Beiträge von Caro1993

    Liebe Alle


    Ein kleines Update von mir.


    Dixie und ich haben ein Weihnachtswunder erlebt.

    Als klar war, dass ich für Dixie ein neues zu Hause suchen musste, habe ich mich an meine sehr geschätzte tolle Trainerin gewandt, ob sie mir helfen könnte, einen geeigneten Platz zu finden (die Trainerin, bei der Tyson jetzt wohnt).

    Sie hatte tatsächlich eine nette Frau bei sich im Training, welche Spitze im Verband züchtet und auch Wesensrichterin ist.

    Sie gab der Frau meine Daten und zwei Tage später hat sie mich angerufen.


    Das Telefonat lief ganz anders als erwartet, denn statt ihr "einfach" etwas über Dixie zu erzählen, damit sie sich in der Spitzszene mal umhören konnte, erzählte mir die Frau, dass ihre Mama kürzlich ihren heiss geliebten Spitz verloren hatte, und die zweite Spitzhündin der Familie und natürlich auch ihre Menschen nun sehr trauern. Die Mama hätte sie gebeten, nach einem passenden Spitzchen Ausschau zu halten.

    Die Mama und ihr Partner sind beide pensioniert und halten seit 30 Jahren mit vollstem Herzen Spitze. Sie haben ein grosses Haus mit Garten und Hundeklappe, also wäre auch Dixies häufiges Pipi machen müssen kein Thema. Sie leben für die Hunde, und bei Abwesenheit oder im schlimmsten Falle bei Krankheit etc. kommen die Hunde zu der Tochter (welche eben züchtet).
    Die Mutter und die Tochter gehen mehrmals die Woche gemeinsam mit all ihren (total tollen, freundlichen) Spitzen spazieren, und die Kinder der Züchterin sind alle mit Hunden aufgewachsen und gehen sehr gut mit diesen um. Dixie wäre ein reiner Liebhaberhund und würde natürlich nicht für die Zucht eingesetzt werden.

    Kurz: Es klang perfekt.

    Am Tag darauf haben sie uns besucht und waren hin und weg von dem Mäuschen.
    Und es passierte etwas Eigenartiges. Dixie war zuerst freudig aufgeregt, als die beiden Frauen kamen, hat sich dann aber im Beisein der beiden Damen schnell beruhigt und sich dann in ihr Körbchen gelegt und aufs Ohr gehauen und tief geschlafen. Konnte sie sonst nie bei Besuch, da war sie immer zu aufgeregt. Nach einer Stunde ist Mausi wieder aufgewacht, hat sich ganz ruhig vor die beiden Frauen hingelegt und sie lange angesehen. So, als wisse sie bereits mehr, als wir Menschen und vorstellen konnten.

    Und was sehr schön war: Die Mama wirkte zuerst sehr streng, und ich war sehr zurückhaltend, weil ich dachte, hui, ob sie auch nett genug zum Mausi sein würde? Im Laufe des Besuchs stellte sich heraus, dass die Dame unheimlich nett und sanft war und zu Beginn einfach kaum einen Piep gemacht hat, weil sie wohl so nervös war und sich so sehr gewünscht hat, dass es zwischen ihr und Dixie passt.


    Zwei Tage später kam der Anruf: Sie würden sich sehr freuen, Dixie zu sich nehmen zu dürfen.
    Ich konnte nur noch heulen, weil ich mich so sehr für das Mäuschen gefreut habe.

    Sie haben mir versprochen, dass Dixie nie mehr umziehen muss, und eben im schlimmsten Falle, wenn sich die Mutter und ihr Partner nicht mehr um Dixie kümmern könnten, sie bei der Tochter weiterleben würde.


    Ich war mit dem Tempo der "Vermittlung" völlig überfordert, da ich mich darauf eingestellt hatte, monatelang nach der Nadel im Heuhaufen suchen zu müssen und Dixie sicher noch bis im Frühling an meiner Seite zu haben. Und dann ging alles furchtbar schnell.

    Die Trainerin und meine Sitterin haben mir aber gut zugeredet und mir auch etwas Dampf unter dem Hintern gemacht und gesagt, so einen Platz kriegste nie wieder, jetzt darfst du nicht zögern, auch wenn alles schnell geht.


