Beiträge von Hummel

    Was ist, wenn man einen Hund hat, der wenig Beutetrieb hat und auch keine Leckerli draußen nimmt? So eine war meine Dogge. Und sie kam trotz meinen Aufforderungen nach, aber halt nicht zwangsweise mit 8 Monaten.

    Dann damit dass der Hund lernt, dass meine Entscheidung zählt. Solche Hunde hatte ich auch - mein Terriermix war so. Eh ein schlimmer Mäkler und null Beutetrieb. Da sind wir halt wieder im Bereich von Korrektur für falsche Aufregung und Wertschätzung für tolles Mitdenken und Verhalten.

    Geht ja nicht drum, dass es mal eine Situation gibt, die nicht ideal läuft. Aber die Pubertät wird oft so als das "da kann man nix machen, da hört der Hund nicht" hingestellt - und das habe ich in dieser Form tatsächlich nie erlebt. Ja, da wird mal getestet. Und Ja, da gibts mal nen Tag wo es nicht ideal läuft. Aber so grundsätzlich ist Pubertät kein Horror und man hat nen komplett anderen Hund und alles ist weg. Ist nur meine Erfahrung - muss ja nicht für andere gelten.

    Und ich bin ja eh niemand, der mit Rückruf oder so arbeitet. Meine Hunde kennen den zwar aber nutzen tu ich den quasi nie.

    Nee du bringst was durcheinander.

    Aber ist auch wurscht - wer heilt hat recht bzw wenn es für einen selbst funktioniert ist doch alles schick. Ich habe ja nur gesagt, warum ich es so mache wie ich es mache und es hat auch viel mit dem individuellen Charakter des Hundes zu tun und seiner trieblichen Ausstattung, wieviele verschiedene Möglichkeiten man hat. Meine hat bisher einfach auf jeden Hund gepasst. Das heißt aber nicht, dass es für jemand anderen nicht auch einen anderen Weg geben kann.

    Wenn man das zB hinbekommt, dass die Umorientierung automatisch funktioniert und damit ebenso ein Mechanismus einsetzt, der die Korrektur obsolet macht, ist doch prima. Ist nicht zwingend das Ergebnis was ich für mich möchte - aber ist auch ein Ergebnis was die Dauer-Kontrolle etwas lockern lässt (außer, dass man natürlich dann immer noch immer schauen muss, ob der Hund gerade etwas richtig macht, was man entsprechend bestätigt).

    Noch einen Hinweis zum Einfangen:

    Im Welpenkurs, in dem ich mit Louie war – Spiel gab es übrigens nicht in jeder Stunde, wenn, maximal 5-10 Minuten und in kleinen Gruppen mit ähnlichen Welpengrössen und Temperamenten – haben wir ganz gezielt konditioniert, dass ein Ruf aus dem Spiel heraus nicht zwingend bedeutet, dass der Spass vorbei ist. Die Trainerin hat uns jeweils vermittelt, wann der Welpe in einem abrufbaren Modus war, resp. er schon auf dem Weg zum Besitzer war. Wir sollten ihn dann rufen, kurz mit Spielzeug oder Snack belohnen und ihn dann wieder ruhig ins Spiel zurücklassen. War für uns eine der besten Übungen überhaupt.

    Das funktioniert bei Welpen auch noch wunderbar und so kann man es aufbauen. Ein Pubertier wird Fressen oder Interaktion mit seinem Menschen (der ist ja eh immer da) aber meist nicht mehr spannender finden als einen anderen Hund mit dem er Toben kann :woozy_face:

    Diese Aussage impliziert, dass man immer spannender sein muss als die Umwelt des Hundes. Das funktioniert nicht - jedenfalls nicht mit Hunden, die ein bisschen Bums unterm Schädel haben. Da wird man nur zu einem (vermutlich für den Hund etwas peinlichen) Objekt, was mit tausend Leckerlie und Spieli und verrückten Geräuschen bewaffnet um die Aufmerksamkeit des jagenden/mit Hunden tobenden/Unrat fressenden (ergänze um alle selbstbelohnenden Aktivitäten) Idiot wird.

