Beiträge von Morelka

    Rassehundeaustellungen sind meiner Meinung nach kein guter Ort, um sich einen echten Eindruck zu verschaffen.

    Da stimme ich Dir zu!

    Bei einer Rassehunde-Ausstellung (ich habe selber sowohl Hunde ausgestellt wie auch als Ring-Sekretärin Beurteilungen geschrieben) sieht man nur das rein Optische. Man kann sich also eine bestimmte Rasse in Realität ansehen, statt nur Bilder im Internet oder in einem Buch. Das ist dann aber auch alles!

    Um beurteilen zu können, ob sich ein Hund als eigener Familien-Hund eignet, muss man so einen Hund im Alltag kennenlernen. Bei Gesprächen mit den Züchtern einer bestimmten Rasse an einer Ausstellung werdet Ihr nur überschwängliche Begeisterungsstürme zu hören bekommen, weshalb genau DIESE Rasse zu Eurer Familie passt. Verwirrt Euch mehr, als dass es weiterhilft.

    Ich würde auch mit Leckerlie-Spielen beginnen. Dafür muss man zuerst herausfinden, was für ihn "Meeeeega-Leckerlies" sind.

    Meine erste TS-Hündin (Chihuahua aus Vermehrer-Haltung) war ebenfalls am Anfang null auf mich fokussiert. Unsere Spaziergänge sahen so aus, dass sie an der langen Flexi-Leine vorauslief, immer geradeaus, mit Blick zum Horizont. Ich hatte das Gefühl, dass sie vermutlich einfach geradeaus weitergelaufen wäre, kilometerweit, bis zum Zusammenklappen.

    Ich begann dann zu Hause zuerst einmal zu testen, was sie denn wirklich, wirklich toll fand. Das war gar nicht so einfach, denn am Anfang war sie überhaupt nicht an Leckerlies interessiert. Erst als ich dann herausfand, welches Leckerlie sie toll fand, konnte ich damit anfangen, sie darauf zu konditionieren.

    So führte ich ein "Lecerklie-Wort" ein (war bei mir "Hoppala", kann natürlich alles Mögliche sein). Sobald sie das begriffen hatte, guckte sie zu mir hin, wenn ich dieses Wort sagte, ich schmiss das Leckerlie vorwärts vor sie hin, so dass sie hinlaufen musste. Dann wieder direkt vor mich hin, so dass sie zu mir zurücklaufen musste, und so weiter und so fort (immer an der langen Leine).

    Sie lernte schnell, mich genau zu beobachten, in welche Richtung ich das Leckerlie schmiss, immer verbunden mit dem Marker-Wort und meinem Zeigefinger in eine bestimmte Richtung, um dann sofort dort hinzulaufen. Somit konnte sie schon nach kurzer Zeit in eine gewünschte Richtung dirigiert werden.

    Dann war auch der Freilauf kein Problem mehr... sie beobachtete mich und meinen Zeigefinger und lernte ganz nebenbei den Rückruf.


    Viel Erfolg!

    Hast Du schon mal an Longieren gedacht, um ihn anderweitig zu beschäftigen als mit "mordlustigen" Jagd-Gedanken?

    Zu den Katzen- und Baby-Schreien würde ich allenfalls mit Desensilbilierung versuchen, d.h. also ihn zu "überfluten" mit diesem Geschrei, so dass dies gar nichts mehr auslöst bei ihm. Da müsstest Du halt notgedrungen ein Tonband einsetzen.

    Meine Hunde reagieren jedenfalls sehr gezielt auf Welpen-Fiepen oder Gebell im Fernsehen, obwohl das ja auch nicht Realität ist.

    Was für ein toller Thread! :gut:

    Da ich nebst den Hunden auch aus der Pferde-Ecke komme, habe ich mir ebenfalls ein Auge antrainiert (das hört nie auf, man lernt sein ganzes Leben lang weiter) und bin immer froh über Bilder von der Seite, damit man einen Hund wirklich beurteilen kann.

