Beiträge von Eni46


    ...
    Und doch, für mich ist eben manches nicht unterstützenswert und dazu gehört für mich Rassehundezucht auch dazu.

    Und wenn die meisten Qualzuchttiere aus Vermehrerkreisen stammen, dann wegen des Preises.

    Ich denke, da gibt es verschiedene Käuferschichten, die das Einkommen von Vermehrern sichern. Zum einen ganz klar, die Leute, die möglichst billig einen Hund wollen.

    Doch es gibt außerdem eine große Gruppe von Menschen, die etwas möchten, das dann genau in der Farbe und Ausstattung und natürlich SOFORT. Ein paar Klicks im Internet und wie bei Kleidung, Schuhen oder ähnlichem Zeug, wählt man einen Hund, fährt hin, bezahlt und hat das übliche Konsumverhalten somit - arglos, unreflektiert, naiv oder was auch immer - auf ein Lebewesen übertragen.

    Die nächste, nicht zu unterschätzende Käufergruppe, setzt sich aus Personen zusammen, die sich nicht mit den Fragen und Anforderungen seriöser Züchter auseinandersetzen wollen. Viele bekämen von dort auch keinen Hund, weil die Voraussetzungen zu verantwortlicher Hundehaltung nicht gegeben sind. Bei zahlreichen Vermehrern zählt dagegen nur, ob man das Geld cash auf den Tisch legen kann.

    Aber mal davon abgesehen, dass auch bei VdH-Züchtern im Einzelfall nicht immer alles optimal ist, stellen Hunde aus diesen Zuchten eine Minderheit in den Tierheimen. Wenn man davon dann noch die Tiere abzieht, bei denen vor Abgabe, Weiterverkauf etc. der Züchter nicht kontaktiert wurde, also gar nicht weiß, dass einer seiner Hunde im Tierschutz sitzt, bleibt nicht mehr so viel übrig.
    Die große Mehrzahl an Tierheimhunden sind Tiere, für die sich der Produzent nach Abgabe des Welpen leider nicht mehr zuständig fühlt.
    Da darf sich dann der Steuerzahler gemeinsam mit dem mitleidigen Spender drum kümmern.

    Minus mal Minus ergibt doch auch Plus. :ka: Die haben einfach nur besser im Matheunterricht aufgepasst als wir. Deshalb wissen die das! :klugscheisser:

    Nee nee nee, Mathe ist graue Theorie und hat mit dem echten Leben aber so etwas von gaaar nichts zu tun! :klugscheisser:
    ICH habe es schon mehrmals im Selbstversuch getestet:
    Wenn mein Bankkonto im Minus ist und da zieht noch einer per Einzugsermächtigung was von ab, dann bin ich noch immer nicht im Plus! :motzen:

    ...
    Für mich hätte es keinen Grund gegeben, die mit der Hündin verbundenen Kosten in die Kalkulation vom Welpepreis einzubeziehen. Warum?
    Die Hündin hätte ich sowieso gehabt. Sie wurde für mich als mein Jagdhund angeschafft. Abstammung, gute Ausbildung, gesundheitliche Vorsorge , HD-Untersuchung und sorgfältige Haltung wären ohne Zucht keinen Cent (oder Pfennig) billiger gewesen. All diese Kosten erhöhten sich nur unwesentlich durch die Zucht.

    Lediglich die Kosten vor und während und nach der Trächtigkeit fallen ins Gewicht und sind bei einer gesunden Hündin überschaubar.

    Sorry, ich zitiere dich mal stellvertretend für mehrere sinngemäße Posts.

    Wenn man nur mit der Hündin züchtet, die man sowieso hätte, ist die erfolgreiche Zuchtzulassung eher eine Zufallsprodukt. Dann hätte man maximal eine Handvoll Würfe und danach wäre Zuchtende bzw. Zuchtpause, bis man mal wieder zufällig eine Hündin hat, die zuchttauglich ist.

    Züchter denken zumeist langfristig und in Zuchtlinien. Treiben umfangreiche Recherche und machen sich viele Gedanken, welche Linie welche Eigenschaften besonders im Blut hat, wie die Zuchtbasis breit gehalten werden kann usw.

