Beiträge von Mona X

    Ich glaube wenn man mit Lob nur so um sich schmeißt für Sachen die eigentlich schon längst selbstverständlich sind, ist ein Lob für den Hund irgendwann nichts Besonderes mehr.

    Ich find nicht, dass jedes Lob etwas besonderes sein sollte oder muss.
    Von einem Lächeln oder liebem Streicheln über die Wange, über das Geben verschiedener Spielzeuge etc. bis zum begeisterten abfeiern oder dem großen Luxus Leckerli Jackpot ist ja eine riesen Bandbreite möglich -je nachdem was ich damit grad ausdrücken will.
    (Ebenso wie beim Tadel.)

    Ich schließe mich @Bubara an. :dafuer:
    Grad weil du schreibst, dass du noch unerfahren bist und weil ich mir nach deiner Schilderung noch nicht so wirklich ein Bild von dem Ablauf machen kann, würde ich dir zusätzlich empfehlen dich über Körpersprache und Mimik von Hunden schlau zu machen.
    Es gibt da sicher schon einiges auf Youtube usw. um mal rein zu schnuppern. Aber ich finde die 5 Stunden langen DVDs "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes" lohnen sich sehr!

    Ich lobe mit Worten und Mimik, unterstützt durch alles was mein Hund gern hat (Spiele, Spielzeuge, verschiedene Leckereien, sanften Körperkontakt...)


    Ich tadel akustisch und mit Gesten. Im Extremfall halte ich Ayu entschieden fest und tadel ihn verbal mit leiser, resoluter Stimme. Ich versperre ihm den Weg oder breche ein Spiel ab. Es kommt vor, dass ich die Stimme hebe um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Meist hebe ich aber nur meine Augenbrauen oder stocke (ggF mit einem leisen "emm" oder "m m") in meiner Bewegung, was Ayu inzwischen schon ziemlich gut versteht.


    Ich lobe deutlich lieber als ich tadel und achte auch darauf es mindestens zig mal öfter zu tun.
    In meinen Augen gibt Ayu mir dazu immer genug Gelegenheit.
    Ich lobe wenn er mich (insbes.) unterwegs anschaut, wenn er gut an meiner Seite geht, wenn er nett zu Fremden ist, wenn er Hunde duldet ohne aggro zu werden, wenn er im Haus zu mir kommt statt laute Geräusche von draußen oder die Klingel zu verbellen, wenn er ein Signal von mir richtig umsetzt, etwas erduldet was ihn nervt, wenn er kuscheln kommt... Ich freue mich über all das und lächle ihn an, sage was nettes, oder geb ihm etwas was ihn freut.
    In meinem Leben habe ich schon viele Tiere trainiert und mit dieser Ausrichtung nur gute Erfahrungen gemacht.
    Zum einen was das Erreichen fester Ziele angeht, aber vor allem auch was die Freude auf dem Weg dahin betrifft.


    Ich denke ebenso wie wir inzwischen wissen, dass Menschen über positive Gefühlen besser lernen, tun es auch Tiere -abgesehen davon dass jawohl auch ihre Freude an sich schon einen Eigenwert darstellt!


    Manchmal fällt mir erstmal kein Vorgehen ein was in einer speziellen Situation mehr auf Lob setzt.
    Manchmal tadel ich vorschnell. Bei Lob passiert mir das nie. Ich habe schon öfter Tadel aber noch nie ein Lob bereut.


    Ich lehne sogenannte positive Verstärkung ab, wenn ich den Eindruck habe, dass sie auf einer für den Hund bedrohlichen Erpressung fußt (zB Wasser oder genereller Nahrungsentzug),
    Tadel der körperliche Schmerzen, lange Isolation, Verängstigung beinhaltet ebenfalls.


