Ich habe mich durchgetestet durch die Möglichkeiten.
Bauchtasche
Das war unser Beginn nach den Futterbeuteln und damit war ich lange Happy. So für den Einstieg ideal, genug Stauraum für alles, vom Handy über Kotbeutel, Schlüssel, Futter. Wurde dann nur sehr schwer und zog nach unten. Also irgendwie suboptimal. Und für schnell greifbares Spielzeug totaler Käse.
Weste
Danach hatte ich eine Anglerweste, die war lustig, aber letztlich too much. Ich hab ständig gesucht, in welcher verdammten Tasche denn jetzt nochmal was war, weil ich die Disziplin nicht hatte, es immer identisch zu packen. Und auch hier das Manko: Spielkram nicht schnell greifbar im Training.
Dann kam eine Hundesportweste - weniger Taschen, dafür sinnvoll platziert. Die Weste mag ich gerne, wenn es kühl ist.
Schürze
Mein Favorit, die begleitet mich immer.
Meine habe ich als Versuchsobjekt von einer lieben Freundin bekommen, die die Dinger in ihrer Schneiderei ins Angebot aufgenommen hat und üben wollte, daher konnte ich genau sagen, was ich brauche und will.
Dickes Plus: das Teil ist bei jedem Wetter brauchbar, wärmt nur minimal, passt auch bei dickster Winterjacke und Skihose. Taschen, wo ich sie will und brauche und paar special Gimmicks für mich (waschbares Inlay für Futter zB), ideal für uns.
Hier mal die Schürze bei mir, also mit „Kampfgewicht jenseits vom Geburtsgewicht“
aaahahahahah danke dafür. ich werde nun das Bild nicht mehr los, es ist SO treffend
Oh meine Liebe, in der schlimmen Phase hörst du diesen Hund trotz Brustgeschirr röcheln wie es keine Qualzucht Plattnase könnte.
Die Beine links und rechts deutlich vom Körper zum Schwung holen abgespreizt, Bauch und Brustkorb eine Handbreit über dem Boden, der Hund gestreckt auf Maximallänge, Zunge seitlich aus dem Maul, Ohren abgeklappt (bei Mailo ein Zeichen von innerem Konflikt- also er tut was, von dem er weiß, dass er es nicht tun soll, aber er kann in dem Moment nicht anders) und gib Feuer.
Das mache ich einen Spaziergang mit, dann kommt das Halti dran und Herr Wuff kann wieder an lockerer Leine laufen. Also nur zum Verständnis - das Halti ist am Kopf, aber keine Leine dran, ein rein psychologischer Effekt.
Er kommt immer wieder mal schauen, ob alle leben, ob er benötigt wird, ob die Welt noch ok ist, kuschelt paar Minütchen, schnarcht mir ins Ohr und geht dann wieder
Heute alleine hat er eine Haarbürste, eine Packung Bodylotion, einen Hausschuh, den Umschlag, eine leere Pfandflasche und eine heruntergefallene Gabel durch die Gegend getragen.
Solange ich das sehe ist es ja noch lustig, aber wehe ich bemerke das nicht und suche dann die blöde Haarbürste.
Die Unwetter im Moment tun ihm echt nicht gut, wir können immer nur kurz raus, wenn es grade nicht gießt, blitzt und donnert ist es schwül drückend heiß. Nicht mal ans Wasser können wir, denn bis wir da sind, geht es entweder wieder los oder wir kommen wegen der drückenden schwülen Hitze nicht bis ans Wasser.
Also Auslastung nicht gegeben und das merkt man ihm echt an. Armer Wuff.
Bestätigt mich darin, dass das „Problem“ meist immer schon mehr oder weniger latent geschlummert hat und dann in der Pubertät ausgepackt wird, wenn die Synapsen neu geordnet werden, im Gehirn neue Bewertungen von Situationen und Verhalten vorgenommen werden.
Viel ist für mich aber beim Halter zu suchen. Ich sehe immer wieder die Welpis, die „so niedlich“ alles angehen dürfen, weil das ja putzig ist, wenn ein Zwerg sich so aufführt. Und dann ist es eben plötzlich weniger putzig, wenn der Zwerg ernst macht in der Pubertät.
Aber mit dem Geschlecht hat das denke ich weniger zu tun, außer vielleicht noch, dass Rüden mehr Show machen als Hündinnen, demzufolge sieht das öfter mal ... spannend... aus. Aber das ist es eben - es sieht aus
Der Wuff wird spaßeshalber zur Auslastung zuhause als Postbote benutzt, der trägt wirklich alles: TaTü, Post, Flaschen, Telefone
Meine Mama gibt ihm einen Briefumschlag mit Schnipseln in die Gusch, den er mir in die Küche zum Mülleimer bringen soll.
Wuff nimmt den Umschlag, Wuff wedelt, Wuff trägt den Umschlag in die Diele, macht eine kleine Trinkpause. Mama läuft ihm nach, sagt ihm, er soll den Umschlag wieder nehmen und weiter tragen.
Wuff nimmt den Umschlag vom Boden in die Gusch, springt nach vorne... und bemerkt dabei nicht, dass eine Vorderpfote auf dem Umschlag steht. Umschlag reißt Schnipsel fliegen durch die Diele, Wuff landet auf der Nase, bellt den Umschlag an und wedelt.
Er hätte auch die Schnipsel apportiert, aber die hab ich dann aufgehoben und entsorgt
Dino kommuniziert wunderbar klar, deutlich und sauber
Ich merke bei ihm auch Phasen, wo die Knete zwischen den Ohren out of Order ist, da kannst du ihn voll, aber voll vergessen. Da hängt der in der Leine wie ein Husky auf Koks, jedes Kommando wird quittiert mit riesigen Glubschaugen, und PIPI, OMG, überall PIPI!!! Da muss er sich dann jetzt sofort reinsteigern.
Und Artgenossen können ihm wahlweise gestohlen bleiben oder nicht lieb genug sein.
Blödkeks der olle.
Die Hunde vor ihm, die ich in der Pubertät hatte, alles Rüden übrigens, waren sehr gut lesbar. Natürlich kam irgendwann die Wendung vom knuffigen Welpen der alles und jeden liebt zum Teenie, der nicht nur größer sondern auch prolliger wird. Ganz ehrlich - egal welche Spezies, im Jugendlichenalter sind die meisten völlig weggeballert und absolut überzeugt davon, Könige der Welt zu sein. Manche kriegen sich wieder ein, andere nicht.
Aber das kommt doch nie überraschend, nie ist es eine komplette Charakteränderung.
Zumindest bei uns nicht.
Joa, die Hunde haben mal gefragt, mal probegeknurrt, mal den Kamm aufgestellt, mal auf Durchzug geschaltet, mal die Zähne klappern lassen. Wenn ich mich mehr als 5 Minuten am Tag mit meinem Tier beschäftige, merke ich aber, dass da was anders ist und kann entsprechend agieren, BEVOR es hässlich wird und die Phase dann einfach aushalten.
War das bei euch echt so, dass ihr morgens zB an den Napf gehen konntet und abends saß der Hund euch quasi im Arm?
Morgengassi alles fluffig mit Artgenossen und abends dann Mord in den Augen?