Aggressives Anspringen ist Stufe III der Eskalationsstufen und wird als Beschädigung eingeordnet.
Kommt immer darauf wen du fragst...
Wenn du Leute fragst, die, weil sie schnell mal ein Gesetz machen müssen, einem Diensthundestaffelführer einen Zettel in die Hand drücken, damit er ein paar Rassen darauf schreibt, kommt da etwas Anderes heraus als wenn du z.B. James O' Heare fragst.
Is ja keine Sache von "was öfter im Netz steht, wird wohl stimmen".
Aggressive Gesten gegenüber Menschen sind nicht mit innerartlich aggressiven Gesten gleichzusetzen.
O' Heare bewertet Beschädigungsabsicht anhand von Beissgraden. Ohne dass der Hund seine Zähne in einem gewissen Umfang einsetzt, besteht keine Beschädigungsabsicht. Das fängt gegenüber Menschen so nach dem Grad 2 an ( Grad IIIEinzelner Biss mit 1-4 verletzungen in höchstens halber Länge eines Hundezahns tief)
Das entspricht dann 'körperlicher Angriff/Schlag' bei menschlichem Aggressionsverhalten, und geht weiter
über Grad 4 Angriff mit Körperverletzung
über Grad 5 Angriff mit schwerer Körperverletzung
bis zum Grad 6, bei dem das Opfer nicht überlebt.
Grad 1 ist ohne Zahneinsatz und wird mit "Streiten und drohen" übersetzt, Grad 2 wäre leichter Zahnabdruck ohne Blut und entspräche Stoßen / Schubsen.
Gegenüber Hunden werden im Vergleich mehr Zähne eingesetzt für dieselbe Beschädigungsabsicht. Zum Anspringen nun- da der Hund seine Zähne ja nicht eingesetzt hat:
So ein Hund, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen und Hunde um ihn herum einzuschätzen, um eine Gefährlichkeit zu bewerten, der guckt sich Menschen genau an.
Und der stellt fest: "Die machen das irgendwie anders, die beissen nicht".
Leute , deren Hunde beschützen, werden es vermutlich kennen, dass sich der Hund in Konfliktsituationen in der Familie dazwischenstellt/hochspringt/anspringt um vor weiterer Eskalation abzuhalten. So wie Menschen einen anderen davon abhalten, weiter zu eskalieren in dem sie mit ausgestrecktem Arm die Hand auf den Brustkorb halten. Das ist nicht nur Beschwichtigungsgeste- das ist aktives Trennen ohne zu beschädigen.
Das ist dann Anspringen um abzuhalten und einen Konflikt zu beenden. Gesteigert wird das durch "Festhalten" also in den Fang nehmen und greifen ohne zuzubeissen, wenn die Situation weiter eskaliert. Ebenfalls ohne Beschädigungsabsicht.
Deswegen behaupte ich, dass aggressives Anspringen ohne zu beissen eine offensive Abwehrgeste ist der Verteidigungsabsicht des Hundes zugrundeliegt.
Das gibt es.
dann könnte man noch fragen: Warum hat er dann nicht brav in Schritten eskaliert?
Darüber, ob dem nicht schon andere Gesten voeausgingen und inwiefern die vom Besitzer ignoriert wurden, lässt sich auf der Informationsbasis im Netz wenig sagen.Generell aber gilt: Bei plötzlichen Situationen- und "Halterin stolpert und liegt am Boden - ist eine, greift bei Nahsituationen das Notgarantieprogramm. Und das kann z.B. so eine Abhaltegeste sein.
Wenn ein Hund beschädigen will, dann schubst er normalerweise nicht erst um, sondern beisst sofort.