Beiträge von Morelka

    Einen Welpen finde ich in der Konstellation schwierig, da der Hund doch recht schnell in eurem normalen Alltag mitlaufen müsste (Stichwort Allein bleiben). Das geht mit einem gefestigten erwachsenen Hund idR einfacher.

    Da schliesse ich mich an.

    Beginnt doch erst mal als Gassi-Geher in einem Tierheim, damit Ihr ein "Hunde-Feeling" kriegt. Im Idealfall findet Ihr sogar dann dort Euren Hund.

    Ansonsten müsst Ihr halt noch etwas rumsuchen bei seriösen Organisationen oder Tierheimen.

    Seriöse Organisationen erkennt Ihr daran, dass sie Euch Löcher in den Bauch fragen, eine Vorkontrolle machen (da müsstet Ihr aber einen stabilen Haupt-Wohnsitz vorzeigen können) und die Hunde natürlich gechipt und geimpft sind und einen EU-Pass mitbringen.

    Ich würde Euch bei diesen Konstellationen dringend von einem Welpen abraten, da herrscht zuviel Unruhe und Unwägbarkeiten in Eurem Leben.

    Ein älterer, ruhiger Hund, z.B. ein Scheidungs-Waise, wäre viel besser für Euch geeignet als ein Welpe einer hibbeligen Rasse.

    Bisher habe ich Berichte über Hunde, welche einen andern Hund oder den Besitzer "veräppeln" wollen, ins Reich der Fabeln verwiesen oder gedacht, dass es irgendein Zufall sei.

    Heute Abend habe ich aber was erlebt mit meinen beiden Mädels, das ich eigentlich nur so interpretieren kann, dass da eine schlaue Planung und Logik dahinterstecken muss.

    Ich sass dösend auf dem Sofa, Smilla rechts von mir, Vicky auf dem Schoss. Smilla rumorte unruhig neben mir herum, denn eigentlich wollte SIE auf meinem Schoss liegen, wo aber bereits Vicky thronte, beide gleichzeitig haben keinen Platz.

    Plötzlich rief Smilla alarmierend "Wu, wu", worauf Vicky wie von der Tarantel gestochen von meinem Schoss runterhüpfte und bellend zur Veranda-Tür rannte. Smilla grinste und robbte sofort auf meinen Schoss...

    Hat die kleine Kröte jetzt absichtlich "Alarm, Alarm" geschrieen, damit Vicky zur Tür rennt? Es bleibt eigentlich gar keine andere Erklärung übrig, denn Smilla hatte nicht die leiseste Absicht, auch zur Tür zu rennen, sie wusste ja, dass dort "nichts" war.

    Kennt jemand ähnliche Beispiele von "bewusster Planung?"

    Gestern hat Vicky beim Schnüffeltraining meine eigenen Erwartungen übertroffen... ich konnte 2 Monate lang nicht mehr zum Training, weil ich Theaterproben hatte. Gestern das erste Mal wieder.

    Natürlich waren die andern unterdessen fortgeschritten, momentan arbeiten wir an Generalisierung, sie sollen "Geld" suchen, verschiedene Münzen.

    Für Vicky war das völlig neu, denn bisher hatte sie immer nur ihren Gegenstand, einen Radiergummi, gesucht. Diesmal bekam sie eine Dose mit einem Geldstück unter die Nase gehalten, ich sagte "Sniff" zu ihr und schickte sie dann zu verschiedenen Gegenständen, um nach einem Geldstück zu suchen. Es war NICHT das Geldstück in der Dose versteckt, sondern irgendein anderes, sogar eine andere Währung. Ich selber wusste nicht, wo es war.

    Vicky schnüffelte wie gewohnt los, sehr strukturiert, untersuchte jeden Hohlraum, jede Ecke, guckte auch nach oben... und Zack, schon hatte sie das Geldstück gefunden.

    Das war kein Zufall, sondern wir wiederholten das mehrere Male in verschiedenen Situation und mit unterschiedlichen Hindernisse.

    Oh, was war ich stolz auf meine kleine Maus, die soooo schnell begriffen hatte, worum es ging.

    Anschliessend blieb sie auch noch sehr souverän im Kontakt mit den andern Hunden, entweder Kursteilnehmer oder Hunde der Trainerin, die im Auto gewartet hatten... alles kein Problem, Vicky blieb völlig cool, zog höchstens etwas die Lefzen hoch, um zu signalisieren, man solle ihr gefälligst nicht zu nahe kommen.

