Beiträge von ThorstenD

    Ist denn der Weisse Schweizer Schäferhund "gemäßigter" als der DSH? (Also im Bezug auf Trieb und Auslastung)

    So ganz pauschal: Ja. Bezieht sich bei mir allerdings nur auf den Vergleich WSS vs. DSH (LZ) bzw. WSS vs. DSH 0815 Hobbyzucht Familienhund. HZ DSH kenne ich keinen.

    Bei der Auslastung gibt es halt WSS die mit 2x 30 Minuten Blümchen schnüffeln am Tag und den Rest auf der Couch total zufrieden und ausgeglichen sind.
    Meine Knallschote gehört nicht dazu.
    Bei uns gibt es im Schnitt werktags 90 Minuten Gassi (kein Freilauf) + Di/Do Obi-Training, Freitags oder Samstags wird gefaulenzt, am anderen Tag gibt es dafür mehr Programm (Wandern, Schwimmen, Rudelspaziergang etc.) und sonntags geht es nochmal zum Obi.
    Das ist so ziemlich das Standardprogramm mit dem wir gut auskommen.

    Das Problem ist, dass auf einer typischen Hundewiese niemand dieser Meinung ist. Da nützt die schönste Foreneinigkeit nichts. :verzweifelt:

    Das ist einfach Unsinn und stupides Nachplappern von Vorurteilen und Geschichten Dritter.

    Frag mich immer wo die Leute all ihre Erfahrungen hernehmen wenn sie doch gar nicht hingehen.

    Auf den Hundewiesen und Auslaufflächen die wir regelmäßig besuchen ist die Anzahl der Helikopterhalter genau so gering wie die Anzahl der "Die machen das unter sich aus" Spinner. Ärger gab es in den letzten Jahren genau 2x. Einmal mit dem Halter eines aufreitenden Rüden und einmal mit jemandem die uns erklären wollte wie unsere Hunde miteinander zu spielen haben - ich weiß bis heute nicht ob die überhaupt selbst nen Hund dabei hatte.
    Alles andere war Pipifax. Bei den Leuten die sich hier auf der Wiese im Ort regelmäßig treffen wird "sogar" richtig viel Rücksicht genommen. Die die untereinander nicht können sprechen sich zeitlich ab, kommt ein Hund hinzu der es nicht so mit dem Teilen von Ressourcen hat wandert alles in die Taschen, kommt der 65kg RR/Lab-Mix, der Grobmotoriker vor dem Herrn, teilen sich die Gruppen je nach Größe der Hunde, auf der Wiese ohne Schleuse werden alle Hunde rangerufen wenn jemand neues/unbekanntes kommt - alles, ganz ohne Drama.

    schon klar. Aber was würdest du machen, wenn du mit dem 26kg schwarzen Hund in der U-Bahn stehst und es steigt ein weiterer Hund ein?Mala geht ohne Rücksicht darauf, was gerade an Menschen und Kindern so um sie steht, in Richtung von dem Hund und bellt. Ich muss das in solchen Situationen erst einmal im Keim ersticken.
    Ich reagiere ja sofort und spreche sie dann auch umgehend an, inkl. Superleckerlie, wenn sie ablässt und mich anschaut. Das heißt der Griff ans Halsband ist der absolute Notfall und dauert ein paar Sekunden bis ich ihre Aufmerksamkeit hab. Meistens hängt sie da auch nicht drin, sondern ich sehe den Hund vor ihr und kann sie schon davon abhalten, dass sie sich körperlich reinhängt. Oder ich kann mich falls möglich vor sie stellen, damit sie den Raum zum aktiv werden nicht hat.

    Alle Situationen die mir Raum und Zeit zum Reagieren lassen trainiere ich möglichst ohne manuelle Einwirkung auf sie. Nur kann ich mir das nicht immer aussuchen.

