Beiträge von Caro1993

    Hallo zusammen


    Wow, vielen Dank für die vielen Antworten!


    Ich kann euch gar nicht sagen wie unendlich froh und erleichtert ich bin, endlich hier geschrieben zu haben und so viele tolle (und einheitliche..) Ratschläge zu bekommen! Ihr seid toll, danke!!


    Ich fühle mich einfach nur noch himmelelend. Ich wollte einfach nur, dass es meinem Hund gut geht und wollte alles in seinem Interesse richtig machen, und habe anscheinend alles falsch gemacht.


    Dank euch wird sich das nun hoffentlich ändern!!

    Auweia! So kann das doch nichts werden. Dein Hund ist in einer für ihn blöden Situation und du machst ihn los und schickst ihn um das alleine zu regeln. Erstens super fahrlässig und dann auch noch total doof für das Training, weil es genau das entgegengesetzte von dem ist, was du tun solltest.

    Herrjeh! Das wollte ich ihm niemals antun... mein Gott, der arme Hund...


    Vielen Dank für eure wirklich hilfreichen Worte! Ich werde mich von jetzt an komplett anders verhalten und ihn aus jeder Stresssituation vorerst raushalten. Ich denke, er wird es mir schnell danken.


    Bezüglich Hunden ausweichen: Ist leider gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Bei uns in der Umgebung gibt es viiiele Hunde. Aber ich werde mein Bestes tun, jetzt, wo ichs hoffentlich besser weiss.


    Die Rudelspaziergänge, die wir bisher 2 Mal besucht haben und regelmässig als Training besuchen wollten, sind ab heute in dem Fall auch gestrichen.
    Tyson hat mir beim ersten Mal deutlich gezeigt, dass er überfordert ist, aber ich habe mich an das gehalten, was ich gelernt habe, und wollte ihm zeigen, dass ihm nichts passiert und ihn an die anderen Hunde "gewöhnen".
    Zum Glück waren wir noch nicht öfter da!


    Danke auch für die Buchvorschläge! Suche gleich im Internet!


    Irgendjemand hat noch geschrieben, mit Menschen hätte ers ja auch nicht so. Ich weiss nicht genau, wo man das rausgelesen hat, aber das ist definitiv NICHT so. Mit Menschen ist er einfach nur super im Umgang, er lässt sich auch von Joggern oder Radfahrern nicht beeindrucken. Bei Spaziergängern nehme ich ihn nur zu mir, weil ich es respektlos finde, einen grossen Hund auf Menschen, die vielleicht Angst haben, zugehen zu lassen.


    Für alle, die sich gerade an den Kopf fassen: Ich habe mir nicht an einem langweiligen Sonntag einen Hund geholt. Ich habe mich vor der Anschaffung weit über ein Jahr intensiv mit dem Thema Hund auseinandergesetzt, nur wohl in die falsche Richtung...


    Bitte beschäftige dich mit Hundesprache und Deeskalationsverhalten bei Hunden! Wenn dir ein Trainer sowas beigebracht hat, dann ist das absoluter Bockmist!

    So ein Mist! Werde ich auf jeden Fall. Kann mir jemand ein bestimmtes Buch (oder noch lieber Video, ist für mich klarer) empfehlen?

    Den Kastrations-Chip hätte man übrigens auch wieder entfernen können. Das ist nur ein kleines Implantat unter der Haut.

    Leider nein!! Wir waren bei drei Tierärzten. No Chance. Der löst sich anscheinend nach und nach auf...

    Ich finds super, dass du Tips so annehmen kannst

    Vielen Dank. Ich finds super, dass ich hier so tolle Tipps bekomme!!


    Tierarzttermin ist ausgemacht. Leider erst nächsten Mittwoch. Aber immerhin.

    Ich glaube er würde dadurch lernen, dass du ihn schützt, ihm ermöglichst in seiner Wohlfühlzone zu bleiben und eben auch dass du ihn da verstehst und ihn nicht in Situationen bringst, in denen er sich unwohl fühlt.

    Klingt absolut logisch

    Kommt das oben genannte von deiner jetzigen Trainerin oder Hundeschule? Wenn ja, musst du noch mal neu auf die Suche gehen. Solche Tipps haben das Problem wahrscheinlich erst entstehen lassen.

    Ja bravo... das ist ja nicht zu fassen!

    Mach ich, vielen vielen Dank!

