Beiträge von Hundundmehr

    Nein, ich habe mich auf darauf bezogen, weil Hundundmehr meinte, die Molosser seien Kampfhunde und würden ohne Vorwarnung zubeißen und nicht mehr loslassen.

    Wie bitte?

    DAS habe ich geschrieben:


    Es geht nicht um Kämpfen - es geht um Packen und Halten/Kampfunfähig machen ohne Vorwarnung.

    Das sind die letzten beiden Sequenzen aus dem Beutefangverhalten.

    Darauf hast du dann geschrieben:

    Zumal die Molosser ja nicht für den Hundekampf gezüchtet wurden, das sind eher Terrierarten.

    Nirgendwo hatte ich geschrieben, Mollosser sind für den Hundekampf eingesetzt worden.

    Auf diesen Post von dir kam dann das - auch nicht von mir:


    Ähm,

    wenn ich mich nicht arg täuschen sollte, wurde in der Antike sehr wohl Molosser für Kämpfe genommen.

    Ich meine, bei den Römern und bei den Griechen wurde dies so gemacht.

    Keine Ahnung, warum das hier jetzt wieder so bissig wird :ka:

    Erwartungshaltungen können sich in vielen unterschiedlichen Situationen aufbauen.

    Meine Hunde wollten als Welpen/sehr junge Jungspunde auch zu jedem anderen Hunden hin (war wohl ein "eingebauter" Erwartungsfaktor xD).

    Da habe ich von Beginn an darauf geachtet, dass wir nicht jeden in Sichtweite befindlichen Hund kontaktieren, sondern Regeln gelten, bevor es zu einem Kontakt kommt.

    Natürlich hätte "null Kontakt" bei meinen Hunden Frust aufgebaut, und mir möglicherweise die Artgenossenfreundlichkeit, die sie grundsätzlich mitbrachten, kaputt gemacht.

    Es gibt viele Möglichkeiten, eine Erwartungshaltung nicht so hochpushen zu lassen, dass eine Nicht-Erfüllung so viel Frust aufbaut, der dann mit negativem Stress verbunden ist.

    ohne Vorwarnung.

    Ich habe schon das Gefühl, daß Menschen manche Hunde einfach nicht richtig lesen können. Deshalb wirkt es nur so, als ob alles ganz "ohne Vorwarnung" passiert.

    Was bei einem Schäferhund, Retriever und Co noch recht einfach geht, wird bei manchen Hundetypen einfach schwieriger.

    Selbst Staffs zeigen gewisse Signale, bevor sie agieren.

    Ja, ich habe Probleme bestimmte Hundetypen zu lesen.

    Es gibt Eskalationsstufen, die mit ganz feinen Signalen beginnen, und dann in deutlichere Zeichen übergehen, bis hin zu massiven Drohungen - BEVOR es tatsächlich knallt.

    Selbst da gibt es noch eine Abstufung, bevor es beschädigend wird.

    Es ist ein Unterschied, ob ein Hund kurz "steif" wird, und dann mit Beschädigungsabsicht losspringt, oder ob er sich anspannt, dann Knurren dazunimmt, dann eine Scheinattacke macht - und wenn das die Situation immer noch nicht löst, beschädigend agiert (nur mal als Beispiel).

    Du hast EINEN Molosser - steht der jetzt für alle Molosser?

    ......................

    Es geht um eine Spezialisierung, die Veranlagung dazu ist genetisch verankert.

    Genetik ist aber nur ein Teil des Phänotyps:

    Phänotyp = Genotyp + Erfahrungen/Lernen (+Epigenetik)

    Lässt man einen Hund, der genetisch die Veranlagung hat bevorzugt ohne Warnen zu handeln, gezielt die Lernerfahrung machen doch zu warnen, dann wird dieses Warnen in das Verhaltensrepertoire mehr aufgenommen.

    Macht man das nicht, oder - was noch schlimmer ist - ignoriert jedes Anzeichen von Warnen, welches der Hund doch zeigt, dann wird Handeln ohne Warnen zur bevorzugten Verhaltensweise.

    P.S.: Mir hat ein Cane Corso mal ohne Warnung in die Hand gebissen, als Maßregelung, weil ich zuvor übergriffig war.

    Ich hatte mich von ihm entfernt, er stand dann ganz ruhig auf, ging ruhig zu mir hin (das waren ca. 3m), packte meine Hand und biss einmal herzhaft zu.

    War nett ... nicht.

