Hmmm @Morelka das „nur nach rechts abwenden“ als Pauschalaussage macht mir etwas Bauchweh.
In meinem Verständnis passiert nämlich folgendes: du gehst links vom Pferd, wendest nach rechts (also zum Pferd hin) ab. Dadurch bekommt das Pferd seinen Schwerpunkt auf die rechte Hinterhand, es wird recht eng im Sinne einer Hinterhandwendung von dir weg gebogen und bei explosiven Kalibern sind die Vorderbeine frei zum steigen/treten und das äußere Hinterbein, welches dir am nächsten ist, wird weniger belastet und ist frei, sprich der gesamte Radius, den ein Pferd zur körperlichen Reaktion zur Verfügung hat, ist in dem Moment des Abwendens dem Menschen zugewandt und mobil.
Wenn ein Pferd also mit einem Übermaß an Energie so abgewendet wird, wäre mir persönlich das Risiko des „Explodierens“ zu hoch, weil du den Bewegungsablauf unterbrichst, das Pferd also ausbremst.
Verstehst du, was ich meine?
Wenn du hingegen nach links, also zu dir hin abwendest, biegst du das Pferd um dich herum. Last wird mit dem zu dir zeigenden Vorder- und Hinterbein aufgenommen, die dann schonmal blockiert sind und nicht mehr treten können. Unterschied zu vorher ist die geringere Biegung, weswegen der Schwerpunkt des Pferdes anders liegt und zwei Gliedmaßen beansprucht. Zudem hast du das Pferd ständig in Bewegung, wenn es so anfängt zu „wüten“, kannst du es vorwärts schicken, das geht bei der Rechtswendung nicht mehr.
Wenn ich unsere Pferde führe, habe ich tatsächlich von den Spezialfällen immer nur einen an der Hand und der rechts. Weil meine rechte Hand kräftiger ist, ich mit rechts geschickter den Ellbogen als sanften Abstandshalter nutzen kann und rein feinmotorisch die Koordination zwischen Hand-Strick-Gerte-Pferd besser hinbekomme.
Gehe ich mit zwei Pferden, läuft links immer das Modell nordfriesischer Bauer, also ein Pferd, dem man beim Laufen die Hufe beschlagen kann, so dass ich im Zweifel, wenn unerwartet das rechte Tier ausflippt, links abwende und den „ruhigen“ Kandidaten ausbremse, ohne Gefahr zu laufen, dass Gegenwehr kommt