    -du bist kein Leittier und rein vorsorglich: es gibt keine Rudelführer. Noch nicht einmal bei freilebenden Wölfen gibt es die.
    Du hast da einen netten Sozialverband und dessen wichtigste Grundlage ist Vertrauen und Rücksichtnahme.

    Ist mir auch deutlich lieber so!! Das krieg ich sicher hin, aber das Alphatier zu "mimen" für einen "Partner/Besten Freund" fiel mir schwer...

    Wie kommt man bitte auf so eine - Verzeihung - saudumme Idee?
    Was wolltest du damit bezwecken?

    Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Verzweiflung. Ich wollte zeigen, dass mein Hund nicht "böse" ist und es nicht auf Menschen abgesehen hat.
    Im Nachhinein gesehen definitiv keine Oscarverdächtige Idee...

    Du bist kein Leittier, Du bist der Fels in der Brandung, die gute Fee die alle Wünsche erfüllt (okay, nicht gaz aber fast), Du bist das Frauchen auf das sich Dein Hund verlassen müssen kann.
    Du bist vernünftig genug, auszuweichen.
    Oder läufst Du in eine Unterführung hinein die brennt? Weil musste durch! ne?
    Nein, Du bist vernünftig - und somit vertrauenswürdig

    Danke für dein Kompliment :herzen1: Du auch :)
    Hei der Daus, das ist genau die Rolle, die ich einnehmen möchte!!

    Ich hätte die eine sehr, sehr gute Adresse von jemandem mit richtig viel Kompetenz.


    Denn alleine rumprobieren - vergiss es. Klapp niemals. Dafür habt ihr beide zusammen zu grosse Baustellen.
    Die garantiert nicht mit Hauruck und Polizei Stillgestanden Methode gelöst werden können.


    Wenn du Interesse hast, schick mir eine Nachricht.

    JAJA bitte bitte!!! :herzen1:

    Das ist ein absoluter Widerspruch. Wer unsicher ist, kann nicht überzeugend streng sein, und zeigt keinerlei glaubwürdige Autorität. ÜBERZEUGEND ist das Stichwort. Das kommt net glaubhaft rüber, wenn man selbst unsicher ist.

    Sorry, das habe ich etwas unklar geschrieben.


    Ich wollte damit nur sagen, dass ich nicht grundsätzlich ein durch und durch unsicherer Mensch bin. In der Schule ist es halt einfach so, dass ich zu 100% weiss, was ich tue und hinter dem stehe und wohl deshalb so viel Erfolg habe.
    Bei den Hundebegegnungen leider nicht.
    Einer meiner Lieblingssprüche: "Wenn du weisst, was du tust, kannst du tun, was du willst."


    Ich wollte damit sagen, ich kann theoretisch so sein und so agieren und habe mir nicht als schüchternes Mäuschen einen Schäfer geholt, in der Hoffnung, das wird schon.


    Ich habe in der Schule keine Mühe, schwererziehbare Pubertierende glasklar zu führen; weil ich dort kompetent bin.
    Ich bräuchte einfach jemanden, der mich ganz klar anleiten und unterstützen kann, damit ich mich endlich an einen funktionierenden roten Faden halten kann.


    Es bricht mir jeden Tag das Herz zu sehen, wie gestresst Tyson ist und ich nicht in der Lage bin, ihn richtig zu unterstützen.

    Wenn du mit streng sein dein "Tadeln" im Sinne von Runterdrücken meinst ist das eine sehr schlechte Kombination. Abgesehen davon, dass Alphawürfe keine Erziehungsmaßnahme sondern Tötungsandrohungen sind, kompensiert man damit keine eigene Unsicherheit- man wirkt dadurch alles andere als souverän.Souveränität zeichnet sich durch vorausschauendes Handeln, rechtzeitige deutliche Kommunikation und Ruhe aus, nicht durch "Strenge" , vor allem nicht, wenn darunter erwähnte harte Massnahmen verstanden werden. Ich hoffe deine neue Trainerin greift nicht zu solchen Massnahmen.


    Zu meiner Bestrafung oder das am-Kragen-packen während seiner Ausraster:


    Ich bin davon auch alles andere als begeistert und habe das sehr lange nicht gemacht. Ich habe mir immer vorgestellt, an meiner Stelle, ich muss in einen dunklen Raum voller Vogelspinnen gehen, und meine wichtigste Bezugsperson gibt mir in meinem Stress eine Ohrfeige mit den Worten: "Stell dich nicht so an!".
    Eine Horrorvrostellung, und das wollte ich Tyson ersparen.
    Meine Überlegung war allerdings nun, dass ich ja das Leittier bin. Wenn ich ihm also versuchen will, zu zeigen, dass ich die Situation regle, er mir vertrauen kann und damit nichts zu tun haben muss, muss ich ihm ja auch zeigen, dass ich das nicht in Ordnung finde, was er tut, und dass er damit meinen Grenzbereich überschreitet. Ausserdem, wenn ich ihn einfach "machen lasse", erkennt er ja auch nicht, dass ich sein Verhalten nicht gutheisse.
    Gebracht hats jedoch bis jetzt nichts. Nur, dass er mir dabei immer unendlich leid tut und er mir wahrscheinlich ein Stück weniger vertraut...

    Alles für den Hund Negative das Du tust, Kragen packen (das ist wie wenn Dir jemand eine geladene und entsicherte Knarre an die Schläfe hält und Dich jetzt dann gleich erschiessen wird - wie wohl fühlst Du Dich dabei, wenn das der Mensch macht, dem Du vertrauen solltest?), Wasserwerfer und was es noch so an Nettigkeiten gibt, zeigt dem Hund dass Du komplett eins an der Klatsche hast (aus seiner Sicht!), dass Du nicht ganz richtig tickst, er sich nie und nimmer auf Dich verlassen kann und er selber gucken muss.
    Weisch wie-n-i meine?
    Das klappt so nicht.

    Ach du schei... ich versuche wirklich mein Bestes für sein Bestes zu geben, bin aber einfach nur noch verwirrt... so ein riesen Mist... mein armer Bär...

    Positiv konnte er nicht annehmen weil zu gestresst, dasselbe gilt fürs Umkonditionieren.


    Das einzige was er da von dir gelernt hat ist: Wenn ein anderer Hund kommt, tut mir das weh.

    Leider ja...

    Wie war es denn zu dieser Zeit mit der Leinenaggression?

    Wie beschrieben, Sommer 18... totaler Nullpunkt, nur noch Totalausraster, auch gegen Koffer, weil er nicht mal mehr richtig hinschaut...

    Und das wegen deiner Selbstverwirklichung und weil dein Hund ungesicherten Freilauf hatte und nicht im Gehorsam steht.

    Wie bitteschön kommst du auf Selbstverwirklichung??
    Glaubst du etwa, mir macht das Spass oder ich will der Welt zeigen, wie laut mein grosser Hund bellen kann? Das hat doch nichts mit Selbstverwirklichung zu tun.
    Siehe oben, wenn er frei war, dann aus oben genannten Gründen (u.a. immer wieder Chancen und Training).

    Hat er doch schon

    Ehm, nein?!? Verängstigt ja, aber nie verletzt!!

    Ich würde an allererster Stelle erstmal feststellen lassen, wie es jetzt tatsächlich "im Inneren" deines Hundes aussieht, auf die Hormone bezogen (und so nebenbei dann auch noch feststellen lassen, ob nicht andere gesundheitliche Probleme vorliegen, die Schmerzen verursachen).

    Das ist ein wirklich toller Hinweis, vielen Dank!! Wir haben das alles letzten Sommer überprüfen lassen, als er dieses Implantat hatte, aber seitdem nicht mehr...
    Rufe den Tierarzt an, sobald ich fertig geschrieben habe, danke!

    Lass doch mal die Schilddrüse konntrollieren!

    Mach ich, danke!!


    @ BieBoss
    Danke für deinen ausführlichen Beitrag!
    Das Problem ist nur, dass ich gelernt habe, dass ich genau diese Dinge NICHT machen soll. Nicht ausweichen. Nicht Begegnungen meiden. Nicht umdrehen.
    Wenn ich diese Dinge tue, gebe ich dem Hund in seiner Unsicherheit recht. Oh, ein anderer Hund kommt, schnell weg. Er merkt, dass wir immer einen Bogen machen und ausweichen. Also hat er doch recht gehabt, mir den anderen Hunden stimmt etwas nicht!
    Beruhigen: Wenn ich beruhigend auf ihn einrede und ihn streichle, kann er das als Bestätigung aufnehmen, nicht als beruhigen.
    Mein Hundetrainer in Deutschland hat mir - nachdem es besser lief - als Aufgabe gegeben, "auf Hundejagd zu gehen" und möglichst viele Hundebegegnungen zu haben um möglichst viel zu üben.
    Er soll merken, das ist nicht schlimm, mir passiert nichts.
    Im Moment wäre ausweichen allerdings wohl tatsächlich besser, zur Schadensbegrenzung...
    Das mit positiv verstärken und loben mache ich alles. Ist total toll, wenn eine Hundebegegnung toll funktioniert, und ich ihn mit Lob überschütten kann. Nur folgen leider auf alle tollen Begegnungen wieder 3 katastrophale...

