Der Hund ignoriert mich doch gar nicht wenn's eh egal ist. Und ich spreche ihn auch nicht an, damit er mich ignorieren kann, sondern weil's mich interessiert ob er kommen will oder nicht, ob es okay ist, daß wir weiter gehen oder er noch länger schnüffeln will, etc. , den Großteil dessen, was wir draußen machen und wo wir was machen entscheidet mein Hund, ist schließlich sein Auslauf. Das macht ja was mit der Beziehung zueinander. Daß der Hund in den wichtigen Situationen dadurch anscheinend zuverlässiger ist, ist ein netter Nebeneffekt, den ich festgestellt habe.
Beiträge von Zurimor
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Schrieb ich doch eigentlich schon. Der Hund unterscheidet. Und wenn er oft das Gefühl hat, selbst entscheiden zu dürfen, reagiert er auch in den wichtigen Situationen zuverlässiger. Funktioniert hier zumindest so. Es gibt nämlich Hunde, die durchaus gern selbst über Dinge, die ihr Leben betreffen entscheiden. Viele haben das nur nie gelernt und sind dadurch dann überfordert, ein Hund, der von klein auf gelernt hat, selbst zu entscheiden, wird damit in der Regel wohl auch nicht überfordert sein.
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Na, wenn man mal drüber nachdenkt, ist es in den meisten Fällen doch egal, was der Hund genau macht. Ob der nun steht, sitzt, liegt oder Handstand macht, links, rechts, vor oder hinter einem geht. Deswegen frag ich meist z.B. einfach "Kommst du zu mir?", wenn ja ist gut, wenn nicht ist's auch gut oder sag "Komm mal bitte weiter", alternativ geht auch "Ich geh jetzt hier lang". Wenn's wichtig heißt es halt mal "Komm weiter jetzt" wird vom Hund auch unterschieden. Mein Hund entscheidet übrigens gern selbst.
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Fragen bringt total viel. Der Hund merkt doch, ob von ihm gefordert wird, oder ob es seine Entscheidung ist. Und wer läßt schon gern ständig von sich fordern, da sind Tiere nicht so viel anders als Menschen. Selbst entscheiden und damit je nach Entscheidung auch noch den Menschen zufrieden zu machen bringt viel mehr Spaß als Befehle ausführen.
Und ja, Hunde (und andere Tiere) dürfen einen eigenen Willen haben und den auch mal durchsetzen, sind nun mal Lebewesen. Zu 99% ist es doch eh egal, und wenn die 99% mein Hund entscheiden darf, läßt er mich auch eher das übrige 1% entscheiden.
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Wenn ich bereit bin, auf meinen Hund einzugehen, ist der auch eher bereit, auf mich einzugehen, wenn ich mal was von ihm will. Ist bei uns Menschen doch nichts anders, wir tun auch eher jemandem einen Gefallen, der uns einen Gefallen getan hat anstatt immer nur nimmt und fordert.
Und da ist sie - die implizite Unterstellung. Wie kommst Du darauf, dass jemand, der seinem Hund auch mal ein klares Nein sagt (und Mäuseln fällt für mich alleine schon wegen der hier ansässigen geschützten Bilche strikt darunter) „immer nur nimmt und fordert“? Und merkst Du, wie übergriffig das kommunikativ ist? Wie geht das mit der Gewaltfreiheit zusammen?
Wenn du die Feststellung einer Tatsache (denn man tut in der Regel lieber was für Menschen, die auch für einen selbst was tun) unbedingt als "implizite Unterstellung" lesen willst, bitteschön. Zumindest funktioniert das Prinzip "eine Hand wäscht die andere" auch mit Hunden ziemlich gut.
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Was hat, daß mein Hund was er gerne macht oft machen darf, so lang er möchte, mit irgendeiner Methodik zu tun? Es nimmt aber Einfluß auf unsere Beziehung zueinander, weshalb mein Hund auch gern mal was für mich macht und zwingen oder "ungemütlich werden" unnötig wird. Nur mal so als Gedankenansatz.
aber dieses "wenn ich meinem Hund genug Freiraum zugestehe, hat er mich gern genug, dass er das andere auch so freiwillig für mich macht" geht mir dann doch zu weit an der Realität vorbei.
Da sind wir wieder auf dem selben Niveau wie bei den Tierschutzhunden, die man angeblich nur genug lieben muss, um alle Probleme aus der Welt zu schaffen.
Es macht schon viel aus. Wenn ich bereit bin, auf meinen Hund einzugehen, ist der auch eher bereit, auf mich einzugehen, wenn ich mal was von ihm will. Ist bei uns Menschen doch nichts anders, wir tun auch eher jemandem einen Gefallen, der uns einen Gefallen getan hat anstatt immer nur nimmt und fordert.
