Beiträge von Enterprise

    Ich sage nicht, dass es jeder macht.
    Aber zu unterscheiden, wer sich - gerade online - ehrlich empört und wer einfach nur Krawalltourist ist, ist einfach unmöglich.
    Und deshalb finde ich es unsinnig aus einem online "Shitstorm" ablesen zu wollen, wievielen Menschen eine Sache wirklich wichtig ist.

    Aber darum geht es doch auch gar nicht. Es geht nicht darum - mir zumindest nicht - zu beurteilen, ob die über 1.000 Leute, die das bei FB kommentieren, sich in anderen Punkten PC verhalten. Ist mir auch offen gestanden völlig schnuppe.

    Mir geht es a) um die Tatsache als solche - also dass Nestle jetzt auf TC die Hand drauf hat (und das ist bei einer Mehrheitsbeteiligung nun mal der Fall, egal, was TC da jetzt anführt an "alles bleibt wie es ist") und

    b) darum, dass TC sich meiner Meinung nach PR-mäßig ganz anders hätte aufstellen müssen in einer solchen Situation. Ob das inhaltlich etwas geändert hätte, weiß ich nicht. Aber es wäre zumindest sehr viel professioneller gewesen.

    Bigotterie ist natürlich immer schlecht. Aber den Subtext, den ich jetzt so wahrnehme (vielleicht auch von den Betreffenden gar nicht intendiert, dann möge man mir das nachsehen), so nach dem Motto "die die am lautesten schreien, halten ihren Boykott eh nicht durch" finde ich genauso blöd.

    Es ist meiner Meinung nach ein Unterschied, ob man sich redlich müht, bestimmte Unternehmen oder Produkte zu boykottieren (oder Länder) und dabei hin und wieder was übersieht oder ob man nach außen hin anders redet als man innen tut.

    Um ein anderes Beispiel zu nehmen: Ich persönlich versuche sogar beim Einkauf immer darauf zu achten, den umweltpolitisch richtigen Fisch zu kaufen und habe dafür den Fischratgeber von Greenpeace als App. So kann ich in der Regel ganz gut feststellen, ob ich mit meinem Fischkauf das - einigermaßen - richtige tue.

    Deswegen bin ich dankbar für die Infos, die ich aus diesem Thread ziehen konnte - zum Beispiel für die umfangreiche Liste von Nestle-Produkten. Wer nicht boykottieren mag, aus welchen Gründen auch immer, kann das ja gern so halten. Aber lasst doch bitte die leben, die das ihre dazu beitragen möchten, dass solche Konzerne nicht noch mächtiger werden.

    Ich glaube, es hat eher was mit den Marktanteilen zu tun. Kleinere Firmen haben es schwer sich auf diesem explosiven Futtermarkt dauerhaft zu behaupten, weil die Großfirmen viele Teile davon abfangen und die "Kleinen" schlucken, damit deren Marktanteil insgesamt nicht verloren geht.

    Wahrscheinlich ziemlich OT: Ich finde, das ist ein perfekter Krimistoff. Muss ich am Wochenende direkt mal in den Krimi-Workshop einfließen lassen, den ich mir gönne :gut:

    Ich finde es schwer zu sagen, man kauft keine Nestle Produkte mehr.
    Wer weiß denn wirklich, wo Nestle nicht noch überall ihre Anteile hat?
    Purina Beneful,.. das sind u.a. Futtermarken, die genauso zu Nestle gehören. Genauso wie Nespresso, in vielen Firmen die ich kenne, wird automatisch Nespresso ausgeschenkt. Sich also komplett zu 100% daran zu halten, finde ich schwer.

    Es geht doch auch gar nicht darum, dass du jetzt verpflichtet wärst, diese Produkte komplett zu boykottieren. Aber der Versuch tut doch schon eine ganze Menge. Jedes Produkt, das du nicht kaufst, jede Information, die du über diesen Konzern mit jemand anderen teilst, hilft die Gewinnmarge ein ganz kleines bisschen kleiner ausfallen zu lassen. Natürlich kann man sagen "hilft doch alles nix" oder "was können wir denn schon ausrichten". Wenn das jeder sagt, passiert in der Tat nix.

    Aber das versuche ich auch meiner Tochter beizubringen: Jede Sache, für die man sich selbst - und sei es nur ein wenig - engagiert, wird dadurch ein wenig besser. Das ist zummindest meine Einschätzung.

