Ich werde gefragt, ob unsere Lilli ein Border Collie ist - nein, sie ist ein Australian Shepherd. Ein was? Australian Shepherd. Aha. Mischling? Was ist da noch drin? Nix, Australian Shepherd. Echt? Reinrassig? OMG!
Was wird das mal, wenn es groß ist?
Das wird nicht, das ist schon!
Wird der mal groß?
Ja, sie wird mittelgroß.
Wie groß ist mittelgroß.
Für mich ist mittelgroß groß, ich bin nämlich klein, also ist die Relation schon eine andere...
Ist die süß - ja, noch.
Was ich aber toll finde, sind die Personen, die mich anlächeln und dann auf den Hund schauen. Dann wieder auf mich und fragen: Der ist so süß, darf ich den mal streicheln.
Das finde ich sehr respektvoll und angenehm.
Letzte Woche bin ich an einem Vater mit seinem kleinen Sohn vorbei gelaufen. Der kleine war schätzungsweise 2-3 Jahre alt. Er sieht Lilli und war so fixiert, ich habe das zunächst gar nicht registriert. Habe nur hinter mir ein Kind brabbeln gehört. Der Vater rief mir hinterher: "Entschuldigen sie bitte, darf mein Sohn ihren Hund streicheln?" Na klar darf er. Lilli liebt Kinder. Und in wenigen Sekunden war der kleine Bub selig und der Vater konnte in Ruhe weiter laufen. Das sind für mich schöne Erlebnisse.
Ich war früher genauso. Wenn ich einen Hund gesehen habe, konnte ich mich zurück halten und musste zu dem Hund. Anfassen, fragen, freuen. Dass das für den Halter aber auf Dauer nervig sein kann, war mir mit keinem noch so kleinen Gedanken bewusst. Denn ich habe ja nur gefragt. Dass aber 1.000.000.000.000.00 vor mir ebenfalls schon fragten - wer denkt denn da dran?
Heute kann ich mitempfinden. Nicht wegen Lilli komme ich nicht von meiner Arbeitsplatz zu meinem Auto (ca. 2 Min. zu Fuß), sondern wegen den Leuten, die uns auf dem Weg dorthin ansprechen, streicheln wollen, Gespräche führen wollen und alles besser wissen wollen. Allerdings habe ich so auch schon ganz nette Gespräche geführt und auch eine Dame kennengelernt, die einen Rüden hat, der ebenfalls von unserer Züchterin stammt. Die Welt ist klein.