    Zwei Tage später wurde dann Dixie abgeholt.

    Die hat sich ein Loch in den Bauch gefreut, als sie die Damen wieder gesehen hat, und hat sich erneut zu ihnen gelegt und sie einfach lange und still angeschaut, als wollte sie sagen: "Jetzt ist doch alles geregelt, können wir nun"?

    Beim Verabschieden ist Dixie total freudig und ohne sich noch einmal umzusehen (hat sie sonst bei der Sitterin immer gemacht, wenn ich wegging) mitgegangen.


    Das ist nun 3 Wochen her.

    Ich bekomme regelmässig Fotos und Updates.

    Die schon immer fröhliche lustige Dixie blüht in ihrem neuen zu Hause noch einmal regelrecht auf.

    Sie hat noch kein einziges Mal ins Haus gemacht, versteht sich blendend mit der anderen Spitzdame der Eltern (und auch mit allen Hunden der Tochter), schmust sogar mit den Katzen im Haus, liebt die Kinder und leuchtet auf den Fotos richtig.

    Sie bellt viel weniger und mag sogar die Männer im Haushalt.

    Und sie wird innigst geliebt und umsorgt.

    Im Sommer möchte der älteste Sohn der Familie gerne beginnen, mit Dixie Hundesport zu machen, wenn sie Freude daran hat.


    Mein Mäuschen, ich danke dir so sehr für die viel zu kurze, aber sehr intensive gemeinsame Zeit.
    Ich habe dich so, so lieb, und bin unendlich dankbar, dass es dir so gut geht.

    Ich vergesse dich nicht, du wirst immer in meinem Herzen sein. Mein liebes, fröhliches, lustiges kleines Mädchen :sparkling_heart:

    Liebe Reeujofe


    Ich war bisher nur stille Mitleserin.


    We die Züchterin nun mit euch umgeht, ist absolut unmöglich!

    Bitte nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen.


    Du/Ihr habt euch so viel Mühe gegeben und schlussendlich im Sinne des Hundes entschieden. Das erfordert viel Mut und Rückgrat.


    Es werden noch mehr Leute etwas dazu schreiben, aber wie die Züchterin euch nun behandelt ist nicht richtig.


    Ich wünsche euch alles Gute!

    Hallo an Alle


    Dixie geht es gut, sie scheint den Vorfall gut verkraftet zu haben. Sie ist nicht mehr schreckhaft, und draussen konnte sie sich gegenüber anderen Hunden auch wieder relativ gut beruhigen und normal verhalten. Ich bin extrem froh darüber!


    Da es hier jetzt gepostet wurde, werde ich auch dazu Stellung nehmen.

    Ja, ich muss Dixie abgeben. Ich bin finanziell völlig am Rande, ich weiss kaum noch, wo mir der Kopf steht. Einiges hat sich finanziell ganz anders entwickelt, als ich es kalkuliert habe. Und nun stehe ich da, wo ich nun eben bin.

    Mehr werde ich im Internet nicht dazu schreiben, aber ihr könnt mir glauben, es war keine leichtfertige Entscheidung.

    Mir geht es total beschissen. Ich habe mir Dixie im Sommer geholt, ein kleines Flauschbällchen, dass da mit grossen Knopfaugen auf meinem Arm sass, mit der Überzeugung, dass sie bei mir alt wird. Dass sie eines Tages mit meinen Kindern spielen wird. Dass ich sie begleite, bis zum letzten Atemzug.

    Und nun das.

    Ich werde mir keinen Hund mehr holen, das ertragen ich nicht mehr.

    Hallo ihr Lieben


    Vielen Dank für eure Anteilnahme, euren Zuspruch und die wertvollen Tipps!

    Ihr seid Klasse :smiling_face_with_hearts:


    Zuerst mal gleich zu Beginn:

    Dixie gehts gut. Sie ist unverletzt, was für mich einem Wunder nahe kommt.

    Ich dachte echt, das wars jetzt.

