Beiträge von Elin.

    @Helfstyna
    Danke für die Erklärung bzgl. RSV.
    Wenn ich also nach LZ schauen würde, könnte ich da genauso gut einen LZ Hund finden oder eben auch nicht.

    Okay, ich sehe ein, dass Leistungsnachweise Sinn machen. Hab ich früher zu meiner "Pferdezeit" da auch immer so gesehen, da ist sicher Einiges dran.

    Mit "normal" meine ich nur, dass ich keinen komplett durch die Decke gehenden Hund will, wie es ja auch Malis irgendwie nachgesagt wird, sondern einen Hund, der klar im Kopf ist und für einen Normalsterblichen noch zu halten ist.
    Ich kenne zu wenige LZ DSH, um das beurteilen zu können und will mir das auch nicht anmaßen. Rein optisch und vom ersten Eindruck her, wenn ich welche sehe, gefallen sie mir tausendmal besser in ihrer Art als die HZ-Hunde, aber gerade hier im Forum lese ich fast immer, dass den Leuten strikt davon abgeraten wird, als Nicht-Hundesportverrückter einen Hund aus LZ zu nehmen.
    Ich weiß leider nicht mit Sicherheit aus eigener Erfahrung, wie der "herkömmliche LZ DSH" ist, über ausführliche Beschreibungen wäre ich sehr froh. ;) Hier laufen zwar ein paar Exemplare rum, die sieht man aber tendenziell nur von Weitem oder schnell am Fahrrad vorbeidüsen, ich hab noch nie mit den Haltern sprechen können. Allgemein les ich immer nur, wie anspruchsvoll die sind.
    Was denkst du denn, ist sozusagen das Minimum an Auslastung für einen - ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll - LZ Hund am "unteren Ende" des LZ-Spektrums? Also wenn ich in der LZ gezielt nach einem etwas ruhigeren Hund suchen würde?
    Ich will mir da nichts ins Haus holen, womit ich nicht umgehen kann, aber gleichzeitig schüttelt es mich bei den HZ-Hunden. :rollsmile:

    Ich persönlich habe mich gegen einen weiteren DSH entschieden, auch wenn er immer mein Traumhund bleiben wird.
    Vllt. lag es daran dass wir immer nur HZ-DSH hatten, vllt. haben wir die falschen Züchter ausgewählt, vllt., vllt., vllt., ich weiß es nicht.
    Hier wurde leider nur 1 DSH gesund alt und 2 DSH hatten "rassetypische" Krankheiten wie HD, ED, CECS obwohl die Hunde rote SV-Papiere hatten und sie nicht aus einer dubiosen Hinterhofzucht stammten.

    Das höre ich einfach andauernd, deswegen bin ich so skeptisch, obwohl der DSH einfach mein absoluter Wunschhund ist.
    Magst du mir vielleicht (per PN?) näher beschreiben, was mit euren Hunden genau war und woher ihr sie hattet? Dann hab ich vielleicht wieder einen Anknüpfungspunkt mehr. Ihr seid ja auch hier in Süddeutschland angesiedelt, oder? Zumindest hab ich aus Sinas Fotothread irgendwas mit Bayern im Kopf. :)

    @Helfstyna
    Danke für die ausführliche Antwort.
    Ich hab mal nach Videos (Schutzdienst halt) von Endy von Karthago und Sid vom Haus Pixner geschaut und sehe da als IPO-Laie zwei Hunde, die mehr als genug Vorwärtsgang haben, aber allein durch diesen Eindruck ohne nennenswerte Kenntnisse könnte ich die Hunde trotzdem nur schwer einschätzen, bzw. überhaupt nicht einschätzen, was die Alltagstauglichkeit angeht.
    Aber ist mal notiert unter "Besser die Finger davon lassen". :lol:

    Kannst du mir in drei Sätzen schildern, was es mit dem RSV auf sich hat?
    Hab grad auf die Seite von denen geguckt, aber auch hier seh ich als Laie erstmal nicht, wer da mit welcher Intention dahintersteckt und was für Hunde dabei rauskommen.

    Dissidenzzuchten:
    Selbst wenn es so ist, dass weniger Wert auf Gebrauchseigenschaften gelegt wird - hab ich da als Nicht-IPO-Freak dann nicht u.U. genau den Hund, den ich suche? Komplett normaler Hund, gesund (ja, gibt solche und solche, aber sicher ja auch welche, die sehr darauf achten), mittleres Temperament, für Breitensport gut zu haben, und trotzdem Schäferhund?
    Ich sehe bei vielen HZ-Schäferhunden nicht mehr viel von den Gebrauchshundeigenschaften, einige sind ausgesprochene Schlaftabletten und haben außer riesigen Kragen und Porscheheck keine nennenswerten Merkmale, die ich jetzt mit DSH verbinden würde.
    Sind dann die "Dissidenz-Familienhunde" nicht charakterlich genauso gut oder schlecht wie solche aus VDH HZ, nur dass sie dabei nicht so beschädigt aussehen?
    Ich denke halt, dass Züchter, die sich von der Hochzucht abwenden, deswegen nicht unbedingt Sportkracher züchten wollen, sollen normale, gut händelbare Schäferhunde, und dann eben deswegen nicht auf LZ ausweichen wollen?

    Mit händelbar meine ich nicht, dass man Malteser in Schäferoptik anstrebt. Ich spreche von Hunden, die von einem engagierten Hundehalter, der konsequent erzieht und sich mit der Rasse auseinandersetzt, gut zu führen sind, und zwar ohne drölfzig Trainerbesuche.
    Hunde, die nicht 3x in der Woche auf hohem Niveau auf dem Platz gearbeitet werden müssen, sondern mit viel Bewegung und allen möglichen Aufgaben im Alltag, vielleicht noch sowas wie Obedience, halbwegs problemlos zu halten sind. Wo man nicht sein ganzes Leben komplett nach dem Hundesport ausrichten muss, sondern einen zuverlässigen Hund hat, der annähernd überall dabei sein kann, der auch mal ne faule Phase nicht übel nimmt, und den man auch noch einem erfahrenen Hundehalter-aber-nicht-Hundesportler mal einen Tag zum Sitten geben kann.

    Was meinst du denn, wie viel ein etwas gemäßigterer LZ-Hund an Auslastung braucht? Kann man einen DSH aus LZ vernünftig halten, wenn man kein IPO machen will?

    __________________________

    @Rikah
    Das klingt für mich mal ganz gut, was du schreibst.
    Ebay-Hunde vom Hof um die Ecke kommen sowieso nicht in Frage! :dagegen:
    Ich denke, was das DDR-Blut angeht, werde ich in Zukunft wesentlich kritischer sein, soweit bin ich jetzt mal. :lol:
    Bei den Dissidenzzuchten bin ich trotzdem sehr zwiegespalten, ob es da nicht auch tolle Züchter zwischen sicher vielen schwarzen Schafen gibt. VDH-Papiere sind für mich irgendwie nicht zwingend, solange gesundheitlich strikt ausgewählt wird und man, wie Helfstyna sicherlich auch berechtigterweise schrieb, nicht anfängt Schoßhunde im Schäfipelz zu züchten.

    "Ich würde übrigens schon in die Leistung schauen.
    Da gibt es ein ziemliches Spektrum und auch viele nette, sozialkompetente normale Hunde bei. Ist auch immer die Erziehung und Förderung die einen Weg vorgibt."

    Also meinst du, man kann auch ohne ein ultra gigantisches Pensum an Hundesport einem aus LZ gerecht werden, wenn man sich informiert und einen guten Züchter hat und eben weiß, was man an der Leine hat? Denkst du, dass ein gemäßigter LZ Schäferhund mit meinem Wochenprogramm aus dem Eingangspost zufrieden sein könnte, wenn es mit der Rettungshundearbeit nicht klappen würde?

    Ich will mir ungern was ins Haus holen, womit keiner glücklich wird, Hauptsache hübscher grauer Schäfer mit gradem Rücken. :D
    Bin da schon sehr vorsichtig.

    Ruhige Ignoranz/Desinteresse ist eigentlich das beste, das Dir passieren kann. Wenn moderne Trainingsmethoden angewandt wird (also nicht "Opferbindung" brrrrr), dann ist eine neutrale Einstellung gegenüber Menschen auch ok.
    Ich führe selbst keinen Schäferhund, deswegen, alles was ich dazu sage, mit etwas Salz nehmen, da es die Beobachtung eines "Außenstehenden" ist.
    Wenn ich mir einen Schäferhund holen würde, dann nur einen, bei dem HD/ED so weit wie möglich geprüft worden ist und ich Zugriff auf einen Stammbaum habe, damit ich mir die Werte der Elterntiere anschauen kann. Nicht weil Schäferhunde ach so ungesund sind, sondern, weil Schäferhunde relativ schwer sind (für die Flächen- und Trümmerarbeit) und die Rettungshundearbeit schon brutal auf die Gelenke geht. Klar, kannst Du mit Muskelaufbau und Balanceübungen etc. vielem vorbeugen, aber halt nicht allem.