    Hallo an alle


    Vielen, vielen Dank für all eure Beiträge! Ich versuche mal, auf verschiedenes Bezug zu nehmen und zu antworten.

    Noch vergessen, wurde mal seine Hüfte und sein Rücken geröntgt?
    Hatte er Verletzungen nach der Attacke?
    Kann auch sein, dass sich einfach nur ein Wirbel verschoben hat und er dadurch wieder extremer reagiert.

    Nein, bisher noch nicht, aber das ist ein guter Ansatz und wird in Angriff genommen, danke!!

    Ich kann dir nur raten, ihn an der Leine zu lassen. Mir ist völlig unverständlich, wie man es zu so vielen Vorfällen kommen lassen kann.

    Ich beziehe mich hiermit gerade auf alle "lass ihn an der Leine" und "keinen Freilauf"-Kommentare.
    Ich verstehe dich sehr gut. Ich habe mich auch nach jedem Vorfall unglaublich geärgert und in Grund und Boden geschämt. Mein Glück, dass die Hundebesitzer jeweils so viel Verständnis hatten. Hätte ich an ihrer Stelle nicht gehabt...
    Es ist allerdings aber ja nicht so, dass ich Tyson einfach dauer-freilaufen lasse und wenn dann mal ein Hund erscheint ich einfach denke "naja, mal schauen was passiert, wird schon schiefgehen".
    Ich habe halt ganz bewusst versucht, die Begegnungen natürlich in Absprache mit den HH zu üben und ihm die Chance auf positive Erlebnisse und Erfahrungen zu geben. Das hat bis vor einigen Wochen auch immer wieder (ich weiss, das reicht nicht) geklappt, und wir haben unsere Mensch-Hund-Freunde, mit denen er auch toll spielen kann.
    Aber dann gabs halt leider auch immer wieder Begegnungen, die nicht so harmonisch verliefen.
    Ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass resistente Hundebesitzer ihre Hunde nicht an die Leine nehmen wollte und ich nach einer Vorwarnung meinen halt auch losgemacht habe (schliesslich will ich auch nicht, dass er genau die Erfahrung machen muss, ich bin an der Leine, ein anderer Hund kommt auf mich zu und ich kann mich nicht wehren). Hinterher waren die Besitzer dann auch erschrocken, weil sie wohl nicht mit so einer heftigen Reaktion gerechnet hatten.
    Gerade letzte Woche haben wir einen anderen Schäfer getroffen. Beide Hunde hingen kläffend in der Leine, die Besitzerin und ich haben uns beide rufend erklärt, dass der Hund nur laut ist, aber sonst friedlich. Wir haben dann beide los gelassen (einigen von euch werden jetzt wohl zu recht die Haare zu Berge stehen), sie sind kläffend aufeinander zugerannt, 5 cm, bevor sie aufeinandergetroffen sind, war auf einen Schlag Ruhe, und danach haben die beiden eine halbe Stunde lang seelenruhig und absolut harmonisch gespielt :ka:


    Deshalb bin ich auch überhaupt so weit gegangen, dass ich immer wieder einen Versuch gewagt habe.
    Aber ich lasse ihn nie bewusst ohne Absprache mit dem HH frei auf einen anderen Hund treffen.
    Ich lasse ihn schon seit letztem Sommer nur noch dort ohne Leine laufen, wo weit und breit keine anderen Hunde zu sehen sind. Klappt bei unserem traumhaften Spaziergebiet zum Glück sehr gut, sodass er wirklich viel Freilauf kriegt.
    In der Nähe von Joggern und Spaziergängern nehme ich ihn sowieso immer zu mir; nicht, weil er was tut, aber weil ich immer einrechne, dass es nunmal sein kann, dass sich nicht alle Leute für die Begrüssung durch einen fast 70cm grossen Schäfer begeistern können.

