Beiträge von Hundundmehr

    was wenn ich essentielle Dinge falsch mache?

    Wirklich und wahrhaftig essentiell falsch ist, dich von der Arbeit und Anstrengung die ein Welpe nun mal in den ersten Wochen bedeutet, überrollen lassen und zu glauben: "Das schaff ich nicht, das habe ich mir nicht so vorgestellt, das bleibt so :face_screaming_in_fear: :loudly_crying_face: "

    Essentiell falsch ist es auch, dir die Vorstellungen anderer Menschen von Hundehaltung überstülpen zu lassen (Der Hund darf dies und das nicht, du musst von Beginn an klarstellen wer der Chef ist, sonst reißt der Hund die Weltherrschaft an sich, z.B.).

    Dein Hund, dein Leben, deine Vorstellungen!

    Essentiell falsch ist, den Worten anderer zu glauben die meinen, der Hund müsste als Welpe alle Dinge kennen lernen, und deshalb ein Programm zu absolvieren mit dem er völlig überfordert ist.

    Konzentriere dich auf die Freude und das Glück mit deinem Welpen :bussi:

    aber aufgrund der Hundeanzahl eben auch eine Menge Ausgaben. Allein Hundesteuer hab ich irgendwo was von 4.500,-- gelesen. (Ob das stimmt, weiß ich nicht.) Wenn ich dann noch Haftpflicht- und ggfs. Krankenversicherung bzw. TA-Kosten stattdessen dazurechne, dann ist das tatsächlich eine Menge Geld pro Jahr (=Kosten der Zucht).

    Was hat die Hundeanzahl von 16+ Hunden denn mit den Kosten der Zucht Vermehrung zu tun?

    Oder werden alle diese Hunde irgendwie zur Produktion eingesetzt?

    Wie lange ist es okay, dass Hund ja glücklich und zufrieden mit seinem Frauchen auf dem Sofa kuschelt, wenn dafür der Rest des Lebens mit Angst oder Schmerzen verbunden ist.

    Das ist überhaupt nicht ok!

    Das hat auch niemand hier - auch ich nicht - geschrieben, dass es ok wäre.

    Die Themen: "Ab wann ist die Qual so groß, dass eine Euthanasie anzuraten ist?" und "Verbieten von Vermehrung mit Qualzuchtmerkmalen, unabhängig von den individuellen Beeinträchtigungen für Hunde" sind doch zwei völlig unterschiedliche Fragestellungen.

    Wie u.A. Bonadea schrieb: Es gibt sehr viele Grauabstufungen bei den Beeinträchtigungen.

    Ich für mich persönlich will überhaupt nicht, dass ein Hund für meine Vorstellung wie er auszusehen hat oder welches Verhalten er mitbringen soll, Leid hinnehmen muss - Leid, welches nicht entstehen würde, wenn ich bei der Wahl eines Hundes nicht meine persönlichen Vorstellungen in den Vordergrund stellen würde, sondern die physische und psychische Gesundheit des Hundes.

    Solange man nicht wirklich mit Hunden sprechen kann oder genau weiß, wie sich das für sie anfühlt, bleibt das alles reine Vermutung.

    Genau. Deshalb finde ich es auch nicht richtig, zu sagen: "Der kann keine Lebensqualität mehr haben, deshalb sollte schon viel früher euthanasiert werden."


    Fakt ist aber, dass es eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeutet, wenn ein Lebewesen nicht oder nicht ausreichend atmen kann.

    Weshalb ich der Ansicht bin, diese Zucht komplett zu verbieten.

    Es sollten nur Ansätze verfolgt werden, die schon kurzfristig eine deutliche Verbesserung bringen, und auch diese mit dem Ziel, KEINERLEI Einschränkungen mehr zu haben.

    Deswegen ist meine Argumentation auch nicht pro Tracheostoma sondern pro viel viel früher Einschläfern bei Atemproblemen.

    Uff :ugly:

    Ich glaube, viele dieser Hunde leben aber trotz Atemeinschränkung immer noch gerne.

    Weniger Luft bekommen heißt, weniger aktiv zu sein damit die Luft, die man bekommt, noch ausreicht um sich wohl zu fühlen.

    Diese Hünde genießen genauso gutes Fressen, Streicheleinheiten oder andere Aktivitäten, für die sie keine normal gute Atmung benötigen, genauso wie Hunde mit normaler Atmung.

    Ja, deren Leben ist eingeschränkt, und es ist sicher schlimm für die Hunde wenn sie in Situationen sind, wo sie schwer atmen müssen - und sie sind sicher froh, wenn diese Situationen vorbei sind, und sie z. B. wieder auf der heimischen Couch liegen, neben ihrem Menschen der sie streichelt - und genießen das.

    Das gilt sicher nicht für die schlimmsten Fälle, die selbst in Ruhe und einem kühlen Raum um jeden Atemzug ringen müssen, denen beim Fressen die Luft wegbleibt, die mühsam um jeden Schritt kämpfen müssen und sich quälen, um ihre Notdurft nicht in ihrem Zuhause verrichten zu müssen.

