Ich finde das total interessant, denn ja, es geht im Grunde um Kompetenz, und nix anderes. Hab ich in den Augen meiner Hunde die nötige Kompetenz, folgen Sie mir gern, es entlastet sie ja auch. Dann ist alles geritzt
Nur, wo bekommen Hundeneulinge die nötige Kompetenz her? Das ist halt die Frage ![]()
Beiträge von DerFrechdax
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Hallo,
ich hätte eine Frage nur für mich zum Verständnis (und ich schicke voraus, ich keine Berührungspunkte mit Verhalten von Autisten außer das autistische Mädchen, das mein Mann früher beaufsichtigt hat, wenn deren Eltern weg waren und ich ihn begleitet habe):
Es gibt sehr ruhige, in sich ruhende Rassen, die sich von Stress und Hektik nicht so sehr anstecken lassen und sich im Fall des Falles zurückziehen in ihre Rückzugsecken anstatt sich involvieren zu lassen.
Meine Leohündin ist so eine, wenn's Stress gibt in der Familie (weil zb meine Kinder lautstark streiten), verlässt sie das Zimmer und legt sich auf ihren Platz.
Der junge Lagotto von Freunden ist ein lustiger, temperamentvoller Hund geworden, der "Fehlverhalten" der Tochter wie stürmische Umarmungen, plötzliches Anfassen, Lärm sehr gut abkann und nie aggressiv oder ängstlich reagiert. Es macht ihm einfach nichts aus (die Mutter hat da natürlich ein Aug drauf, kann aber nicht überall sein). Er kommt viel raus, Mama geht mit ihm in eine gute Hundeschule, es gibt Ausgleich.
Natürlich steht da immer ein Erwachsener dahinter, der dem Hund Leitung, einen Rahmen und Sicherheit gibt. Und es kann natürlich immer sein, dass ein Hund sich eher zu einem anderen Familienmitglied zugehörig fühlt, besonders wenn ein Kind sich unvorhersehbar und "untypisch" verhält (unser kleiner Knallkopf mag auch lieber bei mir als bei meiner großen Tochter sein).
Ich gehe darüber hjnaus mal davon aus, dass die TE nicht plant, Hund und Kind einfach sich selbst zu überlassen, sondern beaufsichtigt und lenkt.
Was spricht dagegen, wenn sich die TE zb mit Züchtern solcher ruhigen/ anpassungsfähigen Rassehunde einfach mal unterhält und deren Meinung anhört? Züchter kennen ihre Hunde am besten und können realistisch einschätzen, ob ihr Hund sich in einer Familie mit besonderen Bedürfnissen wohlfühlen würde. Oder?

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Naja, stimmt doch. Manchmal. Zum Glück werden BCs nie mit Aussies verwechselt, weil sie sich so gar nicht ähnlichen sehen


Dafür werden sie gern miteinander verpaart, weil die Charaktere so unfassbar gut miteinander harmonieren...

Fällt mir grad ein Witz aus dem Tierfreund meiner Kinder ein:
Sagt ein Cowboy zum anderen: "Endlich verwechsle ich meine 2 Pferde nicht mehr!" - "Echt, wieso?" - "Ich hab nachgemessen! Stell dir vor, das schwarze ist 10 cm größer als das weiße!!"

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Ich fand, das gehört in die Bemerkenswerten Sätze (aus einem anderen Thread):
"Was ist denn der Unterschied zwischen einem Border Collie und einem Aussie?"
Antwort: "Das Aussehen"
Joah...

