Ich vermenschliche meine Tiere auch, ohne schlechtes Gewissen. Der 40 Euro Adventskalender für den Hund, das Ausgehhalsband, meinen Mann damit veräppeln, dass er der Papa vom Pudel ist
Und das letzte ist wirklich als Spass zu sehen. Das ist für mich alles positives Vermenschlichen.
Solang es sich doch gut für alle Beteiligten anfühlt und der Hund alle Bedürfnisse erfüllt hat, warum nicht?
Das Fernsehen prägt Kinder doch schon, dass die Vermenschlichung von Tieren völlig ok ist. Ich bin mit Eltern groß geworden, die null Bezug zum Tier haben. Für die ist es eher Last als Glück. Und jedesmal wenn ich Drama hatte, hiess es immer nur: Das ist doch nur ein Pferd. Damals schlimm, heute verständlich.
Ich denke, ich kann meine Tiere ganz gut lesen und habe deshalb für uns die Balance gefunden zwischen Vermenschlichung und "Es ist ein Hund". Trotzdem hat der Pudel ein Kopfkissen, schläft meist im Bett, bekommt Gefühle und Gedanken angedichtet und wird schrecklich lieb gehabt. Wer hat noch nie über seinen Hunde gesagt: Wenn er sprechen könnte, würde er sagen...
Ich sehe Haare färben oder Glitzer umhängen oder wilde Frisuren oder jegliche Form der "Dekoration" nicht als negatives Vermenschlichen.
Schlimm Vermenschlicht wird, wenn bei Clueless die Mama vom Chi befreit wird, weil der 4jährige Brutus seine Mama vermisst. Oder wenn bei Beethoven die Mama von ihren Babys gerettet wird. Da sind die Schleifchen nicht das Problem. Außerdem finde ich jegliche Form der Unterstellung von Vorsätzen ungut Vermenschlicht: das hat er mit Absicht gemacht, er wollte seinem Frauchen ne Freude machen, er mag soundso nicht weil der immer rote Hosen anhat. Außerdem wird es schlimm, wenn der Hund eine Rolle im Leben seines Besitzers erfüllen muss, die er nicht erfüllen kann. Kinderersatz, Partnerersatz, Motivationscoach, Sofakumpel. Das kann kein Hund, wobei ich da auch glaubem, die meisten sehen diese Art der Vermenschlichung dann nicht.