Beiträge von Morelka

    Ich glaube, viel mehr als um die Vor- und Nachteile eines Shiba (kann dazu nichts beitragen) sollten sich die Frau und ihre Tochter Gedanken dazu machen, wie ihre Lebensplanung für die nächsten 14 - 15 Jahre aussieht (falls sie einen Shiba-Welpen will, davon gehe ich aus):

    Da gibt es verschiedene Szenarien:

    - das Mädel zieht nach absolvierter Lehre aus/mit einem Freund zusammen. Wo bleibt der Hund?

    - das Mädel bleibt bei der Mutter wohnen und betreut gemeinsam mit ihr weiterhin die Tiere und alle drei Hunde --> Zündstoff für Knatsch und Streit, geht meist nicht gut, kann aber auch klappen. Was ist dann, wenn ein Freund dazukommt? Falls das Haus gross genug ist, gibt es vielleicht Platz für zwei Wohnungen?

    - das Mädel nimmt den Hund mit in eine eigene Wohnung. Ich nehme an, sie ist dann zu 100% berufstätig. Wo bleibt der Hund?

    Ich würde dieser Familie von einem dritten Hund abraten, Shiba hin oder her, einfach wegen der ungewissen kommenden 15 Jahre.

    Beim Labrador, und das nehmen mir viele Labrador-Fans leider recht übel, habe ich Probleme damit, dass die kurzen Haare in Kissen und Sofa usw "stecken" bleiben. Ich weiß, das wirkt sehr oberflächlich, aber das ist irgendwie so eine Macke von mir, dass ich das Gefühl habe kurze Tierhaare gehen nicht so gut weg.

    Labradore sind nicht kurzhaarig, sondern stockhaarig (weiches Deckhaar + Unterwolle). Ich habe noch nie bemerkt, dass Labi-Haare in Kissen stecken bleiben, hingegen Dalmatiner- oder Boxerhaare, weil diese wirklich kurzhaarig sind und die Haare sehr hart und stabil. Die bleiben wie Nadeln stecken (ich weiss das, habe Dalmatiner gezüchtet... xD


    Bzgl Tierheimhunden hab ich noch eine Frage: Gibt's da eine Möglichkeit, den Hund auf verschiedene Situationen zu "prüfen"? Mein Hauptbedenken ist, dass ich keine Kinder habe und in meiner Freizeit nichts mit Leuten mit Behinderungen zu tun habe, aber im Beruf das der Fall sein könnte. Es wäre blöd, wenn sich der Hund dann plötzlich vor etwas unerwartetem fürchtet, sei es nur weil er es nicht gewohnt ist, ich es als Anfängerin nicht in den Griff kriege und er dann erst recht wieder weg muss. (Nicht nur andere Menschen, aber auch Situationen wie Straßenbahn, Zug, etc)

    Vielleicht bin ich bei allem ein bisschen übervorsichtig (Mein "Schwiegervater" sagt immer, ich gehe das alles viel viel viel zu theoretisch an :D ), aber ich will ja dass der Hund und ich beide glücklich sind.

    Das ist absolut ok, wie Du dieses Projekt angehst! :bindafür: Lieber alles gut überlegen und prüfen statt "spontan" einfach irgendeinen x-beliebigen (meist ungeeigneten) Hund anschaffen, nur weil er so "süss" guckt. Das kommt viel häufiger vor.

    Bei TS-Hunden kommt es auf die Organisation an, da musst Du auch sehr genau hingucken. Lass Dir nicht einfach einen Hund aufschwatzen, sondern rede mit den Leuten, geh den Hund (mehrfach) besuchen, geh laufen mit ihm, quetsche die Betreuer aus über alle Eigenschaften, die er hat, mach eigene Beobachtungen.
    Natürlich ist ein Hund nicht gleich vom ersten Tag an "fertig" und optimal, das muss alles wachsen. Aber so gewisse Tendenzen und innere Eigenschaften lassen sich schon identifizieren und somit die Eignung erkennen.
    Bei einem erwachsenen (am besten schon älteren) Hund erkennst Du aber viel klarer die Charakter-Eigenschaften also bei einem wusligen Welpen, bei dem noch alles Mögliche zum Vorschein kommen kann, vor allem während und nach der Pubertät. Da gibt es manchmal wirklich erschreckende Überraschungen.