    Also ich habe über Hunde gelernt, dass sie als Junghunde schon unglaublich viel können - je nach Entwicklungs- und Trainingsstand - aber: Sicher ist da noch nix, und welchen Hund man hat, weiß man erst wenn er erwachsen ist.

    Bei einem 10 Monate alten Hund einer doch großen Rasse ist die nächste Entwicklungsphase die Pubertät, und da wird gerne noch mal "ausgepackt", und das kann durchaus überraschend sein.

    Ähm,

    wenn ich mich nicht arg täuschen sollte, wurde in der Antike sehr wohl Molosser für Kämpfe genommen.

    Ich meine, bei den Römern und bei den Griechen wurde dies so gemacht.

    Was halt nicht im entferntesten etwas mit dem zu tun hat was seit Jahrzehnten mit explizit dafür selektierten Hunden abläuft.

    Ja, das toppt natürlich eine mehr als 2000 Jahre währende Selektierung auf "Angriff ohne Warnung", und merzt diese aus...

    Deshalb würde ich einen Molosser von heute nicht mehr als Kampfhund bezeichnen, weil die mit Kämpfen nichts zu tun haben!

    Es geht nicht um Kämpfen - es geht um Packen und Halten/Kampfunfähig machen ohne Vorwarnung.

    Und das Thema Ressourcen? Gibt’s nicht mehr.

    Die BH ist schon angemeldet. Und ich sag’s mal so: Da sitzt alles seit er ein halbes Jahr alt ist.

    Diese zwei Aussagen reichen eigentlich für den durchschnittlich kundigen Hundemenschen :woozy_face:

    Jep :gut:

    Nicht aufregen - der Hund ist mit 10 Monaten schon perfekt, hätte die BH schon mit 6 Monaten absolvieren können.

    Ich finde, das ist eine genauso gute Einschätzung im Jetzt wie es die Einschätzung des Welpen nach wenigen Tagen im neuen Zuhause war.

    Mal sehen, ob wir in 2,5 Jahren, wenn der Hund erwachsen ist, noch mal so eine Rückmeldung bekommen.

    Wenn es doch nicht so gut läuft, erfahren wir hier das sowieso nicht mehr :ka:

    Weshalb sie mit leichteren, wendigeren Rassen verpaart wurden, um die Spezialisierung zu erhalten, aber um die Wendigkeit (und auch Härte) mit einzubringen.

    Mal ein paar Zahlen

    Zitat

    Die sächsische Statistik zeigt: Von den 26 sichergestellten Hunden gehörten nur sechs zu jenen, die der Freistaat grundsätzlich als vermutet gefährlich ansieht, drei American Staffordshire Terrier und drei Mischlinge. Unter den Einzelfällen auf der Liste finden sich hingegen einige Rassen, deren Vertreter normalerweise als verhältnismäßig ungefährliche Familienhunde gelten. So kamen in Leipzig etwa ein dreijähriger Jack-Russel-Mix sowie ein siebenjähriger Dackel als gefährliche Hunde ins Tierheim.

    Das Innenministerium teilte ebenfalls mit, wie viele Angriffe es durch gefährliche Hunde im vergangenen Jahr im Freistaat gab. Hunde der drei vermutet gefährlichen Rassen sowie ihrer Kreuzungen verletzten insgesamt zehn Menschen, darunter ein Kind unter 14 Jahren in Dresden. Außerdem verletzten sie 14 andere Hunde.

    Meiste Angriffe in Sachsen erfolgten durch vermeintlich ungefährliche Hunde

    Kreuzungen zwischen vermutet gefährlichen Hunden mit anderen Rassen, zum Beispiel ein Pitbull-Labrador-Mix, haben 14 Menschen verletzt, darunter ein Kind unter 14 Jahren in Chemnitz. Zudem verletzten sie acht andere Hunde und töteten einen.
    Hunde, die weder aufgrund ihrer Rasse noch aufgrund ihres Verhaltens als gefährlich eingestuft waren, verletzten in Sachsen insgesamt 451 Menschen. In 55 Fällen handelte es sich um Kinder unter 14 Jahren. Hotspot ist wieder die Stadt Leipzig mit 84 Verletzten. Zudem waren die als ungefährlich eingestuften Hunde für 189 verletzte und acht getötete andere Hunde verantwortlich.

    https://www.lvz.de/mitteldeutschl…obox=1750655682

    Leider ohne Bezug zur jeweiligen Population der Rassen.