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Ich hab grad Schwierigkeiten, den Zweck dieses Thread zu verstehen. Ich antworte mal auf die eingangs gestellte Frage nach wie oft die Welpen besucht worden sind.
Also, bei meiner gestorbenen Schäferhündin war es so, dass meine Eltern aus dem Wurf eine Hündin mit heim gebracht haben. Wir haben meine Eltern besucht, und ich war sowas von hin und weg von dem Hund, dass mein Mann und mein Vater damals beschlossen haben, aus dem Wurf auch einen Welpen für mich zu holen.
Als wir bei dem Züchter waren, war noch eine Hündin und ein Rüde übrig, der Rüde war nicht zu verkaufen, der sollte in die Zucht. Also haben wir die Hündin eingepackt und mitgenommen. Da war sie schon 9 Wochen alt, sozusagen "übriggeblieben". Eine Seele von Hund, wir haben sie alle sehr geliebt.
Meine Leonbergerhündin hab ich zweimal besucht, einmal, als sie 5 Wochen alt war, es gab eine Warteliste, weil die Zucht der Leonberger nicht so verbreitet ist, wir sind mehrere Stunden zu dem von uns ausgesuchten Züchter gefahren. Vorab wurde mehrfach telefoniert. Da beim 1. Mal der Mann der Züchterfamilie nicht da war, er uns aber persönlich sehen wollte, sind wir nochmal hingefahren, als sie 7 Wochen alt war.
Wir haben uns von den beiden Weibchen das kräftigere gewünscht, haben sie auch bekommen, da die Frau, die vor uns Aussuchen durfte, lieber das kleinere Weibchen nehmen wollte.
Mit 8 Wochen haben wir sie "geliefert" bekommen, damit wir nicht nochmal die weite Fahrt ein drittes Mal machen müssen.Diese Hündin hat eine genauso feste und intensive Bindung wie die Schäferhündin zu uns. Ein Goldstück, das überall, wo wir hinkommen, gelobt und bewundert wird.
Klar haben auch meine Hunde Baustellen gehabt, ich hatte noch einen anderen DSH früher, dann einen Settermix aus Teneriffa, einen spanischen Podencomix, einen "geretteten" Bordermix vom Hinterhofvermehrer. Dann die Leohündin und jetzt noch den Westiemix.
Ob ich in Zukunft nochmal Hunde möchte, weiss ich nicht. Ich möchte niemals nie nimmermehr einen Spezialisten, keinen Hütehund, keinen Windhund, keinen Jagdhund, keinen Terrier. Das engt die Auswahl ziemlich ein.
Auch aus meiner Sicht tust du dir vielleicht mit deiner Auswahl nicht unbedingt einen Gefallen. Allerdings besteht natürlich die Möglichkeit, mit dem Hund, den man sich aussucht, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Ich weiss nur, dass speziell der Podenco und der Border mich komplett an meine Grenzen gebracht haben, während die DSH Hündin und die Leohündin irgendwie leichter zu führen waren/sind. Sie haben beiden den Will to please (gehabt), der manch anderen Hunden fehlt. Der Border war einfach nur gestresst und anstrengend.
Ich hoffe sehr für dich dass es passt mit euch 2 und ihr jemanden hat, der euch zur Hand geht, wenn Probleme auftauchen sollten.

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Das Ding ist ja, er freut sich nicht direkt aufs Futter, das ist eine ganz gespannte Erwartungshaltung, die sich auch wieder hochpusht. Ich glaube ja, er hat in seiner Zeit, als er vernachlässigt wurde, gehungert... anders kann ich seine extreme Affinität zu allem Fressbaren nicht erklären, und gleichzeitig hat er einen extrem sensiblen Magen und Darm (u.a. auch Futterunverträglichkeiten), dass mir scheint, er ist wohl nicht gescheit, ausgewogen und genug gefüttert worden.
Als er hier ankam, war er auch sehr dünn, und ich hab ihm erstmal 2,5 bis 3 Kilo auf die Rippen gefüttert, so dass er eine schöne feste Figur hat.Ich werd mir mal überlegen, wie wir das Füttern stressfreier gestalten können, danke für deine Anregungen @Hundundmehr.
Er macht halt aus allem einen Akt, Anleinen, Jacke anziehen, alles muss ich reglementieren, sonst dreht Herr Terrier ganz schnell ab
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Kurz Puls kontrollieren und ansonsten wird er schon wieder von alleine wach.