    Sie ist total munter und fröhlich und frech, wie immer. Ich habe ihr gestern nach dem Vorfall Notfall Bachblüten gegeben, und mir gleich mit 😅 Ich habe meine Sitterin und meine Trainerin gefragt, wie ich mich am Besten verhalten soll, und sie haben das Gleiche gesagt wie ihr: Kein Drama daraus machen, ruhig und sicher bleiben, atmen.

    Ich habe Dixie gestern Nachmittag, nachdem wir zu Hause etwas durchgeatmet haben und sie kurz geschlafen hat, zu meiner Sitterin für einen gemeinsamen Spaziergang gebracht, damit sie gleich wieder mit anderen Hunden zusammen ist. War problemlos.

    Heute beim Spazieren habe ich gemerkt, dass sie definitiv angespannter ist, wenn sie andere Hunde sieht, und bereits aus grosser Distanz anfängt zu bellen, was vorher nicht der Fall war. Ich habe es aber geschafft, einigermassen ruhig und klar zu bleiben, und nach dem 3 Hund wars dann etwas weniger schlimm.

    Daneben ist sie wie immer.


    Ich werde den Halter nicht anzeigen.

    Klar, das hätte nicht passieren dürfen, und es hätte unfassbar schlimm ausgehen können, aber wir wohnen in einem sehr kleinen Dorf, und ich habe ehrlicherweise etwas Angst vor den Konsequenzen. Ich kenne den Mann, wir haben schon oft nett geplaudert, seine Enkelkinder gehen in meine Schule.

    Ich werde aber mit ihm reden und ihm klar machen, dass so etwas definitiv nie nie mehr passieren darf, und dass ich weiterhin sehr auf der Hut sein werde.

    Hallo ihr Lieben


    Gerade wurde einer meiner Albträume fast Wirklichkeit.

    Dixie wurde aus dem Nichts von einem Schäferhund angefallen.

    Ich kenne den Hund und den Besitzer, wir haben uns vor ihrem Grundstück kurz gegrüsst, wollten dann weiter gehen, da schiesst plötzlich aus dem Nichts der Schäferhund aus dem Garten raus, weil die Kinder das Tor offen gelassen haben.

    Der Hund ist direkt auf Dixie los, ohne Vorwarnung.

    Ich habe mich nur noch "bitte nicht" schreien gehört, dann ging alles ganz schnell.

    Er hat sie gepackt, dann wieder losgelassen, sie konnte einen halben Meter weg rennen und in dieser kurzen Zeit konnte ich sie nehmen und hochheben. Sie hat fürchterlich geschrien, weil sie sich so erschrocken hat.

    Der Besitzer hat den Hund sofort abgerufen und sich erkundigt, ob etwas passiert sei. Statt sich aber zu entschuldigen, hat er angefangen zu lamentieren, dass sein Hund eben die "blöde Angewohnheit" habe, alle anderen Hunde "korrigieren" zu wollen und eigentlich ganz lieb sei. Ja, am Arsch.

    Er hat dann noch weiter lamentiert, ich habe ihm gesagt, dass ich mich melden werde und bin dann einfach gegangen, damit Dixie sich beruhigen konnte.

    Habe sie dann vorsichtig abgetastet, sie scheint unverletzt zu sein, ist einfach aktuell noch sehr schreckhaft.

    Ich bin unendlich dankbar, dass ihr anscheinend nichts passiert ist. Ich dachte echt, er bringt sie um.

    Und gleichzeitig bin ich unfassbar wütend und zittere am ganzen Körper.


    Sorry, ich musste mir das kurz von der Seele schreiben, um wieder klar denken zu können.

    Falco

    Trennen möchte ich nicht, da ich denke, dass sich das Problem des Ausrastens erst durch die fehlende Sicherheit ergeben hat.

    Und um zum Auto zu gelangen müssen wir erst mal um den Block zum Parkplatz 😅 Also muss ich jedes Mal, wenn wir draussen sind, im Training bleiben, sonst schicke ich sie wieder alleine los zum "Monster verjagen".


    flying-paws

    Ja, absolut. Die ersten 3, 4 Minuten ist sie sehr aufgeregt und zieht. Dann entspannt sie sich plötzlich und läuft super schön an der Leine.