    OT, magst Du mal ein größeres Foto von ihm einstellen @Caro1993

    Aber leibend gern :) Folgt :)
    Wie gesagt, bis vor 2-3 Monaten haben Bewgegnungen nach Absprache im Freigang immer wieder gut funktioniert, aber jetzt leider nicht mehr.

    Ehrlich gesagt lese ich da einen typischen artgenossenunverträglichen DSH (Mix) heraus, mit dem Erwachsenwerden tritt das zutage.
    Keinesfalls würde ich den einfach so mit anderen Hunden freilaufen lassen. Die Leinenaggression wäre dann tatsächlich Artgenossenaggression- kann sein, dass es ursprünglich primär Leinenaggression war und sie die Anlage zur Artgenossenaggression befördert hat.
    Bitte lass' deinen Hund an der Leine, solange er dieses Artgenossenproblem hat-die Leinenaggression ist erstmal sekundär.

    Mach ich von jetzt an definitiv!


    Aber wie erklärt es sich dann, dass es mit einigen Hunden funktioniert, und mit anderen nicht?
    In der Hundepension denke ich, dass er dort auch friedlicher ist, weil er, sollte er sich so aufführen, schnell das ganze Rudel gegen sich hat, und nicht nur einen. Aber auch dort ist er zu allen sehr freundlich und wird auch als sehr unsicher und zurückhaltend wahrgenommen.
    :ka: Ein Widerspruch?

    Hallo ihr Lieben


    Ich bin neu im Forum und für die, die mich bzw. uns nicht kennen, eine kurze Vorstellung.
    Ich bin wirklich verzweifelt und danke schon jetzt allen, die sich die Zeit nehmen, den Roman durchzulesen und zu antworten!!


    Seit etwas mehr als einem Jahr gehört Tyson, ein 2 Jahre alter, unkastrierter DSH-Podenco-Mix, an meine Seite.
    Er ist einfach nur ein Goldstück und völlig unproblematisch; er ist total lieb, verschmust, liebt Kinder, liebt unsere Katzen, bleibt problemlos alleine, fährt ohne mit der Wimper zu zucken Bus, Zug, Auto und Lift und mag alle Menschen.
    Er ist in einer Familie mit Kleinkind aufgewachsen und hat leider nie eine HuSchu oder Welpengruppe besucht, ist aber laut Vorbesi mit den vielen Hunden in ihrer Verwandtschaft aufgewachsen (wo er aber wohl nicht annähernd so viel und so souverän begleiteten Kontakt hatte wie sie erzählt hat.)
    Er scheint kaum Erziehung genossen zu haben (zeigte sich am Anfang nur nicht so, weil er einfach so ein freundlicher, unkomplizierter Kerl ist) und ist schlecht bis gar nicht sozialisiert.


    ABER: Ohne es zu wissen, habe ich Tyson mit einer sehr krassen Leinenaggression übernommen (auf unseren beiden Probespaziergängen ist uns einfach kein anderer Hund begegnet, und Besitzerin hat kein Wort darüber verloren und ihn als sehr verträglich beschrieben.)
    Sieht Tyson einen anderen Hund, ist es aus: Egal wie gross, alt, welche Distanz: Er rastet komplett aus, kläfft, wirft sich in die Leine, versucht sich aus dem Halsband zu winden, überschlägt sich rückwärts. Er ist auf keinem Kanal mehr zu erreichen. Weder Wasser, noch Leinenrucken, noch positive Verstärkung, Umkonditionierung und scharfe Korrektur mit Packen am Kragen hilft auch nur Ansatzweise.
    Sind seit April 2018, leider mit Unterbrüchen da Trainer-Ausfall, im Privattraining. Huschu ist erst seit Oktober 2018 möglich.
    Hab ihm auch immer wieder mal testeshalber meinen Arm oder meine Hand ins oder vors Maul gestreckt, um zu sehen, was passiert; interessiert ihn nicht, "spuckt" er regelrecht genervt aus, er will einfach zum anderen Hund.



