Ich lese selten parallel, aber da ich im Rahmen einer Instagram-Leserunde mit jemanden zusammen gerade "Der große Sommer" lese, habe ich schon damit begonnen bevor ich "Die Königin schweigt" von Laura Freudenthaler beendet habe. Heute habe ich es nun endlich nach meiner Leseflaute zu Ende gelesen.
Freudenthaler hat einen ganz eigenen Stil. Kurze Kapitel von einer halben bis ca anderthalb Seiten ohne Absätze. Das kommt an sich dem Lesefluss entgegen. Allerdings ist der Schreibstil recht nüchtern und distanziert. Auch zu den Protagonisten bleibt eine gewisse Distanz. Fanny ist einerseits eine beeindruckend starke Frau, bleibt einem aber oft fremd und ruft in einem auch durchaus eine gewisse Abneigung hervor. Sie ist stolz, hat sehr eigene Ansichten, achtet auf Äußerlichkeiten und Umgangsformen.
Meine Buchhändlerin sagte, Freudenthaler wäre das weibliche Pendant zu Seethaler. Einerseits erzählt sie in ihrem Buch auch von einem ganzen Leben, aber sie erschafft nicht die Atmosphäre wie Seethaler. Dennoch war es durchaus ein lesenswertes Buch, da es durch seinen Stil abseits meiner "Komfortzone" war.
Nun lese ich Ewald Arenz' Buch weiter, in dem ich mittlerweile auf S. 100 bin. Es besticht wieder durch eine großartige bildhafte Sprache.