    Breites Halsband mit Griff wie das

    ist bei meiner Teilzeitpöblerin auch dran. In Situationen wo nicht trainiert wird bzw. nur Management der Situation möglich ist wird hierüber abgesichert. Der Hund ist groß genug dass ich sie bequem am Halsband sichern kann ohne überhaupt Spannung drauf zu haben, gleichzeitig hat sie 0 Chance aus der Situation auszubrechen und evtl. doch ihr Ziel zu erreichen. Bei explosiven ~30kg an der Leine sieht das durchaus auch mal anders aus. Positiver Nebeneffekt bei uns ist bisher, dass die Versuche bei Absicherung am HB zu 99% gänzlich eingestellt wurden - evtl. weil sie so niemals erfolgt hatte.

    Du meinst in dem von mir beschriebenen Fall (Hund zeigt sich beim Probetraining aggresiv) hätte der ausrichtende Verein direkt einen Start untersagen müssen?

    Wenn das in dem Fall jemand hätte verhindern können, dann der Ausrichter ja. Für den/die LR sind Hunde erstmal nur unbekannte Namen/Nummern auf einem Stück Papier und es wird ausschließlich bewertet was während der Prüfung passiert.

    Kennt man die Hunde aber vorher nicht, kann doch auch der ausrichtende Verein nicht wirklich Verantwortung übernehmen?

    Vollkommen richtig, aber ich halte den/die LR hier halt auch nicht für den richtigen Ansprechpartner. Ein Restrisiko bleibt immer bei fremden Hunden und verantwortlich ist immer ausschließlich der Hundehalter sofern alle Teams die übrigen Startberechtigungen nachweisen können.

    Update zur Box bei uns.
    Es funktioniert
    Stopp/Turn aufgebaut via Target, später dann mit verschiedenen Übungen kombiniert. Parallel dazu die Box interessanter gemacht wie hier beschrieben mit erhöhtem Boxenband, Wettrennen, Action in der Box etc.
    Jetzt sind wir so weit, dass ich die Knallschote in die Box schicken kann ohne das dort drin irgendwas liegt. Target liegt nun (manchmal) ein par Meter hinter der Box und wird tatsächlich ignoriert bei Kommando "Box" und nur bei "Target" angelaufen.
    Muss jetzt noch gefestigt werden aber ich bin sehr zuversichtlich.

    Ich mag das sehr, wenn sich aus vielen kleinschrittigen Einzelübungen am Ende eine Gesamtübung ergibt die funktioniert und die Knallschote ist jetzt endlich auch bei dieser Übung aufmerksam, weil sie halt nicht ahnen kann, ob ich sie zur Box durchlaufen lasse, vorher stoppe, Box durch Target überschreibe etc.

    Ich kenne mindestens 1 LR die nichts darauf gibt was irgendwer im Vorfeld über andere Hunde sagt und die Verantwortung ganz eindeutig an den Veranstalter zurückgibt - was ich selbst auch vollkommen okay finde. Allerdings wären die Hunde in den hier beschriebenen Fällen auch direkt disqualifiziert worden und es hätten keine Experimente mit 2tem Durchgang oder ähnlichem stattgefunden.

    Eigentlich kann ich den Wunsch nach einem großen Begleithund gut nachvollziehen und auch die Probleme bei der Auswahl wenn man sich die evtl. in Frage kommenden Rassen so anschaut.
    Eine neue Rasse klingt da ja erstmal nahe liegend. Aber selbst wenn man sich auf bestimmte Eigenschaften festlegen könnte um alles zufrieden zu stellen, was illusorisch ist, wäre doch spätestens beim Thema Optik der Ofen aus.
    Andernfalls müsste es doch inzwischen ausreichend neue Rassen geben, da ja anscheinend Nachfrage besteht und man sicherlich nicht schlecht daran verdienen könnte... wenn es denn alles so einfach wäre.

    Aber da habe ich doch viele rassen aufgezählt. Collie, Labrador, Golden Retriever, islandhund, sheltie, bobtail, Dalmatiner, Berner sennenhund, HZ-DSH, weißer Schäferhund, Eurasier, meinetwegen elo, dansk swenks gardhund, spitz, pudel. Alles rassen die sich für familienbegleithunde eignen bzw. ohne viel ausgeprägte Triebe seit Generationen gut als familienhunde für die passenden Familien eignen. Sind jetzt keine 20 rassen, sondern nur 14.