Das hat mit Tierschutzhunden, die man nur lieben muß, recht wenig zu tun.
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Was hat, daß mein Hund was er gerne macht oft machen darf, so lang er möchte, mit irgendeiner Methodik zu tun? Es nimmt aber Einfluß auf unsere Beziehung zueinander, weshalb mein Hund auch gern mal was für mich macht und zwingen oder "ungemütlich werden" unnötig wird. Nur mal so als Gedankenansatz.
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Wir haben doch auch fast täglich Konfliktsituationen mit unseren Hunden, möchte ich meinen. Die lösen wir halt nicht mir purer Aggression, aber u. U. mit Drohen.
Beispiel: Gerade sind vor unserem Haus die Wiesen abgemäht. Jubelzeit für Kaya, weil man da ihrem liebsten Hobby Mäusenester ausheben so super frönen kann. Ich will das nicht immer, sie schon, täglich und am besten stundenlang. (Und jetzt bitte keine Diskussion um Buddellöcher, ich kenne den Bauern) Da haben wir beide einen handfesten Interessenskonflikt und da findet sie es echt blöd, wenn ich sie zwinge, das Mäusebuddeln einzustellen. Macht sie nur, weil sie weiß, dass ich ansonsten echt ungemütlich werde.
Die Diskussionen hätte ich nicht, wenn Mäusebuddeln generell verboten wäre, aber ab und zu gönne ich es ihr, weil sie hinterher immer so zufrieden wirkt und echt drin aufgeht.
Schönes Beispiel, mein Hund darf auch an Mäuselöcher, auch länger, auch schon mal 20 Minuten oder auch eine Stunde. Eben oft so lang er will. Ich muß aber gar nicht ungemütlich werden, wenn es mal nicht paßt, einfach zu fragen "Können wir weiter" oder wenn darauf nicht reagiert wird "Komm, ich möchte jetzt echt mal weiter" reicht. Ich muß meinen Hund gar nicht zwingen, es einzustellen.
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Streit: Streit, auch Zank, Zwist, Zwistigkeit, Zwietracht, Hader, Stunk, ist das offene Austragen einer Meinungsverschiedenheit zwischen zwei oder mehreren Akteuren, Personen, Gruppen oder auch Parteien (Politische Partei, Partei in einem Rechtsstreit, Kriegspartei), die nicht immer offenkundig und nicht notwendigerweise stets feindselig sein muss, oft aber auch (im Gegensatz etwa zur neutraleren Diskussion) von emotionalen Elementen begleitet oder getragen werden kann.
Konflikt:
Von einem Konflikt (von lateinisch confligere, „zusammentreffen, kämpfen“; PPP: conflictum) spricht man, wenn Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen oder Staaten miteinander unvereinbar sind oder unvereinbar erscheinen (Intergruppenkonflikt) und diese Konfliktparteien aufeinandertreffen (ohne „Berührung“ wären es lediglich eine Meinungsverschiedenheit oder unterschiedliche Standpunkte). Dabei lässt sich zwischen der Konfliktstruktur, den Konflikt begleitenden Gefühlen (z. B. Wut) und dem konkreten Konfliktverhalten (z. B. tätliche Aggression) unterscheiden.
Beides von Wikipedia.
Konflikt ist erstmal nur unterschiedliche Interessen, Streit eine ernsthafte Auseinandersetzung.
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Kein Stress und kein Streit, sicherlich wollen das die meisten Hunde. Nur gibt das das Umfeld selten her. Viele Hunde sind täglich mehrfach im Konflikt und gehen damit irgendwie um, weil sie es halt müssen.
Ich halte es übrigens auch für unfair dem Hund gegenüber, einen Hund in nicht hundegerechtem Umfeld zu halten. Denn das spielt sicher mit rein, Hunde mitten in der Stadt, bei hoher Hundedichte und wenig Platz zum Ausweichen, in lauter Umgebung, etc. Vor Anschaffung eines Hundes sollte man auch mal drüber nachdenken, ob das eigene Umfeld überhaupt für einen Hund generell und insbesondere diesen Hund geeignet ist, was leider häufig vernachlässigt wird, der Hund soll sich halt anpassen und einfügen und dann ist man ganz überrascht, wenn es Probleme gibt. Ich fände es ja mal interessant, ob es Unterschiede zwischen Stadthunden (hohe Hundedichte und wenig Raum) und Landhunden (geringere Dichte, viel Raum) gibt. Vielleicht hat auch Bloch in "Pizzahunde" was zu dem Thema geschrieben, kenne das Werk nicht.
Ich ergänze: Der Durchschnittshund in hundegeeignetem Umfeld hat gar keinen Bock auf Streit.