Bei uns ist die Familieplanung nun schon länger her, aber die Gründe sind mir noch immer sehr präsent.
Ich bin Einzelkind und wollte das für mein Kind absolut nicht haben. Die alleinige Verantwortung für die Eltern zu haben, die „einzige Sonne zu sein, um die die Elternplaneten“ kreisen, empfand und empfinde ich als sehr belastend und einschränkend. Mein Mann hat Bruder und Schwester und irgendwann, ziemlich am Anfang unserer Beziehung, haben wir drei Kinder „beschlossen“.
Das erste Kind ließ ziemlich auf sich warten und als es sich endlich ankündigte, verbrachte ich große Teile der Schwangerschaft (im Krankenhaus) liegend. Auch nach der heftigen Geburt war die Tochter kein Anfängerbaby, sondern in Bezug auf essen und schlafen eher anstrengend. Zudem hatten wir verschiedene gesundheitliche Baustellen, u.a. eine Gehirnblutung von der missglückten Saugglocke sowie eine schwere Hüftdysplasie.
Für meinen Mann wäre es sehr in Ordnung gewesen, die Familieplanung nach unserem anspruchsvollen und nervenzehrenden Erstlingswerk vorzeitig zu beenden. Aber ich wollte partout kein Einzelkind und hab daher auf das verabredete Trio gepocht.
Bei den beiden weiteren Kindern hatte ich problemlose Schwangerschaften und beim jüngsten sogar eine relativ einfache Geburt. Die Hebamme meinte, jetzt hätte ich‘s endlich gecheckt und könne die Serienproduktion starten. Fand der Mann jedoch weniger amüsant. 
Die größte Veränderung war für uns ganz eindeutig das erste Kind. Man wird vom Paar zur Familie, hat nun die gemeinsame Verantwortung für ein kleines Menschlein. Von nun an ist man sein Leben lang Mutter (bzw. Vater) und gehört somit zu den Menschen, die ihr Herz außerhalb des eigenen Körpers tragen. Dieses WOW vor dem Wunder des Menschenwerdens, aber auch diese Wucht der Verantwortung, habe ich bei Kind Nr. 2 und Nr. 3 in dieser Intensität nicht mehr gespürt.
Auch im Alltag empfand ich das zweite Kind deutlich einfacher. Also nicht nur das Kind in seiner Persönlichkeit. Auch die Umstellung von eins auf zwei war sehr viel entspannter und routinierter, als von null auf eins. Kind Nr. 3 war quasi nur nice to have und hatte kaum noch Anpassungsbedarf verursacht.
Mein persönliches Fazit: Ich bin tagtäglich unendlich froh und dankbar, dass wir unsere drei Wunschkinder bekommen haben. Wenn ich bzw. wir nochmals vor der Familienplanung stehen würden, würde ich inständig hoffen, dass wir wieder den Mut, die Kraft und die Zuversicht hätten, uns für mehrere Kinder zu entscheiden.