Super, dass Du Dich um dieses Pferd mit vielen Baustellen kümmerst!
Ich hab grad keine Zeit, Hunde wollen raus, deshalb nur ein paar Denkanstösse, melde mich später nochmals:
Ergo, furchtbarer Sitz, leichttraben lerne ich sowieso grade erst, habe nämlich Western gelernt, und mit Großpferden null Erfahrung.
Anton ist so oder so...komplizierter. Sehr schreckhaft, lässt sich ungern von der Gruppe trennen und er hat Probleme mit den Nerven an den Hinterbeinen, sodass er diese immer extrem hochzieht, wenn er sie überhaupt gibt.
Wie Asterix schon schrieb, lern bitte zuerst auf andern Pferden besser reiten, vor allem leicht traben. Du brauchst einen geschmeidigen Sitz, damit Du ihm nicht wehtust.
Was meinst Du mit "Probleme mit den Nerven"? Hat er einen (diagnostizierten) Hahnentritt? Google doch mal danach, hier mal ein Video dazu.
An der Longe geht er super brav, dehnt sich schön und ist artig. Das klappt wirklich gut. Unterm Reiter jedoch - oder eher, unter MIR - ist es die reinste Katastrophe. Er ist sowieso sehr guckig, dennoch würde er nie durchgehen. Aber man merkt eben, wie unkonzentriert er dadurch ist. Außerdem ist er sehr dünn, er ist ein schlechter Esser und extrem schlecht bemuskelt einmal deshalb und weil er seit einem halben Jahr nicht mehr geritten wurde.
Das schreit eindeutig nach Bodenarbeit (nicht nur Longe). In nächster Zeit würde ich ihn überhaupt nicht reiten, sondern nur Bodenarbeit machen mit ihm, damit er Muskeln aufbauen kann und Dir vertraut.
Dazu kann ich Dir Linda Tellington empfehlen, kannst ebenfalls mal googeln danach.
Hier ein erster Input dazu.
Seine Besi sagt immer, ich soll ihn kürzer und fester nehmen, aber mir widerstrebt es total, ihn so in die Hand zu nehmen, weil ich auch weiß, dass er sich wenn dann freiwillig anlehnen muss und nicht, weil ich drei Zentner in die Fäuste nehme und ihn in eine Form zwinge, die ihm total widerstrebt.
Das siehst Du völlig richtig!
Bitte zwing ihm nicht den Kopf nach unten, das wäre genau kontra-produktiv und tut ihm zudem weh.
Erstes Ziel muss sein, ihm Vertrauen zu geben und mehr Rückenmuskulatur, damit er überhaupt fähig ist, einen Reiter zu tragen, ohne dass ihm der ganze Rücken weh tut. Da er so riesengross ist, hat er vermutlich sowieso viele Verspannungen und schmerzende Muskeln. Ich würde auch mal einen Osteopathen draufschauen lassen, was natürlich schwierig ist, da Du ja nicht die Besitzerin bist.
Priorität muss sein:
- Muskelaufbau
- auffüttern
- Hahnentritt behandeln
- Vertrauen aufbauen
Die Reihenfolge ist natürlich egal, das geht alles parallel und Hand in Hand.
Erst wenn diese Punkte erfüllt sind, kannst Du ans Reiten denken.
Viel Erfolg und viel Spass!