    Selbst gesunde Rettugnshunde verunfallen, da sehe ich als Besitzer es in meiner Verantwortung möglichst viele Probleme im Vorfeld schon abgeklärt zu haben. Ich kenne ein paar alte einsatzerfahrene Hunde, denen man die zusätzlichen Kilometer am Ende definitiv angemerkt hat.
    Wenn der Dissidenzverein diese weitgehenden Untersuchungen und Informationen zur Verfügung stellen kann, sehe ich da keine Probleme. Allerdings wäre mir jetzt kein Dissidenzverein bekannt, der für den DSH so umfassende Datenbanken hat wie der FCI.

    Wenn Du sonst noch Fragen zur Rettungshundearbeit hast, beantworte ich die gerne.

    Was bedeutet Opferbindung? Hund soll die gefundene Person toll finden müssen oder so?
    Ich denke mal, wenn ich einen Welpen aus einer Zucht nehme, wo stark auf ein recht unkompliziertes Wesen geachtet wird, den Hund dann ordentlich sozialisiere und von Anfang immer ein Auge auf das Sozialverhalten habe, dann sollte da am Ende kein furchtbar schwieriger Hund in der Leine hängen.

    Ja, was du zu den körperlichen Anforderungen sagst, macht irgendwie Sinn. Gesundheit steht definitiv ganz oben auf der Prioritätenliste, ich würde (außer aus dem Tierschutz, das ist dann eh was anderes) nie einen Hund aussuchen, wo nicht bestmöglich auf alle wichtigen Krankheiten geschaut wurde, bzw. wo ich keinen ausführlichen Überblick über die Verwandtschaft bekomme.
    Was du schreibst, bestärkt mich erst recht darin, nicht grade den gigantischsten Rüden auszusuchen, sondern eher nach einer schlanken Hündin zu gucken.

    Danke dir für die Einschätzung!

    @Helfstyna
    Danke für deine Einschätzung. :smile:
    Was sind denn dann z.B. Vererber, um die man einen Bogen machen sollte? Wenn du jetzt keinen Namen hier erwähnen willst: Woran erkenne ich so einen?
    Ich seh ja erstmal überall nur Prüfungsergebnisse, aber für mich zählt ja der Hund im Alltag. Arbeiten kann ich sicher mit jedem DSH was, und ich hab keine IPO-Ambitionen und muss nicht hoch hinaus. Die ganzen Ergebnisse, die ich auf den Züchterseiten finde, sind so nicht grad informativ für mich. Ich will einfach nur einen stinknormalen, möglichst gesunden Schäferhund, der vernünftig tickt und von einem normalen, konsequenten und an Hundeerziehung interessierten Menschen gut zu führen ist. Einen soliden Hund halt.

    Und was spricht konkret gegen die Dissidenzvereine? :ka:
    Ich meine jetzt nicht irgendwelche Vermehrer, die mal einen Verein gründen für das seriöse Deckmäntelchen, sondern Leute, denen einfach die Rasseentwicklung der Hochzucht gegen den Strich geht.
    Wenn die Hunde nach gesundheitlichen Aspekten gut ausgesucht und durchgecheckt werden, die Welpen gründlich sozialisiert werden und auf ein anständiges, händelbares Wesen geachtet wird, wo siehst du die Probleme?
    Soweit ich das bisher mitbekommen habe, gibt es da viele gesunde Hunde, die gut in sportliche Familien passen und dabei aber keine extreme Auslastung fordern, die keinen an der Waffel haben und dabei auch noch aussehen wie ganz normale Hunde.
    Mir sind herausragende Papiere nicht wichtig, ich brauch keinen Spezialisten für den Hundeplatz, und vor allem brauch ich nicht so einen verkrüppelt daherkommenden HZ-DSH. :| Je mehr kranke Hunde ich erlebe und je mehr ich über den VDH lese, desto skeptischer werde ich gegenüber diesem Verein.