    Also, entschuldigung, ich finde schon, wenn man so offensiv in zahlreichen Unternehmensporträts (Handelsblatt, Süddeutsche etc.) und anderen Berichten sich so darstellt, als wäre man der Heiland der Tierfutterbranche - ich formuliere das jetzt ganz bewusst überzogen -, muss man sich die Frage gefallen lassen, warum dann in einer zumindest nach außen hin gesund wirkenden Wirtschaftssituation das Unternehmen an einen Giganten wie Nestle verkauft wird.

    Terra Canis hat bislang sehr gut von seinem Image gelebt und da wäre es sehr gescheit gewesen, die Fragen der Verbraucher zu antizipieren. Selbstverständlich geht das den Futterkäufer etwas an, er bezahlt ja nicht gerade wenig für die spezielle Nahrung für seinen Hund.

    Und ganz offen gesagt: Wer jetzt sagt, mir gefällt diese Unternehmenspolitik nicht, muss konsequenterweise ab sofort TC boykottieren. Wenn ich jetzt Dosen horte, unterstütze ich doch nur die Unternehmenspolitik, die ich kritisiere. Aus diesem Grund werde ich persönlich diese Produkte nicht mehr kaufen - und auch all die, von denen ich bislang noch nicht wusste, dass sie zu Nestle gehören.

    Gute Krisenkommunikation ist halt nicht jedermanns Sache. Das ist sehr schade, aber dafür gibt es leider sehr viele (Negativ-)Beispiele. Ich könnte mir auch vorstellen, dass so ein mittelständisches Unternehmen wie Terra Canis mit der professionellen Behandlung von Shitstorms überfordert sein könnte.

    Warum das Unternehmen sich in die Hände von Nestle begibt, kann man ohne weitere Innensicht wohl kaum beurteilen. Ich persönlich finde es aber höchst kurzsichtig, dass die Gründerin sich nicht der Presse stellt, sondern lediglich auf FB eine Reaktion abgibt. Gerade wenn das Unternehmen "eigenständig" bleiben soll (bei einer Mehrheitsbeteiligung von Nestle höchst fragwürdig), wäre es klug gewesen, den Anteilseigner-Wechsel frühzeitig professionell in der Außenwirkung zu begleiten. Allein das lässt bei mir schon ein übles Geschmäckle zurück - und viele Fragen offen.

    Willst du diese Erwartungshaltung aber nicht aufbauen (Fußballplatz, viele Menschen, streicheln, ich robb mich zu Leuten hin), würde ich jetzt gerade am Anfang, wie gesagt, eher ruhige Ecken aufsuchen.

    Genau das hatte ich ja getan und mich weit abseits von den anderen Eltern gestellt. Deswegen hat es mich ja so geärgert. Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, wenn die Kinder in der Trinkpause ankommen oder wenn das ein oder andere Elternteil sich zu mir gesellt und mal den Hund krault. Aber das war eine mir völlig fremde Person und ich fand es schlicht übergriffig. Aber du hast recht, ich sollte dann - entgegen der von mir erst einmal angestrengten Höflichkeit - dann sofort etwas sagen.

    Nestle lässt sich relativ gut meiden und ist auch einer der wenigen Konzerne, bei denen ich das bewusst tue, denn während die meisten anderen Konzerne zwar profitgeil sein, ist Nestle quasi nur eine Vulkanbasis davon entfernt ein Bondbösewicht zu sein (wenn Ihr mal was wirklich menschenverachtendes lesen wollt, einfach mal nach "nestle wasser afrika" googlen).Liste der Nestle Produkte findet Ihr hier:
    Liste von Nestlé-Marken – Wikipedia

    Danke für den Link, das hilft. Aber After Eight und Nuts? Puh, das wird für mich aber echt schwierig... Ich werd mir die Liste trotzdem mal ausdrucken. Bei Terra Canis find ich es wirklich schade, weil es meiner Meinung nach eine super Alternative ist, wenn man mal gerade nicht barfen kann.

    @Enterprise die meisten Welpen und jungen Junghunde finden ja erst mal alle Hunde toll. War bei Balou nicht anders.

    Und anscheinend auch alle Menschen. Gestern habe ich mich tierisch geärgert: Ich steh am Fußballplatz beim Training von Tochterherz und bin froh, dass Hundekind nach Genuss eines Rinderohrs ruhig im Sitz bleibt. Da kommt ein anderer, mir völlig unbekannter Vater vorbei und fängt an, den Hund zu kraulen und zu tätscheln. Der findet das leider ziemlich klasse, mit der Ruhe war es dann vorbei :/ Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ich will auch nicht immer motzig sein zu solchen Leuten, aber mich hat das schon genervt, als Nemo noch kleiner war, dass alle ihn ungefragt kuscheln wollten (zum Beispiel mitten in der Fußgängerzone oder auf dem Hauptmarkt) :stock1: