Mein Hund fliegt mir, wenn ich Jagdverhalten beim normalen Gassi erlaube und in Teilen fördere, um die Ohren. Warum sollte er entspannt schnüffeln und vor sich hin dödeln, wenn er sich auch einen Rausch verschaffen kann?
"Hund rastet wegen Katze aus, Hund orientiert sich zu mir, Hund darf Dummy fetzen"
An der Stelle wird die Erwartungshaltung bei Katzensichtung immer größer. Der Hund ist ohnehin schon aufgeregt, dann kommt noch die Erwartungshaltung auf das Spielzeug dazu. Somit lohnt sich das Ausrasten für deinen Hund so richtig. Und die Impulskontrolle macht das auch nicht unbedingt besser. Ich persönlich würde eher mit klarem Abbruch arbeiten und den Hund für ruhiges Verhalten belohnen, zunächst natürlich in grooooßer Distanz zum Auslöser.
Edit: Kannst du das Jagdbedürfnis deines Hundes gezielt mit Jagdersatztraining außerhalb des normalen Gassis befriedigen? Du schreibst ja oben, dass ihr ein Moduswechsel schwer fällt. Also würde ich beides getrennt angehen.
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Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Katzensichtung wird hier einfach belohnt. Funktioniert in der Regel auch ganz gut, manche Katze wurd auch schon doppelt gemeldet.
Ich würd mit der Jagdmotivation arbeiten, nicht dagegen. Find ich auch viel sinnvoller, denn wie heißt es so schön: Impulskontrolle ist eine endliche Ressource. Und's Mäuseln gar nicht unterbinden. Mein Hund darf Mäuseln, wann immer er möchte. Ansonsten verfolgen wir gemeinsam Spuren, gehen schnüffeln und wenn was in Sicht-oder Riechweite ist wird's belohnt verbal und Leckerlis. Das alles mit ein paar Regeln, langsam und in Ruhe, "Ende der Leine" heißt auch "Ende der Leine" usw. Manchmal fällt's noch ein bißchen schwer, sich zu beherrschen, aber es wird. Dauert zwar, aber dafür hab ich einen Hund, der seine Bedürfnisse auch erfüllen kann. Warum sollte ich meinem Hund das Jagen untersagen, obwohl es ihm offenbar wichtig ist?
Und den Jagdrausch kenn ich auch, dann rennt Hund von hier nach dort, schnüffelt intensiv und schaut ein wenig bekifft aus, aber bleibt trotzdem ansprechbar. Ich gönn's ihm, wenn's denn Laune macht. Wichtig dabei: sich ehrlich mit und für den Hund freuen über seine Jagderfolge. Dauert und ist manchmal anstrengend, aber in meinen Augen der hundefreundlichere Weg, und eigentlich geht's ja darum.
Nützlich find ich übrigens auch eine längere Leine, bei uns ist 5m die Alltagsleine. Und Hüftgurt ist sehr hilfreich, falls nicht schon in Benutzung.