    Hallo ihr Lieben


    Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge!!


    An alle, die diesen vielen Änderungen kritisch gegenüber stehen: Ich kann das gut verstehen.

    Mein Bauch sagt mir aber, dass dies der richtige Weg ist und Dixie diese engen klaren Linien genau so braucht, um endlich zur Ruhe zu kommen und ihre vermeintliche Aufgabe ablegen zu können.

    Mir fällt es zudem leichter, alles auf einmal und sehr streng durchzuziehen. Einerseits, weil ich glaube, dass dies Dixie am Meisten bringt und ich so voll dahinter stehen kann, andererseits, weil es mir leichter fällt, solche Sachen "wenn schon denn schon" durchzuziehen.

    Nix Halbes und nix Ganzes wäre glaube ich gerade ganz Falsch für uns.

    Ja, es ist extrem viel. Es ist shice anstrengend und mühsam. Aber ich glaube, dass es das Richtige ist für uns.


    Gestern gab es schon das erste kleine Erfolgserlebnis.

    Ich habe Dixie in der Küche auf ihrer Decke platziert während des Kochens. Es hat nur ca. 6 Wiederholungen gebraucht, dann hat sie sich entspannt und an ihrem Knöchelchen genagt.

    Ich habe dann gedacht, jetzt wage ich es und gehe mal zur Toilette. (Habe dann etwas nervös festgestellt, dass ich wohl dafür etwas knapp Zeit eingerechnet habe, weil ich mir geschworen habe, erst auf Toilette zu gehen, wenn sie wirklich relativ entspannt auf der Decke bleibt. Das mit voller Blase zu üben könnte etwas anstrengend werden, wurde mir aber zu spät bewusst 😅)

    Bin dann aus der Küche zur Toilette, und sie bleibt liegen 😮 Komme zurück, sie liegt immer noch und kaut zufrieden am Knöchelchen 🥳


    Aber aktuell findet sie mich glaube ich voll doof 😅

    Sie muss nun immer Sitz machen vor den Türen und warten, bis ich mit einem Fuss draussen bin und sie raus bitte. (Sie schiesst sonst wie eine Furie raus und kläfft erst mal alles zusammen).

    Schon ein konsequentes Sitz zu verlangen, das erst durch mich aufgelöst wird, ist etwas ganz Neues für uns.

    Als ich sie das erste mal sanft mit dem Fuss zur Seite geschoben und ihr das Kommando gegeben habe, hat sie mich angesehen, als käme ich von einem anderen Planeten. Dann hat sie mir gepflegt die Mittelkralle gezeigt. Also das Spiel wiederholt, ruhig geblieben. Nach 60 Sekunden fing sie an rumzumotzen und mich anzukläffen. Hab sie dann ignoriert. Als sie still war, habe ich ihr nochmals das Kommando gegeben. Es wiederholte sich Punkt 2 und 3. Schlussendlich setzte sie sich trotzig auf ihren Plüschpopo, sah mich böööse an, aber blieb brav sitzen.

    Sie versteht die Welt gerade nicht mehr und motzt mich regelmässig an, was die Shice soll. Aber mein Geduldsfaden ist noch seeeehr lang.

    Und ich stelle jede Minute entsetzt fest, wie unglaublich ich sie bisher im Stich gelassen habe und welch stressigen Job sie bisher übernehmen musste. Mein Gott, der arme Hund.


    Mir haben sich noch ein paar Fragen aufgetan.


    Verhalten ums Haus

    Gehen wir nach draussen, verhält sich Dixie um den Block herum wie eine Furie.

    Sie wirft sich in die Leine, knurrt und kläfft alles an, was nicht bei 3 aufm Baum ist.

    Knurrend sucht sie sich dann eine Platz zum Pinkeln, pinkelt knurrend, um dann wieder kläffend in die Leine zu schiessen. Das ist 10 mal am Tag purer Stress für die arme Maus (und mich auch...)

    Ich will ihr zeigen, dass ich alles im Griff habe und sie uns nicht vor schrecklichen Männern und total gefährlichen Katzen beschützen muss.

    Habt ihr mir konkrete Tipps, wie ich das anstelle?