    Im Mai 2018 hat er von meinem Tierarzt aufgrund einer andauernden Vorhautentzündung (ohne mich zu informieren; war drin bevor ich den Mund aufmachen konnte) ein Hormon-Implantat bekommen.
    Das hat Tyson komplett zerstört, er wurde regelrecht depressiv, spielte nicht mehr, war dauergestresst, freudlos und musste Antidepressiva nehmen, die zum Glück angeschlagen haben.
    Im Sommer 2018 ging gar nichts mehr; Bahnhofs-Durchquerungen, Einkaufsgänge ins Dorf gingen nur noch mit Kette, Maulkorb (zur Beruhigung der Leute, nicht weils was hätte helfen sollen) und doppelter Leine.
    Es wurde alles angemacht, auch Koffer; er hat gar nicht mehr genau hingesehen. Die Kommentare von Mitmenschen erspare ich euch hier lieber...
    Freizeitaktivitäten mit ihm wurden unmöglich; am See spazieren, in ein Cafe, auf einen schönen Ausflugsberg - absolut unmöglich, da bei jedem nur erahnten Hund ein Totalausraster folgte. Es folgten einsame Spaziergänge zu unmenschlichen und daher Menschen und Hunde-freien Zeiten.
    Eine absolut stressige, frustrierende, beschissene (pardon) Zeit für uns beide, und er tat mir unendlich leid. Dem Tierarzt würde ich heute noch an die Gurgel gehen, sähe ich ihn auf der Strasse.
    Mithilfe eines Trainers in Deutschland hat sich die Lage im Herbst 2018 gebessert. Leider musste ich diesen Trainer im Oktober 2018 aufgeben (wohne in der Schweiz, Beziehung in DE ging in die Brüche, Pendeln zum Trainer wurde zu teuer).



    Seit ca. November sind wir wieder am Ausgangspunkt...
    Im Moment befinden wir uns in einer katastrophalen Lage.
    Die Leinenaggression ist ungefähr so schlimm wie im Sommer 2018. Welpen, kleine Hunde, grosse Hunde; auf alles reagiert er gleich. Sieht er einen Hund, flippt er komplett aus. Auch wenn ich mich davorstelle, um ihm die Sicht zu nehmen, drängt er an mir vorbei, weil er zu diesem Hund will.
    Damit könnte ich noch knapp leben, ABER:
    Früher verliefen Hundebegegnungen im Freilauf so: Tyson geht ab wie ein Panzer auf die anderen Hund zu, bellt, bremst einen halben Meter vorher ab, schnüffelt, merkt, der tut nix, und sie sind Freunde.
    Auch in der Hundepension, wo er ca. 1-2 Mal die Woche hingeht, ist er super verträglich.
    Mittlerweile ist sein Verhalten aber auch im Freilauf so krass, dass ich mich kaum mehr traue, ihn mit anderen spielen zu lassen; ausser, Hund und Besitzer sind echt hart im Nehmen.
    Er rennt kläffend auf den anderen Hund zu, rennt knurrend, kläffend und in die Luft beissend um ihn herum und hört auch nicht auf, wenn der andere Hund sich unterwürfig zeigt (weil zu alt und will nicht spielen oder weil durch sein Auftreten verängstigt).
    Wenn er einen anderen Hund sieht, hat er sofort ab auf ihn zu. Distanz spielt keine Rolle, er geht auch, wenn der andere 50 Meter weit weg ist.
    Ich bin mittlerweile so trainiert, dass ich die anderen Hund zu 95% früher sehe als er und ihn anleinen kann, aber leider auch nicht immer.
    Heute hat er dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Wir waren mit einem anderen Hund-Mensch-Gespann spazieren (haben sie heute das erste Mal getroffen). Hab sie informiert über seine Probleme und sie meinte, ihrer würde ihn schon beruhigen oder ihm sagen wos lang geht (war ein kastrierter 70kg-Kangale).
    Plötzlich sieht Tyson einen anderen Hund, der um eine Hausecke biegt, und weg ist er. Der andere Hund ist ein kleines Jack-Russel-Weibchen und unterwirft sich sofort. Ist ihm egal, er dreht eine Runde und hetzt wieder und wieder kläffend drauf los (dauerte etwas, bis ich da war). Ich stelle mich ihm in den Weg (hilft immer, da "wacht" er jeweils auf). Heute aber nicht, er rennt einen Bogen um mich und springt nochmals bellend auf sie zu. Die Kleine zittert am ganzen Körper und ist völlig fertig.
    Als er endlich auf mich hört und herkommt, packe ich ihn am Kragen, werfe ihn zu Boden und schreie ihn an. Ich dachte, das muss definitiv getadelt werden, behandle ihn sonst nicht so!
    Beim weiteren Spaziergang ist der vorher ruhige Kangale nun "informiert" und tadelt Tyson, wenn er frech wird. Diese aber geht nicht "geheilt" auf Distanz, sondern hüpft immer mal wieder bellend auf den Kangalen zu (auch von hinten).