    Auf jeden Fall würde ich in deiner Situation unter keinen Umständen einen Welpen empfehlen, sondern einen gesetzten erwachsenen Hund, wo man einschätzen kann, wie er drauf ist, wenn du den Hund mit in Vorlesungen nehmen möchtest.

    Da schliesse ich mich Frau Bre an... wenn Du einem älteren(!) Hund aus dem Tierschutz eine Chance gibst, schlägst Du gleich mehrere Fliegen auf einen Schlag:

    - ein Hund aus dem Tierschutz ist eine "gute Tat"
    - ein erwachsener Hund wird sich sehr schnell an die Gegebenheiten anpassen, ist meist ingesamt ruhiger als ein Welpe
    - einen Hund aus dem TS kannst Du zuerst mal besuchen, mit ihm spazieren gehen, ihn gründlich kennen lernen, bevor Du Dich entscheiden musst
    - bei einem älteren Hund musst Du Dich nicht auf die nächsten 15 Jahre festlegen, sondern kannst mittelfristiger denken und allenfalls neu planen, wenn dieser ältere Hund halt nur noch 4 - 6 Jahre lebt. Wer weiss, was Deine Pläne in 5 Jahren sind?

    Viel Glück bei der Suche!

    Alles was ich Leo bisher beigebracht habe habe ich durch Leckerchen erreicht ! Er ist mega verfressen aber wenn er was entdeckt hat oder einen Hund sieht ist das nunmal vergessen.

    Dann würde ich es vielleicht mit einem Laut-Signal verknüpfen, denn Geräusche dringen viel eher durch den Hirn-Nebel hindurch bei einem pöbelnden Hund. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.

    Nur mit Leckerchen war Vicky nicht abzulenken, wenn sie einen entgegenkommenden Hund auf dem Radar hatte. Seitdem ich aber diese MeatSticks benutze, ist mir der Durchbruch gelungen.
    Diese Sticks sind in einem beschichteten Papier eingepackt (wie die "Beefy" für Menschen), das sehr schön raschelt.
    Sobald ich mit diesem Papier raschle, weil ich den Stick etwas nachschiebe, damit er vorne rausguckt, ist jeder andere Hund vergessen... da gilt nur noch der MeatStick. :dafuer:

    Vielleicht gäbe es solch ein Zaubermittel auch für Deinen Leo?

    Als ein Tut-Nix im Maul meines Hundes :klugscheisser: .

    Oder umgekehrt... mein Hund im Maul eines Tut-Nix! :shocked:

    Ich stelle auch fest, dass pöbelnde Kleinhunde besonders negativ angesehen werden, als ob es was anderes wäre, wenn ein Golden Retriever kläfft und tobt!
    Deshalb bemühe ich mich sehr, dass meine Hunde eben NICHT die kleinen, kläffenden "Köter" sind, sondern achte erst recht darauf, dass sie sich immer gut benehmen. Das klappt mal gut, mal weniger gut... aber ich lerne Vicky immer näher kennen und kann sie unterdessen besser einschätzen.

    @SamuLeo, ja, ich bin sehr froh, dass meine Hunde so verfressen sind und sehr gut auf Futter-Ablenkung reagieren. Wäre das nicht der Fall, so hätte ich ein grösseres Problem, denn mit Spielzeug oder Kauknochen brauche ich ihnen schon gar nicht zu kommen. Das kennen sie überhaupt nicht.

    Die Schwierigkeit ist wohl bei jedem pöbelnden Hund, zuerst mal herauszufinden, womit man ihn aus seinem Tunnel herausholen kann.