    Auch heute ging es so weiter... der röchelnde French Bullie, kein Problem, Vicky blieb einfach stehen und beobachtete ihn ruhig. Ein junger Schapendoes, der aufgeregt umher hüpfte, Vicky blieb gespannt stehen und hielt ihn auf Abstand. Im Moment ist die kleine Dame einfach unschlagbar!!!!:applaus:

    Und ich kenne nur Chis, die sehr bellfreudig sind und waren :roll:

    Dann kennst Du meine verstorbene Morelka und meine Smilla nicht... die beiden setz(t)en ihr Gebell nur sehr dosiert und wohl überlegt ein. Morelka lag häufig in der Sonne vor der Tür und beobachtete die Umgebung. Kam ihr etwas suspekt vor, so rief sie versuchsweise mal "Wu." Wenn ich ihr dann sagte, dass alles in Ordnung sei, schwieg sie.

    Smilla bellt überhaupt nicht, wenn es an der Tür läutet, sie weiss, dass ich mich drum kümmern werde. Auch Vicky bellt nicht, trippelt aber zur Tür, um zu schauen, wer draussen steht.

    Wenn Smilla draussen mal losbellt bei der Begegnung mit einem andern Hund, kann ich sie mit einem "Nein" ganz leicht zum Schweigen bringen. Ich achte da sehr darauf, dass sie nicht wild kläfft, das stachelt nämlich Vicky auf und macht sie wütend. Dann habe ich plötzlich zwei bellende Hunde, was ich nicht will. Immer vermeiden geht leider nicht, kommt auf die Situation und den Platz zum Ausweichen an, aber ich darf ruhig behaupten, dass weder Morelka noch Smilla Kläffer sind/waren.

    Klar, die beiden waren und sind bereits älter, daher wohl auch ruhiger. Aber weil Chis dermassen intelligent und gut auf den Menschen fokussiert sind, kann man sie recht einfach vom Kläffen abhalten, behaupte ich mal, wenn man sich Zeit nimmt für ihre Erziehung.

    Ah, da fällt mir ein... hier läuft ein älterer Herr am Rollator und hat, weil er sich nicht mehr entsprechend bewegen kann, immer große (ausgewachsene) Galgos aus dem Tierschutz! Die laufen ausgesprochen ruhig an der Leine und sind sehr sehr sanftmütig. Vielleicht wäre das eine Idee.

    Dieser Vorschlag gefällt mir eigentlich am besten... sie könnte noch etwas Gutes tun, indem sie einen Galgo aus dem TS aufnimmt (da gibt es sogar 3-beinige:verzweifelt: ). Wenn es in der Nähe noch einen umzäunten Hunde-Auslauf gibt, in dem sie den Galgo flitzen lassen kann, wären doch alle Bedürfnisse erfüllt, oder?

    Im Haus drin sind Galgos klein und unauffällig (in zusammengefaltetem Zustand), sehr sanft und anschmiegsam.

    Die Dame möchte schon einen Hund, traut es sich aber nicht zu und möchte keinen kleinen oder "gebrauchten" Hund.

    Dann sollte sie eben umdenken... auch kleine Hunde sind "echte" Hunde und "gebrauchte" sind in vielen Fällen die beste Lösung, weil sie nicht mehr so wild und ungestüm sind wie Welpen. Von einem Welpen einer grossen Rasse würde ich jedenfalls dringendst abraten. Ich erlebe dieses Drama soeben in meinem engsten Freundeskreis.

    Ansonsten werden genau diese Fragen im obigen Thread diskutiert, s. Link von Getier

    Ich erlebe grad so einen Fall mit Alter - grosser Hund - was bringt die Zukunft in meinem engsten Freundeskreis.

    Eine gute Freundin von mir hatte immer Hunde, meist 2 gleichzeitig. Vor 3 Jahren starb ihr Labbi-Mischling, übrig blieb ein mittelgrosser Hund aus dem TS. Es war klar, dass sie wieder einen zweiten Hund dazu wollte. Ich redete oft mit ihr darüber (damals war sie 71), dass sie bitte "vernünftig" sein solle und sich nicht einen jungen, grossen Hund anschaffen solle, sondern nochmals einen ähnlichen, mittelgrossen Hund, wie sie bereits hatte.

    Das Problem war, dass ihr Mann absolut und uuuunbedingt wieder einen "grossen" Hund wollte, er selber war damals 95!!!