    Pipi

    Gehen wir nach draussen um Pipi zu machen, läuft es ab wie oben beschrieben.

    Ich habe mir gestern überlegt, wie lange ich das Verhalten laufen lassen soll, bis Mamsellchen sich entscheiden kann, doch noch ihre Blase zu leeren.

    Konkret: Ist es zu viel verlangt, dass sie draussen auf der Lösewiese vor dem Haus 60 Sekunden Zeit hat, sich zu lösen, und wenn sie diese Zeit mit knurren und kläffe verbringt, statt mit schnüffeln und pinkeln, wieder nach oben zu gehen und es 10 Minuten später nochmal zu versuchen? Würde ich da zu viel von ihr verlangen?


    Melden

    Dixie meldet jeden Nachbarn, der heim kommt oder geht. Grundsätzlich ok, ist ja ein Spitz. Allerdings kläfft sie sich manchmal völlig in Rage und beruhigt sich minutenlang nicht mehr. Alle Bemühungen, sie ruhig zu stellen, quittiert sie, indem sie mich ankläfft.

    Mein Ziel wäre es, dass sie melden darf, aber nach 3-4 Kläffern sich mir zuwendet und ein Alternativverhalten zeigt, das ich belohnen kann, ohne dass sich daraus eine Verhaltenskette bildet.

    Habt ihr da Vorschläge?


    Vielen Dank an alle, die uns helfen!! :smiling_face_with_hearts:

    Liebe Alle


    Ganz ganz herzlichen Dank für all eure Antworten und die Zeit, die ihr euch dafür genommen habt!

    Ihr helft mir alle sehr!

    Ich versuche mal auf alles zu antworten.


    straalster

    Mit dir fange ich gleich an, da mir dein Text irgendwie vollends die Augen geöffnet hat und mir plötzlich eine Klarheit brachte, die ich vorher nicht hatte. DANKE dafür!!!


    Ich habe nun endlich erkannt, wie wichtig klare Regeln für Dixie sind.

    Meine Überlegung war vorher immer, dass ich ja nicht künstlich Regeln einführen muss, hinter welchen ich nicht stehen kann, nur damit hier mehr Regeln gelten. Mein Beispiel war immer, ich mag doch dem Hund nicht verbieten, auf die Couch zu gehen, wenn ich es gerne mag, den Hund bei mir auf der Couch zu haben, und wir dort knuddeln. Hat für mich einfach keinen Sinn gemacht.

    Enge Führung und Abbruch hatten für mich immer was von Spassbremse und grosse Einschränkung für den Hund. Und ja, wie flying-paws das so schön beschrieb, was von laut werden, cholerisch sein etc.

    Und gestern hats glaube ich plötzlich Klick gemacht.


    Ich habe gestern den ganzen Tag über eure Worte nachgedacht und mich abends hingesetzt und mir ein Blatt gestaltet mit Regeln, die hier neu gelten, und wie ich diese "durchsetzen" werde.

    Ganz ruhig, ganz freundlich, ganz klar.

    Mit viel Liebe, im Sinne von Dixie.


    1. Kein Hinterherlaufen

    Es ist ab sofort verboten, mir ständig hinterherzudackeln.

    Hierfür arbeite ich hart am Deckentraining. Dixie darf sich ab sofort nur noch in der einen Ecke des Wohnzimmer aufhalten, wo ihr Wassernapf und ihr Bettchen stehen. In einem mit Klebeband abgetrennten Bereich (für mich als Hilfe) darf sie sich bewegen, von der Decke gehen, wenn es ihr zu warm wird, sich auf den Boden legen, trinken gehen.

    Der Wechsel von Bett zu Boden ist nur gestattet, wenn er "freiwillig" passiert, und nicht, wenn sie aufgesprungen ist, weil ich geatmet habe.

    Sie ist dann ca. 5 Meter von mir entfernt, wenn ich auf der Couch bin, und kann mich gut sehen.

    Zu meinen Füssen bei der Couch zu liegen ist nicht mehr erlaubt, da sie dort zu sehr im Kontrolletti Modus ist.