    Zum Glück gibt es nebst den "Schock-Geschichten" wie mit dieser Langhaar-Hündin auch Erfolgserlebnisse... und diese werden immer häufiger! :smile:

    Kürzlich hatte ich solch ein Positiv-Erlebnis, das mich mächtig stolz machte!
    Ich war auf einem rel. grossen Gelände unterwegs (das aber nicht Vicky "gehörte"...), beide Hunde frei. Von weitem sah ich eine ältere Dame daherkommen (ich kenne sie, eine, hmm, na ja, etwas schwierige Person...) mit ihrer älteren Golden Retriever-Hündin.
    Ich leinte meine Mädels beide an, trat etwas zur Seite, sagte ihnen ganz ruhig, dass sie warten sollen und zückte meine Geheim-Waffe... einen Meaty Stick, auf den fahren sie total ab. Beide Mädels sassen bei mir und guckten anbetend zu mir hoch (ich weiss, es war nur der Meaty Stick, aber es tönt besser so).
    Die Dame kam näher, ihre Hündin zerrte an der Leine wie eine Verrückte, sie rief "Aus! Fuss! Nein!" alles völlig nutzlos. Schliesslich rief sie in letzter Verzweiflung "Was willst Du denn mit den beiden Pipis? Das sind doch keine Hunde!" ("dumme Kuh" dachte ich bei mir!) :rotekarte:

    Aber wenigstens stand sie dann mit ihrer tobenden Hündin im Gras am Strassenrand. Es war viel Platz dort, wir konnten uns grossräumig ausweichen.

    Ich marschierte stillschweigend mit meinen perfekt auf mich fokussierten Mädels an ihr vorbei, keinen Laut gaben sie von sich.
    Schade, dass das niemand filmen konnte. Ein Hunde-Trainer hätte vermutlich seine helle Freude an so einem schönen Beispiel von "braven" Hunden und einem Hund völlig ausser Kontrolle gehabt.

    Tja, der habe ich es aber gegeben... ich grinste heimlich in mich rein und lobte meine braven Mädels (ääh, Pipis) natürlich überschwenglich!

    Habe ich Dich richtig verstanden, dass Elli bisher mit ihrem Bruder zusammen lebte und dann alleine weggeben wurde zu Dir? (wieso auch immer...)

    Dann ist es in meinen Augen wohl ein "Rufen" nach dem Rest des Rudels, also dem Bruder.
    Das ist tragisch, aber sollte mit der Zeit vermutlich aufhören, wenn sie es aufgegeben hat, nach ihm zu rufen.
    Viel Nähe zu Dir sollte dabei wohl helfen.

    Abgesehen von den andern Möglichkeiten wie Träumen oder Einsamkeit(?) denke ich eher noch an eine Erklärung, ob sie von draussen was hört (was Du nicht hörst... Hunde hören viel, viel besser als Menschen), z.B. Käuzchen oder andere Tierlaute, denen sie Antwort geben will.

    In was für einer Umgebung lebst Du, ländlich, Stadt, Park in der Nähe?

    Hier drängt sich auf jeden Fall ein erwachsener (nach absolvierter Pubertät) Hund aus dem Tierschutz auf!

    Einen solchen Kandidaten kann man vorher besuchen, mit ihm laufen gehen, die Pfleger/Pflegestelle ausquetschen, beobachten im Alltag und mit andern Hunden, mal "zur Probe" über ein Wochenende nehmen, gut überlegen und dann... zuschlagen!

    Die "Rasse" kann man vorher nicht festlegen, ist häufig auch nicht feststellbar bei Mixen. Die Vorgeschichte ist natürlich auch wichtig, soweit diese überhaupt eruierbar ist. Häufig sitzen gut erzogene, vernünftige Hunde im Tierheim, die Opfer einer Scheidung wurden und bereits alles kennen, also super einfach sein sollten.

    Als Ausschluss-Kriterien würde ich nur Kurzschnauz-Hunde (wobei, auch diese armen Kerle brauchen ein Zuhause... aber man sollte natürlich nicht die Zucht unterstützen) und gewisse Mixe von Arbeitshunden nennen, sofern dies ersichtlich ist.
    Aber nach gründlicher Beobachtung sollte man eigentlich erkennen, wo ungefähr der Schwerpunkt eines Hunde-Individuums liegt.