Beiträge von Zurimor

    Die Lüneburger Heide hat ca. 35% Wald, der Rest ist kein Wald. Als "sehr waldreich" würde ich das nun wirklich nicht bezeichnen.

    Um mal auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen, so völlig unnachvollziehbar ist das nicht. Es geht darum eine Kulturlandschaft zu erhalten, eine von Menschen geschaffene Landschaft die es so nicht gäbe. Normalerweise wüchse dort Wald. Und um diese Landschaft zu erhalten, sollen Tiere, die natürlicherweise in unseren Breiten leben, geopfert werden. Da kann man schon drüber diskutieren, ob das gerechtfertigt und angemessen ist. Ist es so schlimm, wenn dort der Wald wächst, der da eigentlich hingehört? Rechtfertigt die Verhinderung des natürlichen Bewuchses das Töten von Tieren? Man beschwert sich, daß Wölfe Weidetiere töten, aber Wölfe zu töten, nur um diese künstliche Landschaft zu erhalten ist gerechtfertigt? Da gibt es ganz sicher nicht nur eine Meinung zu, es es gibt da auch ganz, ganz sicher nicht die eine Meinung, die die objektiv und allgemeingültig richtige ist.

    Fakt ist, der Wölf ist wieder eingereist. Und er wird nicht wieder verschwinden. Deshalb sollte man sich auch von dem Wunsch nach wolfsfreien Zonen verabschieden, denn so lange Wölfe hier leben, wird es immer wieder wandernde Wölfe geben, wirklich wolfsfreie Zonen sind de facto unmöglich. Es wird auch immer wieder mal getötete Weidetiere geben, wenn diese nicht genügend gesichert sind, ein Wolf wäre ja blöd und nicht überlebensfähig, wenn er sich nicht am gedeckten Tisch bediente. Aber auch dieser Wolf zeigt ein vollkommen natürliches Verhalten und ein Tier für natürliches Verhalten töten? 'Hmm, kann man sicher auch drüber diskutieren.

    Als Weidetierhalter sollte einem klar sein, daß es passieren kann, daß man getötete Tiere auf der Weide findet. Darüber sollte man sich vorher Gedanken machen und sich fragen, ob man damit klar kommt. Die Zeit des Luxus und der Ausnahmesituation, daß es in unserem Land keine Großjäger gibt, ist zumindest vorbei und wird auch nicht wiederkommen.

    Ich fand's lustig im Zusammenhang mit der Frage, ob Eichen, Buchen und Robinien von ganz allein kommen.

    Und Klimaschutz sollte aus meiner Sicht momentan höchste Priorität haben, denn ansonsten muß man sich um alles andere bald keine Gedanken mehr machen, auch nicht um Heidelandschaften.

    Hat ich lustigerweise grad noch gelesen auf der Internetpräsenz der Lünebürger Heide:

    "Nicht immer gab es so viel Wald in der Naturparkregion. Nachdem sich nach der Weichsel- und Saaleeiszeit das Klima verbessert hatte, breiteten sich zunächst die Birke und Kiefer aus, dann folgten die Eichenmischwälder und schließlich Buchenwälder. Doch dann rodete der Mensch die Wälder und entzog diesen Nährstoffe, um Ackerbau- und Viehzucht zu betreiben. Zudem gab es nach der Bronzezeit einen hohen Holzbedarf für die Eisenverhüttung. Auf den entwaldeten Flächen entstanden immer größere Heideflächen. Fast vollständig zurückgedrängt, konnte sich der Wald im 19. Jahrhundert, als die Heidebauernwirtschaft nach und nach aufgegeben werden musste, dann wieder mehr Platz verschaffen und man begann mit Wiederaufforstungen."

    https://naturpark-lueneburger-heide.de/natur-und-kultur/waelder/

    Also ja, die würden auf Dauer ganz von selbst kommen.

    terriers4me Hat ich zwar schon erwähnt, aber ich bin kein Städter, ich bin auf dem Land groß geworden. Aber alles, was nicht in den Kram paßt, muß von Städtern kommen, denn die haben eh keine Ahnung und damit sind deren Argumente auch nichts wert. Man kann es sich ja so schön einfach machen. ;)

    Manche lernen aber auch aus Fehlern, weshalb z.B. Flüsse wieder entgradigt und Moore renaturiert werden. Die Kiefer wird's in Deutschland im Zuge des Klimawandels eh nicht mehr lang geben, da sind Eiche, Buche oder auch Robinie besser geeignet.