    Durchsetzung:

    Ich werde diese Regel durchsetzen, indem Dixie ab sofort zu Hause immer eine Hausleine trägt. Ich werde wie ruhig und freundlich "platzieren" und warten, bis sie sich dort entspannt. Dann werde ich mich an meinen Wunschort begeben. Steht sie auf, werde ich das Spiel wenn nötig eine Trillion mal wiederholen, bis sie checkt, dass ihre einzige Aufgabe aktuell ist, ruhig an Punkt x zu bleiben.

    Frage: Muss ich dafür die Kommandos Platz und Bleib erarbeiten und diesen einfordern, nachdem ich sie platziert habe und bevor ich weggehe?

    Oder soll sie einfach ruhig am Platz bleiben, egal in welcher Position, ohne mit Kommando "festgenagelt" zu werden?


    Ich stelle mir vor, sie dann ca. 3 Mal am Tag einzuladen, zu mir zu kommen um zu knuddeln, und sie dann wieder auf den Platz zu schicken. In der Ecke will ich sie nicht knuddeln, das ist ihr Ruhe- und Rückzugsort.


    2. Kein gemeinsames Kochen und Essen mehr

    Ich oute mich jetzt: Dixie und ich haben immer gemeinsam gekocht, wobei sie natürlich ständig was abbekommen hat und ich immer wieder mit ihr geredet und sie beachtet habe, und haben auch gemeinsam gegessen. Ich bin Single, ich wohne alleine, es hat keinen gestört und ich habe die Gesellschaft genossen.

    Grosses Problem: Dixie nicht, sie hat ständig auf mich aufgepasst und reagiert. Es ist aber nicht Dixies Aufgabe, mir Gesellschaft zu leisten und eine "emotionale Lücke" zu füllen, sondern die einzigen Aufgaben sind momentan, zur Ruhe zu kommen und Hund zu sein.

    Also sind gemeinsames Kochen und von Tisch bekommen ab sofort gestrichen.

    Durchsetzung: Siehe oben.

    Ich überlege mir, ob ich ihr Bettchen mit in die Küche nehme am Anfang, damit sie nicht alleine im Wohnzimmer ist. Ist das ok? Und wäre es ok, wenn sie sich plötzlich neben das Bettchen legt, wenn ihr zu warm wird, oder ist das bereits zu viel?

    Beim Essen ist sie an ihrem Platz, kriegt vielleicht zu Beginn ein kleines Kauteil und dann soll sie ruhen.


    Schlafen:

    Abends nehme ich sie mit ins Schlafzimmer. Sie wird einmal eingeladen, mit ins Bett zu kommen (Madame macht da gerne etwas ein Spiel daraus, ob sie jetzt aufs Bett will oder erst in 30 Sekunden, wenn sich Frauchen zugedeckt hat, (ich muss sie hochheben) und Frauchen springt brav, wenn sich Madame dann nach drölfzig mal doch umentscheidet.

    Eine Einladung, ansonsten wird sie auf ihre Decke geführt und ich stelle mich im Bett tot.

    Wegschicken müssen wir erst üben, deshalb ist das zu Beginn wohl gerade etwas viel verlangt.


    Nicht mehr vor mir durch die Türe drängen und laufen:

    Dixie drängelt sich gerne vor mir durch die Türe, kratzt sogar daran, wenn es nicht schnell genug geht.

    Damir ist Schluss. Ich zeige ihr, dass ich bereits alles abgecheckt und unter Kontrolle habe, bevor sie eine Pfote nach draussen oder drinnen setzen darf.

    Zudem hat sie die nervtötende Angewohnheit, aus der Türe zu gehen, sich nach 2 Metern in die Leine zu werfen und mal prophylaktisch zu knurren und kläffen, könnte ja ein männlicher Nachbar oder gar eine Katze vom Parkplatz her kommen. Ab sofort dauert der Weg von der Wohnungstüre bis zum Auto wenn nötig 20 Minuten, bis sie lernt, nicht mehr vor mir zu gehen, sondern neben/hinter mir. ICH kontrolliere, ob wer kommt, und ICH entscheide, wie wir damit umgehen.

    Sie darf entspannt hinter mir gehen, Frauchen hat die Sache im Griff, sie muss sich nicht mehr wie eine Furie in die Leine werfen.