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Du benutzt deinen Hund.
Spoiler anzeigen
Das tun wir alle. Keiner hier hält seine Hunde ohne egoistische Hintergedanken.
Hunde sollen unser Leben schöner machen, unser Ego pushen, Leere ausfüllen, den Kindern beibringen, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen... und das ist doch auch ok, wenn wir nichts davon hätten, würden wir es doch nicht machen. Selbst diejenigen, die einen Hund aus dem Tierschutz retten, tun das doch, weil sie das gute Gefühl haben, das Richtige getan zu haben.Ich verstehe nicht, warum jetzt so hart geurteilt wurde über jemanden, den wir alle nicht kennen
(und der wiederholt versichert, ab jetzt umdenken zu wollen) -
vielleicht ein Abklären wert?
ja, das kann natürlich sein... Ich werde bei der demnächst fälligen Impfung die TÄ drauf ansprechen.
Heute Nachmittag hab ich mir gedacht, ich nehm ihn noch ein letztes mal mit, wir wollten uns mit einer der bekannten HH treffen, ihr Hund ist der, der ab und zu fiddelt. Anfangs waren wir ziemlich beschäftigt mit an- und ableinen, weil ständig einer nicht das gemacht hat, was er soll
.Angeleint sind alle 3 brav und gehorsam und laufen entspannt nebenher.
Ab ungefähr der Hälfte plötzlich bekam der Kleine beim Freilauf noch mal einen allerletzten Anschiss, als er direkt am Losspurten war, weil der Hund der befreundeten HH losrannte und ich glaub, die Große anspielte... die HH rief ihren noch mal kurz zu sich, alle beruhigen sich, und ab da sind alle drei in (früher normaler aber inzwischen) seltener Einträchtigkeit miteinander Gassi gegangen, schnüffelte hier und dort und keiner hat was doofes gemacht.
Am Ende spielte der bekannte Hund den Kleinen sogar an und es folgte eine kurze Spielsequenz, bis sich die Große bemüßigt gefühlt hat, auch mitzumischen, und ab da war der Frieden wieder dahin
. Danach waren alle an der Leine.-------------
Also, ich sehe nur sofortige Korrektur als Lösung, Hund an der Leine lassen mit dem Risiko, dass er sich hochspult, oder Hund daheim lassen, wenn er sich nicht im Griff hat...

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Danke für eure Beiträge

Ich schreib rasch ins Zitat rein, wenn's recht ist...
Alles anzeigenVerstehe ich das richtig - sie hatte bei den Vorbesitzern nicht dieses Kontrollverhalten (evtl. weil man ihr gar keine Möglichkeit dazu gab, aber das ist Spekulation)?
Die Frau des Vorbesitzers sagte im Widerspruch zu ihm, er hätte sehr wohl einen Kontrollzwang, den der Vorbesitzer aber verneinte. Er ist so der Typ "Man hat immer den Hund, den man aus ihm gemacht hat", und wenn der Hund nicht passt, wird er passend gemacht. Wobei ich seine Methoden nicht schlechtreden möchte, er hat schon einigen Bekannten mit Problemhunden geholfen, und auch bei unserem Kleinen scheint er gute Arbeit geleistet zu haben. Das erste, was der Hund bei ihm nach seiner Übernahme gemacht hatte, war, ihn in die Hand zu beißen weil er ihn angefasst hatte. Insofern sind wir heute meilenweit von dem Verhalten aus der Vergangenheit entfernt.
Dein "Führungsstil" unterscheidet sich deiner Beschreibung nach ja grundsätzlich vom Führungsstil der Vorbesitzer; die Vorbesitzer haben alles für den Hund entschieden, du selber bemühst dich um mehr Freiraum für deine Hunde (was ich super finde!).
Mein Führungsstil ist schon etwas weicher, aber auch ich fordere konsequent Gehorsam, nur, ich fordere ihn dann, wenn ich ihn brauche, und trietze den Hund nicht ständig. Der Vorbesitzer ließ seine Hunde nie mit anderen interagieren, er steht voll auf dieses Kontrolldingens à la CM. Kontrolle ist alles. Der Hund wurde ständig gezwungen, sich zu unterwerfen, auch und besonders in Stresssituationen, angeblich, um sich zu beruhigen. Er wurde sehr oft gemaßregelt, er durfte zb nicht mit erhobenem Schwanz und gespitzten Ohren auf den Menschen zulaufen, sondern musste in geduckter Haltung auf ihn "zukriechen". Er musste meistens hinter dem Menschen laufen, rennen und spielen war komplett verboten.

