Beiträge von Marabea

    Pinky4 : Ich hatte vor, dass nur die Protagonistin 1 stets als Ich-Erzählerin auftritt, aber bisher gelingt mir dieser Wechsel der Erzählperspektive in jenen Kapiteln nicht.


    An eine Veröffentlichung denke ich noch lange nicht. Wenn ich das Werk wirklich beende, dann ist Zeit für weitere Entscheidungen. Aber schon jetzt weiß ich, dass ich ein Pseudonym wählen werde und habe dieses auch seit langem bereits ausgesucht. „Im Kopf“ schreibe ich schon jahrelang an diesem Buch.

    Helfstyna : Dass du mir die Info schickst, freut mich! Danke!

    Danke für den Tipp bzgl. der Ortsangabe. Ich habe jetzt eine ganze Weile mit Wortkombinationen gespielt, z.B. Mischungen aus realen Ortsnamen - und alles war unbefriedigend. Also werde ich mich beschränken auf einen Vorort der Stadt x als Wohnort.


    Horrorgeschichten machen vielleicht einen Ich-Erzähler als „erlebendes Ich“ sinnvoll und erhöhen die Dramatik; in der Tat merke ich schon im 2.Kapitel, dass mein geplanter Wechsel der Erzählperspektive schwierig ist. Ich arbeite mal weiter... Vermutlich muss ich erst einmal ein Roman-Storyboard entwerfen, damit die gesamte Konzeption bis zum Ende (oder gar bis zum Epilog) deutlich wird. Bisher steht die Geschichte noch nicht, aber ohne Planung geht es wohl nicht.


    Pinky4 : Ich verstehe dich gut. Gerade bei Werken, in denen Aspekte des eigenen Lebens verarbeitet werden, muss man gut abwägen, ob das Erzählte lieber etwas auf Abstand gehalten werden soll oder nicht. Als Er/Sie-Erzähler Ist dies wohl einfacher.

    wiejetztich : Ja, das hatte ich schon gelesen. Ich habe bei meiner Geschichte das Problem, dass sich Fiktion und (abgewandelte) Realität mischen werden. Somit werde ich den Hauptschauplatz verlegen müssen, damit ich nicht mal Probleme bekomme. Diesen in den Vorort einer fiktiven deutschen Großstadt zu legen, erschien mir unsinnig. Somit nahm ich eine Stadt in meiner Nähe, in die ich regelmäßig fahre und deren tatsächliche Sehenswürdigkeiten bzw. regionale Besonderheiten korrekt genannt werden.

    Eine andere Lösung fand ich nicht, da mir - wie gesagt - die Wahl der „richtigen“ Großstadt zu heikel ist.
    Überhaupt wird es nicht leicht werden, autobiografische Elemente einfließen zu lassen und diese doch zu verändern, sodass die handelnden Personen nicht identifiziert werden können. Du müsstest dazu wissen, dass ich einen Krimi schreibe...

    So, nun habe ich vor vier Tagen endlich begonnen und inzwischen die Rohfassung von Kapitel 1 beendet. Ob das Werk mal fertig wird und wer es lesen darf, ist im Moment egal. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag zwei Stunden zu schreiben, zu korrigieren und zu recherchieren.


    Helfstyna : Es ist schon lange her, aber beim Nachlesen dieses Thread las ich etwas von „Charakterbögen“. Wenn du mir hier etwas zusenden könntest, wäre das toll.


    Da ich vieles ganz neu überdenken muss, ist die Frage, wo das Werk spielt, sicherlich erst mal entscheidend. Ob meine Überlegung, einen fiktiven Vorort einer realen Kleinstadt (die ich gut kenne) für die zentrale Geschichte zu wählen, sich bewährt, werde ich noch merken. Auch der Wechsel zwischen der Ich-Erzählerin und dem Er-Erzähler, den ich geplant habe, ist für mich nicht leicht. Welche Entscheidung habt ihr, die ihr schon etwas geschrieben habt, hinsichtlich Hauptschauplatz des Plots und Erzählform getroffen?

