Beiträge von wow...

    Also bei uns waren die Hündinnen härter, ernster und trickreicher als die Rüden.

    Die Rüden waren etwas "treudoof" und wollten im Gegnsatz zu den Hündinnen gerne kuscheln.

    Wirklich viel kann man aber nicht am Geschlecht festmachen, da muss man mehr auf Linien gucken.

    Die Hemmung besteht doch darin, den Griff dosieren zu können ohne wehzutun- denn wehtun macht den ganzen Spaß kaputt.

    Spielabbruch, Leute werden komisch etc. dh. der Mitspieler fällt dann aus.

    Mein Hund zeigt auch gegenüber Spontanbekanntschaften (wenn alles stimmt) diese Hemmung- je vorsichtiger der Hund, desto mehr Rücksicht wird genommen.

    "Fremde " muss man ja näher definieren.

    EIn potentieller Gegner, der vertrieben werden soll ist allerdings kein "Mitspieler", da kann es natürlich auch gröber werden, aber die Hemmung andere zu verletzen ist doch sehr hoch. Da müsste sehr viel passieren und sehr viel Kommunikation scheitern. Ein Hund der verletzen will, der macht genau nur das ohne jegliche Rücksichtnahme, der hat ja sonst kein Interesse am Gegenüber.

    Hunde lernen als Welpen von ihren Geschwistern nur die Beisshemmung unter Hunden gleichen Alters und Größe.

    Dass der Mensch empfindlicher ist, lernen sie vom Menschen. Und auch bei denen gibt es Unterschiede.

    Wie auch bei den Hunden, ein Leistungszucht -Gebrauchshund ist da durchschnitttlich wahrscheinlich motivierter /sich hineinsteigernder als ein kleiner Begleithund.

    Bei den Einen reicht ein schrilles "Au", bei den anderen stachelt so etwas nur weiter hoch.

    Ich schreibe jetzt mal über letztere Kategorie:

    Ist der Welpe müde-überdreht hilft Halten und beruhigen. Er schläft dann ein. Tagesablauf überdenken hilft auch in vielen Fällen, um die Überdrehtheit etwas zu minimieren (aber ein Welpe muss auch mal überdrehen dürfen).

    Ist der Welpe voll in Spiellaune dann sollte man das Beissen auf eine Beisswurst umlenken.

    Beisst er in Hände/Ärmel: "Nein", Beisswurst anbieten, wenn er sie nimmt: loben und weiterspielen, wenn er sie nicht nimmt: Abbruch, ggf. kurz den Raum verlassen, wenn er den Abbruch nutzt, um sich stattdessen ins Bein zu verbeissen- nicht länger als eine halbe Minute warten, stimmlich Kontakt halten.

    So wurde das bisher immer erlernt, was sich zum Reinbeissen eignet und was nichthugging-dog-face

    An solchen Welpen ist nichts unnormal, sie sind eben motivierter für Beiss- und Zerrspiele als andere.

    Andersherum:

    Ich könnte mir nicht vorstellen jemand wirklich zu lieben, der Tiere so gar nicht mag und mich deswegen verlassen würde. Nicht die Wohnung teilen ist was Anderes, dann hat eben jeder seine eigene- alles machbar.

    Wenn du es schon vorher wusstest, dass er da nicht mitmacht, wolltest du evtl. auch etwas klarmachen, was auch egal ist, jetzt ist der Hund da und so wie sich das anhört läuft das doch ganz sensationell gut!

    Was auch normal ist: Anfangs merkt man vor allem die EInschränkungen- ist ja auch logisch, der Hund ist noch gar nicht angekommen und die Beziehung muss sich erst aufbauen, erst dann eröffnen sich die ganzen Möglichkeiten, die man ohne Hund nicht hat.

    Und dann verlieren sich die ganzen Ängste und Ungewissheiten, die man anfangs projiziert, vor allem, wenn man es sich schon ganz lange gewünscht hat. Der Erwartungsdruck muss sich erst abbauen.

    Schonmal daran gedacht, dass der Hund in zu hohem Erregungslevel ist , um überhaupt aufnahmefähig zu sein?

    Ruhig und souverän anleiten, Hilfen geben, Spannung herausnehmen (z.B. in die Hocke gehen beim begrüßen und Hand hinreichen), dann erst wird so ein Hund irgendwann erreichbar, aber bestimmt nicht, wenn man ihm in größter Aufregung ein "Platz" entgegenschleudert.

    So ein Hund ist nicht "unerzogen", er kann die neue Situation lediglich noch nicht sortieren. Alles, was Druck macht und Ablehnung vermittelt, führt zu noch mehr Stressfiddlen und Übersprungshandlung.

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als man es für eine super Idee hielt, Widerkäuer wie Rinder oder Schafe mit Tiermehl zu füttern, um ihren Bedarf an stickstoffhaltigen Nahrungskomponenten billig, ressourcenschonend und ernährungsphysiologisch tadellos zu decken. Das war gut durchdacht und durchplant und sicherte hohe Tierleistungen. Bloß war Tiermehl eine Nahrungskomponente, die Widerkäuer ohne menschlichen Zwang nie aufgenommen hätten. Und dann kam der Rinderwahnsinn, die Traberkrankheit bei Schafen und Ziegen, Kreutzfeld-Jakob bei Menschen.

    Der Vergleich hinkt aber... Zoonosen und Krankheitsübertragung von anderen Tierarten sind bei Verfütterung von anderen Tieren immer eine Gefahr, die Artenschwelle ist leicht überwunden unter den Tieren, ganz besonders unter den Säugetieren.

    Pflanzenkrankheiten werden aber gemeinhin nicht auf Tiere übertragen, schon gar nicht in so stark verarbeiteter Form wie Trockenfutter.

    Eine Zeitlang hat sie unsichere Hunde gern gemobbt, aber das kommt nun schon seit einigen Monaten nicht mehr getan, nachdem sie von unserem Trainer entsprechend korrigiert wurde. (Ich war nicht dabei, das geschah während der Betreuung)

    Dann kannst du davon ausgehen, dass das Vehalten nur unterdrückt wurde und der Hund nicht gelernt hat, wie er sich stattdesssen verhalten soll (z.B. sich an dich zu wenden, dass du ihm den anderen Hund vom Hals hältst).

    Dass junge Staffs gerne distanzlos und überaufgeregt sind unterscheidet sie jetzt nicht so arg vom Durchschnittslabbi, das Verhalten hört sich nach Stressfiddlen an, wobei deine Hündin als etwas Ältere- wie es viele ein paar Monate ältere junge Hunde tun - mehr in die Richtung "auf Höflichkeit pochend" zu bestehen scheint und die andere dafür maßregelt.

    Das bedeutet noch mehr Stress für den Staff und noch mehr Stressfiddlen, was bei deiner noch mehr "Fight"- Reaktion provoziert.

    Ihr müsst da deutlich mehr managen, ich würde empfehlen , dass ein guter Trainer sich das anguckt. Fürs Erste reine Leinenspaziergänge- je mehr Gewöhnung herrscht, desto weniger aufgeregt ist die Staffhündin und desto mehr vertraut deine Hündin darauf, dass du dafür sorgst, dass sie nicht eingreifen muss.