" Die Krankenschwestern haben alle den gleichen Haarschnitt und benutzen, um das Trostlose in ihrem Gesicht zu betonen, lieber keine Schminke."
Ganz ehrlich, will man als Frau sowas lesen? Ist ein weibliches Gesicht nur dann nicht trostlos, wenn es geschminkt ist? Ich bin einigermaßen fassungslos über diesen Satz.
Ich bin bei fast der Hälfte von "Wir von der anderen Seite" von Anika Decker. Obwohl das Buch ziemlich platt und ohne Tiefe ist, konnte man es gut lesen. Meine bisherige Meinung, "Man kann es lesen, muss es aber nicht", hat sich nun gewandelt in "Geht gar nicht". Oder bin ich zu empfindlich und zu anspruchsvoll?
Mich stört sowas auch.
(Es kommt natürlich drauf an, wer das sagt oder denkt. Die Denkweise könnte ja auch zum Charakter eines Protagonisten gehören.)
Es hat autobiografische Züge. Die Autorin verarbeitet in dem Buch ihre Krankheitsgeschichte. Würde dieser Satz von einem aufgeblasenen Proll kommen und es zur Geschichte passen - absolut ok. Aber dass es eine emanzipierte Frau über andere sagt, das macht mich fassungslos.