    @Saphim
    Ja, das weiß ich. :smile: Wenn es ein Rettungshund wird, werde ich natürlich von Anfang an darauf achten, dass er mit anderen Hunden gut umgeht und keinen Stress hat oder verursacht. Aber auch dann kann ja ein DSH ein Kandidat sein, der auf der Hundewiese nicht glücklich wird. (Ich allerdings sowieso auch nicht.)
    Ich hätte jetzt mal gedacht, dass es ausreichend ist, wenn er mit den anderen Hunden in der Staffel gut klarkommt und generell bei Einsätzen dann bei der Sache bleibt, keine anderen Hunde anpöbelt oder sonstwas, sondern fremde Hunde eben einfach uninteressant und nicht weiter beachtenswert findet. Genauso, wie er bei Spaziergängen andere Hunde einfach ignorieren soll.
    Klar, dass ein Pöbler oder Oberpolizist schlecht in eine Staffel passt. Aber ruhige Ignoranz müsste doch reichen, oder nicht?
    Ich freu mich, dass mir direkt jemand aus der Rettungshundearbeit antwortet. :applaus:
    Hast du eine Meinung zu den Dissidenzvereinen?

    Ich werf hier mal meine Frage rein:

    Mein Mischlingsrüde ist eine Jagdsau vor dem Herrn und generell (vielleicht aus seiner Straßenhundezeit?) extrem eigenständig, null Will-to-Please. Er weiß alles und kann alles und das dann am besten alleine.
    Generell läuft es inzwischen sehr gut (hab ihn jetzt 10 Monate hier und er ist jetzt geschätzt 6 Jahre alt), im Alltag klappt das Meiste ganz harmonisch. Aber wehe, wenn Wild auftaucht, dann ist was los. :rollsmile: Er ist definitiv auch ein Kandidat, der ein Reh erwischen würde und da mit vollem Ernst hinterhergeht, also das ist nicht nur Aufregung und 50m hinterherflitzen, um dann doch das Interesse zu verlieren. Vielleicht hat er in seinem früheren Leben auch Jagderfolge gehabt, ich halte es für gut möglich.

    Er läuft fast ausschließlich an der Schleppleine (je nach Baumdichte/freier Fläche 7m oder 20m Länge), nur auf überschaubaren Flächen ohne Wild kommt er zum Toben mit Kumpels mal ganz von der Leine.
    Er will alles jagen, was nicht wegfliegen kann, also nicht nur Wild, sondern auch Katzen und was uns sonst so im Ort begegnet. Vögel interessieren ihn nicht groß, nur bei Enten und Co. zuckt er mal in ihre Richtung.

    Ich hab bisher nicht groß mit ihm daran gearbeitet, also nicht gezielt mit Plan und allem drum und dran. Das liegt vor allem daran, dass wir manchmal wochenlang kein Wild sehen und auch nur selten mal eine Katze.

    Frage: Wie kann man Antijagdtraining am lebenden Objekt betreiben, wenn man nirgends zuverlässig und regelmäßig Wild sichtet?
    Wir haben endlos Wald und Wiesen, aber seit Weihnachten haben wir z.B. nur auf drei Tage verteilt insgesamt ca. 10 Rehe gesehen. Außer Rehen gibt es noch eine handvoll Feldhasen, und abgesehen von den Katzen war es das dann auch schon so ziemlich. Keine Wildschweine, keine Kaninchen, und Vögel spielen ja keine Rolle. Gaaanz wenige Hirsche gibt es noch, aber die fallen dann irgendwie auch unter "Rehe". :D
    Es gibt hier allerdings jede Menge Rehe, nur sind die Wälder so weitläufig, dass man sie fast nie zu Gesicht bekommt. Jäger sind hier zuhauf unterwegs, an jeder Ecke ein Hochsitz, es ist nicht so, dass es kein Wild hätte. Nur sieht man es einfach nicht zu normalen Zeiten (in der Dämmerung sicher, aber da hab ich selten Zeit für so riesige Runden, dass wir da vorbeikommen und regelmäßig üben könnten).

    Ich traue mich aber nicht, Elin einfach freilaufen zu lassen, weil er auch gerne mal anfängt ein Fährte ins Unterholz zu verfolgen und alle paar Wochen ja doch mal zwei Rehe vor uns über den Weg springen.