    Und ja, da hatten früher einige andere Aufgaben, werden aber seit Generationen auf viele der hier oft gewünschten Eigenschaften hin gezüchtet. Wenig/kaum wenn dann kontrollierbarer jagdtrieb, freundlich, offen, leichtführig, sensibel, aber nicht zu sehr, recht gutes nervenkostüm (manche etwas sensibler, manche etwas weniger), mit allen fellstrukturen und allen ohrentypen.

    Lg

    Von diesen Rassen werden hier im Forum auch nur 3 (Collie, Pudel und Spitz) regelmäßig empfohlen wenn jemand wiedermal einen einfachen Hund in "nicht ganz so klein" sucht. Wie kommt das?
    Selbst bei diesen Rassen wird auf einen evtl. zu händelnden Jagdtrieb hingewiesen was je nach Ausprägung für einige ein NoGo ist, speziell ab einer gewissen Größe/Gewichtsklasse.

    Ich glaube einfach nicht, dass es irgendeine Rasse gibt die auf dem Papier perfekt für jemanden ist, man wird immer irgendwas haben das "besser" geht oder womit man sich arrangieren muss. Natürlich schließt das nicht aus, dass das eigene Exemplar zufällig alles an Anforderungen erfüllt - sofern man sich hier nicht in die eigene Tasche lügt.

    Blöde Frage, aber kann man Begleithundrassen durch Selektion nicht "einfach" größer züchten?

    Das "Nein" kannst du dir in dieser Intensität auch sparen.
    Meine Knallschote würde das genau so ignorieren und auch weiter Maulrangeln mit meinem Arm bzw. meiner Hand.. weil ist ja ne lustig Interaktion mit dem Menschen und der Mensch bricht es nicht ab und entzieht sich auch nicht nachhaltig.

    Sollte ich den Arbeitgeber wechseln und den Hund bei Vollzeit nicht mit ins Büro nehmen können, würde ich Luna sicherlich fremd betreuen lassen und nicht auf Plan B,C,D zurückgreifen was alles irgendwie Familienmitglieder oder Freunde beinhaltet.
    Wir haben eine HuTa bei uns ausprobiert (3x á 8h, zwischen 10 und 20 Hunde vor Ort) und ich war eigentlich zufrieden. Nur hatte ich am Ende des Tages trotzdem kein gutes Gefühl und die Möglichkeit den Hund via Webcam jederzeit im Außenbereich beobachten zu können hat da auch nicht sonderlich geholfen :fear:
    Betreuung nur durch andere Menschen an fremden Orten funktioniert hier nicht. Ich kenne nur 2 Menschen bei denen Luna wirklich gerne und entspannt ohne mich bleibt, da ist sie wirklich lieber alleine daheim.
    Betreuung bei einem anderen daheim, wo auch andere Hunde sind, klappt gut, wenn sich alle kennen.

    Ich würde im Falle eines Falles wohl einen Gassiservice in Anspruch nehmen, der den Hund mittags daheim zu ner großen Runde abholt und im Anschluss wieder nach Hause bringt. Beschäftigung und Sozialkontakte gibt es nach der Arbeit und am Wochenende genug. Außerdem will ich gar nicht das das von jemand anderem übernommen wird - sonst bräuchte ich persönlich gar keinen Hund dieser Art.

    Ich habe mich vor ~3 Jahren gegen einen konkreten Jobwechsel entschieden und für einen Hund. Luna kam dann 1 Jahr später.
    Ich bereue es nicht, auch wenn ich seitdem schon 2 andere Jobs abgelehnt habe weil Hund im Büro keine Option war.
    Aber in so einer Situation muss man auch erstmal sein um das alles so entspannt anzugehen. Oftmals hat man ja nur wenige Wochen Zeit sich den geänderten Arbeits- und Lebensumständen anzupassen.