Beiträge von Hummel

    Mich würde mal interessieren, welcher Mediziner den "Welpenblues" kennt. (Parallel gern nach "Babyblues" fragen...)

    Wenn ich einem Psychiater allerdings beschreibe, was hier in manchen Threads steht:

    "Ich hab mittlerweile seit über zwei Wochen nicht mehr geschlafen, bin nur noch am Heulen"

    "Kann schon lange nichts mehr essen, ich weiß einfach nicht weiter! Ich mach mir Vorwürfe, wenn ich ihn ansehe, ich schaffe das nie. Vielleicht sollte ich ihn abgeben, ich kann einfach nicht mehr und heule seit Wochen"

    und so weiter... ich bin mir sicher, dass er für solch eine Reaktion durchaus Namen von Krankheiten hätte. Nur die sind nicht in der Anschaffung eines Welpen begründet.

    Ich find es auch total normal, dass einen ein neuer Hund nerven kann, in den Wahnsinn treibt etc pp - wenn das der "Welpenblues" wäre, würde ich das Wort sogar putzig finden und unterschreiben, dass es das gibt. Mir gehts um diese wirklich krankhaften Auswüchse und das mit "das ist normal, das ist der Welpenblues" zu begründen, wie es OFT passiert - als wäre es eine normale oder zumindest häufig auftretende, medizinische Folge des Welpen (wie beim Baby...) - das ist für mich nicht nachvollziehbar und hilft weder den Betroffenen (die wirklich Hilfe brauchen) noch sonstwem.

    KOMM MAL KLAR. Da ist ein Hund eingezogen - sonst nichts.

    Wie war denn dein Gefühl beim ersten eigenen Hund? Kein Angriff und ich hab einen Welpen-Blues auch noch nie erlebt und stimme dir an sich völlig zu. Da ist "nur" ein neues Familienmitglied, ich liebe Welpen und mit ihnen die Welt zu entdecken :herzen1: und weiß eh, dass Hunde absolut in mein Leben passen und dass auch Sorge und Training und Charakter und Yipieh und Zusammenwachsen dazu gehört

    Ich hatte schon immer Hunde um mich - aber nie meine eigenen. Und ich war fest davon ausgegangen, dass meine Eltern sich freuen und ich - wie immer im Leben - immer zu ihnen kommen kann, falls dann doch mal ein Problem auftaucht. Als das nicht war - hatte ich Angst. Was mach ich wenn..? Ich hatte sicherlich zwei, drei schlafarme Nächte und habe am Ende abgewogen: Was ist wichtiger? Der Wunsch nach Hund oder der Wunsch nach Hilfe und hab mich dann entschieden. Und dann war es auch gut. Klar, war ich mal unsicher oder so. Aber ich hätte deswegen nie wochenlang kaum geschlafen, nicht gegessen, stundenlang geweint oder so.

    Ich sag ja nicht, dass man nicht durchaus mal Muffensausen bekommen kann, wenn man das erste Mal einen Hund bekommt. Aber das ist für mich keine Krankheit, sondern völlig normal und damit sollte man als erwachsener Mensch umgehen können. Auch wenn es keine "schöne" Zeit ist. Sie sollte auch irgendwie zeitlich recht eng begrenzt sein und sich nicht wochenlang hinziehen. Dann ist das alles normal und hat meiner Meinung nach, keinen Krankheitsnamen verdient.

    Hummel

    Ich geb dir recht. Es ist in gewissem Maße auch immer die eigene Entscheidung, wie ich damit umgehe. Ja, es wird eine Umstellung. Ja, mein Leben ändert sich. Ja, ich übernehme Verantwortung. Und ich mache das einfach. Wird sicher nicht immer einfach und immer schön. War es bei den Katzen auch nicht. Da gab es Dramen, da gab es durchweinte Nächte und viel Stress. Und ich möchte keine Sekunde missen.

    Aber man muss der Mensch dafür sein und das aushalten können. Manche haben glaube ich einfach mal nötig, hier den "Druck" abzulassen. Manche brauchen eine Aufmunterung. Manche ein "beiß die Zähne zusammen und halte durch". In der heutigen Gesellschaft ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man das vom Freundeskreis oder der Familie bekommt. Dann landen die hier und hoffen auf Hilfe. Was ich verstehe.

    Und ich glaube, das Thema ist sehr vielschichtig. Und lässt sich leider nicht virtuell lösen so lange man nicht die Beteiligten persönlich kennt und einschätzen kann, was denn gerade gebraucht wird, um wieder auf Kurs zu kommen.