    Wie kann ich da sinnvoll trainieren? Ist das überhaupt möglich bei so wenigen Wildsichtungen?

    Er hängt dann immer sofort in der Leine, will hinterher und ist kaum bis gar nicht ansprechbar. Bisher habe ich ihn einfach festgehalten und hab so zügig wie möglich kehrt gemacht, irgendwie weg vom Wild. Nix weiter gesagt dabei und ihn erst wieder angesprochen und z.B. mit dem Futterbeutel abgelenkt, wenn er wieder etwas zu sich gekommen war. Wenn er schon weit genug runtergefahren ist, apportiert er dann auch mit Vollgas den Beutel, manchmal ist er noch zu sehr mit Gucken und Rumzappeln beschäftigt.

    Bei Katzen bleibt er (mittlerweile!) manchmal nur stehen (meist so lange, wie die Katze auch an Ort und Stelle hocken bleibt), dafür hab ich ihn dann immer mit Stimme und Futter belohnt.
    Das ist dann meistens ungefähr so: Katze gesichtet - stehenbleiben und hinglotzen - Lob und Ansprache; wenn er sich mir zuwendet: Futter - schnell wieder Katze weiterfixieren - wenn er dabei bei mir bleibt wieder Versuch mit Futter zu loben und stimmliches Lob - Möglichkeit 1: Katze rennt irgendwann weg, dann will er meist hinterher wie bei Rehen, die Heftigkeit wird aber meinem Gefühl nach weniger inzwischen - Möglichkeit 2: Katze bleibt, wo sie ist, und wir müssen dran vorbei; dann tippelt er oft stückchenweise auf sie zu, für jedes Stehen dazwischen gibt es ein Lob, aber meistens endet es doch darin, dass er in der Leine hängt und ich ihn nur irgendwie vorbeimanövrieren kann.


    Ich würde ihn so gerne freilaufen lassen können, gerade auch am Fahrrad und beim Joggen wäre das sooo praktisch.
    Wie würdet ihr da vorgehen? Selbst wenn ich gezielt nach Wild suchen würde auf entsprechenden Strecken, würden wir vielleicht nur einmal im Monat ein Reh sehen.

    Liebe Grüße!

    Hallo,

    wenn hier in ca. 3 Jahren nach meinem Studium ein Zweithund einzieht, bzw. ansonsten Elins Nachfolger, dann soll es auf jeden Fall ein Deutscher Schäferhund werden.
    Der DSH passt genau in die Größen- und Gewichtsklasse, die ich mir vorstelle, ich mag das etwas ernstere Wesen der Rasse sehr gerne, und ich will möglichst keine Rasse, wo man drei Jahre auf einen Welpen warten muss und den dann irgendwo 1000km weit weg abholen muss.
    Ich möchte einen Hund, mit dem ich die Option auf Rettungshundearbeit habe, was aber davon abhängt, ob es in der Nähe dann eine passende Staffel gibt und wieviel Zeit ich tatsächlich dafür aufbringen kann (ist ja schon noch eine Weile hin). Davon würde ich dann natürlich die genaue Züchterauswahl abhängig machen und mir ggf. keinen Hund ins Haus holen, der so viel Arbeit unbedingt einfordert, das ist klar.

    Ansonsten gibt es bei uns ruhigere Wochen, wo außer 2h Spazierengehen (mit Beschäftigung wie Apportieren, Suchspielen, Gehorsamsübungen) und ein bisschen Tricksen nicht viel los ist, aber die meiste Zeit wird schon viel mit dem Hund unternommen (lange Wanderungen, Fahrradtouren, ausgiebig Tricksen, Arbeit mit dem Futterbeutel, im Sommer geht es zum Zelten mit langen Wandertouren, Begleitung beim Laufen (Halbmarathon), evtl. Canicross, generell bin ich für fast jegliche Art von Hundesport offen (Mantrailing, Fährten, Obedience, THS, was auch immer ...), und es macht mir auch Spaß, im Alltag viel am Gehorsam zu üben).
    Also die überwiegende Zeit gibt es jede Menge Aktivitäten, dazwischen aber auch immer faule Phasen. Ich weiß, dass ein DSH nicht unbedingt so super sozialverträglich ist, und werde mich natürlich danach richten. Wenn irgendein Angebot in der Hundeschule mit ihm nicht drin ist, dann eben nicht. Ich brauche also nicht zwingend einen Hund, der alle (Hunde/Menschen) toll findet - wenn er aber gerne in Hundegruppen unterwegs ist oder darin trainiert, dann hab ich auf jeden Fall auch die Lust dazu. Falls der Hund mal gesundheitliche Probleme haben sollte, muss er natürlich nicht mit beim Joggen/am Fahrrad.

