Die meisten Menschen sind einfach überfordert, wenn ihnen ein 10 Wochen alter Zwerg mit offenem Fang und Kriegsgeheul (und das auch wirklich ernstmeinend) entgegenfliegt, weil sie an ihm vorbegegangen sind, er aber grad nen tollen Fleischknochen hat.
Kommt beim Mali aber vor und draufhauen und totschlagen ist ebensowenig sinnvoll wie darüber hinwegzusehen und zu hoffen, es wächst sich aus.
Und wie würdest du das jetzt regeln?
Das ist es ja was ich meine. Ich konnte bisher kaum herauslesen wie genau man jetzt bestimmte dinge regelt.
Die allgemeinen Ratschläge sind ja z.B. Tauschgeschäft. Das wäre jetzt auch etwas wie ich es geregelt hätte.
Da das Beispiel meine Hündin mit 9 Wochen war, kann ich dir gern erzählen, wie ich das mit ihr gemacht habe.
Ist aber jeder Hund anders, deswegen als grundsätzliche Antwort leider nur möglich: Es hängt vom Charakter ab.
Bei meiner Hündin habe ich (aufgrund vorheriger Malis, die ich aber adult und zum "wieder gesellschaftsfähig machen" hatte) tatsächlich keine aktive Korrektur gesetzt, das hätte sie nur zum noch mehr explodieren gebracht. Ich habe mich - ihre Decke auf der sie den Knochen hatte war in einer Ecke - vor dieser Decke hingesetzt, händisch verhindert, dass sie in mich reinbeißt (weil aua) aber alles ganz ruhig und einfach gewartet. Als ihr klar wurde, dass Angriff nichts bringt, war sie sehr angespannt und unsicher, stand drohend über ihrem Knochen - ich hab das ausgesessen. Hat eine Weile gedauert. Als sie irgendwann ruhiger wurde und sich wieder ihrem Knochen widmen und ihn entspannt direkt neben mir nagen konnte, bin ich gegangen.
Malis müssen klare Grenzen kennen. Tauschgeschäfte sind in den wenigsten Fällen das Mittel der Wahl, sie beinhalten eine Wahlmöglichkeit für den Hund, was er "besser findet" und nicht die Akzeptanz, dass etwas nicht geht. Und auch nicht die Akzeptanz, dass dagegen gehen nicht das Mittel der Wahl ist.
Lässt man sich auf nen Kampf ein, wird man ihn verlieren. Meine Malis haben alle in Kindertagen schon ganz klar Grenzen kennen gelernt und auch durchaus - jenachdem - deutliches Feedback. Aber natürlich in beide Richtungen deutliches Feedback. Wenn man selbst sehr fair ist und der Hund immer die erkennbare Chance auf "richtig machen" hat und mit allem anderen deutlich und verständlich komplett gegen die Wand fährt, dann ists gar nicht schwer mit einem Mali ;-) - Aber das liegt einigen Menschen nicht, daher ist der Hund für mich auch nach wie vor keine Empfehlung für jemanden, der "einfach" einen sportlichen, intelligenten und schönen Hund mit will to please haben will. Es ist eine ganz tolle Rasse - aber eben wie jede Rasse hat sie Eigenheiten. Wenn einem die aber nicht wirklich liegen, sind sie vor allem viel Arbeit um einen gesellschaftsfähigen Hund draus zu machen - kann man mit vielen anderen Rassen "billiger" bekommen. Und wenn man sich diese Arbeit nicht macht, wird man nicht lange Spaß mit ihnen haben.