    Ich habe mich sehr genau informiert und habe einen Plan A, B und C. Und wenn alles nicht funktioniert finde ich sicherlich Plan D. Ich bin aber auch so ein Mensch, der - selbst wenn er in ein Loch fällt - sich nicht allzulang im Selbstmitleid suhlt, sondern nach dem Ausgang sucht. Das kann nicht jeder. Und auch das verstehe ich und kann ich akzeptieren. Nur muss dann die Lösung lauten, dass ich mir professionelle Hilfe suche oder den Hund wieder abgebe, wenn gar nix mehr geht. Meine Meinung.

    Mit der Einstellung wirst du keine Probleme haben, die sich nicht lösen lassen!

    Es ist schlicht ein Phänomen der neuesten Neuzeit - vermutlich begann es mit der Popuplarität von Foren und Facebook - da nämlich, wo man plötzlich am Perfektsein gemessen wird - öffentlich.

    Nein. Meine Oma erzählte mir etwas das sich genauso anhört wie ein WB, sie sprach dabei von einem Hund der in den 1950er Jahren angeschafft wurde. Hätte es damals schon solche Foren gegeben hätte man sich sicher auch mal darüber ausgetauscht. Und nur weil das Thema erst seit einigen Jahren im DF besprochen wird heißt es nicht das es vorher nicht existent war. Das DF ist nicht der Nabel der Welt.

    Der letzte Satz ist jetzt nicht explizit auf Hummel bezogen.

    Es ist absolut erschreckend wie anmaßend hier über die gesundheitliche Verfassung Dritter geurteilt wird.

    Ich sage nicht, dass Menschen, die einen "Welpenblues" haben - also krankhafte Zustände von Stress und Depression - nicht krank sind!! Sie haben definitiv ein Problem und eine Krankheit und sie brauchen ärztliche Hilfe und das schnell und gut.

    Ich nehme das absolut ernst.

    Aber der Welpe ist nur das Symptom. Nicht die Ursache. Und darum gehts. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht.

    KOMM MAL KLAR. Da ist ein Hund eingezogen - sonst nichts. Das ist ein nettes, soziales Lebewesen, was man als Hobby hat.

    Das sagt dir keiner. Weißt du was ich (fast) überall zu hören bekam? Ein Hund? Sooooo viel Verantwortung! Ihr könnt niiiiie wieder weggehen. Ihr könnt nicht mehr spontan sein. Alles ändert sich. Der brauch soooo viel Auslastung.

    Kaum einer hat sich einfach gefreut, dass hier bald ein Welpe einzieht.

    Vielleicht ist es einfach eine Mischung aus psychischer Sensibilität, zu hohen Ansprüchen an sich selbst und einem Umfeld, dass einfach immer zu allem eine Meinung hat.

    Und ich bin gespannt, ob es mich auch trifft.

    Es "trifft" einen nicht. Es ist eine - in meinen Augen - Entscheidung, sich in die Opferrolle zu begeben.

    Wie gesagt - ich hab ja meine Geschichte vom ersten eigenen Hund geschrieben - ich habe auch nur "mach das bloß nicht" und "auf uns brauchst du nicht bauen, das musst du alles ganz allein hinbekommen" zu hören bekommen. Und ja, ich hab mir ein paar Tage hart Gedanken gemacht. Aber es ist definitiv eine grundsätzlich psychische Haltung sich dann in ein "oh mein Gott, ich kann das alles nicht und ich renn in eine Depression" fallen zu lassen. (Und ja, ich weiß, was Depressionen sind. Nur, falls jemand denkt ich rede von einer Krankheit, die ich vom Papier kenne.)

    Bei manchen Beiträgen kommt man echt nicht aus dem Kopfschütteln heraus.

    Ich weiß grad nicht, wie ich das schöner/netter formulieren soll:

    Ich sehe hier zwei gegensätzliche "Gruppen". Die einen, die sowas nie erlebt haben und von einer Verweichlichung der Menschen und psychischen Problemen schreiben, und die anderen, die Verständnis für was auch immer das ist haben und es teilweise auch schon selbst erlebt haben.

    Wie soll man da auf einen Nenner kommen oder wenigstens sowas wie Verständnis erhoffen?

    Es ist schlicht ein Phänomen der neuesten Neuzeit - vermutlich begann es mit der Popuplarität von Foren und Facebook - da nämlich, wo man plötzlich am Perfektsein gemessen wird - öffentlich.

    Ich bin seit 2006 im DF - und ich sag dir, dass dieses Phänomen erst seit einigen Jahren überhaupt besprochen wird. Da fällt es schwer, wenn man plötzlich eine bislang unentdeckte Krankheit namens "Welpenblues" ernst nehmen soll.