    Auch Landschaften in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen ist Naturschutz, wird z.B. mit Mooren gemacht.

    Und Naturschutz hat auch nicht nur mit Artenvielfalt zu tun, sondern auch mit Auswirkungen auf z.B. die Umwelt, das Klima. Grad im Anbetracht des Klimawandels wäre Wald einer Heidelandschaft vorzuziehen, im Laubwald ist es im Sommer bis zu 9°C kühler und Bäume sind die besseren CO2-Speicher.

    Wenn man nicht weiß, wovon man redet, sollte man sich schlau machen.

    Die Lüneburger Heide insgesamt ist sehr waldreich - in Teilen sogar eins der am größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands.

    Die Heideflächen sind nicht komplett flächendeckend. Es sind einzelne Bereiche. Umgeben von Wald.

    Du bezogst dich auf die Heidelandschaft. Ich mich auch. Ich kenne die Lüneburger Heide, war schon da.

    Eben, ich würd das nicht einfach als bürokratischen Unsinn abtun. Ist eine künstliche Heidelandschaft, die ohne Zutun des Menschen gar nicht existieren würde, tatsächlich wichtiger als ein natürlich hier vorkommendes Tier? Wenn man Naturschutz als solchen Ernst nimmt, ist die Antwort sicher nicht zwangsläufig Ja.

    Seit wie viel Jahrhunderten gibt es die Heidelandschaft? Wie viele Tierarten haben hier seit Jahrhunderten einen Lebensraum gefunden?

    Dann kannst du auch gleich die ganze Nordseeküste dichtmachen - durch Mensch gemachte Landgewinnung (Stichwort Salzwiesen) auch überflüssig?

    Jede Art beeinflusst seine Umwelt. Nebenbei - auch wild lebende Elefanten tun dies. Das ist Natur.

    Auch Landschaften in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen ist Naturschutz, wird z.B. mit Mooren gemacht.

    Und Naturschutz hat auch nicht nur mit Artenvielfalt zu tun, sondern auch mit Auswirkungen auf z.B. die Umwelt, das Klima. Grad im Anbetracht des Klimawandels wäre Wald einer Heidelandschaft vorzuziehen, im Laubwald ist es im Sommer bis zu 9°C kühler und Bäume sind die besseren CO2-Speicher.

    Damit geht dann auch die Heide als Kulturlandschaft verloren. Die ist ja durch extensive Weidewirtschaft entstanden. Einfach nur traurig :(

    Edit: Das war es dann auch für den Tourismus in der Heide und da hängen echt viele Existenzen dran...

    Eben, ich würd das nicht einfach als bürokratischen Unsinn abtun. Ist eine künstliche Heidelandschaft, die ohne Zutun des Menschen gar nicht existieren würde, tatsächlich wichtiger als ein natürlich hier vorkommendes Tier? Wenn man Naturschutz als solchen Ernst nimmt, ist die Antwort sicher nicht zwangsläufig Ja.

    @pinkelpinscher

    Dazu kommt: Dass der Maulkorb sauber und positiv auftrainiert gehört ist ja mittlerweile ein Credo, dass Lerchen und Nachtigallen von den Dächern pfeifen. Ist ja auch nicht grundsätzlich falsch. Geht halt nur da völlig fehl, wo der Maulkorn sofort gebraucht wird, um überhaupt erst eine Basis für ein sicheres,stressfreies und entspanntes Miteinander zu ermöglichen. Nur davon liest und hört man halt in der Mehrzahl der Publikationen nichts. Auch beim Tierschutz nur selten, was ich zunehmend bedauerlich finde

    Bloß wenn man Pech hat, läßt sich der Hund den Maulkorb nach dem ersten Mal nicht mehr mit Zwang anlegen und wehrt sich. Und dann hat man erst recht ein Problem. Sollte man dabei durchaus auch bedenken.