptiert hat, darf das auf die Freifolge ausgeweitet werden. Erst wenn der Hund in der Freifolge die Führungsposition des Menschen akzeptiert, kann dies im Freilauf vor dem Menschen versucht werden.

    Und ja die freifolge würde bei uns meines Erachtens Sinn machen um ihm ein Stück weit das Gefühl er muss sich kümmern zu nehmen. Eine Möglichkeit für mich „gefahren“ vor ihm zu sehen und mich zu kümmern.

    Nö, mögliche Gefahren solltest du sehen, egal wo dein Hund ist, und dann lösungsorientiert agieren.
    Wenn du die Gefahr nicht siehst, kannst du damit auch nicht adäquat umgehen.
    Was du mit der Freifolge im Hinter signalisierst: Es ist erst mal GAR NICHTS der Job des Hundes, du kümmerst dich um Alles was da kommt.

    Machst du dann einen Fehler (du passierst z. B. zu eng einen anderen Hund, obwohl deinem Hund das nicht behagt, und es kommt zu einem ungewollten Kontakt), kauft der Hund dir diese erzwungene Führungsposition auch nicht mehr ab.

    Aber sie hat ihm ja den Arm direkt aufgedrängt damit sie das Ganze nochmal demonstrieren kann.

    Nicht nur, um das noch mal demonstrieren zu können; Im weiteren Verlauf erklärt sie, dass sie das sogar braucht, weil der Hund später im Schutzhundbereich sportlich geführt werden soll, und sie dann auch in hoher Trieblage diesen konditionierten Abbruch benötigt.

    Im Übrigen wird es in einer niedrigen "Trieblage" konditioniert, weil bei hohen Trieblagen die Gefahr steigt, dass der "hohe Trieb" (=hoher Stresslevel) die Wirkung beeinträchtigt.
    Es kann also durchaus passieren, dass der Hund dann
    - den dafür eingesetzten Reiz ignoriert
    - auf den eingesetzten Reiz statt mit Meiden (Abbruch) mit rückgerichteter Aggression (Wehrmotivation gegenüber dem Reiz) reagiert

    Beides wäre fatal, weil dadurch eine Konditionierung des aversiven Reizes verhindert wird.

    Sagt sie das tatsächlich? :shocked: Leckeren sind nämlich keine Methode - sie können allenfalls als Triebziel im Rahmen verschiedener Methoden eingesetzt werden.

    Stimmt, Leckerchen sind keine Methode.
    Ich nutze sie immer als positiver Verstärker, weil dadurch ein zuvor gezeigtes erwünschtes Verhalten noch mal "verstärkt" wird, heißt: Die Wahrscheinlichkeit auf ein erneutes Zeigen dieses Verhaltens wird erhöht.