    Mein aktuelles Leseprojekt (Sebastian Barry: Ein verborgenes Leben) erfordert etwas Geduld und Durchhaltevermögen, was durchaus ja nichts Negatives ist. Nur wenige mir bekannte Bücher haben einen derart brillanten Schreibstil und eine so differenzierte Schilderung der Gedanken und Erinnerungen eines Menschen.


    Einerseits „erzählt“ die fast 100-jährige Roseanne, wie eine Nacht im Bürgerkriegs-Irland im Jahr 1922 das Leben ihrer Familie zerstörte und in den folgenden Jahren weitreichende Folgen nach sich zog, andererseits „berichtet“ der sie seit Jahrzehnten behandelnde Psychiater Dr. Grene, was sein Leben aktuell tiefgreifend verändert und was die Befragungen der uralten Dame und die Recherchen in alten Unterlagen, die vielleicht Aufschluss geben, warum sich Roseanne seit über 60 Jahren in der Anstalt befindet, ergeben. Und die Zeit drängt, da das Irrenhaus (wie Roseanne es nennt) abgerissen werden soll und die Patienten in den Neubau umgesiedelt oder entlassen werden müssen. Die beiden Protagonisten schreiben eine Art Selbstzeugnis über ihr Leben auf, während die Gespräche miteinander kurz und unbedeutend erscheinen.

    Zu recht ein preisgekrönter Roman, der zeigt, wie einfache Menschen vom Lauf der Geschichte mitgerissen und gezeichnet werden - in jenen unruhigen Jahrzehnten der irischen Vergangenheit angesiedelt. Ich mag ihn sehr, obgleich das ständige Hin- und Herspringen zwischen beiden Ich-Erzählern sowie die jeweiligen Rückblenden keine einfache Lektüre ermöglichen. Eine gewisse Kenntnis der irischen Geschichte setzt der Autor wohl voraus, sonst verliert sich der Leser in der komplexen Historie der kleinen Insel.

    McChris : Nun, was die Haltung von Hunden im Haus angeht, so gibt es schon klare Verbote im Koran. Dennoch ist korrekt, dass es Ausnahmen für Jagdhunde und Hütehunde gibt sowie - in Erweiterung der Ausnahmen - für Wachhunde. Gerade Kangals werden ja gern zu Letzterem gekauft bzw. gezüchtet und leben dann bei strenggläubigen Muslimen eben nicht als Haushund mit der Familie.
    Solltest du den Mann erneut treffen, könntest du ihm folgende muslimische Quelle in Kopie geben: https://islamqa.info/ge/answers/697…ausgenommen-hat

    Also ich bin definitiv durch die Lesethreads hier verführt worden, was Belletristik angeht. Zuvor habe ich so einige Serien gesammelt, jede Neuerscheinung meiner diversen Lieblingsautoren gekauft und hier und da etwas in der Buchhandlung erworben, wenn mich der Klappentext angesprochen hat.

    Nun aber führe ich Listen aufgrund der Empfehlungen hier, schaue mir gezielt Rezensionen an und kaufe daher viel mehr Bücher. Eine Folge ist, dass der Platz in den Regalen immer wieder knapp wird und irgendwann die Kapazitätsgrenze erreicht sein wird - in naher Zukunft.

    @Juno2013 : Nun ja, wenn es kein Franzose ist, der dir schreibt (l‘intérieur), dann wäre ich eher vorsichtig. Denn wer das Interieur nicht vom Inneren/Innenleben unterscheiden kann, ist vielleicht mehr an deiner Inneneinrichtung interessiert als an deinem Seelenleben. Und eine schöne Fassade kann trügerisch sein...

    „In Auschwitz gab es keinen Kalender. Keine Daten, keine Geburtstage oder Gedenktage, nichts, was die Zeit strukturiert hätte. Für die Glücklicheren unter uns, diejenigen, die überlebt haben, wurden aus Nächten Tage, aus Tagen Wochen. Den Anlauf der Monate erlebten nur wenige.“


    Sam Pivnik: Der letzte Überlebende