    Ein gut erzogener Hund, der weiß, dass der Mensch zwar nicht interessanter, dafür aber wichtiger ist, kann das auch in der Pubertät. Wort drauf. Auch ein Ridgi oder ein - egal was.

    Ich habe nicht für jedes Symptom ein anderes Kommando oder eine lange "Aufbauzeit einer bestimmten Technik". Wenn mein Hund von mir hört, er soll was seinlassen dann fährt er runter im Bezug auf Reiz X (was auch immer gemeint ist). Also wenn zu hohe Spannung oder Fixieren in den Hund kommt, sag ich ihm er soll es lassen. Das ist aber meine gesamte Hundehaltung die auf dem Prinzip aufbaut (natürlich wird das, was der Hund von sich aus gut und richtig macht auch bestätigt - aber nur wenn es von ihm aus kommt nicht als Reaktion auf ein angenommenes "Lass das") - und ja, natürlich gibts auch noch ein paar mehr Blumen im Erziehungs-Blumenstrauß - aber runtergebrochen auf deine Frage ist es genau das. Er bekommt von mir die klare Ansage, er soll sich über den anderen Hund nicht so sehr aufregen und schon ist das Verhalten ein anderes.

    Dein "Lass das" ist bei mir auch das "Nein".

    Frage: Warum bestätigst du nicht das erwünschte Verhalten, welches der Hund nach dem "Lass das" zeigt, wenn es von dir ein erwünschtes/akzeptables Verhalten ist?

    Weil ich nicht erst schimpfen muss, damit es richtig läuft. Ich mach das wie beim Mensch: Wenn etwas von selbst kommt, bin ich achtsam und wertschätzend - das ist ein richtig richtig guter Verstärker. Zehn mal besser und schneller als die Bestätigung nach einer Korrektur.

    Wenn ich nach einer Korrektur loben würde, baut es sich gern ein in die Verhaltenskette - PLUS: Ich muss ja meinen Hund immer und immer im Auge haben. Das nervt - Hund und mich. Also schaue ich, dass ich schnellstmöglich da raus bin, dass der Hund ununterbrochen Feedback braucht und das geht so einfach am schnellsten. Und es ist am Schönsten für mich - weil sehr fix nur noch Dinge übrig bleiben die ich gut finde. Und dementsprechend tauschen wir dann fast ausschließlich schöne Momente.

    Edit: Plus: mir gehts ja um Aufregung - die würde ich in jedem Fall noch mit füttern, so schnell ist die ja nicht unten. Und das würde eine Endlos-Schleife produzieren.

    Nein, ich schiebe-drücke-ziehe nicht gern am Hund rum. Wenn ich sehe, dass da ein Hund in den Fokus kommt, sag ich ihm da direkt, dass er es lassen soll.

    Ansprache ist für mich schon eine Korrektur - aber der Hund kennt auch Stufe 2 und 3 dann reicht 1. Nochmal - bezieht sich nicht auf sein Verhalten. Er kann ja gern rumliegen wenn er mag. Es bezieht sich auf seine Aufregung bezogen auf - in dem Fall - Hund. Dass er dann fixierend liegt ist ja nur das Ergebnis dessen. Ich hoffe, das ist in aller Abstraktheit nachvollziehbar.

    Ich kann dafür aber auch keine "Schablone" als Anleitung geben - wenn dein Hund wie auch immer es kennt, dass er auf was verzichtet (nicht nur wartet) wenn du ihm sagst, er soll es lassen, wirds auch da funktionieren. Im Zweifel muss er eben auch die Konsequenz erfahren, wenn er sagt "Ja später hör ich gern auf dich, aber das ist jetzt wichtiger" ;-)

    Die Anregung hatte ich doch geschrieben. Also wie ich es mache.

    ja, sorry. Ich kann mir halt einfach nicht viel drunter vorstellen, wenn ich meinem Hund sagen soll, er soll den Quatsch lassen.

    Sicher ist, ich werde ihn nun bei Hundebegegnungen vorerst anleinen, auch bei denen, die er kennt und die eh frei laufen. Bis wir nahe genug sind, damit er nicht pirscht. Das machte er übrigens auch nur, wenn seine Sicht weit ist und entsprechender Hund noch recht weit weg. Kommt uns z.b. ein Hund um die Kurve entgegen, tut er das nicht.