    Ergibt es sich, dass ich mit ihm die Rettungshundestaffel kann, steht vielleicht auch ein Hund aus Richtung LZ zur Auswahl, ansonsten wäre das wohl eine Hausnummer zu groß für mich. (?)
    Andererseits finde ich die HZ Schäferhunde mit Porscheheck, tschuldigung, unglaublich hässlich. Ich weiß, dass es alles ein bisschen komplizierter ist als "schräger Rücken = HD", aber zumindest für die Bänder dürfte so ein extremer Körper doch furchtbar sein. Ich möchte einen halbwegs gesunden Hund, soweit man das vorhersagen kann, der auch noch aussieht wie ein normaler Hund. Optisch finde ich viele LZ Schäfis wirklich toll, aber je nachdem, wie viel ich ihm dann bieten könnte, wäre das definitiv zu viel an der Leine. Ich weiß nicht, ob es da sowas wie eine goldene Mitte gibt? Einen (vom Trieb her) gemäßigteren DSH, der aber nicht so eine schwarzgelbe riesige Kreatur mit kurzer, dicker Schnauze, riesen Hals und komischen X-Beinen hinten ist.
    Was ist denn dran an den sagenumwobenen DDR-Linien? Gibt es vernünftige Dissidenzvereine? Gibt es ordentliche, normale "altdeutsche" Schäferhunde, die nicht nur auf viel Plüsch hin selektiert werden?
    Es muss nicht zwingend ein Hund aus dem VDH sein. Mir ist die Gesundheit wichtig, dass er ein (innerhalb der DSH-Bandbreite) gemäßigtes mittleres Temperament hat und klar im Kopf ist, und eben körperlich möglichst wie ein normaler Hund aussieht, einen normalen, möglichst geraden Rücken hat usw. Ich will auch kein solches Schlachtschiff von Hund, mir schwebt eher eine leichtere Hündin vor. Ich sehe aber sowohl live, als auch im Internet, fast ausschließlich die beiden Extreme - die einen kann ich vielleicht nicht ausreichend auslasten, die anderen sind meiner Ansicht nach komplett kaputtgezüchtet und krank und können kaum normal laufen und sind mir auch oft zu groß und wuchtig und irgendwie ganz seltsam vom Gesamteindruck her. (Ich weiß, dass jetzt viele Vorträge kommen werden, dass es auch in der HZ gute, gesunde Hunde und Linien gibt, aber ich erlebe eben immer nur das Gegenteil, und zusammen mit dem seltsamen Eindruck beim Anblick dieser Hunde, steht für mich persönlich einfach fest, dass mir so ein Hund niemals ins Haus käme.)

    Mir ist bewusst, dass DSH oft nicht besonders gut auf andere Hunde zu sprechen sind und man mit ihnen tendenziell recht einsam unterwegs ist (auch von den Reaktionen der anderen Leute ausgehend), das macht mir nichts aus. Ich hasse es wie die Pest, wenn andere Halter ihre Hunde ungebremst zu Elin rennen lassen, wir pflegen also nur einige engere Hundefreundschaften und der Rest der Welt ist nicht unbedingt ein Muss. Ich denke, wenn man einen DSH ordentlich erzieht und entsprechende Situationen mit ihm übt, sollte es möglich sein, andere Hunde zu ignorieren bzw. nicht ganz allgemein sch**** zu finden, und gesittet vorbeizulaufen. Das reicht mir dann völlig.
    Auch, dass der DSH Schutz- und Wachtrieb mitbringt, ist mir bewusst und kein Problem.
    Wie schon eingangs erwähnt, schätze ich das etwas ernstere Wesen sehr. Das ist mir viel sympathischer als so typische Freuhunde, die alles bejubeln, was irgendwie atmet. Insgesamt möchte ich einen Hund, der sich sehr eng an seine Bezugspersonen bindet und von sich aus bereitwillig arbeitet (wenn natürlich die Beziehung und das Drumherum stimmt), der sich gegenüber anderen i.d.R. sehr neutral verhält und keinen Drang zu anderen Menschen/Hunden hat, der einen händelbaren Jagdtrieb hat und mit Training dann überwiegend freilaufen kann (eine solche Jagdsau reicht mir ^^), und der insgesamt ein vielseitiger Begleiter ist, der für viele Dinge zu haben ist und durchaus ein "robuster Naturbursche" ist, mit dem man sich bei Wind und Wetter draußen herumtreiben kann, der aber auch mal gemütliche Tage oder Wochen gut aushält und dann am Sofa liegt ohne dauernd was arbeiten zu wollen. Ich mag es auch, dass DSH meiner Erfahrung nach sehr deutlich kommunizieren und sich körpersprachlich und verbal sehr genau ausdrücken in vielen Situationen.