    Also fuhren die beiden los zu einem Vermehrer von Silber-Labbis, um sich eine 3-jährige Hündin anzusehen. Da diese aber ein hängendes Gesäuge hatte (logisch, hatte ja soeben grad abgesäugt), wollten sie diese nicht. Zufälligerweise war grad noch ein "Rückläufer" vorhanden, ein 14-wöchiger Rüde... also wurde kurzerhand dieser junge Rüde eingepackt und mitgenommen. :shocked: Wie gesagt, sie war damals 71, ihr Mann 95.

    Ich war gelinde gesagt entsetzt, als sie mir diesen "Einkauf" beichtete...

    In Kürze: Der Mann ist inzwischen verstorben, der mittelgrosse Hund auch, es sind noch 2 kleine, bzw. sehr kleine Hunde eingezogen aus dem Tierschutz. Der Labbi-Rüde ist inzwischen riiiiiiesengross, 3 Jahre alt und geht über Tische und Bänke im Haus. In der Hundeschule war er immer ein Musterschüler, benahm sich perfekt auf dem Hundeplatz, kann alle Grund-Kommandos, aber eben, eine Alltags-Erziehung hat er keine.

    Meine Freundin ist inzwischen ziemlich verzweifelt und völlig überfordert. Auch körperlich ist sie nicht mehr fit (74 Jahre alt unterdessen), schafft höchstens einen Spaziergang im Wald pro Tag, Labbi an der Schleppleine. Ich versuche ihr zu helfen mit der Diskussion von Lösungs-Möglichkeiten (nein, ich selber gehe ganz bestimmt nicht mit diesem Hund laufen).

    Es gibt Nachbarn, welche ab und zu einspringen, die sind aber beide berufstätig und haben ein kleines Kind. Evtl. könnte es klappen mit einer Bekannten, welche gerne joggen geht, das ist in Abklärung. Ihre Nichte, welche ebenfalls einen grossen Hund hat, kann nicht mehr helfen, weil deren eigener Hund krank ist und nicht mehr toben darf.

    Ach ja, der Labbi hat Epilepsie und braucht Medikamente. Sie denkt unterdessen über eine Abgabe nach, wird aber sehr schwierig werden mit einem so grossen, ungestümen Hund mit Epi.

    Der langen Rede kurzer Sinn:

    Bei jeder Welpen-Anschaffung, egal, ob Besitzer jung oder alt, sollte man erstens mind. 14 Jahre in die Zukunft schauen (wo bin ich dann?) und zweitens immer einen Plan B bereit halten, wer allenfalls mithelfen kann bei einem Hund bzw. einen Hund übernehmen könnte. Ich kenne seriöse Züchter, welche ihre Welpen nur an ältere Menschen abgeben, wenn gleichzeitig jemand aus der Verwandtschaft mit dabei ist und unterschreibt, den Hund später zu übernehmen, wenn die Haltung aus Altersgründen nicht mehr möglich ist.

    Morgen haben wir unter Hundefreunden eine Vereinsgründung mit dem Zweck, ältere Menschen bei der Hunde-Haltung zu unterstützen, denn wie wir alle wissen, sind Hunde ausgesprochen gut für die seelische und körperliche Gesundheit, auch und gerade für ältere Menschen.

    Die Vereinsgründung hat übrigens nichts mit dem (tragischen) Fall meiner Freundin zu tun, ist ein Zufall.

    Und eben diese Selektion auf Arbeitstauglichkeit hat dazu geführt, dass diese Hunde mit den Ur-Belgiern (als Hofhund) heute eben auch nicht mehr viel zu tun haben. LZ-DSH und Malis haben sich nunmal zu absoluten Spezialisten in Sport und Dienst entwickelt und nicht zu Koppelgebruchshunden.

    Da widerspricht Dir ja auch niemand... gewisse Rassen haben sich halt sehr weit von den Ursprungs-Rassen entfernt. Der "Ur-Bernhardiner" z.B. sah völlig anders aus als die heutigen modernen wuchtigen Fell-Brocken von Bernhardinern. Wenn man sich etwas für Rassen-Geschichten interessiert findet man jede Menge solcher Beispiele.

    Es geht mir nur darum, dass man sich bewusst wird und auch akzeptiert, woher eine - meinetwegen hoch spezialisierte - Rasse herstammt.

    Und der Schäferhund stammt halt nun mal vom Schäferhund ab:pfeif:, daran gibt es nichts zu rütteln. Darüber braucht man nicht seitenlang zu diskutieren und mit Abkürzungen um sich zu schmeissen.