    Zudem durften und dürfen wir schon von der Erfahrung einer langjährigen, sehr kompetenten Züchterin profitieren. Das fing mit der Auswahl des perfekt zu uns passenden Welpen an und setzt sich bis heute in vielen hilfreichen Ratschlägen fort. Dieser lebenslange Support ist übrigens völlig kostenfrei und im Welpenpreis quasi „für umme“ enthalten.
    Bei einem Züchter, der mal zufällig eine Hündin mit ZZL hat und diese zwei-, dreimal decken lässt, ist diese immense Erfahrung eher nicht vorhanden. Für mich persönlich war und ist dies jedoch sehr wertvoll, was mir gerade hier im DF täglich neu bewusst wird. Der allergrößte Teil der Fragen, die hier besonders von Welpen- und Junghundbesitzern gestellt werden, konnte mir die Züchterin umfassend beantworten.

    Die Preise müssen eben auch als Mischkalkulation gesehen werden. Mit dem einen Wurf macht man sicherlich Gewinn, beim anderen kommt man null auf null raus oder legt gar drauf.

    Wenn ich Fynns Wurf betrachte, war das mit Sicherheit keine lukrative Sache:
    Vier Welpen waren es insgesamt, die per Kaiserschnitt an einem Sonntag zur Welt kamen.
    Die Decktaxe beträgt meistens in etwa einen Welpenpreis.
    Eine Hündin blieb als Nachzuchthündin beim Züchter.
    Fynn kam nach sechs Wochen wieder zurück, musste gepäppelt, geimpft und versorgt werden und blieb zur Aufarbeitung des Geschehenen nochmal zwei Monate beim Züchter.
    Verdient ist an einem solchen Wurf nichts mehr. Sind es beim nächsten Mal mehr Welpen, es fallen keine besonderen Tierarztkosten an und mit neun Wochen können alle Welpen verkauft werden und es kommt auch keiner wieder zurück, dann bleibt sicherlich etwas hängen.

    Zudem lassen sich Zuchtkosten nicht auf Zuchtzulassung, Tierarztkosten, Chip und Welpenfutter preislich herunterbrechen. Das geht schon damit los, dass man eine geeignete Immobilie benötigt und setzt sich aus vielen vielen weiteren Beträgen zusammen. Das sind u.a.Heizkosten bzw. Energiekosten und schnellerer Geräteverschleiß von Waschmaschine und Trockner, wenn täglich die Unterlagen aus Wurfkiste und Welpenauslauf mehrfach gewechselt und gewaschen werden müssen oder der regelmäßige Ersatz von verschlissenen Spielsachen, Vetbeds o.ä. und endet mit den diversen Gebühren der Zuchtverbände noch lange nicht.

    Was ich bei der Einschätzung der Kosten immer vermisse, ist das völlige Fehlen der vielen Stunden, die ein Züchter während Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht gefordert ist. Das scheint vielen Käufern dann doch keinen Cent wert zu sein. Obwohl doch meistens der Wunsch besteht, dass die Welpen gut aufgezogen und geprägt werden. Kosten soll es dann aber bitte nichts?

    Außer meiner Sicht passt ein Hund überhaupt nicht zu eurer derzeitigen Lebenssituation.

    Ihr Erwachsenen müsstet den Hund nicht nur aus ganzem Herzen wollen, sondern auch täglich selbst die notwendige Zeit für Erziehung, Beschäftigung und Auslastung aufbringen können. Das kann niemals Aufgabe der Kinder sein.

    Mit den Nachbarskindern wäre ich ohnehin mehr als vorsichtig. Deren Erziehung und Umgangsweise mit eurem Hund habt ihr nicht in der Hand. Somit müsst ihr immer damit rechnen, dass der Hund -absichtlich oder unabsichtlich - geärgert, überfordert, u.U. sogar gequält oder mit Gruselzeug gefüttert wird.

    Wird ein Kind vom mittobenden Hund jedoch umgerannt, gekratzt oder es wird vom Hund nach ihm geschnappt, kann die gute, hundefreundliche Nachbarschaft schnell zu Ende sein. Ich kenne genug Eltern, deren kooperativ-salopp-verständnisvolle Einstellung genau an der Stelle brutal und unnachgiebig endet, an der ihrem Prinzchen oder Prinzesschen ein Engelshaar gekrümmt wurde.

    Also ich kenne es aus meiner Umgebung... da werden die meisten Hunde kastriert bevor sie ein Jahr alt sind :dagegen:
    Auch einen Hund aus dem Tierheim muss mit etwa einem Jahr kastriert werden... gross wie klein :/

    Joa, aber bei der Kleinen ist es mit sechs Monaten schon gemacht.
    Das ist mindestens ein halbes Jahr früher, als eine Kastra mit einem Jahr.