Beiträge von Morelka

    Sondern damit das "die Besitzer" zumeist tatsächlich die Rassegeschichte, Entstehung verinnerlicht haben und dann auch mal anmerken wenn Mumpitz verbreitet wird.

    Nein, eben nicht... die Rassegeschichte sowie die FCI sagen ganz klar, dass die heutigen modernen belgischen Schäferhunde aus den ursprünglichen Hüte-Hunden hervorgingen, so wie viele andere Rassen ebenfalls aus bestimmten Verwendungszwecken hervorgingen. Das gilt für alle rel. "alten" Rassen, über die modernen reden wir jetzt nicht.

    Was zum Kuckuck soll denn jetzt daran so schrecklich sein, dass man sich mit Händen und Füssen dagegen sträubt, dass ein Schäferhund ursprünglich mal ein Schäferhund war?

    Natürlich werden heute kaum noch belgische Schäfer für die Arbeit an der Herde verwendet(?), aber genau so werden auch Yorkshire Terriers kaum noch zur Rattenjagd eingesetzt oder Bulldoggen für das Bullentreiben.


    Aber lassen wir das, es kann ja jeder selber recherchieren.

    Ich fand in der Diskussion im anderen Thread so interessant, dass Malis scheinbar keine Schäferhunde sind. Habe die Diskussion nur überflogen. Frage mich daher, warum sie dann "belgischer Schäferhund" heißen. Ich meine das Wort wird schon seinen Ursprung haben, oder stehe ich da jetzt total auf dem Schlauch? Klar, sie werden jetzt auf andere Eigenschaften selektiert, aber ursprünglich waren sie doch auch Hütehünde?


    Irgendjemand hat dazu einen Link gepostet und wurde dafür jedoch angepflaumt. Deshalb würde es mich jetzt echt mal interessieren: Waren Malis ursprünglich Hütehunde? Laut Internet nämlich definitiv ja!

    Ja, Du hast absolut recht, die belgischen Schäferhunde sind ursprünglich Schäfer-/Hütehunde, deshalb heissen sie ja auch "Berger belge" (also belgischer Schäfer) mit der entsprechenden Farb- und Haar-Varietät, die vor ca. 120 Jahren definiert und standardisiert wurde.

    Das hören die Besitzer dieser Schäferhunde aber offenbar nicht gerne, keine Ahnung wieso. Daran ist nichts Ehrenrühriges, ist doch völlig in Ordnung.

    Heute werden viele Schäferhunderassen, nicht nur die belgischen, als "Sport-" oder "Gebrauchs-Hunde" gehalten, weil ihre Schäferhunde-Eigenschaften sich gut dafür eignen (wachen, schützen, auf Bewegungsreize reagieren, notfalls sogar leicht zwicken).

    Jede Hunderasse hat irgendwo einen Ursprung und einen Verwendungszweck, denn die alten Rassen wurden ganz pragmatisch nach gewissen Bedürfnissen des Menschen selektiert und weiter gezüchtet, also z.B. Hüten, Ratten vernichten, Fährten aufnehmen oder Bullen in Schach halten (oder am Sonntag dann mal zur Volks-Belustigung gegen Bullen kämpfen...:verzweifelt: )

    Deshalb würde ich es gut finden, wenn man bei der Haltung und Erziehung eines Hundes immer auch den ursprünglichen Verwendungszweck im Hinterkopf behält, damit man so ungefähr weiss, was man sich da ins Haus geholt hat. Mein Eindruck ist, dass sehr viele Hundehalter sich überhaupt nicht mit der Geschichte und ursprünglichen Verwendung ihrer Rasse befassen.

    die Welpenzeit ist doch die wichtigste zum lernen, ich möchte, dass er alles lernt was möglich ist, solange er noch klein ist. Später wird es ja immer schwieriger.

    Nein, das stimmt absolut nicht! Setz Dich selber und Deinen Hund nicht dermassen unter Druck!

    Ich habe jetzt nicht alle 6 Seiten durchgelesen, aber gemäss Deinen ersten Beschreibung ist Dein Welpe masslos überfordert.

    Setz Dir nicht das Ziel, dass er JETZT alle Grundkommandos lernen muss, auf Biegen und Brechen! Das stimmt so nicht, später lernt er das auch noch, vermutlich viel einfacher, wenn er nicht mehr so überfordert ist.