    Aber ein großer Teil dieser Hunde findet sein Leben sicher lebenswert, vor Allem wohl deshalb weil er es nicht anders kennt.

    Trotzdem dürfen diese Hunde so nicht mehr weitergezüchtet werden, eben weil sie durch den Menschen gemachte Einschränkungen haben, die ihnen ein normales Hundeleben mit einer normalen Aktivität unmöglich macht.

    Die dann leiden, wenn die ihnen angeborene Kapazität ausgeschöpft ist - und die liegt nun mal weit unter dem, was normalerweise für Hunde üblich ist.

    Das Maß für Lebensqualität an der Reaktion eines Hundes festzumachen, wenn ihm der Tubus entfernt wurde, halte ich für sehr weit hergeholt.

    Nein, so "ausgeflippt", dass ich mich jetzt bedrängt gefühlt habe bis hin zu Schmerzen kenne ich von meinen Hunden nicht.

    Dann ist der Hund der TS wohl anders gestrickt und braucht ein anderes Programm als es bei Deinen möglich war.

    Welches Programm?

    Das ist für mich der Punkt: Wir wissen nicht, ob sie zu viel trainiert, weil wir gar nicht wissen, WIE sie trainiert.

    Das ist jetzt natürlich mein ganz persönliches Kopfkino, was nicht zwingend mit der Realität der TE übereinstimmen muss, aber: Ich habe nie gezielt mit meinen Hunden trainiert, also mir feste Zeiten genommen, um einen längeren Zeitraum verschiedene Sachen zu erarbeiten.

    Das lief bei mir tatsächlich "nebenbei", im Alltag, wenn sich Gelegenheiten boten.

    Vielleicht fragen wir die TE mal, WIE sie denn die Sachen, die ja schon "gut" klappen (in Anführungszeichen, weil altersentsprechend "gut") trainiert hat.

    Natürlich ist auch interessant, wie sich ansonsten der Alltag für den Hund gestaltet: Was wird mit ihm gemacht, was gehört zu seinem Tagesablauf, wie viele Umweltangebote werden gemacht.

    Ich denke, hier verbirgt sich irgendwo ein "Zu Viel".

    Wobei die Möglichkeit einer Generalisierung für diesen Übersprung auch nicht von der Hand zu weisen ist.

    Zu der Mopszüchterin, die sich die vielen Hunde nicht leisten kann ohne Verkäufe.

    Das ist doch aber der Normalzustand bei Züchtern, dass durch Welpenverkauf sämtliche Kosten der Hundehaltung gedeckt werden (also inkl. Futter, Ausbildung, Ausstellung, TA usw. - darunter fällt mit Sicherheit auch die Hundesteuer). Das wird in jedem Thread, der Welpenpreise zum Thema hat, genauso verargumentiert. Warum ist das hier etwas anderes?

    Bei Züchtern nicht.

    Bei Vermehrern: Ja

    Zu deiner Berechnung für den Welpenpreis:

    Bei Züchtern hat das steuerliche Gründe: Alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Zucht stehen, können vom Verkaufspreis abgezogen werden und minimieren so den zu versteuernden Gewinn. Dazu gehören auch die Kosten, die eine Zuchthündin auch außerhalb der Zeiten, die sie trächtig und mit der Aufzucht befasst ist.

    Dass diese Kosten für einen Hund auch ohne Zucht da wären, ist die eine Seite - dass diese "Unterhaltskosten" abzugsfähig sind, und den zu versteuernden Gewinn verkleinern, ist aber durchaus legitim.

    Btw: Diese Mopsproduktionsstätte, der jetzt die Produktion von Welpen verboten wurde, ist keine ZUCHT, sondern einfach eine Vermehrerin, die sich mit den Welpen mehr als nur den Unterhalt für ihre vielen Hunden besorgt hat.

    Hundundmehr

    Und Deine Hunde haben auch am Rad gedreht mit dem Pensum?

    Danke für den Hinweis!

    Das war kein "Pensum", also eine Aufgabe/Arbeit, die in einer bestimmten Zeit erledigt werden musste, sondern immer mal wieder hier mal eine kleine Sequenz/Übung, da mal eine Gelegenheit nutzen (z. B. Rückruf, wenn der Hund im Freilauf ist).

    Nein, so "ausgeflippt", dass ich mich jetzt bedrängt gefühlt habe bis hin zu Schmerzen kenne ich von meinen Hunden nicht.

    Ab und zu mal "drüber" sein - die Betonung liegt auf "ab und zu" finde ich in dem Alter allerdings nicht ungewöhnlich, und auch nicht bedenklich.

    In Verbindung mit deinen Hinweisen:

    Möglicherweise kommen da Reizüberflutung und ein zu hoher Anspruch an den Hund in dem Alter zusammen?

