Beiträge von DerFrechdax

    Was ich nicht verstehe, was das für einen Zusammenhang mit einer Türe hat, durch die man als erster durchgeht. Das gibt es so als Gesamtkonzept und das klang halt derart. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass das für eine Anpöbel-Draussen-Situation eine Verknüpfung gebildet wird. Mit Dominanz im eigentlichen Sinne wohl auch nicht. Höchstwahrscheinlich wird Hund denken, dass es halt so ein besonderes Menschendingse sein wird und dem unterwirft er sich halt. Jeweils einmal für Tür und jeweils fürs hinterher laufen.

    Erklärungsversuch?

    Ich hatte gelesen, dass Hunde, besonders wenn sie älter sind und gesetzter (und damit 'ranghöher'), gern (von keinem anderen Hund kontrollierten) Freiraum um sich haben. Also niemanden, der an sie dran rempelt, niemanden, der ihnen den Weg abschneidet, der maßgebliche und anführende Hund unter mehreren nimmt sich die Freiheit, durch die Menge zu laufen wie Moses durch das Rote Meer. Umgekehrt schränkt er andere ein, indem er sich in den Weg stellt, als erstes trinkt (ich kann das sehr oft in einer Stutenherde beobachten, die Chefin hat immer dann Durst, wenn ich meine RB wieder auf Koppel stelle und sie gern nach dem Gerittenwerden trinken möchte), ungestört frisst.

    Wollen 2 Hunde durch die Tür, kann es sein, dass sich beide durchdrängeln, es kann aber auch passieren, dass der Ältere den Jungspund ganz gehörig zusammenfaltet, weil er ihn angerempelt hat (und nicht, weil er als erstes raus gegangen ist).

    Gehen wir durch die Gartentür, geht aus praktischen Gründen der Kleine öfters vor, dann ich, dann die Große, weil, alle zusammen passen wir nicht durch, und die Große steigt gern mal auf dem Kleinen rum, wenn sie beide gleichzeitig hinter mir durchs Türchen wollen. Was der Kleine dann mittelmäßig findet und entsprechend kommentiert :roll: .

    Ich glaub, das hat eher mit der Individualdistanz/Privatsphäre/Intimsphäre um den Hund herum zu tun... wir wollen als Menschen auch gern andere in einem bestimmten Abstand zu uns sehen und schätzen es nicht, wenn jemand diese Individualdistanz eigenmächtig und uneingeladen unterschreitet.

    Dass jeder Hund da anders tickt, und jeder deshalb auch eine andere Wohlfühldistanz zu anderen Hunden hat, wird übersehen, wenn es um starre Regeln geht.

    Meine verstorbene DSH war da knallhart und kannte kein Pardon, wenn ein Hund ihr zu nah kam oder sie gestört hat... die Große ist da relaxter, sie räumt halt den anderen freundlich anspringend aus dem Weg (außer pöbelnde Kleinhund *seufz*) oder trampelt auf ihm rum, wenn's ums Türchen geht... der Kleine dagegen kontrolliert schon ganz gern und für ihn ist es nicht so gut, öfter als erstes durchs Türchen zu gehen... da steckt zu viel Kontrolletti drin in ihm... nach dem als erstes durchs Türchen kommt dann Gartenzaun entlangrennen und verbellen und den großen Obermacker raushängen lassen, wenn Besuch kommt sowie Ressourcen verteidigen. Deshalb lass ich ihn auch immer mal hinter mir raus, damit er sich mal hinten anstellen muss und nicht gleich alles zuerst sieht.

    Das kann nur nachfühlen, wer es über einen längeren Zeitraum mal mitgemacht hat (zwei Jahre! :headbash: )
    Sowas ist absolut prägend.
    Wir - also meine Tiere und ich - haben das nur überlebt, weil ich damals beim Bau bereits vorausschauend dachte.

    Darf ich dich fragen, wie das kam und wo du warst, als du 2 Jahre von der Versorgung abgeschnitten warst?

    Nochmal zum Kreiseln, von dem @Bingwu geschrieben hatte.

    Wir hatten bei unserem Podencomix aus Spanien damals vor über 15 Jahren auch das Problem, dass er in die Leine gerannt ist, gezogen hat wie blöd und manchmal urplötzlich nach hinten gezogen hat und schwupp, war er aus dem Halsband draußen und könnte abdüsen. Entspannt spazieren gehen war mit ihm nicht drin.

    Eine Nachbarin, die im Verein Hunde trainierte, hat sich dann mit uns hingestellt und uns Einzelstunden gegeben, und ihr Rezept gegen das Ziehen an der Leine war, immer in die Gegenrichtung zu gehen, wenn der Hund anzieht, und erst in die von ihm bzw. uns gewünschte Richtung, wenn die Leine durchhing. Von da an waren wir stundenlang auf dem gleichen Stück Strasse anzutreffen, weil wir mit diesem Hund nicht vom Fleck kamen.

    Weder verknüpfte er die gewünschte Handlung, nämlich nicht ziehend neben mir herzulaufen, mit dem Erfolg, nämlich da anzukommen, wo er hinwollte, noch achtete er mehr auf mich noch hatte dieses Training sonstwie einen positiven Effekt.