    Es geistern immer wieder Fehl-Informationen durch die Foren, dass die Welpen ALLES lernen müssen in den ersten Wochen beim neuen Besitzer. Das ist totaler Quatsch. Sie müssen beim Züchter gut sozialisiert sein, müssen (auch fremde) Menschen kennen, offen auf Menschen und Tiere zugehen, sich untereinander gut verstehen und einfach "Lernen lernen." Das heisst, ein Junghund muss in der Lage sein, neue Eindrücke und "Kommandos" verarbeiten und im Alltag anwenden zu können. Wann er "Sitz", "Platz", etc. lernt, ist völlig nebensächlich.

    Nimm als Beispiel die vielen Hundehalter, die sich keinen Welpen holen, sondern erwachsene Hunde aus dem Tierheim, aus dem Tierschutz, Privat-Abgaben, etc. Da müssen sogar "alte" Hunde (huch, wie schrecklich) noch ganz neue Kommandos und neues Verhalten lernen. Das funktioniert auch noch im Alter von 9 Jahre und älter!

    Alle meine jetzigen Hunde aus den vergangenen Jahren waren bereits 8 - 10 Jahre alt, als sie zu mir kamen. Ausnahmslos alle haben problemlos neue Kommandos gelernt und fügen sich perfekt in meinen Alltag ein.

    Also, atme einmal tiiiiief durch und vergiss den ganzen Druck, dass Dein Welpe jetzt gleich "alles" lernen muss. Kommt Zeit, kommt Rat! :winken:

    Edit: Nachtrag! Ich habe Deinen Avatar nochmals angeschaut, Dein Welpe hat einen sehr hohen Weiss-Anteil. Bist Du sicher, dass er gut hört? Wurde bei ihm ein Hörtest gemacht?

    Okay, schnell ist sie aber, auch wenn sie fast nur Jagd auf Tannenzapfen macht

    Eben, siehst Du... beim einen sind es Mäuse, beim andern fliegende Blätter, bei Deiner Hündin halt Tannenzapfen.:D

    Ich wollte damit nur sagen, dass sich bitte kein Yorkie-Halter darüber ärgern sollte, wenn sein Hund halt mit Feuereifer Blätter, Tannzapfen oder Mäuse jagt, weil das ihr ursprüngliches Zuchtziel war.

    Das ist nur eines von vielen Beispielen, wird auch kaum je ein wirkliches Problem sein, nehme ich an...

    Da ist meiner Meinung nach die Versuchung groß, dass sich die Vorstellung Bahn bricht, man müsse nur genug und nach der "richtigen" Methode trainieren, und schon bekommt man fast jeden Hund so hingebogen, dass er in ein Leben passt, in dem für ihn eigentlich weder Zeit noch Platz ist, Paradebeispiel Welpe in der Etagenwohnung, möglichst noch Frauchen schwanger und/oder mit Kleinkind(ern).

    Genau das meine ich auch... mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich bei Bekannten mitbekomme oder irgendwo in einem Forum lese, dass einem Jagdhund (Weimaraner, Beagle, Pointer oder was auch immer) das Jagen "abgewöhnt" werden soll, damit man ihn als ruhigen Couch-Potatoe halten kann. "Leider" sind die meisten Jagdhunde rein optisch wunderschön...:verzweifelt:

    Wenn man sich aber über die Eigenheiten einer gewünschten Rasse und ihren ursprünglichen Verwendungszweck zuerst mal informieren würde, bevor man einen "süssen" oder "speziellen" Welpen kauft, könnte viel Menschen- und Hundeleid und viele Wander-Pokale vermieden werden.

    Ich hoffe der Thread wurde jetzt nicht meinetwegen gestartet, weil ich mich nicht ausreichend informiert hätte, bevor wir unsere Hündin geholt haben. Wir haben uns nicht bewusst für einen Tervueren/Hütehund/was auch immer sie jetzt sein mag entschieden.

    Nein, Du bist da völlig entlastet, hast den Hund ja unter total anderen Voraussetzungen angeschafft. Da Du nicht wusstest, dass offenbar ein Hütehund in ihr drin steckt, konntest Du Dich auch nicht über die sehr speziellen Eigenheiten eines Hütehundes informieren. Ich hoffe, dass Dir ein Trainer weiterhelfen kann, bzw. dass Ihr eine Lösung für Euch und für die Hündin findet.


    Wie Wildsurf schon schrieb, entstehen häufig unter einem Thema eines oder mehrere "Neben-Themen" (OT genannt... off topic), die eben trotzdem interessant sind und nach etwas mehr Vertiefung "schreien."

    Genau, die Rassekenner haben alle keine Ahnung, die Leutre, die ne Rasseneschreibung gegoogelt haben, sind im Recht. :lepra:

    Schicken wir die Verhaltensauffälligen Belgiermixe an die Schafe... glaubt ihr echt, ein Trainer mit ein wenig Erfahrung und Verstand, wird einen solchen Hund zur Bespaßung auf die Schafe los lassen?

    Selbst wenn es ein Altdeutscher ist, ich hoffe dass da das Tierschutzgesetz und der gesunde Menschenverstand vor sind, dass man da mit jedem Hund mit einem Erziehungsdefizit an den Schafen rumprobiert.

    Kein Mensch redet davon, dass diese Hündin als Hüte-Hund eingesetzt werden soll, das ist allein Deine Fehl-Interpretation.

    In der vorherigen Diskussion ging es einzig darum, dass man sich mit den genetischen Eigenschaften einer Rasse auskennen sollte, damit man das Verhalten versteht und ein weiteres Training entsprechend aufbauen und anpassen kann, eben entsprechend der Rasse-Eigenschaften.

    Das alles hat Jessica schon längst begriffen, ihr ist klar, dass sie einen völlig anderen Hunde-Typ an der Backe hat als das, was sie ursprünglich eigentlich suchte (Spitz-Mischling). Und jetzt muss diese Situation halt gelöst werden, am besten mit Hilfe eines Trainers, der sich mit den spezifischen Rasse-Eigenschaften der Belgier auskennt.


    Irgendjemand hat allen Ernstes behauptet, dass Belgische Schäferhunde keine "Hütehunde" seien... doch, sie sind sogar in der FCI-Gruppe so eingestuft. Sie werden halt kaum noch für die Arbeit als Hütehunde eingesetzt, sondern ihre Hütehund-Fähigkeiten werden für andere Tätigkeiten genutzt.

    Aufgrund des Threads Thierheimhündin beisst, wenn ihr etwas nicht passt möchte ich ein neues Thema eröffnen, damit die Diskussionen nicht ins Uferlose laufen.

    Immer wieder fällt mir im wirklichen Leben wie auch in Hunde-Foren auf, dass viele Hundehalter sich nicht bewusst sind, was ihr Hund für Veranlagungen mitbringt, bzw. wofür die betr. Rasse ursprünglich mal gezüchtet wurde. Dann ist das Erstaunen gross, wenn sich der Hund seiner Rasse und Veranlagung entsprechend benimmt (spätestens nach seiner Pubertät) und dann vielleicht nicht mehr so gut in die Familie passt.

    Ich fange mal mit ein paar Beispielen an...

    Der Schäferhund --> Hütehund zum Hüten und Treiben von Herden verwendet, ebenfalls zum Bewachen von Haus und Hof. Haupteigenschaften sind Arbeitseifer, Wachtrieb und hohe Aufmerksamkeit. Schäferhunde in allen Varietäten gibt es in allen Ländern mit Viehhaltung.

    Yorkshire Terrier --> seine Aufgabe war es, Ratten und Mäuse zu jagen und zu dezimieren. Haupteigenschaft ist Schärfe (egal, ob eine Maus oder ein fliegendes Blatt), hohes Temperament und Schnelligkeit

    Labrador Retriever --> Jagdhund, der die geschossene Beute (meist Flugwild) suchen und dem Jäger zurückbringen (to retrieve) soll. Haupteigenschaft ist enge Bindung an den Menschen und Apportierfreudigkeit

    Beagle --> Jagdhund für die Jagd auf diverses Wild, Haupteigenschaft ist gute Nasenarbeit, konzentriertes Verfolgen einer Fährte, Meute-Hund (lieber zu mehreren als alleine)

    Dackel --> Jagdhund für die Jagd auf Fuchs und Dachs, Haupteigenschaft ist hohe Entscheidungskraft (im Fuchsbau kann ihm niemand sagen, was er tun soll), Schärfe und Temperament

    ... und so weiter und so fort.