    Dass durch diesen Anspruch ein "Trainingsdruck" entsteht, und der Hund zu oft mit Situationen konfrontiert wird, die er noch nicht bewältigen kann?

    Ich würde jetzt nur nicht von den bisher trainierten Sachen auf ein Überfordern schließen, welches für den Hund Stress bedeutet der sich in dieser heftigen Übersprungshandlung äußert.

    Ich hoffe, es ist verständlich was ich meine :denker:

    Tierarzt Rückert beschrieb das mal in einem seiner Blogs, wie schlimm das für die anwesenden Menschen ist, den entsetzten Blick der Hunde zu sehen wenn der Tubus entfernt ist, und sie wieder ihre "normale" Atmung haben.

    Ich habe aktuell eine 10 Monate alte Junghündin, und sie kann noch nicht alles von dem, was Du da für Deinen Hund beschreibst :ka:

    Bevor wir uns falsch verstehen, natürlich bekommt sie auch Training und ich übe was mit ihr. Aber ich schaue, was sie leisten kann, und was nicht. Und ich erwarte auch keinen Perfektionismus. Sie soll ja auch junger Hund sein dürfen, die Welt nach ihrem Ermessen erkunden.

    Antworten mit diesem Tenor kamen jetzt mehrfach, weshalb dieses Zitat nur als Stellvertreter steht.

    Ausgangspunkt war diese Aussage im Eröffnungspost der TE:


    Ansonsten ist der Hund super. Sie geht bei Fuss, kann "bleiben", wirkt sehr ausgeglichen, kommt täglich raus mit Freilauf, Rückruf funktioniert gut (wenn keine Menschen oder Hunde in der Nähe sind) ist schon mit drei Monaten stubenrein gewesen.. Sie bleibt inzwischen lieb neben mir wenn Passanten kommen, alles gut. :smiling_face_with_hearts:

    Ich lese da jetzt keine Überforderung oder Überlastung raus, vermutlich weil ich das mit den Augen einer Retrieverhalterin lese.

    Solche Basics "konnten" alle meine Hunde in dem Alter - "konnten" in Anführungszeichen, weil Hunde in dem Alter schon viel können, aber nichts davon sicher ist, und es eben auch Grenzen hat.

    Die wurden von der TE ja auch angemerkt: "Rückruf klappt ohne Ablenkung", "bei Fuß gehen nur kurze Sequenzen", das nur mal als Beispiele.

    Bei "Sitz" und "Bleiben" wird das ähnlich aussehen.

    Ich lese da erst mal nix von "zu viel verlangt", weil man all diese Sachen in kurzen Sequenzen im Alltag mit einbauen kann, ohne dass jetzt tatsächlich intensiv trainiert wird.

    Zum eigentlichen Problem:

    Hier solltest du, Pegggy , zweigleisig fahren:

    Zum Einen geht es um Eigenschutz, hier sind ja die Wege außerhalb des Zuhauses problematisch.

    Als Spontanlösung fällt mir da ein, den Hund in dieser Situation einfach irgendwo anzubinden (einem Baum, einem Schilderpfahl, einem festen Zaun, z. B.), und dich dann einfach mehrere Meter vom Hund entfernt hinzustellen, und zu ignorieren.

    Es bringt nichts, dich auf die Leine zu stellen wenn du das schon mit der (berechtigten) Angst tust, umgerissen zu werden.

    Zum Anderen solltest du solche Situationen, in denen dein Hund diese Übersprungshandlung zeigt, ganz kleinschrittig üben.

    Der Weg zur Pferdebox z. B.: Entweder suchst du dir Zeiten aus, wo du deutlich weniger aufregende Lebewesen triffst, und führst deinen Hund dann mit "Futtertreiben" zur Box (Leckerchen, Leberwursttube, ein lecker gefüllter Kong z. B.), und wenn zu viel los ist, machst du nur eine kurze Strecke (auch mit Futtertreiben), und bringst den Hund dann zum Auto zurück, wo er ganz in Ruhe sein Leckerchen zu Ende fressen und warten kann, bis du wieder zurück kommst.

    20 Pferde und 10 Menschen, die er alle begrüßen will, sind einfach noch zu viel für deinen Hund.

    Noch ein Tipp: Ignoriere selber diese Pferde und Menschen, lebe deinem Hund vor, dass sie uninteressant sind - auch der Faktor Nachahmungslernen spielt eine große Rolle beim Hund.

    Außerdem: Wie soll ein Hund lernen, sich auf dich und deine Handlungsanweisungen zu konzentrieren, wenn "sein" Mensch selber von der Umwelt abgelenkt ist, und den Hund nicht, oder nicht dauerhaft, im Blick hat? (In solchen Situationen, wo du die volle Aufmerksamkeit deines Hundes haben willst.)

    Das ist jetzt natürlich ein "Blick aus der Ferne" - aber schau mal, was du bei meinem Geschriebenen findest, was auf deinen Hund und dich zutrifft, und was für euch passend ist.

    Lieber Gruß

    Moni