?"Man" "weiß" das überhaupt nicht! Es handelt sich um eine These, die momentan en Vogue ist und unter der viele Katzen zu leiden haben.
Diese These ist nicht "en vogue" als Modeströmung, sondern es liegen halt einfach mehr wissenschaftliche Untersuchtungen vor als früher.
Katzen leben gerne in Gesellschaft, junge Katzen spielen und toben sehr gerne miteinander (statt ihre Besitzer zu malträtieren...), sie kuscheln aber auch gerne und putzen sich gegenseitig. Aber Katzen sind Einzeljäger, was dann gerne fehlinterpretiert wird, sie seien Einzel"gänger."
Im Gegensatz zum Wolf, der ein Rudeljäger ist, gehen Katzen einzeln auf die Jagd, leben aber ansonsten sehr gerne (oder sogar zwingend!) gemeinsam mit andern Katzen. Darunter leiden sehr viele Einzelkatzen, die dann häufig die Wohnung des Besitzers in Einzelteile zerlegen, weil sie unglücklich sind als Einzelkatze und dringend Spielgefährten brauchen.
Was man beachten sollte:
Katzen, die viel zu früh (schon mit 8 Wochen oder sogar früher) aus dem Familienrudel weggegeben werden und danach alleine aufwachsen müssen, bleiben meistens tatsächlich ihr Leben lang Einzelgänger, weil sie es nie anders lernen konnten.
Aber Katzen, die schön gesellig in einem Familienrudel mit Mama und Geschwistern aufwachsen dürfen und nicht zu früh einzeln gesetzt werden, sind gut sozialisiert und jederzeit gerne bereit, ihr Leben mit andern Katzen zu verbringen... aber gejagt wird alleine!
Ich konnte dies grad aktuell bei meiner Nichte beobachten, welche zwei Kater aus dem Tierschutz hatte, beide unterdessen 11 Jahre alt. Der eine bekam Krebs (Lymphom) und musste eingeschläfert werden. Der andere Kater blieb alleine und völlig verwirrt zurück. Sie überlegte und beobachtete sehr genau, was für eine Zweitkatze wohl für ihn passen würde und fand schliesslich einen 3-jährigen Bengalen.
Sie gewöhnte die beiden sorgfältig aneinander (mit Netzabsperrungen zwischen den Zimmern) und nach kurzer Zeit waren die beiden gute Kumpels. Der alte Kater ist überglücklich, dass er wieder einen Kumpel hat, den er eifrig leckt und putzt. Der junge Kater tobt übermütig durch die Wohnung und animiert auch den alten dazu, hin und wieder mitzumachen. Die beiden sind zufrieden und glücklich miteinander, waren aber auch von Anfang an als kleine Kätzchen gut sozialisiert.
Inzwischen geben Tierheime und TS-Organisationen keine jungen Kätzchen mehr einzeln ab, sondern nur noch zu zweit, falls keine andere Katze schon vorhanden ist.