Beiträge von wow...

    An der Leine ist dem Hund die wichtigste Stretegie - Flight, Flucht- genommen.

    Rein aus Interesse: Wieso bezeichnest du das als die wichtigste Strategie? Der Hund ist ja kein klassisches Fluchttier?
    Für viele Hunde ist das keine Option auch ohne Leine. gerade Kleinhunde profitieren davon nicht wegzurennen.


    Flucht fällt für mich unter die Kategorie unempfehlenswerteste Strategie, da sie keine weitere Kommunikation zuläßt und einen Konflikt nicht aktiv lösen kann, sondern ihm nur wegrennt- ob das allerdings gelingt hängt von der Konstitution ab. Also ich würde Flight nie fördern, allein weil der Hund sonst z.B. über die Strasse rennt.
    Ein Freeze wäre besser, würde aktiv ein "Ich will gar keinen Stress, guck' ich tue gar nix" kommunizieren und im Gegensatz zu Flight nicht irgendwelche Beutereize oder falsch verstandene Rennspielaufforderungen auslösen. Sehe ich bei Hunden auch öfter als daß sie flüchten.
    Wenn es darum geht, Abstand zu erzeugen ist Fight eigentlich oft die bessere Wahl und so wird es von einer Menge Leinenpöbler auch genutzt.

    Vorhin nach dem letzten Knurren hat sie wohl auch gemerckt das es nicht richtig war. Ich hatte sie danach ignoriert und sie kam an und hat mir die Pfote aufs Bein gelegt.

    Ich würde ja lieber vermitteln, daß es einfach nicht schlimm ist, wenn jemand hereinkommt.
    Als ihr a) am besten zuvorkommen (Anklopfen) und b) selbst wenn sie knurrt " Oh da kommt ja blabla" und den dann freudig begrüßen (nicht umarmen!).
    So lernt sie, daß Besuch nicht schlimm empfunden wird- also das Gegenteil von dem, was sie bisher gelernt hat.


    Knurren ist nicht "nicht richtig", sie kommuniziert nur, was wiederum sehr "richtig" ist. ;) Sie soll sich an dich wenden, wenn sie ein Problem hat. Und sie darf auch "Laß mich!" sagen, wenn sie keinen Kontakt zu deinem Freund will.
    Läßt dein Freund sich nicht von jemandem "Laß mich!" sagen?" Das wäre ziemlich rücksichtslos- er soll es mal so betrachten. Mit einer anderen Einstellung dazu wird sich das Verhältnis wesentlich einfacher bessern.

    Aber gegen das normale Gucken selbst hat doch niemand etwas :ka:

    Das war das Gucken, das am anderen Hund festklebt- mit Stehenbleiben/nicht mehr weiter Wollen, das andere Leute im Thread schon als Fixieren betrachten.
    Ich finde ja zum Fixieren gehört ein Lauermoment, Anschleichen, Lospreschen- irgendetwas aus dem Jagdverhalten.
    Der Pudel damals konnte seinen Blick nicht abwenden, weil er kommunizieren wollte.

    Quotendaumen für die Hündinnen.
    Sensibler, gewitzter, komplexer (in meiner Erfahrung!) und schalteten hier bisher schneller als Rüden. Sorgten sich erzieherischer um Kinder- auf jeden Fall. Aber dabei waren sie auch wirklich sehr vorsichtig.

    Und wieso an der Leine?

    Wegen Leinenpflicht, Straße, Unfallgefahr... Wenn ohne geht, dann natürlich ohne.




    Gucken bei Junghunden ergab so schon nette Bekanntschaften. :gut:
    Z.B. ein Pudel der sehsüchtig übers Flußufer guckte und sich kaum weiter bewegen mochte. Mein Hund hat das auch gemerkt und Interessse gezeigt.
    Also rübergerufen, nachgefragt... total harmonisches Team - wird heute noch gerne getroffen. Da wurde dann auch abgeleint.
    Ohne das Gucken wären wir nicht darauf aufmerksam geworden. Wäre schade gewesen. (Disclaimer: beide Hunde haben weder Leinenfrust- noch Aufdringlichkeitsproblem).
    So lernt Hundi auch besser von Weitem einzuschätzen, ob sich die Begegnung überhaupt lohnen würde- will auf Dauer daher nicht zu jedem.


    Wie schon mehrfach unterstrichen: wenn das mit dem Hund geht. Es hängt immer vom Hund ab, weshalb ich einen "Goldstandard" bei Leinenkontakten ablehne.

