Beiträge von Iluri

    Wirklich gesunde (also noch keine vorfälle und erkrankungen) dackel sehe ich bei uns wirklich nur die, die auch gearbeitet werden, da hier die Förster und Jäger auf ihr gutes "arbeitsmittel" wirklich wert legen.

    Als ich Kind war wohnten wir in einem Haus zusammen mit einem Dackelzüchter der seine Hunde auch jagdlich führte.

    Seine Hunde mussten mehrmals täglich durchs Treppenhaus in die erste Etage. Die damaligen Treppenstufen waren sehr hoch.

    30 Jahre konnte ich seine Zucht verfolgen. Nicht ein Hund bekam Dackellähme oder einen Bandscheibenvorfall.

    Woher kommt das heutige Problem?

    Vielleicht einfach Glück, plus gute Haltung. Das Problem ist definitiv nicht neu. Ich glaube der Name "Dackellähme" kam in den siebzigern auf.

    Ich finde es irgendwie befremdlich, dass bei Arbeitshunden, die kritische Merkmale aufweisen, argumentiert wird: "Braucht's für die Arbeit, anders wär's dem Zweck nicht dienlich". Bei Begleithunden, deren Zweck es ist, zu gefallen, ist das viiiel böser. Ich kann verstehen, dass es da evtl. eine Abstufung gibt (Arbeitszweck vs. gefallen), aber als Argument würde ich den Arbeitszweck trotzdem für mich nicht durchgehen lassen. Für mein Empfinden ist es ganz schön unschön, ein fühlendes Lebewesen behindert zu züchten, weil Mensch es für irgendwelche Zwecke grad so braucht. Hm.

    Danke.

    Ein schlechtes Lebensumfeld ist für alle Hunde blöd. Bei Dackeln sieht man halt die Schwachstellen noch besser als sonst wenn sie schlecht "gepflegt" werden. Das ändert aber am Grundproblem nichts. Auch beim Mops zB werden schon vorhandene Probleme immer gravierender je schlechter die Gesamtkonstitution des Hundes ist.

    Und zum ursprünglichen Zweck: der ist der Showzucht wirklich sowas von egal, und da kommen die krassesten Gehwarzen halt her. Dass bei den Nutzhunden die etwas moderateren Typen überwiegen ist so, und trotzdem haben die Hunde im Vergleich zu Hunden mit normal langen Beinen große Nachteile. Abgesehen davon ist es für mich auch nicht vertretbar Hunde für einen bestimmten Zweck (außer Aussehen, das ja eh) so zu züchten dass sie einen Schaden davon haben.

    Zum oberen Teil: die beste Risikominimierung wäre sehr einfach: man züchtet diese Hunde nicht. Das möchten aber Liebhaber der Rasse aus egoistischen Gründen nicht, weil sie sich weiter mit ihrer Lieblingsrasse in der Form in der sie jetzt ist umgeben möchten. Das muss man einfach so sehen wie es ist.

    Doofe Frage von meiner Seite: Könnte man den Gendefekt eigentlich beim Dackel rauszüchten? Fallen manchmal Dackel mit "normal langen" Beinen? Nehme ich lauter Dackel mit langen Beinen und verpaare die, bleibt der Gendeffekt aber ja trotzdem erhalten, oder?

    Ich hab irgendwie im Hinterkopf, dass das dominant vererbt wird, aber leider bin ich da nicht sonderlich "drin" in der Thematik.

    Ich bitte um Aufklärung, falls jemand Muße hat. :ops:

    Nein, könnte man nicht ohne Fremdeinkreuzung.

    Es fallen auch keine "richtig" langbeinigen Dackel.

    Ich bin wirklich gar nicht drauf aus festzustellen was "am schlimmsten" ist. Ich finde diverse Sachen schlimm. Unter anderem die absichtliche Zucht von Hunden mit stark verkürzten Gliedmaßen die dem Hund nachweislich schadet. Ob das jetzt schlimmer oder weniger schlimm ist als eine andere Problematik ist mir egal. Es ist schlimm, und ich finde es wichtig darüber zu sprechen.

    Auch über exzessive Haut, behinderndes Fell, zu lange Ohren und tausende andere Probleme.

    Das man jemanden aufgrund seiner Rasse den Mund verbietet finde ich auch völlig schwachsinnig. Das man ihn auf eine kognitive Dissonanz hinweist aber nicht.

    Zum oberen Teil: die beste Risikominimierung wäre sehr einfach: man züchtet diese Hunde nicht. Das möchten aber Liebhaber der Rasse aus egoistischen Gründen nicht, weil sie sich weiter mit ihrer Lieblingsrasse in der Form in der sie jetzt ist umgeben möchten. Das muss man einfach so sehen wie es ist.

    Das kann gut sein dass dein Dackel (und viele andere) keine zusätzlichen Begleiterkrankungen durch den Gendefekt haben. Das freut mich auch, wirklich!

    Aber die nicht mal halb so langen Beine wie normal sind trotzdem da, und schränken den Hund in einem gesunden Bewegungsablauf ein.

    Die hohe Inzidenz an BSVs ist übrigens genetisch bedingt durch die gleiche Mutation die auch die verkürzten Gliedmaßen verursacht. Das heißt du kannst als Halter durch Training und gutes Gewichtsmanagement das Risiko für deinen Hund etwas senken, es ist aber auch bei einem ideal gehaltenen Hund um ein vielfaches höher als bei einem einer nicht von Chondrodysplasie betroffenen Rasse.

    Ohne dich persönlich angreifen zu wollen: Den ganzen Beitrag hätte so eins zu eins jemand schreiben können der sich den dritten Mops gekauft hat.

    Ja, natürlich, da hast du schon rect

    Ich wollte damit nicht sagen dass ich es gut finde dass sich so auf ein paar Rassen fokussiert wird, einfach nur erklären warum dass mMn so ist :)

    Es ist einfach einfach, und eben die Spitze des Eisbergs.

    Für mich gehören sehr viel mehr Rassen auf die "Zucht gehört verboten" Liste, ich fasse da aber meine Kriterien auch ziemlich weit.

    Das fände ich auch mal spannend, jeder veröffentlicht eine "Liste" von Rassen oder Rassetypen die er aus bedenken fürs Hundewohl aussterben lassen würde, oder nur mit massiver Zuchtzieländerung weiterbestehen lassen würde. Jeweils mit Begründung natürlich.

    Mit deinem Edit gehe ich voll konform :)