An die Grenzen des „pur Positiven“ Trainings stösst du allerdings, wenn der Hund einen Befehl nicht ausführt, den er sehr gut kennt, aber einfach keine Lust hat, ihn auszuführen.
Erwünschtes Verhalten kann ich mit positiver Verstärkung fördern, klar. Aber Ungehorsam sollte auch eine Folge für den Hund haben.
Mit Larifari kann ich mich im Dienstlichen Bereich in Teufels Küche bringen, wenn der Hund nicht auf das hört, was ich sage.
Nicht nur im dienstlichen Bereich. Das fängt schon bei jedem Familienhund mit "Tabuzonen" als Küche an. Außerdem bildet man durch positive Verstärkung immer Verhaltensketten, was bei einigen Problemen kritisch ist. Von daher ist dieser Satz einfach polemisch sinnlos. Genauso wie der künstliche Zusammenhang zwischen den Konstrukte Dominanz und positiver Strafe. Zwei völlig unabhängige Phänomene...
Es gibt mittlerweile auch im Diensthundebereich Hundeführer, die positiv und ohne positive Strafe arbeiten. Dieser Satz wird ausführlich begründet und ist alles andere als polemisch sinnlos. Und künstlich ist der Zusammenhang nicht, sondern wird z.B. im Kapitel "Die Dominanztheorie begünstigt aggressive und feindselige Beziehungen zwischen Hunden und ihren Besitzern" begründet. Ist ein wirklich lesenswertes Werk, allerdings recht wissenschaftlich geschrieben, rund ein Viertel dürfte aus Definitionen bestehen.