Beiträge von Munchkin1

    Liebe TE - herzlich willkommen in der reellen Welt.

    Wir alle mussten lernen, dass wir nicht tun können, was wir wollen. Das gilt für Tiere genauso wie für Menschen, auch wenn manche Menschen der Meinung sind, für sie gäbe es Ausnahmen.

    Dein Hund (wumpe ob Rüde oder Hündin) muss lernen, dass der Sexualtrieb beherrschbar ist. Du musst lernen, es ihm/ihr beizubringen.

    Auch wir Menschen können nicht fröhlich durch die Weltgeschichte ziehen und uns mit allem paaren, was uns irgendwie gefällt.

    Und wenn dir das grausam erscheint - stell dir das Leben vor, wenn es anders wäre. Wenn jeder jeden besprungen dürfte, wie es gerade die Hormone verlangen. Irgendwie gruselig finde ich.

    Ich unterscheide aber klar bei einem Hund, ob er aus Angst bzw Schmerz aggressiv wird und zulangt (so wie es bei meinem passieren könnte) oder ob das Verhalten anders motiviert ist.

    Persönlich kenne ich einen Hund, einen einzigen, der auf nur ihm bekannte Trigger tagesformabhängig mit Beschädigungsabsicht reagiert, aber der ist dann wie in einem Film, da kannst du dir jede Unterordnung der Welt sparen, das kommt einfach nicht mehr an, bei dem Hund, der sieht und hört dann nichts mehr. Einmal war ich unfreiwillig im Fokus seiner Aggression - mir ist da echt der Arsch geflattert. Wäre da nicht mein Schuh und ein beherzter Tritt, ich bin mir nicht sicher, wie ich aussehen würde.

    Und das Verhalten war definitiv keine Reaktion auf etwas, was ich getan habe, weil ich passiv war und tatsächlich nur vor mich hin geträumt habe.

    Wenn meine Mimose mich anstänkert und auch vielleicht schnappen würde, wenn ich ihm Schmerzen zufüge (hier ist übrigens nicht die Spritze gemeint oder das Zecken ziehen, sondern wie beschrieben Durchspülen einer Drainage, Reinigen und Verbinden einer fiesen Wunde zB nach einer ausgerissenen Kralle mit offenem Leben) dann ist das für mich kein Problem, es ist eine situationsbedingte Handlung, er gibt mir die Möglichkeit, mich zu schützen. Und eben weil mein Hund weiß, dass ich ihm zugestehe, Schmerzen zu haben und zeigen zu dürfen, mein Verhalten auf diese Reaktion für ihn berechenbar ist, passiert in der Regel folgendes:

    Frauchen holt den Maulkorb und die Utensilien. Ruft den Hund ins Bad. Legt den Maulkorb an. Hund stänkert vor sich hin, lässt sich dann theatralisch auf die Seite fallen und die Prozedur über sich ergehen. Falls möglich, wendet er betont den Kopf in die andere Richtung. Frauchen arbeitet möglichst schnell und ohne viel Beachtung. Wenn die Prozedur beendet ist, gibt’s einen Keks durch den Maulkorb geschoben, dann wird der abgemacht und das obligatorische Freu-Schmuse-Wedel-Schlecken a la „Ich lebe ja doch noch, schau wie tapfer ich war“ mit Würde ertragen.

    Man könnte jetzt darüber debattieren, ob er wirklich jedes Mal so einen Aufstand machen muss, aber solange es genau so abläuft, solange er so händelbar bleibt, solange das so klar definierbare Situationen sind, stört mich sein Verhalten nicht die Bohne

    Nein, von Arnie (links)

    Genau da ist mir ja dieser Schwanenhals auch so aufgefallen.

    Flint (Rechts) hätte ich auf den ersten Blick als „normalen“ Hund gesehen, ohne große, auffallende Qualzuchtmerkmale

    Ich habe mir das ganze Bild nochmal angeschaut, neben dem offensichtlichen - der langen Schnauze, ist mir der Hals noch mit aufgefallen.

    Hab dann mal gesucht, ob ich andere Fotos dieses Hundes kriege und einen weiteren Bericht auf einer sehr reißerischen Website gefunden, wenn man dem glauben möchte/kann/darf, dann hat der Hund echt die goldene A-Karte gezogen

    Wie meinst du das?