    Wo fängt man da die Züchtersuche an? (In Tierheimen werde ich natürlich auch Ausschau halten, aber da kann man schlecht schon 3 Jahre vorher anfangen sich schlau zu machen.)
    Ich kenne mich nicht nennenswert aus mit der Zucht, woher weiß ich, welche Linien in die Richtung gehen, die ich mir vorstelle? Gibt es solche Hunde unter dem VDH überhaupt? (Ein Schrägheck zieht hier nicht ein!)
    Wo finde ich evtl. Dissidenzvereine, die mit Verstand gesunde Schäferhunde züchten? Hat hier jemand einen Schäferhund aus einem solchen Verein?
    Gibt es gemäßigtere Hunde aus LZ Linien, die für einen normalen, aktiven Menschen, der sich mit ihnen gründlich auseinandersetzt, aber keinen Leistungssport betreibt, noch auszulasten sind?
    Wie sieht es denn nun wirklich aus mit dem DDR-Blut? (Rein optisch gefallen mir die Ost-Schäfis sehr, aber wie gesund oder krank sind die dabei? Gibt es da auch so große Unterschiede, was den Trieb angeht?
    Und wie fängt man überhaupt an, irgendwie Ahnenforschung zu betreiben? Fängt man bei Hund XY an auf gut Glück, guckt sich dessen Verwandtschaft an, was die Gesundheit angeht, ..?! Auf den meisten Züchterseiten findet man ja nur eine Auflistung von sportlichen Erfolgen und gesundheitlichen Befunden, aber was sagt mir das jetzt konkret über den Trieb und die Händelbarkeit für einen normalen Menschen? Wie finde ich heraus, welche Linien wirklich gesund sind? Und wie zum Teufel kann man sich da rauslesen, welche Zuchtstätte charakterlich in die Richtung geht, die ich mir vorstelle?
    Für jemanden, der in der ganzen Züchtersache überhaupt keine Erfahrungen hat, ist das ein riesiger Dschungel von Namen und Abstammungen und Röntgen-Befunden und Ausstellungs-/Sporterfolgen. Bei den Erfolgen weiß ich dann eben auch nicht, was die wirklich wert sind. Was bringen mir irgendwelche Abkürzungen für Siege da und dort, wenn das genau die extreme Hochzucht ist, die ich so schlimm finde? Wie filtere ich da das heraus, was für mich relevant ist und mich irgendwie weiterbringt?

    Sorry für den langen Text, aber ich weiß einfach nicht, wo anfangen und wie weiter ...
    Ich habe leider auch keine Möglichkeit, ewig viel durch Deutschland zu fahren und auf Ausstellungen zu schauen und alle möglichen Züchter zu besuchen, da ich momentan autolose Studentin bin und somit einfach nicht so flexibel. Daher bin ich mehr oder weniger auf Infos aus dem Internet beschränkt, bevor es dann nach dem Studium irgendwann "ernst" wird.

    Ich wäre sehr dankbar für hilfreiche Tipps zu Züchtern, Vereinen, einzelnen Vererbern oder Linien, sowie natürlich für Erfahrungen mit verschiedenen Typen von Deutschen Schäferhunden.


    Liebe Grüße!

    Ich hab ja auch nen Auslandshund und werde andauernd nach der Rasse gefragt, ja mei, dann sag ich halt, dass ich's nicht weiß, weil der aus Rumänien kommt. Hat für mich jetzt nichts mit Selbstdarstellung zu tun. :ka: Kann mir aber schon vorstellen, dass manche da seeehr stolz auf ihre heldenhafte Tat und ihr großes Herz sind.

