Beiträge von wow...

    Auf welche Fakten sich also deine, wow... , Interpretation der reinen Verteidigungsmotivation des Hundes stützt, ist mir ein Rätsel.

    Die setzt automatisch ein, wenn der Halter am Boden liegt. Ganz gleich, ob der Hund wegen Passant (mit denen es die vorherigen 7 Jahre keine Vorfälle gab), Eichhörnchen, Butterbrot oder sonstwas nach vorne gesprungen ist oder in Folge des Sturzes. Sobald der Besitzer am Boden liegt schaltet ein Schutzhund sofort um.


    Und auch wenn die Antwort "Passant" heissen würde, dann läge dieselbe Motivation zugrunde. "Bleib weg von Frauchen".

    Und nicht:

    "Dich mach ich fertig": Sonst wäre gelöchert worden. Und bei einem Rottweiler kann man das sicher noch gut von einer Sturzverletzung unterscheiden.


    Der Rottweiler wird in keiner Internetveröffentlichung so dargestellt, wie du es gerade versuchst.

    Auf die Expertise Baumanns wird grundsätzlich Bezug genommen. Der Hund hat keine Verhaltensstörung sondern zeigt rassetypisches Abwehrverhalten.

    Aktive und passiv Gefährden ist ein riesiger Unterschied. Das sieht auch die Rechtssprechung so.

    Selbstverständlich hätte der Hund nicht anspringen dürfen, aber in der Bewertung ist es ein Unterschied, ob ein Hund aktiv beschädigen will und wie generalisiert er das will oder ob er lediglich verhindern will, dass sich jemand weiter nähert.


    Beschädigen geht anders bei Hunden. Die schmeissen nicht dazu um. Wenn sie umschmeißen, dann benutzen sie danach ihren Fang. Die fehlende Beschädigungsabsicht muss im Urteil berücksichtigt werden, auch wenn es einen schlimmen Unfall verursachte.

    Also wären die naheliegenden Maßnahmen Auflagen zur Sicherung- so würde in jedem anderem Fall bei bestandenem Wesenstest vorgegangen.

    Nochmal: An dem Hund ist nichts unnormal. der hat keine Verhaltensstörung, er zeigt eben offensives Abwehrverhalten ohne zu beissen. Machen viele Schutzhunde. Der Hund kontrolliert offensiv, meckert am Zaun und an der Leine.

    Er wurde wurde 7 Jahren vorfallsfrei geführt, bis jemand auf die saudoofe Idee kam, doch mit dem Schleppleinchen Gassi zu gehen, um dann auszurutschen und einen Teil der gewickelten Leine zu verlieren.

    Was macht Hund? Hält natürlich den Passanten ab, sich seinem wehrlosen Frauchen zu nähern, indem er ihn anspringt.

    Die nachträglich eingebrachten in keiner weise dokumentierten Fälle, die der Sohn vorbrachte, und selbst der Tochter nicht bekannt waren sind hoch fragwürdig.

    Mit dem Hund wird trainiert, er besteht den Wesenstest.


    Klar hat der Hund Aggressionspotential, meiner auch. Aber gefährlich ist doch etwas Andres. "Solche" Hunde gibt es viele.

    Sachkundenachweis konnte man im Tierheim machen.

    Hunde mit Einstufung, die nicht gebissen hatten, wurden nicht anders behandelt als nicht auffällig gewordene Listenhunde.

    Nur die Beisser hatten je nach Schweregrad nur wenig oder gar keinen.


    Was mir noch aufgefallen ist: Ist die Halterin vorher gefallen und hat der Hund angesprungen, weil die Frau "wehrlos" war?

    Oder ist sie gefallen, weil der Hund anspringen wollte?

    Das ist aus dem, was ich gelesen habe, nicht hervorgegangen.

    Das Potential kann wohl Baumann ganz gut einschätzen und ich kenne einige Hunde dieser Kategorie. Sowohl im Tierheim als auch in Privathand werden die von mehreren geführt.

    Irgendwie hast du da eine falsche Vorstellung von Tierheimgassigängern, wobei es tatsächlich auch einige ältere erfahrene Leute, einige erfahrene junge Studenten und einige erfahrene glückliche Pärchen gibt. Alles Leute mit unpassender Wohnsituation, wenig Geld Zeitmangel usw.

    Solange man nicht ein winziges abgeschiedenes Tierheim hat, finden sich da genug Leute.

    Und in Anbetracht der Tatsache, dass der Hund 9 Jahre alt ist und ein Rottweiler dürfte sich, wenn er nicht vermittelt sicher ein geeignetes Tierheim finden, weil die zu erwartende Unterbringungsdauer durchschnittlich rassetypisch nicht sehr hoch angesetzt werden dürfte.

    In der Beschreibung kann ich auch keine Panik erkennen und würde auch Frust, keinen Kontakt haben zu dürfen, vermuten.

    Wie verhält er sich denn im Freilauf mit anderen Hunden?


    Hat er die Möglichkeit dazu? Wenn nicht, dann klingt es eher nach Leinenfrustreaktion und Aufregung. So einem Hund ermöglicht man am besten kontrollierten Kontakt an geeigneten Orten.

    In der Theorie ja.

    In der Praxis dürften da aber auf jeden fähigen HF in D zwei, drei Dutzend Hunde kommen.

    Den also im reallife wirklich vernünftig unterzubringen und nicht im Zwinger bis ans Lebensende dahin vegetieren zu lassen, dürfte statistisch genau so unwahrscheinlich sein, wie beim echten Beißer und hart gegen Null tendieren.

    Leider stimmt das wohl in den allermeisten Fällen.

    Hier würde ich aber noch die Öffentlichkeitseffekte zusätzlich einrechnen, die sich für diesen einen Rüden vermutlich positiv auswirken würden. Selbst wenn er nicht vermittelt würde, so hätte er sicher mehr Gassigänger und finanzielle Unterstützer als ohne diesen Bekanntheitsgrad.

    Und ich glaube in jedem Fall sogar nicht zu Lasten des Schicksals eines anderen Hundes.

    Eher wird insgesamt mehr Geld und Interesse generiert.

    in der er so gehalten und geführt werden kann, dass er niemanden gefährdet.

    Was bei diesem Hund deutlich leichter sein dürfte als bei einem Beisser. Die nachträglich vom Sohn des Geschädigten angebliche Vorfälle, von denen dessen Tochter vorher nichts wusste überzeugen mich nämlich gar nicht.

    Angesichts der Beschreibung von Baumann habe ich nun vor Augen:

    territorialer Rottweiler, der taktil kontrolliert ohne zu beissen (Anspringen/Stellen) und sicher kein Freund von Fremden und Artgenossen ist.

    Trainierbar.


    Ein umsichtiger Hundeführer, der ein paar gut einsehbare Gassigegenden kennt, sollte den Hund sicher mit Bauchgurt/leine davon abhalten können irgendjemanden anzuspringen. Ein Maulkorb dürfte das Restrisiko minimieren, das von Hunden, die spontan aus dem Dickicht schiessen, ausgeht.

    Das ist doch sicher machbarer als ein Hund, der alles um sich herum auch mit Maulkorb zerschreddern will, nicht trainierbar ist aber dafür unkalkulierbar, also ein Hund, bei dem man vorher nicht weiss, warum er austickt.

    Bei Letzterem sehe ich auch kaum Vermittlungsmöglichkeiten. Den würde ich aber nicht dem anderen zusammen schmeißen.