Ich lese mein zweites Übergangsbuch, also etwas bis zum Beginn der neuen Challenge. Diesmal ist es ein historischer Roman von Katherine Webb „Das fremde Mädchen“. Ich bin wirklich positiv überrascht: Der Autorin gelingt es, bestimmte Gesellschaftsschichten zu Beginn des 19. Jhs überzeugend dazustellen. Die Recherche ist exzellent: Ein buntes Bild der damaligen Zeit entsteht, dazu Berichte über die Grausamkeit der napoleonischen Kriege, zwei sehr gut beschriebene - historisch glaubhaft agierende - Protagonistinnen (Alice und Rachel), ein geheimnisvolles Findelkind (Starling), ein düsterer, durch Kriegserlebnisse schwer traumatisierter Mann (Jonathan). Etwas Krimi, etwas tragische Liebesgeschichte, etwas geschichtlicher Bericht und viel Lokalkolorit. Ein Roman auf 2 Zeitebenen (1803 und 1821).
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Sehr detailliert, sehr gewandt bei den Charakterisierungen, präzise und ungeschönte Sprache, wo es der Situation angemessen ist. Insgesamt eine unterhaltsame und spannende Lektüre.