    Spoiler anzeigen

    Ehrlich gesagt ärgere ich mich immer wieder über die unsäglichen Bilder im Rasseraten-Thread, bei denen man vielleicht irgendeinen Hundekopf oder einen eingekringel schlafenden Hund sehen kann mit der Frage, was das wohl für eine Rasse sei...:???: So kann man beim besten Willen keinen Hund beurteilen.

    Ich habe das grosse Glück, einen Hund zu besitzen, die sich "dauernd" in Pose wirft, einfach nur, weil sie extrem aufmerksam ihre Umgebung beobachtet. Deshalb habe ich von Vicky rel. viele Photos von der Seite.

    Ich finde sie wunderschön und extrem funktional gebaut... was meint Ihr dazu? (das linke Hinterbein steht leider nicht auf dem Holzbalken, deshalb steht das etwas tiefer.

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    Dass hier kein Tierschutzhund favorisiert wird hat nichts mit Vorurteilen zu tun, sondern mit Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kinder in Kombination mit dem Wissen um mangelnder Erfahrung

    Nochmals zur Klarstellung, weil halt die "Vorurteile" unverdrossen da sind... vielen vermutlich nicht mal bewusst:

    "Tierschutz-Hund" bedeutet nicht automatisch Auslandshund, bedeutet nicht zwingend unbekanntes Vorleben, bedeutet nicht riskante Herdenschutz-Rassen, bedeutet nicht dubiose Tierschutz-Organisationen (was es natürlich alles gibt, aber das steht nicht zur Diskussion für eine Familie). Das ist nur die eine Seite von TS-/Tierheim-Hunden, die aber ganz offensichtlich als Vorurteil absolut im Vordergrund steht bei vielen Hundehaltern.

    Mit meinen Einwänden meine ich schlicht und ergreifend im Sinne der Ausgewogenheit, dass es AUCH zusätzlich die Möglichkeit gibt, sich im Tierheim umzusehen, weil dort immer wieder Scheidungs-, Umzugs- oder Todesfall-Opfer hinter Gittern sitzen, welche sich bestens eignen würden als Ersthund zu einer Familie. Das habe ich bei meinen Nachbarn miterlebt... junge Familie mit drei Kindern holt sich eine "alte" Labrador-Hündin aus einer Pflegestelle (mit vorgängigen Spaziergängen und Wochenend-Aufenthalt), die aus einer Scheidung stammt. Hündin und Familie wirkten nach wenigen Wochen bereits so, als ob sie seit Jahren schon so zusammen leben würden.

    Bei einer geplanten Hunde-Anschaffung geht es halt darum, dass man alle Möglichkeiten aufzeigt und nicht nur einseitig einen 8-wöchigen Welpen vom (VDH-)Züchter der Rasse XY in Betracht zieht, sondern auch die Tierheime berücksichtigt oder die Notseiten der Wunschrassen, weil es auch da immer mal wieder Kandidaten gibt.

    Wenn dem TE jetzt Angst gemacht wird vor unkalkulierbaren Auslands-Hunden "aus dem Tierschutz", dann wird diese Möglichkeit einer Tierheim-Adoption sofort wieder fallen gelassen.

    Was die Familie dann letztlich aus all diesen vielen Informationen macht, ist ihr selber überlassen, aber das Vorgehen mit Zeit lassen und Ideen/Erfahrungen sammeln ist schon mal vorbildlich. :gut:

    Viel Glück bei der Hundesuche!

    Im Sinnen des Tierschutzes werden wir uns natürlich auch mit Heim-Hunden auseinandersetzen, jedoch denke ich, dass ein Welpe oder ein Junghund sich besser an unseren Alltag anpassen lässt.

    Auch im Tierschutz gibt es Welpen...

    Ich hoffe einfach, Ihr haltet Euch alle Optionen offen und nehmt auch die Chance wahr, mal ein Tierheim von innen zu sehen und vielleicht sogar mit einigen Kandidaten spazieren zu gehen. Das gäbe Euch ein konkretes "Feeling", wie das wäre als Familie mit Hund.

    Wenn Ihr Euch dann trotzdem für einen Welpen vom Züchter entscheidet, ist das ja auch ok. Ich versuche nur gegen diese einbetonierten Vorurteile gegen das Tierheim anzukämpfen...