    Ich kenn das selbst, dass man sich nen Kopf macht beim ersten Hund. Lag bei mir vor allem daran, dass meine Eltern damals rigoros dagegen waren und mir jede Unterstützung nicht geben wollten. Also ist nicht so, dass ich nicht weiß, was Sorgen sind, dass etwas nicht klappt. Aber da hatte ich trotz allem keine Ausfälle im Sinne von Ess-, Schlaf- oder sonstwas Störungen.

    Ich schließe mich der Meinung von @Helfstyna an.


    Welpenblues gibt es nicht. Es gibt den Welpen als Auslöser für ein ganz anderes psychologisches Ungleichgewicht und weil es ja einen Babyblues gibt (der aber medizinisch tatsächlich begründet ist durch die Hormone), wurde der Begriff übernommen, damit sofort klar ist: Das ist eine Krankheit, da kann ich nichts für und es ist schlimm.

    Immer perfekter sein wollen, mit Frust nicht umgehen können, sich nicht in seinem Können verwirklicht sehen im Welpen... all sowas halt.

    Ich find es völlig normal, dass man sich bei JEDER großen Anschaffung ein paar Gedanken macht. Alles andere wäre auch nicht normal. ABER - dass das gleich mit Heulen, Schlafstörung, Essstörung und Depressionszuständen einher geht ist - wie es so oft beschrieben wird - da kann ich nur den Kopf schütteln und denke mir auch ganz ehrlich: KOMM MAL KLAR. Da ist ein Hund eingezogen - sonst nichts. Das ist ein nettes, soziales Lebewesen, was man als Hobby hat.

    Also ehrlich jetzt. Was ist denn das für eine Schwachsinnsaussage "hoch unverträglicher Hund"? Sorry, die meisten Dinge sind via Internet nicht wirklich gut zu beurteilen, weil man es nicht live sieht. Aber ein Hund, der eigentlich nur seinen Raum und seine Ruhe haben will ist ein NORMALER HUND!!! Dass er als Kommunikationsmittel dafür eher deutlich wird, ist Charakter- und Rasse abhängig. Wenn er es nicht kennt, kommt ggf auch einge gewisse Unsicherheit dazu - das wiederum liegt im Bereich der Glaskugel, das müsste man sehen.

    Und ich glaub tatsächlich wirklich nicht, dass er gemobbt hat. Kann dir auch sagen warum: Weil es null Sinn macht, dass er wenn er kann, andere Hunde ignoriert. Das widerspricht Mobben. Das klingt eher nach: Er wollte in einem eskalierenden Haufen ungeregelter Hunde einfach mal für Ordnung sorgen. Und das passt zu meiner ersten Aussage: Er ist ein total normaler und durchaus sozialer Hund!!

    Dieser Quatsch, dass Hunde immer nur lustig spielen wollen müssen um "normal" zu sein. Menschen, die das denken, vergessen, dass dieses übermäßig Kindliche erst über viel Zuchtselektion in Hunde hineingezüchtet wurde.

    Ich hätt auch noch gern was anderes angekreuzt. Ich finde Artgenossenkontakt für JEDEN Hund wichtig. Die Frage ist nur, wie dieser Kontakt gestaltet ist und in meinen Augen reicht da auch ein kleiner Bekanntenkreis.

    Ich finde Kontakt zu fremden Hunden völligst unnötig. Gibts hier auch nicht.

    Aber Kontakt zu "Freunden und Bekannten" - also zumindest mal 2-3 Hunden in ihrem Leben, besser vielleicht 5 -10 anderen Hunden, find ich ich wichtig. Auch, wenn sie vermeindlich nur ihr Ding machen und gar nix miteinander "machen". Reden tun sie trotzdem, sich wahrnehmen und in ihrer Sprache kommunizieren.

    Mehr muss es nicht sein, spielen muss nicht sein, es reicht, sich entspannt in Nähe zueinander aufzuhalten. Was auch immer die Beschäftigung ist.

    Halte ihn doch mal und streichel ihn (nur ! wenn er ruhig ist) in ruhigen Situationen. Er muss das doch kennenlernen und wissen, dass es ihm gut tut. Sonst macht es keinen Sinn, es in einer Situation zu tun, wenn er aufgeregt ist. UND: Ich würd es nicht machen wenn er total eskaliert, sondern vorher. Wenn er total eskaliert würde ich eher Bewegung begrenzen mit möglichst wenig Körperkontakt.

    Wenn du auf 180 bist und das nicht kennst und dich fasst dann einer an, dann würdest du dem im Reflex vermutlich eine hauen ;-)