Ich hatte mal einen Autounfall, bei dem ich 2-3 Sekunden - das war die Zeit vom Ausscheren des deutlich langsameren Autos bis zum Zusammenprall - wirklich gedacht habe: Jetzt ist es vorbei! Ich hatte Bilder im Kopf, die mir auch heute noch präsent sind, von meinem sich überschlagenden Auto, mit den Hunden hinten drin ...
Woher ich die Nerven genommen habe, nach dem Zusammenprall dann darauf zu achten:
- von der linken Fahrspur auf den Randstreifen zu kommen, sorgfältig absichernd, dabei nicht noch einen weiteren Unfall zu verursachen
- Beim stehenden Auto dann vor dem Öffnen der Autotür zu schauen, ob ein Auto kommt
- Beim Öffnen und Aussteigen festzustellen, dass da Flüssigkeit vorne rausläuft, die ja durchaus brennbar sein könnte
- zu Denken: Die Hunde müssen raus - wie mache ich das so, dass sie nicht gefährdet werden?
- Sie mit einem "Sitz" anbrüllen, anleinen, an kurzer Leine halten - ich bin unter der Leitplanke mit ihnen durchgekrochen, weil ich die ums Handgelenk gewickelten Leinen unbedingt kurz und sicher halten wollte
- ruhig und beherrscht zur anderen Unfallfahrerin hinlaufen, kurz absprechen, wer die Polizei anruft, meinen Mann anrufen
Mein Mann war noch vor der Polizei dort, und ich habe ihn genötigt, die Hunde in sein Auto zu verladen und erst mal nach Hause zu bringen (es war zu warm, um sie längere Zeit im ungekühlten Auto zu lassen).
Ich wollte die Hunde in Sicherheit wissen, das war der Gedanke, der mich beherrscht hat agieren lassen.
Erst als mein Mann mit den Hunden unterwegs war, kam das große Zittern in den Knien, und ein übles Gefühl in der Magengegend...
Manchmal träume ich immer noch von diesem Unfall, und ja, er hat nachhaltig mein Fahrverhalten geändert ... heute noch, und sicher auch in Zukunft, fahre ich bei sonst freier Autobahn an 2 oder mehr "in Kolonne" fahrenden Fahrzeugen nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit vorbei - und wenn ich Fahrzeuge hinter mir habe, die schneller fahren würden, und die ich dann ausbremsen würde ... gehe ich nach rechts rüber und warte auf eine ausreichende Lücke, um dann im angemessenen Tempo zu überholen.
Mein Unfallgegnerin hat übrigens bei der Erstbefragung vor Ort Angaben verweigert.
Sie hat erst mit einem Anwalt gesprochen ... und vor Gericht dann gelogen, dass sich die Balken bogen.
Da ich keine Zeugen hatte, bin ich auf der Hälfte meiner Kosten sitzen geblieben.
So ist das.