    Ich habe mir leckeren Tee gekauft, wenns lang und anstrengend wird, und gute Musik gesucht, um zwischendurch zu meditieren.


    Ich hoffe, ich stecke ihr damit einen Rahmen, indem sie lernt: Mein Job ist hier liegen und chillen, die Alte passt endlich auf sich selbst auf. Egal was sie tut, sie nagelt mich hier sowieso wieder an, also kann ich auch gleich hier bleiben.

    Ich liebe Dixie nach wie vor heiss und innig, aber sie ist mein Hund, nicht mehr mein Baby.

    Vielen Dank für eure Antworten. Ich weiss das sehr zu schätzen!


    Und danke auch fürs glasklare vor den Latz knallen. Meine ich ehrlich so.



    Das Paradoxe ist ja, dass mir Kindererziehung überhaupt nicht schwer fällt. Da weiss ich, was ich tue, und fahre eine liebevolle, aber sehr klare und konsequente Linie. Ich habe keine Mühe damit, Regeln aufzustellen und diese durchzusetzen. Ich mag sogar disziplinarisch schwierige Klassen am Liebsten.

    Der Unterschied zum Hund ist, dass ich bei Kindern einerseits irgendwie eine natürliche Vorstellung davon habe, wie es "richtig geht" und ich klar hinter meinem Tun stehen kann. Kann gerade nicht besser beschreiben, Sorry.

    Zudem kann ich Kindern etwas erklären, warum ich was tue, was beim Hund nicht geht.

    Ausserdem habe ich beim Kind eine direkte Rückmeldung, ob mein Verhalten "ins Schwarze getroffen" hat oder nicht.

    Beim Hund habe ich das so nicht direkt. Mir fehlt es, dass Dixie mir direkte Rückmeldungen geben kann: War angebracht, hat mich jetzt überfordert, war zu streng, war zu lasch.


    Beispiel:

    Zu Beginn hat Dixie völlig hysterisch den Staubsauger verkläfft, wenn ich die Wohnung geputzt habe. So richtig schlimm. Mein Gedanke war: Der arme Hund, hat bestimmt Angst, da muss man lange trainieren, damit das weg geht, aber kriegen wir mit viel Zeit hin.

    Hat sie bei meiner Sitterin genau 1 Mal gemacht. Da hat sie nen Anschiss gekriegt, weil die Sitterin das nicht haben will, dann war das Thema durch, und seit dem bleibt Dixie entspannt auf ihrem Platz liegen, wenn der Staubsauger läuft.

    So eine Reaktion zu zeigen hätte ich mich nie getraut, da ich furchtbare Angst gehabt hätte, Dixie Unrecht zu tun, sie in ihrer "Angst" nicht ernst zu nehmen und das Problem zu verschlimmern. Dabei wars "so einfach".


    Ich bin eigentlich ein sehr ausgeglichener Mensch. Ich habe nie schlechte Laune, bin allgemein nie launisch. Es gelingt mir mittlerweile sehr gut, eine 5 gerade sein zu lassen.

    Ich habe nur ständig Angst, was falsch zu machen und dem Hund zu schaden und ihn zu verwirren.


    Um das klar zu stellen:

    Ich werde Dixie sicher nicht einfach "kampflos" weggeben.

    Und dann? Welche Rasse würde dann passen? Eine gute, klare, konsequente Erziehung braucht jeder Hund.

    Ich bin bereit, hart an mir zu arbeiten.

    Ich brauche nur konkrete Tipps und Vorschläge.


    Ich gehe absolut nicht davon aus, dass Dixie mich bewusst nach ihrer Pfeife tanzen lässt.

    straalster hat das schön zusammen gefasst: Von dem ganzen Stress aktuell hat Dixie nichts.

    Mir ist klar, dass Dixie Stress hat durch meine Unsicherheit und fehlende Leitplanken.

    Ich weiss aktuell nur noch nicht, wies richtig geht.


    flying-paws

    Genau, danke. Dixie kam mit 5 Monaten zu mir.

    Und die Pieselei ist abgeklärt worden. Keine Medizinische Ursache gefunden.