    Ich stell dir mal den Link zu der Website ein, die ich meine

    http://pedigreedogsexposed.blogspot.com/2016/04/arnie-…ory-i-have.html

    Laut der Beschreibung der Erstellerin, offenbar jetzt Besitzerin des Hundes, wurde er ihr übereignet, weil er trotz Kortison Zuviel an Gewicht verloren hatte für Ausstellungen. Laut Vorbesitzern war er ein schlechter Esser, sie sagt, er konnte weder essen noch trinken unten behalten. Konnte nicht im Liegen schlafen, ist öfter kollabiert, hat dann unter sich uriniert und solche Dinge.

    Wie gesagt - muss man halt mit Vorsicht genießen

    Du bist als potentieller Halter eh schonmal raus. Da schreiben die extra, dass gebraten nicht in Frage kommt und du willst es trotzdem tun.

    Geh in die Ecke und schäme dich

    Das meinte ich auch damit, als ich sagte, ich müsse den Grund sehen können. Im Fall der TE ist ja auch eindeutig ersichtlich, dass das Verhalten ursprünglich mit der Kralle/der Verletzung zu tun hat. Das heißt für mich eindeutig, dass das kein Konflikt in der Beziehung ist, sondern ein situativer.

    Sicherlich hat der Dino in der Pupsertät auch mal ausprobiert, was geschieht, wenn die Hormönchen das Hirn kapern und ein „Aus“ oder „Nein“ mal probeweise mit Knurren beantwortet. Und wäre ich ihm da entgegen gekommen (=dem Konflikt ausgewichen), dann hätte ich mir ein Problem zwischen uns aufgemacht, das früher oder später, Hundecharakter eingerechnet, mit Biss geendet hätte. Genau so passiert mit seinem Bruder übrigens.

    Das ist aber so ein Balanceakt, meine eigene Reaktion auf Aggression kommt auf viele Faktoren an: auf den Hundecharakter, auf die Situation, auf die Beziehung, auf mein Ziel, auf die Beteiligten, etc

    Ich oute mich hier mal als nicht-Frau:

    Meine Haare sind mir wirklich absolut pupsegal 😂

    Als Kind wurde ich gezwungen, sie lang zu tragen bis zur Erstkommunion. Endlänge: unter den Hintern bei Körpergröße 1,50.

    Einen (!) Tag später bin ich zum Frisör mit dem Taschengeld und hatte danach einen Boygroup-Nick-Carter-Topfhaarschnitt. Meine Oma hätte fast einen Exorzisten gerufen. Heutzutage undenkbar, in den 90er absolut ok.

    Darauf folgte eine lange Phase zwischen Topfhaarschnitten und maximal Kinnlänge.

    Und regelmäßiges Färben musste sein, ich bin genetisch auf grau programmiert, seit ich 14 bin.

    Und danach dann in Wellen - wachsen lassen bis Mitte Schulterblatt, einige Monate tragen und radikal kurz zurück auf Ohrenlänge.

    Wachsen - kürzen - wachsen - kürzen.

    Vor 2 Wochen wurde aus Mitte Schulterblatt ein moderner Vokuhila in sehr kurz.

    Ich mag es, auch wenn es ganz, ganz anders aussieht

    Ich habe mir das ganze Bild nochmal angeschaut, neben dem offensichtlichen - der langen Schnauze, ist mir der Hals noch mit aufgefallen.

    Hab dann mal gesucht, ob ich andere Fotos dieses Hundes kriege und einen weiteren Bericht auf einer sehr reißerischen Website gefunden, wenn man dem glauben möchte/kann/darf, dann hat der Hund echt die goldene A-Karte gezogen

    Ich mache da für mich auch kein großes Drama draus, WENN ich den Auslöser identifizieren kann.

    Mein Hund hatte letztens (mal wieder) ein Blutohr, wurde operiert, da hing eine Drainage dran. Das Spülen und säubern des Rörchens sollte ich zuhause machen und ratet mal, wer das richtig, aber so richtig blöde fand? Klar stand der fletschend vor mir und der hätte vielleicht auch zugebissen, um sich weiteren Schmerz zu ersparen.

    Aber er hatte hier kein Problem mit mir, sondern mit den Schmerzen, also kein Eingreifen erforderlich, außer Sicherung. Hab dann die Wunde immer nur an einem bestimmten Ort im Haus versorgt, während er Maulkorb trug und dadurch für uns beide berechenbar gemacht, dass es halt nur dort weh tun wird, weh tun darf, Protest akzeptiert und ernst genommen wird.

    Aus der Erzählung der TE sind auch hier Schmerzen der Auslöser. Da würde ich keinen weiteren Gedanken dran verschwenden. Wer einmal Zahnschmerzen hatte, weiß, wie ungnädig Schmerzpatienten im Schub sein können. Verständnis, Nachsicht, Sicherung