Ich würde das Ganze viel unkomplizierter gestalten. Da du ja auch das Festschnüffeln gut abbrechen konntest (du hattest ja damals schon geschrieben, dass du damit sofort einen Effekt hattest und das hat sich nun halt etabliert), würde ich auch das Jagen abbrechen. Und zwar so, dass er den Wunsch daran dann tatsächlich auch seinlässt.
Dass du auf Spaziergängen einem ansprechbaren Hund, der in Gedanken bei dir ist, tolle und spannende Aufgaben immer mal gibst wie ein kleines Suchspiel, Rennspiel, Massage etc - das ist dann die Quality Time für "nicht jagen".
Zumindest von dem her, was ich von euch bisher gelesen habe, würde ich es wirklich so machen und zwar fix. Sonst hast du dir eventuell auch einfach Verhaltensketten gebastelt, dass das Suchen von Jagbarem für ihn zum Ziel wird, weil er dafür Spaß bekommt von dir. (Dass man mit passionierten Jägern anders arbeitet, steht außer Frage, es ist tatsächlich das, was ich für euch nach dem was ich bisher gelesen habe, für sinnvoll empfinden würde.)
Für mich gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:
a) Caspers Jagdtrieb ist nicht so groß
oder
b) Casper packt nun seinen vollen Jagdtrieb aus
Ich vermute, dass es eher A ist und er sich eine neue Beschäftigung sucht, weil er sich ja nicht mehr festschnüffelt. Als Casper vor ein paar Tagen meine Bekannte suchen durfte, hoppelte 1m vor ihm ein Hase. Casper sah den Hasen, beachtete ihn aber gar nicht weiter, sondern suchte meine Bekannte. Später waren 2 Vögel in der Nähe, auch diese beachtete er gar nicht. Wäre der Jagdtrieb so groß, wäre er doch dem Hasen oder den Vögeln hinterher, oder sehe ich das falsch?
Ebenfalls heute direkt auf dem Gehweg.. eine Ente mit ihren 3 Babys 1m vor uns. Die Entchen sind schnell Richtung Wasser geflitzt. Casper sah es, schaute aber wieder weg, es interessierte ihn gar nicht. Wäre der Jagdtrieb so groß, hätte er doch reagiert?