    Als ich klein war wurden all unsere Tiere routinemäßig mehr kritisiert als gelobt. Es hatte sehr bescheidene Erfolge aber leider habe ich damals nichts davon wirklich hinterfragt. Ich wünschte mir zwar etwas anderes, sah aber keinen Weg.


    Mit 16 bekam ich einen Hund der einfach alles tat um geschätzt und gelobt zu werden.
    Es gab in vielen Jahren nur eine Situation in der er dann doch mal klären wollte, ob er nicht seine eigenen Wege gehen könne, was sich jedoch mit einer leisen, ernsten Ansage aus der Welt schaffen ließ.
    Bei diesem Hund habe ich gelernt, wie enorm viel über Lob zu erreichen ist, was mir früher undenkbar vorgekommen war -und wie genussvoll, für beide Seiten!


    Ayu, der seit einem halben Jahr bei mir lebt, trifft bei mir viel häufiger auf ein Kontra als es Rony damals tat, was ich bedaure. In unserem Alltag sehe ich oft einfach keinen anderen Weg -manchmal wird mir später klar, dass es ihn gegeben hätte.
    Seine früheren Bezugspersonen haben mit ihm erklärter Maßen "immer in Kasernen Ton gesprochen", waren auf körperlicher, wie psychischer Ebene sehr hart zu ihm und haben vermutlich sehr wenig gelobt.
    Ein Ergebnis davon war, dass Ayu meine Ablehnung von bestimmten Verhaltensweisen zunächst kaum oder garnicht als solche wahrnahm, weil sie für ihn viel zu sanft/leise war. Ich musste, auch wenn ichs noch so doof fand, deutlicher werden. Über die Monate ist er viel, viel sensibler und wacher, meinen akustischen oder mimischen Äußerungen gegenüber geworden, was mich riesig freut.
    Wir haben uns aufeinander zu bewegt und bemühen uns beide.


    Ich denke, zu Lob gehört auch irgendwie, dem Hund generell ein Gefühl von Wertschätzung und Geborgenheit zu vermitteln. Ihm zu zeigen, dass ich zwar uU ein bestimmtes Verhalten von ihm ablehne oder unterbinde, es aber dann auch wieder gut ist und ich ihm nicht lang grolle.


    Für mich ist der Weg das Ziel. Ich möchte jeden Tag mit meinem Hund genießen und auch dass er das mit mir kann. Soweit ich das erreiche bin ich zufrieden und all das was bei unserem Training zusätzlich heraus kommt, sind für mich Geschenke oben drauf.

    Wenn meine Hündin frei läuft, beträgt ihr Wohlfühlabstand zwischen 35 und 50 m. Wenn's deutlich mehr wird, wartet sie. Auf Ruf oder wenn andere Hunde entgegenkommen, bleibt sie stehen oder kommt zurück. Mein Wohlfühlabstand wären aber 15m.


    Wie ist das bei euch? Wie weit laufen eure Hunde voraus und wieviel könnt ihr dann noch eingreifen (Rehe, Fasanen, Dreck fressen)?


    Und wenn ihr da Handlungsbedarf hattet, habt ihr am Abstand oder am 'Befehl auf Entfernung' gearbeitet?


    Also, wenn mein Hund weiter weg läuft, als es mir angenehm ist, sage ich "warte" und geb ihm dann, wenns wieder passt, ein ok weiter zu laufen oder rufe ihn auch erstmal ganz zu mir. Je nachdem.
    Ich mache mit Ayuin viel Impulskontrolle Spiele, wozu ich ggF auch gern eine 10m Flexi+Ruckdämpfer benutze.


