Also, für mich als noch relativ frische Ersthundehalterin ist es manchmal schwierig, das richtige Maß zu finden. Vor ein paar Wochen ging es hier ja schon mal um das Thema und da war der Grundtenor, dass man die Aufmerksamkeit seines Hundes einfordern sollte, weil es nicht gut ist, wenn er in seine eigene Welt abdriftet und einen dann völlig ausblendet - was mir natürlich absolut einleuchtet. Jetzt klingt es aber eher so, als müsste man das nicht so eng sehen, weil der Hund ruhig sein eigenes Ding machen kann. Das verwirrt mich jetzt doch etwas, wenn ich ehrlich bin. 
Wie lernt denn der Hund, immer aufmerksam zu bleiben und einen nicht auszublenden? Ist Blickkontakt da nicht eine gute Möglichkeit und besser als permanente Ansprache z.B.? Sorry, wenn ich hier solche Anfängerfragen stelle, aber ich würde es gern verstehen, damit ich das für mich richtig einordnen kann.
Mit Bobby sind die Spaziergänge jedenfalls viel angenehmer, seitdem ich Kontaktaufnahme seinerseits - und das geht eigentlich bei ihm immer mit Blickkontakt einher - belohne. Ich fordere es nicht ein in dem Sinne, also es gibt kein Kommando "Schau" oder so, aber ich bestätige eben, wenn er von sich aus zu mir schaut - und das macht er selbst bei aufregender Ablenkung (Menschen, Hunde, Vögel, interessante Spur etc.). Das kann doch nicht so schlecht sein, oder doch?
Nein, das eine heißt nicht, dass das andere nicht gilt. Der Hund kann gern sein Ding machen, wenn er im Kopf bei mir ist. Es gibt ja sehr viel Grauzonen zwischen "er macht sein Ding und schießt sich in seine Welt" oder "er nimmt seine Umwelt wahr und interessiert sich dafür, ist aber immer noch bei mir im Kopf".
Ein Hund muss nicht gucken, um zu zeigen, dass er ansprechbar ist und mitbekommt, was der Mensch macht. Wir Menschen können ja auch zB Autofahren und dabei sprechen oder Kochen und dabei sprechen oder oder oder. Wenn ich jetzt Autofahren würde und so vertieft wäre, dass ich gar nicht mehr mitbekomme, was mein Sitznachbar sagt, wäre das jetzt zB auf den Hund übertragen nicht sinnvoll für ihn und für uns. Verständlicher?
Natürlich kann man Kontaktaufnahme vom Hund aus wertschätzen. Muss gar nicht wie ein Trick mit Futter sein, man kann den Hund auch einfach mal anlächeln oder ihm sagen, dass er grad der Beste ist. Kommunikation eben. Klar, man kann ihm auch was geben, aber dann macht man ja eher wieder einen Trick draus, wenn man das immer macht und es darauf anlegt. Wäre nicht mein Weg.
Wichtig ist am Ende des Tages, dass du völlig zufrieden bist mit euren Spaziergängen (und natürlich, dass der Hund niemanden belästigt, aber das ist ja eh immer so). Das ist das Maß der Dinge.