Auch hier ein spontaner Gedanke: Wenn dein Hund seine Vorbesitzer als die-alles-kontrollierenden Führungspersonen erlebt hat (und das über Jahre), und erlebt dich jetzt als die eben nicht mehr alles-kontrollierende-Führungsperson - besteht da nicht die Möglichkeit, dass dein Hund nun für sich (aus seiner Sichtweise heraus) meint, eine "Aufgabe" übernehmen zu müssen, die nun (aus seiner Sicht heraus!) "brach" liegt und (auch seiner Meinung nach) ausgefüllt werden müsste?
Vielleicht erkennt dein Hund gar nicht, dass ihr sehr wohl auf Alles ein Auge habt und sehr wohl immer und jederzeit managed - wenn es nötig ist.
Das kann natürlich sein. Er nimmt sich seit er hier ist, auch im Haus sehr viele Freiheiten heraus, und im Gegensatz zu meinen anderen Hunden, die ich hatte, hört er nur kurz auf Ansagen. Also zb ist die Couch komplett tabu, schon immer. Das hindert ihn nicht daran, da immer mal wieder raufzuspringen, auch, wenn ich direkt daneben stehe
. Er reagiert auf Korrektur zwar, geht sofort runter, aber das heisst nicht, dass er es nicht wieder probiert. Er scheint mir permanent auf dem Treppchen nach oben zu wollen und stellt feste Regeln und Ansagen meinerseits (und allgemein aller Familienmitglieder) immer wieder in Frage. Das erfordert von mir dauernde Kontrolle meinerseits, weil er jede "Schwäche" meinerseits ausnutzt, so scheint es mir zumindest
.Das kann er bestimmt noch lernen, dass Hunde durchaus mehr Freiraum haben können und dürfen, und das dies kein Fehlverhalten (aus seiner Sicht) ist.
Ich hatte es schon immer so gehalten, dass meine Hunde sich an Regeln halten müssen, und den Rest der Zeit machen können, solange es in dem von mir vorgegebenen Rahmen bleibt.
Nur er scheint damit nicht zurecht zu kommen und braucht ständig noch Zusatzregeln. Zb wenn ich füttern will, und ich habe den Napf in der Hand, läuft die Große zur Futterstelle und wartet dort respektvoll, ich stelle den Napf ab und gehe weg, sie geht hin und frisst. Bei ihm, sobald der Napf in der Hand ist, springt er am liebsten wie ein Derwisch um mich rum, würde gern bellen und Party machen und es geht ihm gar nicht schnell genug. Also lasse ich ihn erst Sitz machen, überwache auch die Einhaltung, indem ich ihn nicht aus den Augen lasse, und nehme dann betont langsam seinen Napf, korrigiere noch 2x das Aufheben des Sitzkommandos und stelle dann langsam den Napf ab, während er schon innerlich am Beben ist, bis ich den Moment abpassen, wo er ruhig ist, nicht fiept und kein unerwünschtes Verhalten zeigt
. Auch das "Stellen" und "Begleiten" anderer Hunde ist Dominanzverhalten - dafür hatte er früher keinen Raum ... aber Dominanz wurde ihm von seinen Besitzern als üblicher Umgang vorgelebt.
Ich erkenne das Verhalten auch als Dominanzverhalten, es hat alles von ihm kontrolliert so zu laufen, wie er sich das vorstellt, und ich sehe die Belastung für ihn, denn er ist ein nervöser und unsicherer Hund. Scheinbar gibt ihm Kontrolle und Dominanz das Gefühl der Sicherheit, aber es beruhigt ihn nicht, sondern pusht ihn noch zusätzlich.
Ich finde Dominanz nicht direkt nebensächlich, ich nehme es als naturgegebenes Verhalten von Herden- und Rudeltieren hin und bemühe mich, meinen Hunden Anleitung, Führung und Sicherheit zu vermitteln. Nur an diesem Hund beiße ich mir gerade die Zähne aus
Ich finde Dominanz ja nebensächlich - klar existiert sie, auch bei uns, aber sie ist so nebensächlich, dass meine Hunde das von mir übernommen haben

Lernen kann dein Hunde-Opi bestimmt noch, aber das wird seine Grenzen haben.
Die Idee mit deiner Tochter finde ich gut. Aber auch hier spontan: Es besteht die Möglichkeit, dass dein Hund das nicht so toll findet, weil du - nach deiner eigenen Aussage - seine Hauptbezugsperson bist. Probiers einfach aus, aber sei ihm nicht böse wenn er diese Idee selber nicht so toll findet. Es könnte z. B. Eifersucht auftreten, wenn er mit deiner Tochter ankommt, dich mit den anderen Hunden (und Menschen) sieht - und dann aber wieder gehen soll. Dann vielleicht umgekehrt: Deine Tochter geht die große Runde mit, und du kommst für eine kurze Zeit dazu.
Das muss ich mir in Ruhe durchdenken, denn wenn ich mich von den beiden (Kleinem und Tochter) entferne, ob mit oder ohne Hund, protestiert er ebenfalls lautstark, weil ich mich aus seinem Einwirkbereich entferne und er nicht mitkommen darf. Erst wenn er mich nicht mehr sieht, wird er wieder ruhiger.