    Am Ende habe ich nach Wochen um Wochen gefrustet aufgegeben, mich schlecht gefühlt und hätte den Hund am liebsten dahin geschickt, wo der Pfeffer wächst.

    Wer mich in diesen Wochen beim Gassi gesehen hat, muss auch gedacht haben, ich hab ein Rad ab... dachte ich ja selber... :headbash:

    Trotzdem bin ich froh über die Erfahrungen mit diesem Hund, denn so habe ich mich zu dem Hundehalter entwickelt der ich heute bin.

    Und dieser sympathische, kurzbeinige Dickwanst ist Oscar:

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    Ab November ist er zur Hälfte meiner bzw. ich hab eine dauerhafte RB an ihm. Heute hatten wir Reitstunde. Gar nicht so einfach, ein faules Dickerchen in Gang zu bringen.

    der hat aber einen sanften Blick :herzen1:

    weil ich nicht mehr bearbeiten kann: im Grunde ging es immer nur um eines: die alleinige und absolute Kontrolle.

    Hund darf dies nicht und jenes nicht. Ich soll dies unterbinden und jenes. Das ist mir auf Dauer zu anstrengend und auch besonders für den Hund nicht schön, der sich irgendwann gar nicht mal mehr schnaufen traut.

    So sieht für mich keine entspannte Hundehaltung aus.

    Ich kennen an CM- Fans nur den Vorbesitzer unseres Kleinen. Der erzieht seinen eigenen Hund und auch Gasthunde so, oder korrigiert hobbymäßig auch Hunde, wo die Besitzer wirklich nicht weiter wissen, wo eine Abgabe im Raum steht, und das mit ziemlichem Erfolg, er hat viel Charisma, Hunde lassen sich von ihm gut führen. Er korrigiert aber eigentlich meistens den HH und veranlasst diesen, klarere Befehle zu geben und nicht diffus auf den Hund einzureden und dann beleidigt zu sein, wenn er nicht hört. Auch erklärt er die Körpersprache, was ich an sich gut finde.

    Er hat mir auch zu unserem Kleinen einiges erklärt, wie ich ihn ruhiger bekomme, wie ich mit ihm Gassi gehen soll, was ich nicht zulassen soll. Da fing es an, dass ich mich unwohl gefühlt hab.

    Einiges habe ich selbst schon ähnlich gemacht, manches war mir aber zu krass und insgesamt waren es mir zu viele Regeln und zu viel "du machst das falsch, du musst das sooo machen".

    Zum Beispiel hat er gesagt, ich dürfe nicht zulassen, dass der Hund mit erhobenem Schwanz und gespitzten Ohren auf mich zuläuft. Er müsse eine devote Körperhaltung haben, wenn er zu mir kommt. Dieser Hund (der Westiemix) legt sich auch jetzt nach 9 Monaten bei uns noch immer freiwillig auf den Rücken, wenn ich ihm das Halsband anziehen will, um Gassi zu gehen. Was das Anziehen immer hinderlich gestaltet, weil ich es so nicht gescheit anlegen kann.

    Ich hatte es schon mal geschrieben, hier ist es schon so, dass ich das Kommando hab auf der Brücke :smile: , aber der Hund muss vor mir nicht im Staub kriechen.
    Er darf auch vor mir laufen (das sollte ich nämlich auch unterbinden, der Hund muss immer hinter dem "Chef" laufen), ich scheuche die Hunde sogar manchmal vor mich, weil ich sie dann im Blick habe, sonst muss ich immer nach hinten schauen, und der Kleine kann sich dann leider schnell absetzen um irgendwas Unappetitliches zu fressen :ugly:

    (Was ich viel gravierender fand, als wir mal bei dem besagten Vorbesitzer zu Gast waren, war, dass der eigene Hund von ihm einen Befehl erhalten hatte, nämlich Platz zu machen, und da der Hund frei war, stand er immer wieder auf, wenn sein Herrchen nicht hingeschaut hat... das finde ich zum Beispiel viel wichtiger, dass Hunde Befehle nicht selbständig aufheben...)

    Ich denke, jeder muss sich seine eigene Meinung bilden zu dem Thema... solange jemand nichts tierschutzrechtlich relevantes tut, kann man höchstens versuchen, durch das eigene Vorbild und evtl. Im Gespräch einzuwirken.

    Das verstehe ich durchaus. Aber Dinge wie "Pullern" und "kacken" sind ja ganz normale Wörter.

    Wir hatten unserer verstorbenen Schäferhündin das Kommando "Geh pieseln" und "Geh kacken" beigebracht, damit es im 'Notfall', zb auf einer Reise, schneller geht und sich Madame nicht ewig Zeit lässt.

    Einmal stand ein etwas distinguierter Freund meines Mannes daneben und ich gab das Kommando "Geh kacken", und zwar mehrfach hintereinander.

    Darauf seine Bitte: "Könntest du das bitte anders ausdrücken?"

    Ähm... dann weiss sie ja icht, was ich von ihr will... "Könntest du bitte dein großes Geschäft machen" ...oder so ähnlich... :lol: