Als unsere 1te Hündin von uns gegangen ist, kam mein Schwiegervater mit einem neuen Hund nach hause.
Ich habe mich da noch nicht wirklich bereit für einen neuen Hund gefühlt und mein Freund auch nicht.
Den Hund, den mein Schwiegervater mitgebracht hatte, (Labbi Mix, Rüde, 2 Jahre, unkastriert) kam aus einer Tierpension, von wo er nicht mehr abgeholt wurde.
Vorgeschichte: Als Welpe zu Menschen mit einem behinderten Kind gekommen, kein Kontakt zu anderen Hunden und mit schlägen bestraft.
Dann kam er in eine Tierpension. Die Frau kam mit ihm überhaupt nicht zurecht. Zu unerzogen, zu ungestüm = Problemfall.
Auch sie hat sich nicht um den Hund gekümmert. Der arme hat sie nur gesehen, wenn es Futter gab. Sonst den ganzen Tag im dunklem (!) Zwinger gesessen (ehemaliger Schweinestall), mit einem winzigen Auslauf nach draußen hin der voll mit Kot war. Wenn er dann mal raus zum spielen durfte = wild, ungestüm, nicht zu bändigen = den Hund schlagen und treten damit er zur ruhe kommt... kein Kontakt zu anderen Hunden, außer einer Hundedame, die auch im Zwinger saß.
Unser Filou war total abgemagert und seeeehr ängstlich. Er war zwar auf eine Art anhänglich (ist also überall mit hinterher gelaufen) aber zu nahe kommen durfte man nicht.
Wollte man ihn streicheln = hat er reiß aus genommen und sich versteckt. Hat man eine ruckartige Bewegung gemacht = Hund nimmt reiß aus, schreit und versteckt sich.
Gassigehen = Angst vor Leinen jeder Art (angebellt, Zähne gefletscht) ein Geschirr konnte man ihm nicht anlegen, weil man ihn nicht anfassen konnte.
Extremer Futterneid, alles gefressen was er bekommen konnte, sehr ängstlich allem gegenüber.
Fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend, gerade bei Frauen.
Nach ein paar Wochen war er schon zutraulicher, ließ sich auch anfassen und streicheln. Aber ein Geschirr konnte man ihm immer noch nicht umlegen.
Dann fing er an alles kaputt zu machen, wovor er Angst hatte. Das ging von Blumen über GassiLeinen bis zu unseren Solarlampen im Garten.
Mein Schwiegervater hatte gleich eine enge Bindung zu unserem süßen (wahrscheinlich, weil er der Retter in der Not war), ich habe teilweise heute noch Probleme (haben ihn jetzt 1 Jahr), weil er mir gegenüber noch sehr vorsichtig ist.
er ist zwar immernoch ein Angsthase, aber im weiten nicht mehr so schlimm wie früher. Er kuschelt gerne, schläft auf meinen Füßen und ruckartige Bewegungen lassen ihn kalt
Er liebt Autofahren (könnte er den ganzen Tag machen, neben spielen natürlich) Futterneid ? Denkste ... ist ein riesen Schleckermäulchen geworden. Seine Leine libt er und meine Blumen dürfen sich auch wieder entfalten.
Nur Probleme mit anderen Hunden hat er noch. Besonders mit Rüden. Es gibt bei uns nur einen Rüden, mit dem er sich versteht.
Am Anfang habe ich wirkliche Bedenken gehabt, ob wir es schaffen werden und ehrlich gesagt, hatte ich Angst, wie er auf Kinder reagiert, da er keine guten Erfahrungen mit Kindern gemacht hat.
Aber ich liebe meine schwarze Ratte heiß und innig !!!!