Also vorab: Ich finde es nicht gut Welpen und Kitten Im Zoofachhandel zu verkaufen und würde dort auch niemals einen Hund/eine Katze kaufen oder jemand den Kauf dort empfehlen.
Zoo Zajac kenne ich nicht, aber ich habe eine Zeit lang in Österreich in einer kleinen Tierhandlungskette gearbeitet, die ebenfallsn, nebst diveresen anderen Tieren, Hunde und Katzen verkauft hat/verkauft.
"Unsere" Welpen kamen von einem "Züchter" aus einem osteuropäischen Land und waren auch klein bis mittelgroße "Rasse"hunde oder auch Mixe, bei den Katzen die üblichen Moderassen.
Die Welpen wurden uns immer vom "Züchter" gebracht und ja, da er diverse Rassen und Mischungen an uns verkauft hat, wird er wohl eine klassische Puppy Mill unterhalten haben. Die Welpen sind immer absolut legal mit 8 Wochen oder älter eingereist, hatten einen EU-Pass und die nötigen Papiere, im EU-Pass fand sich auch Name und Anschrift des Züchters.
Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich den "Züchter" durchaus als nicht als sadistischen Tierquäler erlebt habe, seine Tiere waren immer sauber, haben nicht gestunken und hat uns immer Auskunft gegeben, was sie gerne fressen, ob man schauen muss, dass sie genug fressen und das hat auch immer soweit gestimmt. Vor der Übergabe an die Filialen wurden die Welpen von unserer Vertragstierärztin untersucht und nochmals entwurmt. War da etwas nicht in Ordnung (einmal war ein falscher Chip im Pass eingetragen), hat der "Züchter" die Tiere wieder mitgenommen.
Die Hundewelpen (es waren vorallem Chi-Mixe, French Bullys, Spitz, Shih Tzu und Malteser) haben eigentlich immer einen recht aufgeweckten Eindruck gemacht, richtig ängstlich oder verschreckt war nie einer. Bei den Katzen war das anders, da hatten wir durchaus richtige Fauchi-Spuckis dabei, die die ersten Tage im Katzenklo gelebt haben.
War wohl ein "besserer" Vermehrer
Achja, wurde ein Tier nicht nach einer gewissen Zeit verkauft, kam es in eine andere Filiale. Solange ich dort gearbeitet habe, hat aber tatsächlich jedes Tier mit längstens 6 Monaten einen Käufer gefunden.
Zur Haltung/Sozialisation:
Unsere Welpen haben in einem Innenzwinger in den Geschätssräumen gelebt - Das ist hier in Österreich so Vorschrift. Der Zwinger hatte undurchsichtige Wände, nur die Tür war oben halb verglast. im Zwinger selber hat man den Geschäftslärm zwar gehört, aber deutlich leiser. Der zwinger ist mit einer Tageslichtlampe beleuchtet worden (Vorschrift) und die Welpen hatten Hundehütte, Körbchen, erhöhtes Körbchen, Spielzeug, Wasser/Futter und Kauspielzeug zur Verfügung. Der Boden war mit Spänen eingestreut. Die Katzen hatten statt der Hundehütte einen Kratzbaum und ein Katzenklo.
Wir hatten nie mehr als vier Welpen auf einmal, war der Wurf größer, wurde er aufgeteilt auf mehrere Filialen.
Unser Tagesablauf war wie folgend: Eine halbe Stunde vor Geschätsöffnung waren wir da und haben die Welpen durchs Geschäft flitzen lassen. Nebenbei haben wir versucht zu putzen und die Welpen vor sich selbst bewahrt
. Meine Hunde waren damals auch mit in der Arbeit und haben dann auch meist ein bissal Welpen bespaßt (Nextic) und Kindergartentante (Serij) gespielt. Kurz vorm Aufsperren kamen die Welpen wieder in den Zwinger, meine Hunde nach hinten und wir haben wirklich angefangen, alle Tiergehege zu reinigen.
Am Vormittag, wenns grad ruhig war, war dann immer noch Bürsten und Kuscheln angesagt, und so Sachen wie Zähne/Augen/Ohren/Pfoten anschauen. Zu Mittag hab ich mir meine Hunde und die Welpen geschnappt und wir sind dann in meiner Mittagspause durch den Wald gegangen, angepasst natürlich an Alter und Wetter.
Spaziergänge sind übrigens hier in Österreich auch Vorschrift, wie oft und wie lange hängt vom Alter des Welpens ab.
Generell haben wir uns immer zu den Katzen und Hunden reingesetzt, wenn grad nix zu tun war.
War nur mehr ein Welpe da, haben wir ihn natürlich abwechselnd mit nach Hause genommen (das wurde uns nicht bezahlt und in anderen Filialen ist der Welpe dann alleine geblieben), auch wenn die Welpen kränklich waren oder übers lange Wochenende. Das war auch ein Grund, warum ich den Job nicht mehr mache, ich hatte eh schon kaum Freizeit und dann immer kleine Welpen daheim, das ist auf Dauer echt mühsam.
Unsere Welpen haben somit schon einiges mitbekommen, sie kannten andere Hunde, den Wald, Alltagsgeräusche, Körperpflege und Kommen auf Zuruf. ABER wir waren da eine große Ausnahme, die meisten anderen Filialen hat das nicht interessiert, verständlich bei Arbeitsbedinungen und Gehalt 
Die Käufer:
Ich habe mir ja auch die klassischen Spontankäufer vorgestellt, die keine Ahnung von Hunden haben und dem "Oh Gott! Wie süß!" erliegen - Die gab es auch, aber denen waren die Hunde meist schlicht zu teuer.
Die Familien: Sehr viele Käufer waren Familien mit Kindern, die einen unkomplizierten, kleinen Begleithund wollten und keine Zeit/Lust hatten, ewig auf Züchtersuche zu gehen (Rasse war ihnen meist auch nebensächlich) oder in zehn Tierheime zu fahren, bis der richtige Hund dabei ist.
Die Familien waren meist auch hundeunerfahren und wirklich dankbar über Beratung - Das waren meist die längeren Beratugnsgespräche, die sich gern mal von Samstag 10 Uhr bis Samstag 16 Uhr gezogen haben. Montag wurde dann meist angerufen, ob der kleine XY noch da wäre, man würde ihn heute reservieren kommen.
Viele Familien habe ich aber auch ins Tierheim, zum ÖKV-Züchter geschickt oder ihnen abgeraten, einen Hund anzuschaffen - Auch hier war die Dankbarkeit über die Beratung meist sehr groß und ich habe nicht selten ein kleines Geschenk bekommen, obwohl die Familie sich sicher keinen Hund anschaffen wird.
Die Jungen: Meist Studenten oder Berufseinsteiger, die im Tierschutz abgewiesen wurden. Meist sehr informiert und der Hund wurde normalerweise erst nach dem 5. oder 6. Besuch im Geschäft tatsächlich erworben. Meist mit Empfehlungen für gute Welpengruppen, einem Clicker-Set und einer Schleppleine.
DIe Pensionisten: Hatten immer schon einen Hund udn wollten eh schon lange wieder einen und haben sich in einen von unseren verguckt.
(Gab natürlich auch andere. Ich war übrigens sehr schlecht darin, Hunde und Katzen zu verkaufen, weil ich es nie ernsthaft rüber bringen konnte, dass man einen Hund guten Gewissens im Zoofachhandel kaufen kann
)
Mit vielen unserer Käufer habe ich bis heute Kontakt und bekomme immer wieder Fotos und bin (trotdzem ich schon fast ein Jahr nicht mehr dort arbeite) noch immer Ansprechperson für diverse "Bello besteigt alle Hündinnen, sollen wir ihn kastrieren lassen?"
Generell ist mir das auch als Hauptproblem aufgefallen - Es gibt irgendwie keine Stelle, an der man sich so richtig unerbindlich über Hunde/Katzenhaltung informieren kann. Wo man auch so blöde Fragen stellen kann wie: "Kann ein Hund vier Stunden alleine bleiben oder muss er da dann auch aufs Klo". Züchter haben hier noch immer den Anstrich des elitären, die belästigt man nicht mit solchen Fragen. Und im Tierschutz hat das Personal (verständlicherweise) oft keine Zeit für sowas oder schlicht auch einfach nicht die Nerven oder werden nicht als Fachpersonal wahrgenommen.
Ich denke, das ist der Hauptgrund, warum solche Geschäfte sehr gut laufen und sich auch nicht von allein aufhören werden.
So, das ist jetzt sehr lang geworden, aber ich dachte, vielleicht ist für den einen oder anderen auch mal die "andere Seite" interessant - Um es nochmal zu verdeutlichen: Ich finde es nicht gut, dass der Hundehandel erlaubt ist und ich habe meinen Job nicht gerne gemacht, aber ich habe mich immer bemüht, dass es allen Tieren in meiner Filiale so gut wie möglich geht. Unterstützen würde ich sowas niemals und ich hoffe, dass ich nie mehr in eine Situation gerate, wo ich gezwungen bin, so einen Job anzunehmen - Ich hab die Tiere gedanklich immer mit nach Hause genommen.
P.S.: Das allerschlimmste waren für mich aber die Tierschützer, die uns beschimpft haben, uns gewünscht haben, dass wir elendig verrecken udn vergewaltigt werden sollen, weil wir in diesem Geschäft arbeiten. Mit denen man nicht reden kpnnte, weil sie gar nicht zuhören wollten.