    Es gibt Hunde, die spinnen sich rein andere Hunde abchecken und kontrollieren zu müssen. Je mehr sie das tun dürfen, desto schlimmer wird das Problem ...

    Ja das gibt's. Da ich aber Teamgeist bei der Sache schaffe, indem ich aktiv Kontakt arrangiere (oder vertröste wenn nicht möglich) kann er einen Teil seiner "Kontrollast" abgeben- er ist darin nicht mehr alleine.
    Bei denen hat die Vorgehensweise- je nach Hund- deshalb auch schon funktioniert.

    Genau aus dem Frust und dem Erlebnis "Wenn ich Theater mache, darf ich hin" entsteht ja das schlechte Benehmen an der Leine. Und "mal hin und mal nicht" ist ganz klassische intermittierende Bestärkung - effektiver kann man sich gar keinen Frustpöbler erziehen.

    Eben nein-kommt ganz auf den Hund und dessen Motivation an. Kommt es doch sonst auch immer. ;)
    Leuchtet doch auch ein- je verfügbarer, desto weniger muß man drum kämpfen. Ist doch beim Freilauf genauso, der dessen Freilauf stark rationiert wird hat meist größere Probleme mit dem Abruf als der, der ihn quasi fast immer hat.
    Da Prinzip wurde schon "kurativ angewandt". :smile:


    Ich erinnere mal an die feinen Unterschiede. Die bringe ich gern meinem Hund bei, denn er ist sehr daran interessiert , Situationen selbst beurteilen zu können und eben zu unterscheiden.
    Starre Praktiken schießen an ihm vorbei -er nimmt dagegen Erklärungen an, und berücksichtigt meine Interessen, weil er meine Bemühungen sieht seine zu berücksichtigen. "Schade" gab auch immer ein Trostspiel.
    Geht wahrscheinlich nicht mit jedem Hund, oft wird es leider gar nicht erst versucht. Dieses "Ein Hund versteht nur s/w" streng nach Schema führt nicht zu mehr Akzeptanz bei uns, der Anreiz für das "Andere" wird verstärkt.

    An der Leine laufen, kann genauso lustig sein wie Freilauf!

    Kommt doch stark auf den Hund an. Ich mache mir da nix vor, da kann ich belohnen wie noch was, was ich natürlich auch getan habe.
    Wir kommen am besten so klar: Ich minimiere das aufs Nötigste und Hundi macht das als Gefallen mir gegenüber dann auch mit.
    Gegenseitige Rücksichtnahme also.
    Freilauf ist sowieso viel wichtiger. Ich trainiere erst Leinenführigkeit, wenn der Freilauf richtig sitzt :D .

    Weil ich schon gern weiß, wer uns da entgegen kommt. Der unverträgliche Rüde von gegenüber, dessen Frauchen zwar den Stoppknopf an der Flexi kennt, aber von Bogen laufen noch nie was gehört hat, der schon von weitem pöbelnde Chi oder der kastrierte TibetTerrier, der so gern mit Goethe spielt? Einzig den HH mit Samojede und Akita erkenn ich von weitem.

    Hast du schonmal vesucht, die zu benennen? Also drauf deuten "Oh, da kommt der Flexiterrorist, komm' wir zeigen dem mal, wie man Bögen läuft" mit anschließendem Bogenlaufen und Keks.
    Oder "Oh, dein Terrierkumpel, komm ich frag' mal ob der Zeit hat". Mit Rufen und Begrüßen und Ableinen oder Keks, wenn's nicht passt.
    So behält man die Handlungsinitiative und der Hund bezieht dich mehr in seinen Film ein , weil mit dir dann ja Aktion möglich ist.
    Das ist vor allem bei Fremdhunden sehr praktisch, wenn der Hund ein Eigeninteresse hat, mit dir begegnen bzw. ausweichen zu wollen.

    Das kommt ganz auf den individuellen Hund an , das läßt sich schwer am Geschlecht festmachen. Enorm viel hängt von Sozialisation und Erziehung ab. Kommentkämfe bei Rüden sind häufiger- ja. Aber wenn Hündinnen kämpfen geht das dafür oft mit größeren Verletzungen ab.


    Entscheidungskriterien sind eher ob man sich mehr mit Markieren und Interesse an läufigen Hündinnen beschäftigen will oder mit Läufigkeit/Scheinträchtigkeit/Scheinmutterschaft. Aber auch da gibt es individuelle Unterschiede.
    Bei großen Rassen spielt auch der Gewichts- und Kraftunterschied eine Rolle.