    Mein "Lass das" gilt für alles Mögliche und heißt: Lass es, dich über Reiz XY so aufzuregen.

    Ist also für Wildsichtung genau wie für Hundesichtung, für Leine-Ziehen, für zu hoch drehen beim Spielen.

    Ich habe nicht für jedes Symptom ein anderes Kommando oder eine lange "Aufbauzeit einer bestimmten Technik". Wenn mein Hund von mir hört, er soll was seinlassen dann fährt er runter im Bezug auf Reiz X (was auch immer gemeint ist). Also wenn zu hohe Spannung oder Fixieren in den Hund kommt, sag ich ihm er soll es lassen. Das ist aber meine gesamte Hundehaltung die auf dem Prinzip aufbaut (natürlich wird das, was der Hund von sich aus gut und richtig macht auch bestätigt - aber nur wenn es von ihm aus kommt nicht als Reaktion auf ein angenommenes "Lass das") - und ja, natürlich gibts auch noch ein paar mehr Blumen im Erziehungs-Blumenstrauß - aber runtergebrochen auf deine Frage ist es genau das. Er bekommt von mir die klare Ansage, er soll sich über den anderen Hund nicht so sehr aufregen und schon ist das Verhalten ein anderes.

    Schwieriger ists nur, wenn der alte Hund dem jungen Hund keine deutlichen Ansagen machen kann.

    Die meisten haben immer gleich Angst um den Welpen, wenn der adulte Hund mal laut oder ruppig wird. Und machen dann das Falsche: Sie "beschützen" den Welpen davor. Viel besser ist: Der Alte MACHT seine Ansagen und zwar auch in dem Maße wie er sie macht. Welpen schreien dann oft. Das ist NORMAL. Machen lassen dann ist das schnell durch und stabil und dann wirds ne Freundschaft.

    Wie gesagt - schlimm ist nur, wenn der Mensch den Hund der Recht hat auf inkompetent setzt, indem er ihn nicht machen lässt. Dann wächst im Zwerg ein falsches Ego und dann wirds stressig für alle. Wenn der alte Hund keine richtigen Ansagen machen kann, muss es der Mensch tun für ihn. Fakt ist: Hunde wollen nciht gleich spielen wenn sie wen nicht kennen (deswegen ist auch "Spielen" bei Fremdhundkontakt kein Spielen) genau wie Menschen. Und genau wie Menschen mögen sie es nicht, wenn plötzlich noch ein Fremder in der Familie wohnt. Das wird aber außer man baut als Mensch da die Fehler ins System.

    Das ist normal.

    Es ist deutlich normaler, dass ein vorhandener adulter Ersthund einen weiteren Hund NICHT da haben will, als dass er sich freuen würde. Die Akezptanz kommt meist darüber, dass der Mensch ja offenbar nix dagegen hat, dass der Eindringling da ist. (Deswegen ist das auch ein Mythos, dass Hunde fremden Hunden alle unbedingt "Hallo" sagen und "spielen" wollen.)

    Lass ihn machen und lass ihn seine Grenzen deutlich zeigen - wenn der Neue das akzeptiert und Zeit ins Land geht, werden die sich dann schon annähern.

    Aber lass DICH nicht zur Ressource machen. Also falls dein Alter dem Neuen sagt "Lass meine Mama in Ruhe" - dann sagst du deinem Alten ziemlich deutlich, dass er da nix zu melden hat. ;-) Was seine Dinge angeht: Würde ich ihn einfach machen lassen. Die beiden müssen sich kennenlernen und das idealerweise darüber, wer welche Grenzen hat und ob er die auch umsetzen kann.

    Ja klar, ich bin übrigens auch kein Philosoph.

    Das wird schon. Ich wollte ja nur sagen, dass der Eindruck, den du schildest bei solchen Rassekombis (hoffe mal, das war kein beabsichtigter Wurf) nicht unwahrscheinlich ist und nicht nur ein "Eindruck" weil man älter ist.