    Ich wohne relativ ländlich/kleinstädtisch in BaWü. Hier sieht man vor allem:

    Chihuahuas! Viele! Gerne auch gleich zu zwei oder zu dritt, und nur ein einziger kleiner Rüde ist halbwegs erzogen. :gott:
    Labbis in allen Farben, überwiegend ganz gut erzogen und beliebte Spielpartner
    Golden Retriever, die fallen auch nicht negativ auf
    Aussies, bevorzugt in Blue Merle, aber alles nette Familienhunde erstaunlicherweise ... kann nix Negatives berichten :)
    ältere Border Collies, alle mit gehörig Dampf und Getöse an der Leine ausgestattet
    Frz. Bulldoggen ohne Manieren
    Dackel aller Art
    kleine Wuschel (davon ein kläffendes Havaneser-Duo)
    1 sehr, sehr dicker Berner
    1 Große Schweizer Sennenhündin
    wenige DSH, die einen tollen Eindruck machen - würde ich gern häufiger sehen!
    Kleinpudel
    1 Mittelspitz neulich
    gelegentlich röchelnde Möpse an Flexileinen
    mittelgroße Mixe aus dem Ausland mit viel Jagdtrieb
    1 Shiba Inu
    ein paar nette, alte JRT, die überall freilaufen und dabei anständig sind
    1 Westie
    1 Groenendael(?)
    diverse Duck Tolling Retriever (Züchterin im Dorf)
    1 furchtbarer Langhaar-Akita
    1 rüdenunverträglicher Boxer
    1 Weißer Schäfer (Welpe)
    1 Dogge
    1 Rottweiler
    uuund eine ganz, ganz zauberhafte Dobermann-Hündin names Samba :herzen1: Die würde ich vom Fleck weg klauen.

    Erstaunlicherweise kein einziger RR, kein Weimaraner, keine Viszlas, keine Malis ... Komisch.
    Insgesamt jedenfalls eine bunte Mischung und überwiegend nette Hunde mit erträglichen Haltern. :applaus:

    Ich schließe mich dem vielfach Geschriebenen an. Allein durch die Tatsache, dass ihr ein Kind habt, was in den nächsten Jahren sicher häufiger mal Freunde zu Besuch hat, sollte eine wichtige Rolle spielen bei der Rassewahl. Die wenigsten Eltern werden ihre Kinder gern zum Spielen zu euch schicken, wenn da ein großer, ernsthaft bellender Hund unterwegs ist, den sie nicht einschätzen können. Das könnte dann relativ traurig für euer Kind werden.

    Bei Gebrauchshunden sollte definitiv der Wille da sein, den Hund richtig auszulasten, und zwar jede Woche über 10 Jahre hinweg. Das geht nicht nebenher.

    Wenn deine Frau eher zu etwas kleineren Hunden tendiert wie dem Kromi ... wenn sie auch mit dem Hund rausgeht, sollte sie ihm gewachsen sein. Ein großer, kräftiger Hund mit ernsten Absichten, der vorwiegend auf dich fixiert ist, wird ihr vielleicht nicht grad viel Spaß machen und für viel Frust sorgen.

    Um mal bei eurer optischen Auswahl zu bleiben: Was spricht gegen einen ganz gewöhnlichen Labrador? Damit geht ihr vielen potenziellen Problemen aus dem Weg, jedes Familienmitglied hat wirklich was vom Hund, ein Labbi ist für sehr viel zu begeistern, bummelt aber auch mal ein paar Wochen nur so nebenher mit und stellt weniger hohe Anforderungen an euch. Ihr hättet vermutlich auch keine Probleme mit Besuch, andere Eltern werden ihre Kinder gern zum Spielen vorbeischicken, ...
    Es stellt sich auch die Frage, wer im Notfall mal auf den Hund aufpassen kann. Will man keine Hundepensionen nutzen, braucht man jemand in der Familie oder im Freundeskreis. Bei einem anspruchsvollen Gebrauchshund, ist es nicht unbedingt leicht, eine passende Betreuung zu finden. Einen Labrador (oder was Ähnliches) kriegt man viel leichter mal ein Wochenende irgendwo einquartiert.

    Bitte überlegt euch genau, wie viel ihr euch zumuten wollt (über mehr als zehn Jahre!), wo eure Grenzen liegen, und mit was für einem Hund jedes Familienmitglied am Ende glücklich wird.