    Ich plädiere immer dafür, dass sich jeder VOR der Anschaffung eines Hundes zuerst mal mit der gewünschten Rasse und ihren Eigenschaften befassen sollte, um den Hund zu verstehen. Nicht jede Rasse eignet sich für jeden "Zweck", das wird m.M. nach viel zu selten berücksichtigt, bzw. viele HH denken überhaupt nicht darüber nach, welche Eigenschaften in ihrer Rasse drinstecken (sofern die Rasse oder deren Mischlinge überhaupt bekannt sind).

    Wer schon länger dabei ist im DF kennt sicher einen der krassesten Fälle, die wir schon hatten, der riesige American Akita, der sich vom "süssen Knuddelbär" plötzlich in eine rasende Furie verwandelte, sobald jemand seinem Frauchen und ihm zu nahe kam. Hätte man sich mit der Geschichte und den Eigenheiten eines Akitas befasst vor der Anschaffung, so hätte solch eine Überraschung nicht stattfinden können.

    Danke! :gut:Endlich mal jemand, der Klartext redet betr. Rasse-Veranlagungen, egal, was im Detail jetzt in der Hündin drinsteckt, von der hier die Rede ist. Das es ein "Hüte-Hund" ist, scheint mir nach allen Beschreibungen und vor allem vom Aussehen her klar zu sein, heisst aber nicht, dass Jessica jetzt mit der Hündin nach draussen aufs freie Feld gehen muss, um einen Schäfer samt Herde zu suchen. Es geht nur darum, wie Mehrhund schon schrieb, dass man den Hund und seine Veranlagung verstehen muss.

    Ich weiss nicht, weshalb sich die Besitzer von Belgischen Schäferhunden dermassen vehement dagegen wehren, dass ihre Hunde ursprünglich mal Hütehunde waren! Das ist nun mal ein Fakt, daran gibt es nichts zu rütteln oder zu diskutieren. Sie sind sogar von der FCI in die Gruppe die Hütehunde eingereiht (FCI-Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde).

    Kann es wirklich sein, dass dermassen viele HH sich einfach nicht mit der Geschichte ihrer eigenen Rasse befassen wollen?:???:

    Für alle, welche vielleicht doch mal Nachhol-Bedarf haben an Rasse-Geschichte der Belgier, hier ein interessanter Link:

    Der belgische Schäferhund

    Nur ein Beispiel eines interessanten Text-Ausschnittes, Quelle siehe oben:

    Hohe Intelligenz, Loyalität, Treue sowie große Aktivität, das sind Eigenschaften, die dem Belgischen Schäferhund nachgesagt werden. Wie nahezu jeder Hütehund hat auch diese Hunderasse eine starke Bindung zu ihrem menschlichen Rudelführer. Ihr Beschützerinstinkt ist extrem ausgebildet, so dass sie Mensch und Heim bis aufs Äußerste verteidigen.

    Egal, ob Tervueren oder Altdeutscher Hütehund... die Eigenschaften werden so ziemlich dieselben sein, denn es sind einfach zwei Länder, Belgien und Deutschland, welche Hunde mit ungefähr denselben Eigenschaften benötigten, vermutlich würde man sogar gemeinsame Vorfahren finden. Im 19. Jahrhundert wurde stark nach dem Verwendungszweck gezüchtet, da fragte niemand lange nach, ob da jetzt ein belgischer oder deutscher Hütehund dahinter steckt.

    Ich fände es auch sehr interessant, wenn diese Hündin mal von Kennern dieser Rassen in Realität angeschaut und beurteilt werden könnte.

    Ein Grossteil der "Problem-Hunde" entsteht dadurch, dass Hunde nur nach "süss" oder "schön" gekauft werden ohne weiter zu überlegen, was für ein Hunde-Typ/Rasse und somit Eigenschaften und Veranlagungen dahinter steckt.

    Das ist hier ja nicht der Fall, sondern die unerfahrenen Halter wurden von ebenso unerfahrenen Tierheim-Mitarbeitern fehlgeleitet.