    Ich bin völlig fertig, so etwas hat er noch nie gemacht.
    Wir gingen bisher immer davon aus, dass es sich um eine Angst-Aggression handelt und er dieses Verhalten (auch an der Leine) aus Unsicherheit tut und aus der Idee "Wenn ich dir zuerst Angst mache, kannst du mir nicht mehr so viel Angst machen."


    Das heute aber spricht für mich eine ganz andere Sprache, und ich muss sagen, dass er in dieser Hinsicht für mich langsam unberechenbar wird und ich ernsthaft Angst habe, dass er mal einen Hund verletzt.


    Ich bin fix und fertig und mit meinem Latein am Ende.
    Ich wünschte mir so sehr, dass er oder sonst wer mir sagen kann, warum er das tut, damit ich endlich auch sicher weiss, wie ich reagieren soll.


    Tyson wurde vor ca. 5 Wochen an der Leine von einem völlig unvermittelt auf uns zustürmenden Hofhund gebissen. Aus meiner Sicht hatte das aber keine grossen Auswirkungen auf das Problem; es war schon vorher (wieder) total krass.


    Heute ist (nach all den Erlebnissen) gleich zwei Mal ein Hund auf ihn losgerannt (einmal losgerissen, einmal einfach nicht angeleint worden), was unserer Situation nicht gerade dient; allerdings hat sich der eine Hund wohl nur losgerissen, weil er Tyson kennt und immer wieder von ihm "angemacht" wird.
    Trotzdem nerven mich solche Dinge extrem, da es jedes positive Erlebnis und jeden Schritt vorwärts wieder zunichte macht (warum sollte Tyson mir auch vertrauen, wenn ihm trotzdem wieder solche Sachen widerfahren...?


    Ich bin leider eine sehr unsichere Person (habe aber keine Mühe, streng zu sein und besitze eine gute natürliche Autorität (bin Lehrerin und mag gerne die "schwierigen" Fälle) und bin dadurch, dass nichts hilft, zusätzlich dauernd verunsichert, ob ich denn nun richtig reagiere oder ihm jedes Mal durch falsches Handeln zusätzlich eine Last aufbürde.
    Ich habe ein extrem schlechtes Gewissen Tyson gegenüber, da ich zu einem sehr grossen Teil mir die Schuld gebe, da ich ein unsicherer Mensch bin, der absolut nicht dominant ist (nicht schüchtern oder unterwürfig, aber halt kein typisches Alpha-Tier).


    Ich will auf keinen Fall, dass er irgendwann in eine Situation gerät, wo er "unverschuldet" der böse Hund ist, und es macht mich fertig zu wissen, welchen Ruf wir haben, da er jenseits dieser Begegnungen einfach nur ein Prachtskerl ist.



    Ich denke auch, dass er (zumindest bis vor ein paar Wochen) grundsätzlich sehr den freundlichen Kontakt zu anderen Hunden sucht, sich nur einfach sehr ungeschickt anstellt. Er hat nicht gelernt, wie man "normal" auf andere Hunde zugeht, und ich weiss nicht, wie ich als Mensch ihm das zeigen kann.


    Das Problem: Es muss JETZT SOFORT etwas geschehen, sonst geht das in eine ganz ganz schlechte Richtung.


    Wir arbeiten seit 4 Wochen mit einer neuen Trainerin (Schäfer-Expertin, bildet Hund für Polizei und Militär aus) und haben am Freitag (endlich) unsere erste Privatstunde.


    Ich schreibe hier, weil ich hoffe, dass vielleicht jemand:
    - Ev. solche Situationen kennt und kennt und wisst, WARUM er sich so verhält (Angst, Aggression, Dominanz etc.)
    - Ihr mir zusätzliche gute Ratschläge zu meinem Umgang und Verhalten geben könnt


    Verzeiht bitte den Roman, aber ich wollte versuchen, alles klar darzustellen und zu beschreiben.


    Ich liebe Tyson über alles und ich will ihm, uns, helfen, aus diesen schlimmen, stressigen, frustrierenden Situationen herauszukommen!