Beiträge von Munchkin1

    Ich habe nur ein wirklich einschneidendes Erlebnis beim TA. Dafür muss ich etwas ausholen, Vorsicht wird also lang.

    Mein erster wirklicher eigener Schäferhund zog ein, als ich 20 war. Der Vorbesitzer hatte einen Schlaganfall, war bettlägerig und da der Hund neben dem Bett so gelitten hat, wurde er erst ins Gartenhaus gesteckt und dann verschenkt.
    Der war eher Grizzly als Hund, Kopf wie ein Ackergaul, weit abseits der Größennorm und absolut unverträglich mit Artgenossen. Alle anderen Tiere und Menschen waren hingegen super gerne gesehen. Darum wurde er IMMER mit Maulkorb und angeleint geführt.
    Er passte in keine reguläre Autobox, darum hatten wir einen Sharan (7-Sitzer) so umgebaut, dass 6 Sitze plus Hundefreifläche existierten.

    Eines Tages kam ich von der Arbeit und Barry sprang mich wie immer an. Wir gingen Gassi und 5 Minuten später im Haus taumelt mein Hund, als sei er betrunken.
    Wir haben ihn sofort gepackt und in die Klinik gebracht. Er hat hochdosiertes Kortison bekommen, man wusste nicht, ob er die Nacht überleben würde und was mit ihm los sei.
    Er HAT die Nacht überlebt, jedoch blieben neurologische Ausfallerscheinungen. Alle Untersuchungen ohne Befund: kein Tumor, keine Veränderung auf dem Röntgen/CT/Ultraschall, Blutbild ohne Befund. Vermutung: Vergiftung mit flüssigem Schneckengift.
    Wir bekamen ihn mit zurück nach Hause inklusive Medikamente.

    Ab hier begann der Marathon.
    Der Hund hat sich noch ca 2 Wochen wacker geschlagen, mit Schlagseite beim Laufen, aber er lief und spielte.
    Dann stellte er das Fressen ein.
    Für mich war das das Zeichen, ihn gehen zu lassen, ich wollte ihn nicht unnötig leiden lassen. Die Entscheidung war nicht leicht.
    Von insgesamt 6 (!!!) TÄ, die wir besucht haben, meinte ALLE (!!!) man könne noch versuchen und weigerten sich, ihn einzuschläfern. Es wurden Medikamente verschrieben, Spezialfutter ausprobiert, Infusionen verabreicht, etc ohne auf mein Veto zu achten. Dabei war er nur noch Haut und Knochen, buchstäblich.

    Schließlich fand ich eine TÄ etwas abseits des Ortes, die mich ernst nahm und zusagte, den Hund zu erlösen, sollte er in dem beschriebenen Zustand sein.
    Also Barry ins Auto und los, er lag hinten auf seinem Platz, ich saß neben ihm auf dem Sitz.
    Um euch die Details zu ersparen: das war seine letzte Fahrt, auf dem Weg zur TÄ ist er auf meinem Schoß verblutet.

    Und hier beginnt das einschneidende Ereignis:
    Wir kommen also bei der Ärztin an, blutüberströmt, weinend, fertig mit der Welt.
    Sie hat die anderen Patienten weggeschickt und sich den Nachmittag nur noch für uns genommen.
    Hat Barry nochmal sauber gemacht und für uns zum verabschieden schön hingelegt, ich habe von ihr OP Kleidung (oder Arbeitskleidung, weiß ich nicht mehr genau) geliehen bekommen und durfte meine blutigen Sachen dort zur Entsorgung geben.
    Sie hat mir Recht gegeben, dass das nur noch Geldschneiderei war und der Hund schon vor Wochen hätte erlöst werden sollen.

    So viel Empathie hat mich sehr bewegt und bis heute denke ich sehr warm an diese TÄ

    Das meine ich mit rechtlichem Unwissen deutscher Gesetze.