    Wenn du einen Garten hast, würd ich Kommandos auf Entfernung erstmal da zu trainieren beginnen oder ggF auch im Haus, also ohne große Ablenkungen usw. und erst wenn das gut sitzt die Schwirigkeit langsam steigern.
    Um zu schauen ob sie auch unter großer Anspannung noch funktionieren, hab ich sie erst während ich Ayus Ball warf geübt und später auch auf einer Hundewiese nochmal getestet.
    Immer mit viiiiel Lob. ;)

    Ich hab hier mal drei Artikel heraus gesucht, in denen es um die Wirkung von Musik auf Tiere geht.
    Es gibt da sicher noch viel mehr, aber mir war eingefallen, dass ich mal etwas zur Wirkung von klassischer Musik auf Milchkühe gelesen hatte und so hab ich das mal gegoogelt:


    Welt: Mozart-Sonaten beruhigen Kinder und Kühe


    Berliner Morgenpost: Steigert Musik bei Kühen wirklich die Milchproduktion?

    DW: Mozart fürs Milchvieh

    @Woodland: Ich hoffe, es nicht irgendwie doof für dich, dass ich mit Ayuin jetzt einfach schon ohne das Buch angefangen habe?
    Vielleicht besorge ich es mir noch! Aber Do as I do sieht für mich so simpel aus, dass ichs direkt probieren mochte.


    Ich hab in meinem Leben einfach schon so unheimlich viele Bücher über Trainingsmethoden von Tieren (hauptsächlich allerdings Pferden) gelesen und war
    auf so vielen Seminaren, dass ich glaub ich dadurch recht selbstsicher darin bin mir irgendwo etwas rauszuschauen und in mein sonstiges Konzept zu integrieren.
    Damit hab ich bisher viele positive Erfahrungen gemacht und denk ich sehe wenn was schräg läuft.



    Beim Shapen dreht Ayu zB auch leicht auf, was hierbei überhaupt nicht so war.
    Wir machens gern, es hängt nichts davon ab. Also spiele ich einfach mal damit und schau was dabei heraus kommt.


    Für mich ists erstmal einfach nur wie ein Spiel, etwas schönes, unproblematisches.

    Ayu versteht meist sehr schnell und ich denke, da kann er eigentlich nicht nennenswert was falsch lernen.


    Was ich anders gemacht hab, als ichs bisher über Do as I do gelesen hatte ist, dass ich "Schau" zu ihm sage um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, ehe ich ihm etwas vormache.


    Das Buch soll ja nur sehr kurz sein. Wenn dus gelesen hast, bin ich sehr gespannt, auf deine Rezension!

    Also, Ayu und ich hatten heute einen recht vollen Tag mit viel Besuch... da war nicht so viel Raum für neues.
    Aaaaaber, wir haben jetzt grad dann doch nochmal 7 Testminuten gemacht und es lief super! :lol:
    Ich glaub, er findests klasse. :bindafür:


    Da Ayu umfallende Gegenstände meist schlimm findet, mir sowas aber als ein ideal einfacher Einstieg erschien, hab ich eine ganz dünne, ca. 25cm lange Papprolle genommen, die auf dem Teppich aufgestellt, bei leichtem Stupsen sofort lautlos umfällt.
    Ich hab mich Ayu gegenüber gesetzt, gesagt "Schau" und sie umgeworfen. Dann "Jetzt du!" und ein wenig in die Richtung gedeutet und er machte es mir sofort nach. Nach ein paar Wiederholungen hab ich sie woanders hin gestellt und auch das klappte. :gut:


    Beim zweiten Versuch saßen wir uns wieder in der Wohnzimmer Mitte gegenüber. Ich sagte "Schau." und setzte mich auf Ayus Sofa. Dann ging ich wieder zu ihm und sagte: " Jetzt du!". Dazu hab ich in die entsprechende Richtung genickt. Er sah mich fragend an. Ich hab ein wenig dort hin gedeutet (ein für ihn deutlicheres Zeichen) und er sprang aufs Sofa. Nach zwei, drei Wiederholungen der Sessel und das andere Sofa. Alles ohne Handzeichen oder Nicken. :applaus:
    Viel viel Lob und ein sehr fröhlicher Hund. :bindafür:


    Morgen mehr! ;)