Hallo,
Ich habe auch einen Hund aus dem Tierschutz. Je nachdem was der Hund erlebt ist, ist er traumatisierte und muss lernen Vertrauen zu fassen. Meine Hündin hatte vor allem Angst als sie vor 3 Jahren kam. Sie hat sich gut entwickelt. Gebt nicht auf, lasst euren neuen Freund die Zeit um anzukommen.
All das was er zeigt, hecheln, schmatzen, Nähe suchen, euch stalken, Pfoten lecken, unterwerfen mit geduckter Haltung ankommen sind klare Zeichen von Unsicherheit und Stress. Wichtig ist wirklich ihn anfangs nicht zu überfordern. Auch wenn ihr es gut meint mit einem Trainer ist das sehr früh. Von diesen Methoden kann ich nur abraten. Ein Hund lernt durch positive Bestärkung und die Trainerin hat ja anscheinend alle Methoden die gerade das nicht sind. Wir haben die ersten Woche keinen Besuch empfangen, den Hund auch nicht groß ausgeführt. Euer Haushalt ist schon neu und dann soll er dazu noch gleich alles andere kennen lernen. Das ist zu viel. Uns wurde damals geraten anfangs auch nur die gleiche Strecke zu nehmen und das Stück für Stück auszubauen. Das klappte prima. Hundebegegnungen scheinen ihn noch zu überfordern. Wechselt die Seite wenn wer kommt und geht kommentarlos vorbei. Sagt den anderen deutlich das ihr das gerade nicht wollt. Nicht jeder Hund möchte unbedingt Hundekontakt. Wenn er ihn freundlich und von sich aus sucht ist das ok, aber dazu müsst ihr erstmal seine Körpersprache verstehen lernen. Gebt ihm die Streicheleinheiten, das bindet und schafft Vertrauen. Schickt ihn nicht weg. Lasst ihm seine Knochen, zeigt ihm das er nun Liebe bekommt und nicht mehr Hunger haben muss. Ein Hund aus dem Tierschutz ist anfangs immer etwas anderes als wenn man sich eben einen unvorbelasteten Hund holt. Aber sie werden es euch später doppelt und dreifach danken und es euch zeigen in dem er ein treuer Gefährte ist. Ich spreche da aus Erfahrung. Wollt nicht zu viel auf einmal, lasst ihn erstmal ankommen und euch kennenlernen und bitte nehmt Abstand von solchen Methoden und Gedanken dieser Trainerin. Ich wünsche euch gutes Gelingen mit eurem neuen Freund.
Liebe Grüße
Beiträge von Wuschelfreund
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Hallo zusammen,
ich bin neu zu euch gestoßen da ich gerade etwas ratlos bin. Mein Havaneser-Mix Nino 6kg wurde vor zwei Wochen von einem sehr großen Rüden hier aus der Nachbarschaft angegriffen. Sein Besitzer war unachtsam, wie er selbst sagte und der Hund kam ohne Leine direkt auf uns zu und griff sofort meinen Nino an. Ich dachte mein Herz bleibt stehen. Mein Hund war angeleint. Ich ließ seine Leine sofort fallen. Der andere Hund wiegt 30 kg mehr als mein Kleiner. Er war einfach nur schrecklich und ich hatte solche Angst um meinen Hund. Ich bin sofort dazwischen gegangen und habe irgendwie versucht meinem Hund zu helfen. Sogar meine kleine Hündin kam zurück, sie lief frei, um ihrem Kumpel zu helfen. So konnte er sich nicht nur auf Nino fixieren. Nino hat so geschrien, gequiekt und sich eingekotet. Irgendwann hatte ich den Angreifer am Halsband und konnte ihn hoch reißen und Nino konnte fliehen. Dann kam auch das Herrchen und nahm seinen Hund. Nino rannte völlig panisch weg, brach dabei hinten immer wieder weg. Ich und meine Hündin hinterher. Dann habe ich ihn nach Hause getragen und bin sofort in die Tierklinik gefahren. Er stand total unter Schock, Röntgen war ok und er hatte zwei kleinere Bisswunden am Hals und hinteren Rücken. Wirklich nicht tief, dem anderen Hund fehlt der halbe Unterkiefer wegen eines Tumors. Das war vielleicht unser Glück.
Nun mag er nicht mehr Gassi gehen. Wir wohnen leider mit dem Angreifer recht dicht beieinander. Er wohnt eine Straße weiter. Nino freut sich wenn ich sage "rausgehen" kommt so 300m mit, macht sich leer, hält die Nase in den Wind und will absolut nicht weiter gehen. Es ist egal wo ich lang gehe, ich denke er riecht das der Angreifer hier eben auch Gassi geht. Selbst mit Leberwurst ist nichts zu machen. Auch im Garten liegt er jetzt eher auf der Terrasse an der Hauswand. Sonst lag er gerne vorne unter der Haselnuss und schaute Richtung Straße. Er ist schreckhaft und ängstlich hier in unserem Wohngebiet. Abends wenn mein Mann heim kommt fahren wir immer woanders hin, an die Elbe oder in den Wald. Da ist er happy und freudig unterwegs. Aber tagsüber laufen wir ja nunmal hier. Natürlich gehe ich jetzt noch nicht direkt da vorbei wo der andere Hund wohnt und es ja passiert ist. Aber auch in die andere Richtung will er nicht. Habt ihr Ideen oder Tipps für mich was ich machen kann um meinen kleinen Kerl zu helfen ? Meine Hündin ist zum Glück völlig unbeeindruckt von diesem Vorfall. Wer weiß was sie auf der Straße schon erlebt hat.
Liebe Grüße