    Bricht jemand bei dir ein und dein Hund beißt denjenigen, hast DU Probleme, nicht der Einbrecher. Dein Hund ist dann der Böse, nicht der Einbrecher.

    Auf dem Balkan ticken die Uhren anders als in Deutschland.
    Und ja, ich darf das schreiben und nein, ich bin dabei nicht ausländerfeindlich, denn ich bin selbst auch keine gebürtige Deutsche

    Mailo hat sich das jetzt angewöhnt, wenn jemand im Treppenhaus vorbei geht.
    Seinem Gewuffe nach zu urteilen wohne ich direkt am Berliner Hauptbahnhof neben der Rolltreppe...

    Ich muss ihn dann immer von der Wohnungstür weg holen, damit er sich beruhigt.

    Klingelt aber jemand bei uns, reicht ein Aus und Sitz und es ist Frieden im Haus

    Um die Kirche mal im Dorf zu lassen: wie @RafiLe1985 schreibt gibt es selbstverständlich auch Zwingerhaltung. Nicht alle Hunde sind verweichlichte Kuscheltiere, es gibt auch den Mittelweg. Heißt, dass der Hund zum schlafen draußen ist im Zwinger, aber tagsüber mit seinem Menschen unterwegs.
    Aber das, was du da vor hast, @Hamburger, schreit gerade zu danach, schief zu gehen.

    Du willst Wachhunde, die das Grundstück hüten. Große Wachhunde, die als gefährlich eingestuft werden (ob zurecht oder nicht sei hier mal dahingestellt).
    Du hast keine Ahnung von den rechtlichen Gegebenheiten an deinem Wohnort oder generell in Europa (siehe Chipfrage).
    Was passiert wohl, wenn diese großen Wachhunde mal ausbrechen? Oder jemand aufs Grundstück kommt? Ihr Besuch bekommt, was-auch-immer? Was passiert wohl, wenn das nicht so läuft, wie du das willst? Wenn die Ämter Probleme machen? Was wenn die Hunde auch dich angehen?

    Hunde sind keine Maschinen, die machen nicht, was du willst, weil du es so willst.

    Du willst Tiere entgegen ihrer Bedürfnisse halten, besonders bei dem Fellpunkt musst du nunmal auf unser Klima Rücksicht nehmen.

    Auf welche Länder beziehst du dich gerade übrigens?

    Und den miest von sozialer Bindung könnt ihr euch schenken .

    Der Hund kann frei im 1300 qm großen Garten sich austoben und hat immernoch Kontakt zum Menschen

    Sorry, mein Fehler, ich hatte verstanden, dass du im Haus wohnen willst.
    Selbstverständlich ist das Argument der sozialen Bindung hinfällig, wenn man draußen lebt, wie in manchen Ländern der Welt üblich.

    Passende Hunde, die absolut für die totale Außenhaltung ohne Rudelanschluss geeignet sind, findest du in den folgenden Links

    Hund 1
    Hund 2
    Hund 3

    BTW: andere Länder, andere Sitten. Stimmt.
    Möchtest du uns dann verraten, wo du als Kind gearbeitet hast? Oder wie weit du bis zur nächsten Wasserquelle laufen musstest? Oder wieviel du für den Verkauf einer Niere bekommen hast? Oder anhand welcher Kriterien du verheiratet wurdest?
    Nein?
    Du merkst (hoffentlich): nicht alles, was anderswo auf der Welt gemacht wird, ist 1:1 übertragbar auf unsere Breitengrade und vor allem ist es weder automatisch vernünftig noch sozial akzeptiert.
    Hunde sind in unserem sozialen Gefüge in Deutschland weder reine Statussymbole noch reine Nutztiere. Es sind Haustiere, Familienmitglieder, Partner.

    Natürlich können sie AUCH Nutztiere sein, in anderen Teilen der Welt sind sie das auch primär. Aber man passt sich dem Land an, in dem man lebt, wenn man Ärger vermeiden will.